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(Gieß. 1883),
«Franciscus Eoril. Donders» (ebd. 1888),
«Für meine Frau. Lebenserinnerungen» (ebd. 1895). Gesammelt crschienenvonilnn"Kleine Schrif- ten" (2 Bde., Gieß^1880-87). Mlolos HaÄriHni, s. Engelsburg. Molefkin (engl., spr. nloblskinn), soviel wie Eng- lisches Lcder Beiin balbwollcnenM.bestebt die Kette aus Baumwollener Einschlag aus Streichgarn. Molöson (spr. -söng), Berg bei der Stadt Bulle Molestieren (lat.), ' belästigen. !(s. d.). Motette (frz.), soviel wie Krausrad'. auch eine dem gleichen ^wect dienende Walze, welche nament- lick zur Herstellung der Kattuil- und ähnlicher Druck- walzen benutzt wird.
Molettieren (frz.), Rändeln, Verfahren der Metallarbeiter zurHerftelluug von Inschriftenu.s.w. (S. Krausräder und Motette.) - Molenier- maschine (Rändelmasckine), eine zur Über- tragung des Musters vou der Motette (s. d.) auf die Druckwalze dienende ^lasckine. <
Vgl. anch Münze und Münzwesen.) [* 2] Molfetta, Stadt und Bisckofssitz in der ital. Provinz Bari, Kreis [* 3] Barletta, anr Adrianscken ^leere und an der Linie Foggia-^tranto des Adria- tischen Netzes, mit Kathedrale, schloß, Leinlvand- Weberei, [* 4] Seilerei, Seifenfabritarion, lebbaftein Handel, Fischerei, [* 5] Werften und (188N 3 (5. Moliere lin, genannt 'll., der größte franz. Lustfpieldichter, geb. 15).
Jan. 1622 zu Paris, [* 6] empfing im l '^6 ä6 l'icinwnt (Collö^" I.oni8 1e (^i-an(I) seine Bildung, wilrde von dem Philosophen Gassendi unterrichtet und soll nach diesen Studien in Orleans Licentiat der Rechte geworden sein. Nach Paris znrückgekebrt, ist er um 1643 der Bühnengesellsckast «1^iiw8ti-6 MöHti-6)), die sich damals gerade bildete, als MW glied beigetreten. Da die Gesellschaft in Paris lein Glück mackte, verließ er mit ibr Paris lum 1646» und vereinigte sich mit der unter Dufresne stehen- den Truppe des Herzogs von Epernon. Etwa 12 Jahre zog Molière mit dieser Gesellschaft von Stadt zu Stadt..In Lyon [* 7] wnrde (1655) das erste Lustspiel M.s, «I.'i^toniäi)', eine Nachbildung des »1n3,vv6i- tit0" von N.Varbieri (1629),
aufgefüdrt', 1656 folgte der «D(^)it amoui'onx» (gedruckt l ebenfalls ein Intriguenstüct mit Benutzung ital. Hiotive. Nachdem Molière sich im Sommer l5! in Ronen ailf- gel^alten l^atte, erhielt er im Ott. 1.^ die Erlaubuis vonl Konige, im Lonvre zu spielen, und seiner Gesell- sckajt wnrde die Bühne im Petit-Bourbon angewie- sen, die sie bald darauf mit der des Palais-Royal vertaufcheu inußte (1661). Durch das erste wirkliche Origiualstück M.s: «1.63 1'i'eri6U368 iiäicnl68)) (1659), eine Verbindung von /laree und Sittcn- lomödie, befestigte fich seine Stellung in der.Haupt- stadt. Von den beiden folgenden Stücken ist nai-»Ii6» (1660) eine Posse im alteil Stil, «Iwn llaieio cw ^^vllii»)) (1661) ein misiglückter Ver- such nn Stil des heroischen Schauspiels. Erst in der «^(X)l6 668 M^I'18» (1661),
worin der Dichter in freier Weise ein Motiv aus den (c.V(l6lM)) des Terenz verwertet, macht Molière einen Schritt weiter anf der schon befckrittenen Vabn der Sittentomodie. Da- gegen sind «1.68 1 ein auf Bestellung Finanzministers Fouquct) verfaßtes Gelegenbcits- stück (1661). Anfang 1662 verheiratete fich Molière mit Armande Vejart, der 19 jährigen Schwester oder Tochter feiner frühern Freundin Madeleine Beiart. Die Ehe war nicht glücklich, Armande bat ibrem Gatten durch Flatterhaftigkeit und Leichtsinn das Leben verbittert. Ende 1662 erschien »I/6cc)i6 ä68 t6miii63", worin, äbnlich wie in der Männerschule, Fragen über weibliche Erziehung das Grundmotiv bildeten.
