Modulation (lat.), in der
Musik der Tonwechsel sowohl in der Melodie wie in der
Harmonie. Im engern
Sinne gebraucht
man das Wort M. nur in
Bezug auf das harmonische (accordliche) Verhältnis innerhalb eines Tonstücks, auf die Folge, Abwechselung
und Verknüpfung der
Accorde oder
Harmonien. Man spricht in diesemSinne von leitereigener (leitertreuer)
M., in welcher der Wechsel der
Accorde innerhalb einer und derselben angenommenen
Tonart vorgeht, und von leiterfremder, ausweichender
M., in der die Grundtonart verlassen und auf das Gebiet von verwandten
Tonarten übergetreten wird. Im ältern
Sinne bedeutet
M. die
Entwicklung eines Tonstücks oder auch
Komposition überhaupt. –
(lat., MehrzahlModi), Art und
Weise. Modus procedéndi, Verfahrungsart; M vivéndi, die Art
und
Weise eines erträglichen Nebeneinanderlebens, z.B. zwischen
Staat und
Kirche. – In der
Grammatik bezeichnet Modus Formen
des
Verbums, die der Handlung eine subjektive Nebenbeziehung geben. Die indogerman.
Sprachen unterscheiden zwei eigentliche
Modi: den Konjunktiv, der im allgemeinen die Handlung als eine vom
Redenden gewollte, und den
Optativ (zuweilen
Potentialis genannt), der sie als eine vom
Redenden gewünschte oder nur als möglich vorgestellte erscheinen läßt.
Diese Grundbedeutungen hatten sich in den einzelnen
Sprachen oft sehr mannigfaltig entwickelt und verfeinert, namentlich im
Griechischen. Wenn man neben den beiden genannten noch den
Indikativ, der nur aus Tempusstamm und
Personalendung
besteht, als Modus rechnet, so geschieht dies nur im Gegensatz zu Konjunktiv und
Optativ;
an sich hat die Form der einfachen Aussage
nichts Modales
an sich. Berechtigter ist es, wenn man hierher den Imperativ rechnet.
In denGrammatiken namentlich moderner
Sprachen finden sich Benennungen, wie Konditional (modus conditionalis) und andere, womit nicht besonders
gebildete Modusformen, sondern Gebrauchsweisen des
Konjunktiv-Optativ bezeichnet werden. –
Über als juristischenTerminus s.
Auflage.
zum dän.
Stift Seeland gehörige
Insel in der Ostsee, durch den Ulfsund von Seeland, durch den Grönsund von
Falster getrennt, hat 211 qkm und (1890) 13600 E., die nächst
Ackerbau hauptsächlich Fischerei
[* 2] und Schiffahrt
treiben. Möen. Ist fruchtbar, größtenteils niedrig und flach; nur gegen
Osten bildet sie ein kleineres Hochland (Höie Möen), das
im Aborrebjerg bis 141 m steigt und sich durch steiles, überaus malerisches Kreideufer (Möensklint) auszeichnet. Die
Hauptstadt
Stege an der Westküste hat einen
Hafen und (1890) etwa 2000 E.
Moerusee, See in Centralafrika, zwischen 8° 30' und 10° südl.
Br. (einschließlich der
Mofwe-Bucht
im S.), 880 m ü.d.M., mit einem Flächeninhalt von 5230 qkm, schiffbar, durchflossen vom
Luapula.
Den Südosten umschließen
weit ausgedehnte Moräste, den
Osten und Westen Hügelzüge von 1120 und 1080 m
Höhe, den Norden
[* 3] die
pittoresken
Berge von Rua und Kakoma. Er wurde von Livingstone entdeckt.
Ausströmungen von
Kohlensäure (s. Gasquellen) aus
Spalten vulkanischer Territorien
(Hundsgrotte bei Neapel,
[* 6] viele Punkte der Eifel und der Gegend von Laach).
bei den Europäern,
Suera oder Sueïra bei den Einheimischen,Tassurt bei den
Berbern, bedeutendster
Handelsplatz an der Westküste von
Marokko,
[* 7] auf flacher und unfruchtbarer
Landzunge, doch nur 7 km vom herrlichsten Kulturland
entfernt, hat 12–15000 E. (einschließlich der
Christen und
Juden), in einem von der
Insel Mogador und vier kleinern Eilanden gebildeten
Kanal von
[* 8] etwa 900 m
Breite
[* 9] einen sichern, durch vier
Batterien gedeckten
Hafen, eine durch
Mauern abgetrennte
Kasbah mit den Wohnungen des Gouverneurs und der fremden Konsuln (deutscher Vicekonsul), einen mit
Arkaden geschmückten Markt
und ziemlich gerade breite
Straßen.
Der Handel (auch deutsche Firmen) ist ansehnlich. Die wichtigsten Einfuhrwaren sind engl.
Baumwollzeuge (1892 im Werte von über 2 Mill. Mogador), Manufakturen, Stahlwaren,
Thee und Zucker.
[* 10] Zur Ausfuhr
kommen Ziegenfelle (meist nach
Frankreich), Sandarak- und
Senegalgummi,
Wachs,
Mandeln,
Bohnen und
Olivenöl. Mogador wurde erst 1760 gegründet.
Negerkaffee, die Samen
[* 11] von
CassiaoccidentalisL., einer in den
Tropen aller
Weltteile einheimischen
Cäsalpiniacee,
sind etwas oval, 3
mm lang, 1,5
mm dick, von grünlichgrauer
Farbe und werden in einigen Gegenden
(Dominica,
Kongogebiet) von den Eingeborenen zur Herstellung eines kaffeeähnlichen Getränkes benutzt.
(Mogduschu,Makdischu,Madischa), Ortschaft an der Somalküste in Ostafrika, mit 5000 E.
(Somal,
Hindu,
Araber), ist ein wichtiger Handelsplatz für die Produkte des
Somallandes, die den nahen Webi herab zur
Küste
geführt werden. Die berühmten Gewebe
[* 13] wurden früher bis nach
Arabien und
Persien
[* 14] verkauft. Die
Zeiten frühern
Glanzes verkünden
die Trümmer von Moscheen, von denen eine schon 1238 erbaut worden ist, und die eines mächtigenFort.
Mogdischu gehört zu dem engl. Protektorat
Sansibar,
[* 15] wurde aber im Mai 1893 an die ital.
KolonieErythräa verpachtet.