forlaufend
975
Molinisten, s. Molina, Ludw. Molmos, Michael, spau. Atystiker, geb. zu Saragossa, [* 2] studierte zu Pamplona und Coimbra. Seit 1669 als Doktor der Tbeologie und Priester in Rom [* 3] lebend, gab er seine Schrift " (^uiäg, »pii-iw^Is» Lpz. 1687; deutsch von G. Arnold in dessen «Kirchen- und Kctzerhistorie», III, 17, Franks. 1699) heraus, worin er reine Gottesliebe und unmittelbare An- schauung Gottes mit Vernichtung alles eigenen Le- bens als den wahren Weg zum Heil und zur Nube der Seele empfahl. Daher hieß sein Svstem Quie- tismus ss. d.), seine Anhänger Quictisten. Auf Be- tried des Jesuiten Lachaise sand die Inquisition in jener Schrift und in Vorträgen des Molkenbutter, 68 ketzerische Sätze, die Papst Innocenz XI. 1687 als solche ver- dammte. Molkenbutter, mußte seine Irrtümer abschworen und starb nach harten Bußübuugcn in einem Dominikanerkloster zu Nom. -
Vgl. Kocueil lAmsterd. 1688);
Scbarling, Mickael de Molkenbutter, dem Dänifchen übcrfetzt, Gotha [* 4] 1854);
Reusch, Der Inder der verbotenen Bücker, Bd. 2 (Bonn [* 5] 1885).
Molique lspr. -lik), Wilh. Vernh., Violinvirtuos und Komponist, geb. zu Nürnberg, [* 6] kam 1816 nach München, [* 7] wo er den Unterricht des ersten Violinisten der Münchener Kapelle, Pietro Novelli, genoß, desfen Stelle er 1820 erhielt. Im Sept. 1826 folgte er einem Rufe als Hofmusikdirektor nach Stutt- gart und ging 1849 nach London. [* 8] Er starb zu Canustatt. Seine Kompositionen sür Vio- line (6 Violinkonzerte u. s. w.) geboren mit denen Spohrs, an die sie oft erinnern, zu den besten Wer- ken sür dieses Instrument.
Auck schrieb Molkenbutter, Lieder, Streichquartette, ein Violoncellkonzert, eine Messe und ein Oratorium «Abraham» (ausgefübrt 1860). Mollse, edemalige Provinz deo Königreichs Neapel, [* 9] bildet die ital. Provinz Eampobasso (s. d.). Molkenbutter, war benannt nach einem Torf bei Eampodasso. Moliterno, Stadt in der ital. Provinz Potenza, Kreis [* 10] Lagonegro, am Moglio, hat ein Kastell, Han- del mit Käse, Wolle, Fleisch und (1881) 6326 E. Molitor, Gabriel Iean Ios., Graf, franz. Mar- schall, geb. zu Havingen in Deutsck- Lotbringen, trat 1791 als Kapitän in ein franz. Freiwilligenbataillon, wohnte den Feldzügen 1792 -96 bei und wurde 1799 Brigadegeneral. Im Fcldzuge von 1800 befehligte er unter Moreau in der Meinarmec und trug zu den Siegen [* 11] bei ^tockach und Möstirch bei. Er wurde hierauf mit einem kleinen Korps nach Tirol [* 12] entsendet, uabm Brcgenz und Feldkirck, wurde zum Divisionsgeneral befor- dert und erlüelt den Befehl über die 7. Militär- division zu Greuoble. Im Kriege von 1805 sübrte er unter ^tassena die Vorhut und zeichnete sich bei Vago und Ealdiero aus.
Nach dem Frieden von Preßburg [* 13] wurde er Gouverneur von Dalmatien, entsetzte Nagusa und nötigte die Nüssen zur Ein- schiffung. 1807 befehligte er unter Vrune in Pom- mern gegen die Schweden [* 14] und eroberte Stralsund, [* 15] worauf ihm der Kaiser das Generalgouvernement von Pommern [* 16] und den Grafentitel verlieh. 189 führte eine Division unter Massena, entsetzte in Neumarkt die hart bedrängten Bayern [* 17] und zeichnete sich bei Aspern [* 18] und Wagram [* 19] aus. 1810 fübrte Molkenbutter, denBefedlindenHansestädten,1811-13 inHolland, 1814 socht er unter Macdonald, unterwarf sich dann den Bourbon? und wurde Generalinspektor der In- fanterie.