Fronimlcrund Neidernahmen einige angeb- lich srivole Stellen des Stückes zum Vorwand ihrer Angriffe gegen den Dichter, und feitdem wnrde Molière die Gegner, die ihn im Namen der Moral und Reli- gion angriffen, nicht wieder los. Diesmal antwortete Molière seinen Kritikern mit dem geistvollen Einakter «I.H ci'ititiu6 äe 1'1l6 l!68 t'6min68» (1663) und den wei- tern Gegenschriften mit dem «Iiupi-ompw ä6 V6i-- 8aili63'^166.», worin er zugleich seine Nebenbuhler, die.voffcham'vieler vonl.yütel de Bonrgogne, lächer- lich mackte.
Von jetzt an schrieb Molière jene Werke, die ibn auf der.nöbe feines Könnens zeigen, die ersten Muster der höbern Komödie, die ihre Eharattere und Stoffe aus dem modernen Leben nimmt, den «^ar- wt'6v 11667, gedruckt 1669), den »^Ii8luit1n'0p6» l1666, gegen religiöfe und gefellschaftliche Heuchelei gerichtete Lustspiele von fast tragischem Anstrich, wäh- rend es dem Dickter im «Don .Inan» (1665) nicht recht gelang, die moderne Darstelluug mit der romanti- schen Grundstimmung des ursprünglich span. Stoffs in Eintlang zu bringen. In derfelben Epoche feines Scbaffens schrieb Molière noch für den Hof die [* 8] Gelegen- beitsftücke «1.6 inln-ia^6 t'0ic6», «1.3, 1^iinc6886 ck'1^1i den Pofsen »1.'^.iii0ui- in6ä6cin" (1665) und «1.6 ui6cl6cin iua^üi'6 Ini» (1666). Während so :m- ausgesetzt tbätig war, hatte er auch den Kampf für seinen «l^i tut'6)) durchznführen, der ihm ebenso wie "Don .luau" bitterste Vorwürfe und Verleumdungen zuzog.
Erst 169 gelang es ihm, die Erlaubnis zur öffentlichen AnffülMng des"^ai'wt'6" zu erlangen und ihn drei Monate hindurch auf der Bübne zu lullten. Inzwischen holte Molière sich zweimal seinen Stoff ans Plantns, nämlich für die parodistifche Komödie «^nli)Iiitr)'»u') (1668) und für den"^vai'6", das einzige größere Lustspiel, das in Prosa ge- schrieben bat. Den Charakter des über seinen Stand binaus wollenden Bürgers mackte er zur Hauptrolle in der Komödie " (^601^6 DHnäin» (1668) und in der Ballettposse «1.6 110111-^6013-F6nti1^0min6v (1679), worin der eckte Ansatz zur Sittenkomödie durch die Bestimmnng des Stückes für eine Hoffestlichkcit an der vollen Entfaltung verhindert worden ist. 1671, bald nach Ausführung des mit Corneille verfaßten Stückes »1'8) 1u^, föhnte sich Molière mit seiner Frau, von der er seit Jaluen getrennt lebte, wieder aus, und als Gegenstück zur derben Posse «^1. d6 ?oui-- c6 (1669) verfaßte er sein letztes Stück für den Hof, »I^a ^'0mt6886 (I'1i!3cni'ImANll8" (1671). Ans dem gleichen Jahr stammen anch die «I^our- d6i'i68 (16 ^cllpinv, ein Lustspiel im Stil der alten Bedicntentomödie. Die letzten Werke waren das litterarisch-sociale Lustspiel »1.68 t'6inm68 8llvant68" endetste Stück M.s, und die gegen die mediz. Fakul- tät gericktete Satire «1.6 inllwä6 iniaSiiilni-6» (1673). Bei der vierten Anssührnng dieses Stückes spielte er, obgleick sein Lnngenleiden schon einen bedenk- lichen Ebaratter zeigte, noch die Titelrolle; er wurde ans der Bübne von einem Anfall feiner Krankheit fast überwältigt und vcrfchied, in feine Wohnung gebracbt, wenige ^tnnden später an einem Blut- sturz 17. ^ebr. 1673. M.s Leiche wurde, da er als Schauspieler odne die, umsonst angerufene, geistliche Ad''o!unon gestorben war, ohne kirchliche Feierlichkeit ¶