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Der Regierungsbezirk wird eingeteilt in secks Reichstagswahlkreise: Nürnberg [* 2] (Grillenberger, Socialdemokrat), Erlangen-Fürtb (Weiß, freisinnige Volkspartei), Ansbach-Echwabach(Eonrad, Deutsche [* 3] Volk^partei), Eichstätt [* 4] (I)r. Sebädler, Centrum), Dinkele'bühl (Lutz, deutschkonservativ), Rotbenburg a. d. T. (Hilpert, Bauernverein). Mittelfreie nennt der Schwabenspiegel die zweite Klasse der Freien, indem er 1) Semperfreie, '2) Mittelfreie, 3) freie Landsassen unterscheidet.
Die Mittelländisches sind die Besitzer von Gütern, an denen das Schöffenamt baftet oder die zur Leistung des Ritter- dienstes befäbigen. Mittelfuftknochen, s. Fuß. Mittelgans, s. Bläsigans. Mittelgebirge, s. Gebirge Mittelgebirge, Vöhmisckeo, eruptive Ge- birgsgruppe zu beiden Seiten der obern Elbe, auf einer breiten Vasaltplatte, durch die Biela vom sächs. Erzgebirge und durch den Pollen vom Lau- sitzer Berglande getrennt, ist durch zablreicbe Kuppen charakterisiert, deren böchste der 835 m hohe Pbono- lithkegel Milesckauer (Milleschauer, Donners- berg) und der Kletschenberg (704 m) sind.
Auf dem rechten Ufer der Elbe hat das Mittelländisches den Namen Kegel- gebirge, mit dem Geltschberg (725 m). Das Ge- birge enthält oenPoliersckiefervonBilin. TerBoden ist von großer Fruchtbarkeit und entbalt die berübm- ten Heilquellen von Püllna, Bilin und Teplitz. Mittelhand, s. Hand. [* 5] Bei den Haustieren, be sonders bei Pserden, ist Mittelländisches oder Mittelteil der mittlere Teil des Körpers: Rücken, Lenden, Rippen, Bauch, [* 6] Flanken. Mittelhirn, s. Gebirn (Bd. 7, S. Mittelhochdeutsch, abgekürzt Mbd., dient zur Bezeichnnng eines nicht genauer abgrenzbaren Zeit- raums der Entwicklung des Hockdeutschen in Bezug auf Sprache [* 7] und Litteratur. Im allgemeinen rechnet man hierher die Zeit vom 12. bis 14. (oder 15.) Jahrh. Im besondern nennt man Mittelländisches die spracklicken und litterar.
Zustände wäbrend der Blütezeit der mittelalterlichen dentschen Litteratur in der zweiten Hälfte des 12. und der ersten Hälfte deo 13. Iabrb. (S. Deutfcke Sprache, Bd. 5, S. 75, und Deutscke Litteratur, Bd. 5, S. 3d.) lIagd. Mitteljagd oder Mittlere Jagd, s. Höbe Mittelkrebse, s. Einsiedlerkrebs. Mittelkurs, s. Kurs (Bd. 10, S. 835 d). Mittelland, Bezirk im schweiz. Kanton [* 8] Appen- zcll-Aufterrboden, bat 58 ^m und (l^8) 11248 E., darunter U3 Katholiken, in 5 Gemeinden.
Haupt- ort ist Teufen (s. d.). Mittelländische Raffe, s. Kaukasische Rasse. Mittelländisches Meer oder Mittelmeer (bei den Römern ^Iui-6 inwi-iniin, später ^Illio mßäiwi'i'^nouin), so genannt von seiner Lage zwi- schen Europa, [* 9] Asien [* 10] und Afrika, [* 11] ein mit dem Ädria- tischen, Agäischen, Marmara- und Schwarzen Meere 2 885522 qkm großes Becken, .^"800 Xm lang, an der breitesten Stelle 1800, im Mittel bangt im W. mit dein Atlantischen Oeean durch die Meereuge von Gibraltar, [* 12] im O. setzt durch den Kanal [* 13] von Sues mit den: Roten Meer zusammen.
Man teilt das in ein westl. und ein östl. Becken ein, die beide durch die nur nngefäbr 450 in tiefe und größtenteils durch viel seichtere Baute lSckern- uud Advcntnrebänke) ausgefüllte Siciliscke Strafte sowie durch die schmale Straße von Messina [* 14] miteinander in Verbindung stebeii. In jodem dei' beiden erkennt man ;wei sich durch große Tiefe auszeichnende Teile, welche im westl. Hauptbecken durch Sardiuien und Eorsiea, im östlichen durch Kreta, das Plateau von Barta und die diese beiden verbindenden unter- seeischen Erdöbungen getrennt sind.
