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spät abends auf den Friedbof hinausgeschafft. Erst ! 181? wurden seine Überreste auf den Pere-Lachaise ! gebracht; die Akademie, die ihn als Darsteller Possen- ! bafter Rollen [* 2] (z. B. des «8^pin») nicht hatte auf- l nehmen können, stellte M.s Büste 1778 in ihrem ! Saal auf, 1844 errichtete man ihm ein Denkmal in , der Rue Richelieu, dem Sterbehause gegenüber. ! Nicht so sehr der glückliche Aufbau der Handlung, die geschickte Schürzung und Losung des Knotens zeichnen M.s Lustspiele'ans, nicht sein persönlicher Witz, sondern die echte, in den lebenswahren Ge- stalten und im Grundgedanken seiner Stücke rubende Komik erhebt ilm als komischen Dichter anf den höchsten Rang.
Ausgehend von den Intriguenstüäen l^onnnsäiH 803tonuw) der Italiener, hatte er Cha- raktere der rö'm. Komödie in ibnen verwertet und sie der Lebenswahrbeit angenäbert, bis er in einigen seiner höchsten Lcistnngen liberlieferung und Kon- vention zur Seite schob und im «I^i-wt'6», im «Nikllutlii'o^o» und in den «I^6inm68 8lrvllnt68» aus der lebendigen Gegenwart beraus gestaltend das moderne höhere Lustspiel (Sitten- oder Charakter- tomödie) schuf. Neben der Schöpfung der höhern Komödie hat auch die natiimalfranz.
Posse l^ai-cL) neu belebt und nnter Verwertung der Typen der ital. Improvisation^konlödie (('oinmlxlill ä 1'ai-tk) unvergängliche 3)iuster der Gattung (z. B. «N6llt;cin inlii^i-6 Ini») ins Leben gerufen, indem er auch hier den änstern Witz, das Wortfpiel u. dgl. verschmähte und durch Komik der Ebarattere und Situationen wirkte. Die erste vollständige Ausgabe von Ät.s Werken, von ihm selbst durchgesehen, erschien 1673 (7 Bde.), eine zweite besorgten Vinot und La Grange (8 Bde., Par. 1682), von neuern sind die bestenvonVtoland (2. Aufl., 12Vde., ebd. 1884) und von Despois und Mesnard Md. 1^11, ebd. 1873- 93). Am besten verdeutscht wurden M.s Werke von Wolf Grafen Baudissin (4 Bde., Lp,;. 1865-67); eine Auswahl gab L. ssulda: M.s Meisterwerke (Stuttg. 1892; 2. Aufl. 1895), beraus. Eine «NN1i0Fi-aM NoIiöi'68HN6» verfaßte Lacroiz' (2. Aufl., Par. 1875). - Die älteste Vio llo N. verfaßte Grimarest (Par. 1705). Unter den neuern Biographen sind zu nennen: Soulie, 1^6cli6rc1l68 8ui- ^i. 6t 8^ lamili6 Lotbeißen, Äl., sein Leben und seine Werke (Franks. 1880);
Mabrenholtz, M.s Leben und Werke (ßeilbr. 1881);
Moland, N.. 8H vic 6t 868 0NV1'^68 (Par. 1886);
Larroilmet, I^a 60M6lÜ6 16 mili6n (ebd. 1886);
Mesnard im 10. Bande von M.s " (Luvi-68» (ebd. 1889). -
Vgl. auch Ehrbard, 1^68 c0!U6äi68 ä6 N. 6N ^Ii6mll^il6 lPar. 1888).
Molin, Job. Peter, sckwed. Bildhauer, geb. zu Göteborg, [* 3] machte seine Stn- dien in Kopenhagen, [* 4] Paris [* 5] und Rom und [* 6] wurde 1853 Mitglied der Kunstakademie in Stockholm. [* 7] Von seinen zahlreichen Werken sind hervorzubeben- Eine schlafende Bacchantin (seit 1858 im National- museum in Stockholm), Ingeborg, eine kolossale Marmorstatne König Oskars 1. in der Götcborger Börse, die Kolossalgruppe Vältespännarne, Kampf zwischen Zwei miteinander zusammengespannten Männern (1859; Nationalmuseum in Stockholm), das eherne Standbild Karls XII. (1868) und die monumentale Fontäne im Königsgarten zu Stock- holm (1866-73). Molinia starb 29.^ Juli 1873. Molma (Molinia de Mnrcia), Stadt der span. Provinz Mureia, am linken Ufer des Segura, der Eisenbahnstation Alguazas sckräg gegenüber, in herrlicher Huerta, hat (1887) 7667 E. In der Nabe betreibt die Regierung Salinen.
