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verschienenen «Decretum tripartitum» des ungar. Juristen Verböczi.
verschienenen «Decretum tripartitum» des ungar. Juristen Verböczi.
(frz., spr. -sähr), Elend, Not, Jammer.
(Ileus) oder Kotbrechen, in der Heilkunde derjenige Zustand der Verdauungsorgane, bei welchem nach vorausgegangenen heftigen Vorboten (hartnäckiger Stuhl- und Blähungsverhaltung, Bauchaustreibung, Bauchschmerz, Würgen u. s. w.) endlich Massen vom Geruch und Aussehen des Kots ausgebrochen werden. Dieser Zustand beruht stets auf Undurchgängigkeit des Darmkanals, mag diese nun durch einen eingeklemmten (innern oder äußern) Eingeweidebruch, oder durch eine Verengung, Verschlingung oder Ineinanderschiebung des Darmrohrs, oder durch Entzündung oder Lähmung des Darms (letzteres der sog. spontane Ileus) entstanden sein, und ist immer ein sehr gefährliches Symptom, welches schleunige ärztliche Hilfe erfordert. In manchen dieser Fälle gelingt es noch, durch chirurg. Operationen (Bruchschnitt, Bauchschnitt) Hilfe zu schaffen, in andern durch reichliche und energische Klystiere (von kaltem oder Eiswasser, Bleiwasser, Luft) oder durch innerlich gereichte Eisstückchen und Opiate das vorhandene mechan. Hindernis zu beseitigen. (S. Darmverengerung und Darmverschlingung.)
(lat., d. h. erbarme dich), das Anfangswort des 50. Psalms nach der Vulgata. Da dieser Psalm in der Kunstmusik besonders häufig komponiert wurde, citierte man diese Arbeiten kurzweg als Miserere. Zu den berühmtesten N. gehören die von Allegri, Gabrieli und Leo.
(frz., spr. -kord), Miserikordĭa (lat., «Barmherzigkeit»),
früher Name für einen meist dreischneidigen Dolch, [* 2] den der Ritter im Gürtel [* 3] trug und womit er dem niedergeworfenen Gegner den Gnadenstoß gab.
Erbarmen;
in Klöstern eine ausnahmsweise von der strengen Ordensregel verstattete Abweichung;
Misericordiae, Stühle für Alte und Schwache zum Sitzen beim Gottesdienst.
Domini (lat., «die Gnade des Herrn»),
der zweite Sonntag nach Ostern, nach seinem mit Psalm 89,2. beginnenden Introitus (s. d.).
Pseudonym für Gustav Theodor Fechner (s. d.). ^[= Name von zwei Päpsten: T. I. (642–649), Sohn eines Bischofs, aus Jerusalem gebürtig, war ...]
Stadt in der ital. Provinz und dem Kreis [* 4] Palermo [* 5] auf Sicilien, an der Sekundärbahn Palermo-Corleone, hat (1881) 10 234, mit Portilla di Mare 10 489 E.
Misiones
(El Gobernacion de las Misiones
, das Gebiet der Missionen), der nordöstl.
Ausläufer
Argentiniens,
zwischen dem
Uruguay
[* 6] und dem
Parana, 53 954 (?) qkm groß, mit nur 30000 E. Seinen
Namen hat das Land von den Jesuitenmissionen
des 17. und 18. Jahrh., deren Reste noch an den Ufern der
Ströme stehen. Nach der Vertreibung der
Jesuiten 1778 zerfiel
die hohe Kultur und das Land verödete. Erst seit 1870 entstehen wieder neue
Ansiedelungen, wie der Hauptort Posadas mit 5000 E.
Ein niederer Höhenzug durchzieht das Land in der Länge; die Ufer der
Flüsse
[* 7]
Parana und
Uruguay sind sumpfig, der rote
Boden
leicht zu erschöpfen, doch ist
der Ackerbau lohnend. Die Dampfschiffahrt ist noch wenig entwickelt. -
Vgl. Niederlein, Die erste deutsch-argentin.
Landprüfungsexpedition (Berl. 1883); Carrasco, Cartas de viaje por el Paraguay etc. (Buenos-Aires 1891).
s. Misthra.
Stadt in Ostrumelien, s. Mesembria.
Gewicht, s. Mitskal. ^[= Gewicht für Perlen und andere Kostbarkeiten, in der Türkei (Métikal oder Muskati). = 4,8, ...]