Von W. nack O. sind die Maße dieser vier tiefsten Stellen 3148, 3731, -1067 und 3317 m, während die mittlere Tiefe des ganzen Mittelländisches nur 1300 in beträgt. Das westl. Hauptbecken, von der Form eines stumpfwinkligen Dreiecks, entbehrt der Glieder [* 15] und hat nur rundliche Bückten, wie die zwiscken Ma- rotko und Spanien [* 16] im Baleariscken oder Iberischen Meer gelegenen, den Golf von Valeneia, den Golf dll ^iion und den von Genua. [* 17] Der zwischen Sicilien, Italien, [* 18] Eorsiea ilnd Sardinien [* 19] gelegene Meeresteil wird unter dem Namen des Tyrrhenischcn Meers Zu- sammengefaßt.
Da5 östl., größere Hauptbecken, das ungesädv die Form eines Rechtecks hat, ist viel mebr gegliedert und im N. durch zwei Binnenmeere, dao Adriatiscke Meer (s. d.) und das Ägäiscke Meer ls. d.) init dem Marmarameer (s. d.) erweitert. Der westt. Teil ist da^ Ionische Meer, der östliche das ^evantische' ersterem bat iin S. die flachen Ausbuck- tuugen der Kleinen und Großen Syrte, letzteres im N. die rundlicken Buchten von Adalia und Iskanderun. Geolog, und biolog.
Gründe inachen es gewiß, daß noch in sebr junger Vergangenheit ein Zusam- menbang zwischen Afrika und Europa bei Gibraltar und dei Malta stattfand, wie überbaupt der jetzige Umriß dee Mittelmeers [* 20] dadurch zu stände kam, daß eine größere Anzabl selbständiger Einsturzbecken sich über niedere Bodenschwellen hinüber zu einem Gan- zen verband. Vermöge seiner im W. gelegenen, nur schmalen und seicbteu Verbindung mit dem ^cean sowie seiner Kleinbeit bat das Mittelländisches nur sckwacke Ebbe und ^lut. Im Meerbusen von Venedig [* 21] steigt die ,^lut bei Neu- nud Vollmond 1 in und in der Großen Svrte 1, in, in der Kleinen Svrte 2,i in ibier auch starke Ge-eiteuströme, wie inl Friesischen Watteumeer), aber an den meisten andern Orten sind die Gezeiten kaum bemerkbar (im W. etwa 60, im O. nnr 10 cm). Wegen seiner starken Ver- dunstung, des verbältnismäßig geringen Zuflusses von Süßwasser bat das Mittelländisches einen stärkern nach O. wachsenden Salzgebalt als der Ocean (durchweg über 37, bei Kreta 39 Promille). Im M. Mittelländisches berrsckt unterdalb der Tiefenlage der Schwelle von Gibral- tar eine gleichmäßige Tcmperatnr von nicht ganz 13 ('., also soviel wie die mittlere Wintcrtemperatur der Mittelmeerländer beträgt, wäbrend die Tempera^ tur der Oberfläche im Sommer bis auf etwa 22^ (^. steigt. Der Grund davon liegt darin, daß das tie- fere kalte Wasser des Atlantischen Meer^, welches außerbalb in eiuer Tiefe von 3000 in eine Tempe- ratur von uur etwa 3^ ('. bat, durch die fubmarine nur 5 in tief gelegene Schwelle am westl. Ein- gänge der Strafte von Gibraltar abgesperrt ist. In dieser, an der scbmalsten Stelle 12,.; Kin breiten Straße selbst liegt der Gruud erbeblich tiefer, im Marimum etwas östlich von der Verbindungslinie zwischen Gibraltar und Eeuta in 1007 ni Tiese. In der Mitte fließt nach O. beständig eine Strö- mnng salzärmern, also leichtern Wassers ein, und zwar 5,,-. Icm von beiden Küsten entfernt und unge- stört durch die an den Küsten laufenden, 3,7 km breiten Seitenströme, welcke wäbrend des Steigens des Oceane westwärts, wäbrend seines Falles ost- wärts fließen. Zum Teil wird diefer beständige Zufluß durch die vorberrsckendenWestwinde bewirkt, ! ¶