mit Steinfüllung hergestellt, in den andern
Meeren sucht man bei gleicher Ausführungsart das Holzwerk durch Eisenbekleidung
zu schützen (z. B. in
Holland).
Der Molenkopf, das Ende eines Hafendammes, trägt oft
Forts,
Leuchttürme,
Baken
[* 2] sowie eine
Winde,
[* 3] das
Gangspill, zum
Anholen (Herbeiziehen) der Schiffe.
[* 4] In Badeorten am
Meere finden sich zuweilen weit
in die See hinausgebaute
eiserne Brücken (piers), die auf dünnem Pfahlwerk ruhen, so daß die
Wellen
[* 5] hindurchlaufen können.
Louis Matthieu,
Graf von, franz. Staatsmann, geb. zu
Paris,
[* 7] veröffentlichte 1806 «Essais de morale et de politique» (2.
Ausg., Par. 1809), worin er einer gemäßigten Monarchie das Wort redete.
Hierdurch wurde Napoleon I. auf ihn aufmerksam, und Molé wurde
Auditor im
Staatsrat, bald darauf Maitre des requêtes, 1807
Präfekt
des Depart.
Côte-d'Or, 1809
Staatsrat, dann auch Direktor des Wege- und Brückenbaues und
Graf. 1813 ernannte
ihn der
Kaiser zum Justizminister und 20. Nov. desselben Jahres zum Großrichter (grand-judge).
Nach der Abdankung Napoleons legte Molé seine Würden nieder und schloß sich den gemäßigten Royalisten an. Das
Amt als Wege- und Brückenbaudirektor bekleidete er auch nach der
Schlacht von Waterloo.
[* 8]
Ludwig XVIII. erhob
ihn zum Pair. 1817 wurde
Molé Marineminister, legte jedoch 1818 mit Richelieu zugleich sein
Portefeuille nieder. Im ersten
KabinettLudwig Philipps erhielt
er das Ministerium des
Auswärtigen, doch mußte er schon dem
Herzog von
Broglie weichen.
Als sich das Ministerium
Thiers zurückzog, bildete in
Verbindung mit den Doktrinärs ein
Kabinett,
in dem er selbst die Präsidentschaft und das
Auswärtige übernahm. Ebenso bildete er nach der
Auflösung dieses
Kabinettsdas neueKabinett vom dessen definitiver Rücktritt erfolgte, nachdem die Neuwahlen
ungünstig für ihn ausgefallen waren. Nach der Februarrevolution von 1848 wurde in
Bordeaux
[* 9] zum
Abgeordneten in die Konstituierende
wie in die Legislative Nationalversammlung gewählt, trat nach dem
Staatsstreiche vom ins Privatleben zurück und
starb auf seinem Schlosse Champlatreux. Seit 1840 war Molé Mitglied der
Académie française.
Es erschienen von Molé noch «Discours politiques et académiques».
ein häufig gebrauchter
Ausdruck für
Moleküle (s. d.). ^[= (lat. molecula, Diminutiv von moles, die Masse) nannten die alten Physiker sehr kleine Teilchen ...]
Molekulargröße, die
Summe der Gewichte aller im
Moleküle eines chem. Körpers enthaltenen Elementaratome.
Die Maßeinheit ist daher für die Molekulargewicht dieselbe wie für die
Atomgewichte: das
Atomgewicht des
Wasserstoffs
ist = 1. Das Molekulargewicht kann auch dahin definiert werden, daß es die kleinste relative, durch das
Atomgewicht des
Wasserstoffs gemessene
Menge eines Körpers ist, die in chem.
Umsetzungen eintritt.
Eine der wichtigsten
Aufgaben der quantitativ-chem. Forschungen war und ist heute noch die
Bestimmung des Molekulargewicht der chem. Körper. Vorauszugehen hat ihr die Ermittelung
der qualitativen und quantitativen Zusammensetzungsverhältnisse und die
Beziehung der letztern auf das Gesetz der einfachen
multiplen
Proportionen durch die Berechnung des einfachst möglichen atomistischen Verhältnisses. So ergiebt z. B.
die
Analyse der Salzsäure, daß dieselbe auf 1
TeilWasserstoff (1
Atom) 35,5
TeileChlor (1
Atom) enthält,
für die
Essigsäure dagegen, daß in ihr auf 1
AtomKohlenstoff 1
Atom Sauerstoff und 2
AtomeWasserstoff vorhanden sind.
Die einfachsten atomistischen Verhältnisformeln sind demnach HCl und CH2O. Die Molekulargewicht können nun diesen
einfachsten Formeln entsprechen oder auch ganzzahlige Vielfache dieser Werte sein. Die
Entscheidung kann
durch vergleichende Ermittelung der Mengen beider Säuren, die im chem. Prozesse eintreten, erlangt
werden. Ein solcher Prozeß ist die Salzbildung der Säuren. Untersucht man die aus der Salzsäure entstehenden
Salze, so
findet man ausnahmslos, daß, wenn überhaupt der
Wasserstoff derselben durch Metalle ersetzt wird, er
stets
¶
mehr
vollständig verschwindet, während in essigsauren Salzen immer nur ein Viertel des Wasserstoffs vertreten wird. Die Zusammensetzung
des aus der Salzsäure entstehenden Chlorkaliums entspricht z. B. immer der Formel KCl, während die des essigsauren Kaliums
C2H3KO2 ist. Das Salzsäuremolekül ist also HCl, gleich der einfachsten atomistischen Verhältnisformel, das Molekül
der Essigsäure aber muß das Doppelte derselben, C2H4O2, sein, denn durch sie wird die kleinste
Menge ausgedrückt, die bei dem Prozesse der Salzbildung in Wirkung tritt.