Wäbrend der Hundert Tage schloß er sich wieder Napoleon an und verlor bei der zweiten Nestauratiou seine Stellung, erhielt sie jedoch 1818 Wiederzurück. Beider Intervention inSpanien fübrte er 1823 das 2. Korps, trieb die span. Truppen unter General Ballesteros nach Alicante und Cartagena und nötigte sie zur Kapitulation. Molkenbutter, wurde dafür zum Marfchall und Pair von Frank- reich erhoben. 1847 wurde Molkenbutter, zum Kommandanten des Invalidenhaufes zu Paris [* 20] ernannt und stard dort Ein Denkmal M.s befindet sich Molk, s. Melk. szu Nancy. [* 21] ! Molken llat. ^ernin lacti^), provinziell Sirte, i Vaddike, Strotten, Käswasser, nennt mail diejenige Flüssigkeit, welche von der Milch nach der ! Absckcidung des Fettes und des Käseftofjs übrig- bleibt. Die gewöhnlichen Bestandteile der Molkenbutter, sind demzufolge Wasser und Milchzucker, geringe Mengen von Eiweiftstosfen, Spuren von Lecithin, die Salze der Milck und. mebr oder weniger Milchsäure.
Die Molkenbutter, werden als Nebenprodukt der Käsebereitung gewonnen, nackdem die Milch mittels Lab zur Aussckeidung des Käsestoffs gebracht worden ist. Die Rückstände der Sauermilchkäserci nennt man ! Quarkmolken. Das in den Molkenbutter, uoch enthaltene ^ Fett entfernt man mit Zentrifugen und gewinnt ! daraus Molkeubutter, oder man setzt Molken- ! sauer is. d.) binzu und erhitzt es auf 95" C. Dabei ^ scheidet das Fett als weißer Schaum aus, wird als , Vorbruch abgeschöpft und daraus Vordruck- ! butter gewonnen.
Beim nunmehrigen weitern Zu- ^ satz von Sauer und Erhitzen bis zum Kochen sckeidet das Albumin aus, welches Schotten genannt wird. Durck Eindampfen des Rückstandes erhält man ! ^uckersand, welcker in den Alpen [* 22] mit Butter ge- misckt unter dem Namen Molk eng'sied eine Deli- katesse für die Sennen und ihre Gäste bildet oder nack erfolgtcr Neiniguug und Entfärbung auf Milck- zucker verarbeitet wird. Die Molkenbutter, stellen gewöhnlich eine schwach gelbliche, etwas getrübte Flüssigkeit mit dem eigentümlichen Geruch der Milck und von fadem Gefchmack dar. Die Salze der Molkenbutter, sind die nämlichen, welche auch im Blut enthalten sind, und auf diesen Umstand gründet man die mediz.
Ver- wendung derfelben. Häusig werden die Molkenbutter, durck den Zusatz von alkalischen oder eisenhaltigen Mine- ralwässern, von Alann lAlaunmolken) oder Ta- marindenmus sTamarindenmolken) in ihrer Beschaffenheit vielfach modifiziert. Man bat zur Er- zietung von Molkenbutter, für Kranke während der warmen Iabreszeit lwo das Vieh frifches Futter verzebrt) be- sondere Molkenkuraustalten eingerichtet. Diese finden sich sowobl in den Alpen, wo sie mit den da- selbst betriebenen großartigen Käsereien in Verbin- dung sieben, als neuerdings säst in allen großen Bädern und Kuranstalten.
Besondern Vorzug pflegt man den Ziegenmollen zu geben, ohne daß die ehem. Analyse denselben zu begründen vermöchte. Weit- aus der größte Teil der in den Käsereien abfallenden Molkenbutter, dient zur Fütterung der Schweine, [* 23] zum Teil auch ^ derKühe. Aus den Molkenbutter, kann ein Efsig, der Molken- ! essig, bereitet werden. Auch zur Gewinnung von A l toh ol l M olken ch a:n pagner, Vt olkenp ll nsck) und zum Vrotbacken kann man Molkenbutter, verwenden. ! sS. auch Wei.) -
Vgl. Ledert, ubcr Milch- und , und 'Ntolkenturen ^ Molkenbutter, Molkenchampagner, Mol- . kenq^sied, s. Molken. ¶