(spr. mischkolz), Stadt mit geordnetem Magistrat und Hauptstadt des ungar. Komitats Borsod, bedeutender Handelsplatz, in einem Thale des Baches Szinva, in 125 m Höhe, an den Linien Budapest-Miskolez- Kaschau, Fülek-Miskolez (95 km) und Püspök-Ladány-Miskolez (137 km) der Ungar. Staatsbahnen, [* 8] ist Sitz eines königl. Gerichtshofes, eines Bezirksgerichts, einer Finanzdirektion, der Komitatsbehörden, einer reform. Superintendentur, Geniedirektion sowie der 15. Infanterietruppendivision, der 30. Infanterie- und 6. Kavalleriebrigade, hat (1890) 30 408 meist evang. magyar. E. (1223 Deutsche, [* 9] 1105 Slowaken), darunter 11 445 Katholiken und 5874 Israeliten, in Garnison zwei Bataillone des 5. ungar. Infanterieregiments «von Braumüller», das 29. ungar. Feldjägerbataillon und die 1. bis 3. Eskadron des 12. Husarenregiments «Albert Eduard, Prinz von Wales», 7 Kirchen, darunter die spätgot.
Stephanskirche (13. Jahrh.), die griech. Kirche sowie die der Lutherischen und Reformierten, ein Minoritenkloster mit Kirche, Synagoge, schönes Krankenhaus, [* 10] reform. Obergymnasium, kath. Untergymnasium, Bürgerschule, drei höhere Mädchenschulen und ein ungar. Theater; [* 11] bedeutende Steinbrüche, Handel mit Wein, Getreide [* 12] und Leder, Weinbau, Vieh- und Bienenzucht, [* 13] Ackerbau und vier große Jahrmärkte. Im nahen Avasberg (ungar. Avashegy) oberhalb der Stadt große Weinkellereien.
[* 1] ^[Abb.]
(Mysliweczek, spr. -tscheck), Joseph, böhm. Musiker, geb. in einem Dorfe bei Prag, [* 14] gest. in Rom, [* 15] lebte in Italien, [* 16] wo er von 1763 an gegen 30 Opern und einige Oratorien komponierte, die zu den hervorragenden Werken ihrer Zeit gehören.
Auch als Sinfoniker war Misliweczeck, der in Mozarts Briefen häufig erwähnt wird, weit bekannt.
Misogam, Ehehasser.
(grch.), Weiberhaß, Weiberscheu;
Misogyn, Weiberfeind.
oder Mysol, eine der Papua-Inseln vor dem Westende von Neuguinea, nördlich von Ceram, 1739 qkm groß, gebirgig und reich an Vegetation.
(grch.), die Abneigung, der Widerwille gegen Kinder, besonders gegen die eigenen, ein häufiges Symptom bei Geisteskranken.
s. Schouteninseln. ^[= (spr. schau-), auch genannt, zwei große Inseln, Korridu (2257 qkm) und Biak (3480 ...]
Thal [* 18] und Ort, s. Mesocco. ^[= Valle, oder Mesolcina, deutsch Misor, das Thal der Moesa im schweiz. Kanton Graubünden, die ...]
(Mespilus L.), zur Familie der Rosaceen (s. d.), Abteilung der Pomeen gehörende Pflanzengattung, mit nur wenigen Arten, Bäumen und Sträuchern der nördlichen gemäßigten Zone. Die unterseits filzig behaarten Blätter sind ungeteilt, die ziemlich großen, weißen Blüten stehen einzeln an der Spitze kurzer Zweige und haben fünf blattartige Kelchzipfel, und die aus dem unterständigen Fruchtknoten hervorgehende Apfelfrucht enthält zwei bis fünf knochenharte, einsamige Steinkerne. Die in Deutschland [* 19] sowie in Frankreich und ganz Südeuropa einheimische gemeine Mispel (Mespilus germanica L.) wird in Gärten häufig als Obstbaum kultiviert. Die Früchte (Mispeln, s. Tafel: Kernobst, [* 1] Fig. 9) sind auch bei völliger Reife sehr ¶
derb und werden erst später durch Liegen, wenn sie teigig geworden sind, wodurch sie einen weinartigen Geschmack bekommen, oder durch leichte Nachtfröste als Obst genießbar. Man unterscheidet als Sorten die gemeine Gartenmispel, die große Gartenmispel oder holländische und die Mispel ohne Kern. Das Holz [* 21] des Stammes ist sehr zähe und daher zu Drechslerarbeiten wie auch beim Mühlenbau sehr brauchbar. Die Mispel ist eine sehr langsam wachsende Holzart. Sie wird meist durch Pfropfen [* 22] aus Weißdorn, Birne oder Quitte vermehrt, da die Anzucht aus den langsam, oft gar nicht keimenden Samen [* 23] (Steinkernen) eine sehr langwierige ist.
welsche, s. Crataegus. ^[= # L., Pflanzengattung aus der Familie der Rosaceen (s. d.), Abteilung der Pomeen. Man kennt gegen ...]