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namentlich von Vignola, Palladio und Vicenzo Ecamozzi weiter ausgebildet.
Durch Francois Blon- de! verbreitete sie sich in die franz. Kunst' und von da über ganz Europa. [* 2]
Schinkcl setzte an Stelle der Regel mehr das individuelle Empfinden. -- Im Maschinenbau ist Modena die Vezugseinheit für die Dimensionen von Maschinenteilen, so zwar, daß man die Stärken der einzelnen Teile im Ver- hältnis Mm M. angiebt, also daß man umgekebrt die Dimensionen durch Multiplikationen des Modena mit dessen Verhältniswahlen, event, unter Anfügung einer Konstanten erhält.
Die vermöge dieses Ver- fabrens gefundenen Dimei^sionen sind jedock in der ^tegel nur als Anhaltspunkte für den Entwurf aufzufassen und bedürfen nock einer speciellen Be- rechnung anf Grund der Festigkeitsgesctze. -^ Modena oder Drnckmodel sind in Holz [* 3] gestochene oder geschnittene Druckplatten zum Aufdrucken der Far- ben auf Kattnn, Wachsleinwand, Papiertapeten, Buntpapier, Spielkarten u. s. w. (s. Fornrschneide- tnnst).
Außer den Drnckmodeln giebt es auch Modena, die zur Formgebung plastischer Massen dienen, in welchem Sinne Modena mit Form identisch ist.
Solche Modena benutzt beispielsweise der Bäcker zur Herstellung der [* 1] Figuren aus Lebkuchenteig.
Ferner sinden sie Verwendung bei der Fabrikation figuraler Gegen- stände aus Papiermache, Gips [* 4] u. s. w. Mödeldruck, s. Zeugdruck. Modell, ein im kleinern Maßstab [* 5] aus Holz, Kork, [* 6] Wachs, Gips, Thon, Stein u. dgl. bergestelltes Vorbild zu einem Gebäude, architektonischen Kon- struktionen, wie Dächern, Gewölben, einzelnen Bau- teilen, Ornamenten, ferner zu Maschinen, Maschinen- teilen, zu einem zur Ausführung in Marmor, Sand- stein, Bronze, [* 7] Eisen [* 8] u. s. w. bestimmten Kunstwerk, um eine klarere Übersicht über die projektierten Dis- positionen und die Gesamtwirkung des Gan;en
zu erlangen, als solches durch Zeicknung möglich ist. lebenden Individuen, an denen die Bildhauer und Htaler ihre Studien machen. - In den Gießereien und Maschinenfabriken ist meist zur Anfertigung der eine besondere Abteiluug, die Modell- tischlerei, eingerichtet. - über Modena im juristi- schen Sinne s. Gebrauchsmuster und Musterschutz.
Modellbrett, eine in der Formerei [* 9] (s. d.) ange- wendete Platte zum raschern Herausheben eines oder mehrerer Modelle ans der Gußform.
Das Modell ist hierbei anf dem Modena befestigt, welches beim Heraus- heben in Führungen gleitet. ftcllen. Modellformerei, die Formerei ls. d.) nach Mo- Modellieren, aus bildsamem Stoff wie Thon. Gips, Wachs u. dgl. für ein plastisches Kunstwerk ein Vorbild zur Ausführung im gleichen, kleinern oder grösiern Maßstab Mo- dellierung, in der Malerei die richtige Anwen- dung von Licht, [* 10] Schatten [* 11] und Halbtöne'n, um den Formen den Schein des Körperlichen zu geben. Modellierwachs, s. Vossierwaebs.
Modellschutz, s. Musterschutz.
Modellstämme, s. Vestandsschätzung.
Modelltischlerei, s. Modell und Tischlerei.
Modeltuch, Mustertnck mit ausgeführtenBuck- staben und Verzierungen als Vorlagen zum Sticken. Modena, bis 1859 souveränes ital. Hcrzogtnm, das die fruchtbare Ebene, welche der Panaro be- wässert, umfaßte und zwischen dem Lombardisch- Venetianischen Königreich, dem Kirchenstaat, dem Großherzogtum Toscana, dem Herzogtnm Parma [* 12] und dem Meer lag;
es hatte einen Flächenraum von 6132 ci^m und eine Bevölkerung [* 13] (Ende 1857) von über 004000 Seelen.