Molma, Juan Ignazio, Naturforscher, geb. zu Talca in Cbile, trat in den Je- suitenorden, ging nacd Ansbebung des Ordens naä? Europa [* 8] und ließ sich in Bologna nieder, wo er 12. Sepi. starb. Er schrieb i c^Ässßio 3n!w 8w- i'ia natur^l6 ll6l^liili') (Bologna 1782; deutsch Lpz. 1785), 1787; deutsch Lpz. 1791). Molma, Ludw., Tbeolog des Iesu'nenorden^, geb. 1535 zu Cuenca in Nceucastilien, wirkte al^ Lehrer der Theologie zu Evora und Madrid, [* 9] wo er starb.
Berühmt wurde sein Bück «s)onc0i'c1iH 1il)6ii Nrliiti'ii cnm Fi'iitiä6 doni^» (Lissab. 1588), worin er lehrte, daß Gott die Kraft, [* 10] zur Seligkeit mitzuwirken, allen denen verleihe, von denen er die Hingabe ihres Willens an seine Gnade voraussehe. Gegen diese Lehre, [* 11] als der Autorität des heil. Thomas widerstreitend, erklärten sich die Dominikaner, wäbrend viele Jesuiten, deshalb Mo- li nisten genannt, dafür eintraten. Zur Echlich- tnng des Streites setzte Papst Clemens VIII. 1598 die Oonz^Mtio 66 lnixi1Ü8 Ai'".tin.6 ui.eder, die aber 1607 vor der Entscheidung durch Paul V. aufgehoben wurde. Der Streit erneuerte sich im Jansenismus (s. Iansenisten). -
Vgl. Neusch, Der Index der verbotenen Bücher, Bd. 2 lBonn 1885).
Molwari, Gust.de, belq.-sranz.Nationalökonom, geb. zu Lüttich, [* 12] beschäftigte sich an^ fangs mit der Homöopathie, wandte sicb dann aber in Paris der Nationalökonomie und Politik zu. Nach dem Staatsstreich Ludwig Napoleons kebrte er nach Brüssel [* 13] zurück und übernahm dort eine national- ökonomische Professur. Später siedelte er wieder nach Paris über und wurde 1881 Redacteur de^ (c.Iournai ä 6c0uomist68". Von seinen zahlreichen Arbeiten sind zu nennen: «1^68 8oir668 ät 1a ru6 8t.- 1^xai'6» (Par. 1849),
((t?0ui-8 d'6c0N0ini6 politi^n^ (ebd. 1855; 2. Aufl. 1863),
«Hn68ti0N8 ä'600iicmi6 P0litilin6 6t ä6 clroit pudlic» (Brüsi. ^W1),
«1,6 IN0NV6!l16Nt 80cia1i8t6 avant lai 6V0lnti0N äu 4 86pt. 1870» (Par. 1871),
«I.6tti-68 8ur 163 1^wt8-Uni8 6t 16 Oan^l^lr» (ebd. 1876),
«I^'6V0lution 6 än XIX^8i6rl6)) (ebd. 1880), "Involution ^0iiti 6t 1a i-övolntiow) (ebd. 1884),
«1^68 Ioi8 natui'6U68 ti6 I'660N0ini6 I)0liti(iu6» (ebd. 1887),
tti^liFion" (2. Aufl., ebd. 1892),
«?i-6ci3 cl'660iiomi0 i)0iiti 6t ä6 nior:U6» (ebd. 1893). Molinäus, reform. Theolog, s. Du Moulin. Moline, Stadt im Eounty Rock-Island im nordamerik. Staate Illinois am Mississippi, mit Wasserkraft, großen Pflug- und Eisenwerken, Wa- gen-, Papier- und Pumpenfabriken und (1890) i 2000 E., hauptsächlich Schweden. [* 14] Aloliiiia. Mnc/i., Molinie, PflanzeugMang aus der Familie der Gramineen [* 15] (s. d.) mit der einen in Dentschland anf Torfmooren, in Sümpfen, nassen Wiesen und Wäldern vorkommenden Art N. co6- i'nl6a M?^c/,.; dieselbe zeichnet sich durch ihre grau- blau gefärbten Blätter und idre fast knotenlosen Saline aus, erreicht unter günstigen Verhältnissen eine Höhe bis zu 1,5o in und wird in nassen sauren Bodenarten in Gemisch mit andern geeigneten Gräsern zur Bildung von Wiesen angesät, liefert jedoch nur ein geringwertigem Viehfutter. Eine niedrig bleibende Abart mit goldgelb bandierten Blättern, vai-. folii8 vari6ZHti8, wird als Zierpflanze kultiviert und durch Teilung vermehrt. ¶