Auf ähnliche Weise ist die Molekularformel des Benzols, das nach der Analyse auf je 1 AtomKohlenstoff 1 AtomWasserstoff enthält,
durch Untersuchung der Substitutionsprodukte ermittelt worden. Da nämlich bei der ersten Chlorwirkung
nur ein Sechstel des Wasserstoffs durch Chlor ersetzt wird, so muß dem Benzol statt CH die Formel C6H6 im Molekül zukommen.
Bestätigung geben die weitern Chlorwirkungen auf dieses Monochlorbenzol, durch die noch fünf verschiedene Phasen der Chlorsubstitution
erzielt werden können, bei deren letzter erst aller Wasserstoff des Benzols verschwindet. Es entstehen
so die Verbindungen: C6H4Cl2, C6H3Cl3, C6H2Cl4, C6HCl5 und C6Cl6.
Andere Chlorsubstitutionsprodukte liefert das Benzol nicht. Bei manchen chem. Verbindungen versagt dieser Weg der chem. Ermittelung
der Molekulargröße, so daß physik. Hilfsmittel benutzt werden müssen. Es haben sich nämlich zwischen den sicher gestellten
Molekulargewicht und gewissen leicht meßbaren physik. Eigenschaften der betreffenden Verbindungen bestimmte gesetzmäßige
Beziehungen ergeben, die sich zur Ermittelung des unbekannten ans diesen physik. Eigenschaften benutzen lassen. Diese
sind:
1) Die Dampfdichten unzersetzt flüchtiger chem. Körper. (S. Avogadros Gesetz.)
2) Die Erniedrigung der Gefrierpunkte von Lösungsmitteln. Diese wird bei einem und demselben
Lösungsmittel durch gleich viele Moleküle jedes gelösten chem. Körpers um gleiche Beträge bewerkstelligt. Diese Beziehungen
finden ihren Ausdruck in der Gleichung
^[img]
in der Δ die Erniedrigung des Gefrierpunktes, n das Molekulargewicht des gelösten Stoffs in Grammen, g die Menge des Lösungsmittels in
Grammen und r eine Konstante ist, die nur von der Natur des Lösungsmittels abhängt und leicht durch den
Versuch ermittelt werden kann. Ist das Molekulargewicht eines Stoffs nicht bekannt, so kann man es leicht ableiten, wenn man den Gefrierpunkt
einer Lösung bestimmt, die p Gramme des Stoffs in g Grammen des Lösungsmittels enthält. Für diesen Fall
ist n = p/m, wo m das Molekulargewicht bedeutet. Obige Gleichung wird dadurch
3) Die Erniedrigung des Dampfdruckes flüchtiger Lösungsmittel, die ebenfalls für jedes Lösungsmittel der Anzahl
der gelösten Moleküle proportional ist. Dieselbe wird gegenwärtig in der Form praktisch verwertbar
zu machen versucht, daß man die mit Erniedrigung des Dampfdruckes parallel gehende Erhöhung des Siedepunktes bestimmt und
aus ihr das Molekulargewicht ableitet.
Mit Hilfe dieser physik. Methoden, namentlich
der schon ältern Dampfdichtebestimmung, ist es möglich gewesen, die Molekulargewicht vieler
Elemente in freiem Zustande zu ermitteln. Man hat dabei die interessante Thatsache gefunden, daß nur selten, wie bei Quecksilber,
Cadmium und Zink im Dampfzustände, die Molekulargewicht den Atomgewichten gleich sind, in weitaus den meisten Fällen aber ein Vielfaches
der letztern betragen, d. h. daß dann die Moleküle aus mehrern (meist zwei) miteinander verbundenen
gleichartigen Atomen bestehen. Während die Moleküle der drei oben genannten Metalle durch die einfachen Symbole Hg, Cd, Zn
ausgedrückt werden, so ist die Molekularformel z. B. von Wasserstoffgas = H2, Sauerstoffgas = O2, Stickstoffgas
= N2, Chlorgas = Cl2, Phosphordampf = P4.
Es hat sich sogar in einzelnen Fällen herausgestellt, daß ein und dasselbe Element Moleküle von verschiedener
Größe und dadurch verschiedene allotrope Modifikationen bilden kann. So ist z. B. gegenüber
dem Sauerstoffgase = O2 das Ozon = O3. (S. Allotropie.) Auch die besondere Wirksamkeit vieler Elemente im status nascendi
hat sich durch die Ermittelung des Molekulargewicht derselben erklärt. (S. Entstehungszustand.)