Gegenwärtig bildet es einen Bestandteil des Königreichs Italien [* 14] und zerfällt in die Provinzen Modena (s. d.), Massa- Earrara und Reggio.
Durch den fruchtbaren Boden begünstigt, befinden sich Ackerbau, Wein- und Oli- venkultur, Vieh- und Seidenzucht in Blüte. [* 15]
Der Bergbau [* 16] ist namentlich auf Marmor sehr bedeu- tend, die gewerbliche Industrie dagegen nur von ge- ringem Belang. - Seit dem 6. Jahrh, gehörte Modena den Langobarden, dann zu Toscana und nackher nebst Ferrara [* 17] den Torelli, welche seit 1290 die Este (s. d.) zu verdrängen begannen. 1452 von Fried- rich III. zu Herzögen von Modena und Neggio erhoben, siedelten diese nach Ferrara über, das ihnen Eir- tus IV. 1471 zu Lehn gab, Clemens VIII. aber 1598 wieder nabm.
Nnn gehörte zu Modena nur noch das Herzogtum Rcggio und das Fürstentum Eapri. Der Herzog Franz I. erwarb 1633 das Fürstentum Eorreggio, Franz II. 1710 das Herzogtum Miran- dola, 1737 das Herzogtum Novellara und 1741 durch Heirat das Herzogtum Massa-Carrara.
Der letzte Herzog von Modena aus dem Hause Este, Ereolc III. Rinaldo (gest. 1803), ergriff beim Einrücken der Franzofcn in Italien 1796 die Flucht.
Auf Grund des Friedens zuEampo-Formio wurde Modena zur Cis- alpinischen Republik geschlagen, während Ercolo im Lune'viller Frieden mit dem Vreisgau entschä- digt wurde, den er an den mit seiner einzigen Toch- ter und Erbin, Maria Beatrix, verheirateten Erz- berzog von Österreich, [* 18] Karl Anton Joseph Ferdi- nands überließ.
Letzterer, der sich nun Herzog von Modena-Breisgau uannte, verlor den Brcisgau dnrch den Prcsiburger Frieden 1805 und starb 1806. Sein Sohn, der Herzog Franz IV. (s. d., Bd. 7, S. 133 a), gelangte erst 1814 wieder in den Besitz, der großväterlichen Staaten;
gleichzeitig übernahm seine Mntter die Regierung des Herzogtums Massa- Earrara, dem der Kongreß zu Wien [* 19] die kaiserl. Lehn in der Lnnigiana hinzufügte.
Dieses Herzog- tnm fiel bei dem Tode der Mutter dem Sohne zu: 1847 trat Toseana anläßlich der Angliederung von Lucca [* 20] vertragsmäßig Fivizzano an Modena ab, und nach dem Tode der Kaiserin Marie Luife, Herzogin von Parma, kam dazu Guastalla, zusammen 320 c^in Gebietszuwachs mit 50000 E. Noch verhaßter als Franz IV., der sich gegen den Aufstand von 1831 nur durch österr.
Hilfe halten konnte, machte sich dessen Sohn Franz V. (s. d.), der von Anfang an seinen Rückhalt ausschließlich an Österreich suchte.
Dessen Siege gaben ihm sein nach seiner Flucht bereits zu Sardinien [* 21] abgefallenes Herzogtum nochmals 1848 zurück, wo nun ein will- kürliches Regiment unter dem Schutz der östcrr. Bajonette und den 1850 zurückgerufenen Jesuiten Fürst und Volk einander vollends entfremdeten.
Die wachsende Aufregung im Lande bestimmte den Herzog nach der Schlacht von Magenta, 1859 mit dem größten Teil seiner Truppen letwa 4000 Mann) Schutz im Anschluß an die österr.
Truppen zu suchen, worauf schon eine modenesische ! Nationalversammlung die Absetzung der Dynastie erklärte;
das Land schloß sich nun dem sog. Gou- vernement Emilia an, dessen Bestandteile durch Dekret vom init den Staaten des Königs Victor Emanuel vereinigt wnrden.
Vgl. Muratori, Dollo luitioiiit^ I^Ltenäi eä it 1wl0 l2Bde., Mod. 1717-40);
Tiraboschi, ¶