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wurde von dem ihm feindlichen Alkmäoniden Xanthippus, des Perikles Vater, angeklagt und zu hoher Geldstrafe verurteilt. Da er diese nicht leisten konnte, kam er ins Gefängnis und starb dort an einer Wunde, die er vor Paros erhalten hatte.
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wurde von dem ihm feindlichen Alkmäoniden Xanthippus, des Perikles Vater, angeklagt und zu hoher Geldstrafe verurteilt. Da er diese nicht leisten konnte, kam er ins Gefängnis und starb dort an einer Wunde, die er vor Paros erhalten hatte.
(Miltiz), Karl von, päpstl.
Kammerherr, der auch die Geschäfte seines sächs. Landesherrn bei der Römischen Kurie besorgte, überbrachte 1518 dem Kurfürsten Friedrich dem Weisen die Goldene Rose und suchte zugleich auf Luther (s. d., S. 392b) im Sinne der Kurie einzuwirken.
Die Besprechungen blieben ohne Erfolg. Miltitz kehrte, für weitere drei Jahre als Vertreter bestellt, nach Rom [* 2] zurück.
Bei einer Reise nach Deutschland [* 3] (1529) ertrank er im Main. –
(spr. millt’n), John, engl. Dichter und Staatsmann, geb. zu London, [* 4] erhielt durch seinen Vater, einen Notar, der wegen Übertritts zur prot. Kirche von seinen kath. Eltern enterbt worden war, und den Puritaner Young eine sorgfältige Erziehung. Er besuchte mit Unterbrechung die Universität zu Cambridge (1625-32) und verlebte dann fünf Jahre anf dem väterlichen Landgute zu Horton. Hier entstanden seine beschreibenden Gedichte «L’Allegro» und «Il Penseroso» (zuerst gedruckt in den «English and Latin poems», 1645; neu hg. von Hunter, Lond. 1883, und von A. W. Verity, Cambr. 1891); ferner die Masken [* 5] «Arcades» und «Comus» (gedruckt 1637; neu hg. von O. Elton, Lond. 1893; deutsch von Imman. Schmidt, Berl. 1860) und das Gedicht «Lycidas», eine Klage über den Tod seines Freundes Edward King. 1638 und 1639 bereiste er Frankreich, die Schweiz [* 6] und Italien [* 7] und wurde überall ehrenvoll aufgenommen.
Nach seiner Rückkehr begann er sich in die religiösen und polit. Streitfragen seiner Zeit zu mischen. Er schrieb Abhandlungen über Ehe und Ehescheidung (veranlaßt durch seine 1643 geschlossene unglückliche erste Ebe; deutsch von von Holtzendorff, Berl. 1855), über Erziehung (1644), über Kirchenverwaltung und über Preßfreiheit («Areopagitica», 1644),
verteidigte die Hinrichtung Karls I. («The tenure of kings and magistrates», 1649),
widerlegte die Karl I. zugeschriebene Schrift «Eikon basilike» in dem «Eikonoklastes» und bekämpfte des Salmasius «Defensio regia» in der berühmten «Pro populo anglicano defensio» (1651),
der er 1654 noch eine «Defensio secunda» und 1655 eine «Defensio pro se» folgen ließ. Cromwell ernannte ihn 1649 zum Geheimschreiber des Staatsrats. Obwohl seit 1654 unheilbar erblindet, ließ er doch seine Feder nicht ruhen. Bei der Wiederherstellung des Königtums wurden zwar seine «Defensio» und sein «Eikonoklastes» von Henkershand verbrannt, er selbst aber blieb unangefochten und wandte sich nun wieder der Dichtung zu.
Im J. 1665 vollendete er sein berühmtes Gedicht «Paradise lost», für das er nur mit Mühe einen Verleger fand, der ihm 10 Pfd. St. zahlte (Lond. 1667, in 10 Gesängen; 2. Ausg. 1674 in 12 Gesängen; deutsch von von Berge, Zerbst [* 8] 1682; von Bodmer, Zür. 1732 und Frankf. und Lpz. 1732; von Zachariä, Altona [* 9] 1762; 2. Aufl. 1762; von Bürde, Berl. 1792 und Bresl. 1822; von Prieß, Rostock [* 10] 1813; von Kottenkamp, 2. Aufl., Pforzh. 1842; von Eitner, Hildburgh. 1867; von Böttger, 5. Aufl., Lpz. 1878; von Schuhmann, 2. Aufl., Stuttg. 1877). Das Gedicht ist mehr dialogisch als episch angelegt und ausgezeichnet durch Schönheit, Kraft [* 11] und Adel der Sprache [* 12] und herrliche Charakterschilderungen, unter denen die des Satans und der gefallenen Engel einerseits und die von Adam und Eva andererseits obenan stehen. Milton ließ 1671 sein «Paradise regained» (deutsch von Böttger, 5. Aufl., Lpz. 1878; von Schuhmann, 2. Aufl., Stuttg. 1877) folgen, das bei großen Schönheiten doch dem «Paradise lost» nachsteht.
Seine Tragödie «Samson Agonistes» (1671; neu hg. von Parcival, 1890) ist als Trauerspiel verfehlt. Milton starb in Bunhill bei London und liegt in St. Giles’ Cripplegate, einer Kirche der City, begraben. Seine Werke sind wiederholt gesammelt;
die dichterischen von Th. Newton (3 Bde., Lond. 1749–52), Hawkins (4 Bde., Oxf. 1824), Todd (5. Aufl., 4 Bde., Lond. 1852), Keightley (2 Bde., ebd. 1859 und 1864) und Masson (3 Bde., Cambr. 1874; neue Aufl. 1893);
die engl. Gedichte von Browne (2. Aufl., Oxf. 1872);
die prosaischen Werke von Fletcher (Lond. 1826 u. ö.) sowie von John und Sumner in Bohns «Standard library» (5 Bde., ebd. 1848–52);
die sämtlichen Werke ebenfalls von Fletcher (ebd. 1834, 1838 und 1864) und, mit einer Biographie, von John Mitford (8 Bde., ebd. 1851).
Bernhardi gab in deutscher Übersetzung «M.s polit. Hauptschriften» (3 Bde., Lpz. 1871–77) heraus. Die Echtheit von M.s 1823 in der Handschrift aufgefundenem Werke «De doctrina christiana» (hg. von Sumner, Cambr. 1825; abgedruckt Lpz. 1827) ist mehrfach in Zweifel gezogen worden. – Die vorzüglichsten biogr. Werke über Milton lieferten Masson (6 Bde., Lond. 1858–80), Alfred Stern (2 Tle., Lpz. 1877–79) und Garnett, Life of John Milton (Lond. 1890).
(Cervus davidianus Geoffroy, s. Tafel: Hirsche, [* 13] Fig. 2), ein 1,80 in langer und 1 m hoher Hirsch [* 14] von ziemlich heller Farbe. Er bewohnt die großen tibetan.
Hochplateaus.
Milvus
(lat.), der Milan oder die Weihe (Vogel). ^[= # F. C. W., Verlagsbuchhandlung in Leipzig, gegründet 1730 von Joh. Mich. Teubner, ging 1764 ...]
(spr. -wahki), Hauptstadt des County Milwaukee und Einfuhrhafen im nordamerik. Staate Wisconsin, die größte Stadt des Staates und nach Chicago des Nordwestens überhaupt, an einer halbkreisförmigen Bai des Michigansees gelegen, durchflossen vom Menomonee-River und auch von mit dem Menomonee-River verbundenen Kanalstrecken, ist Knotenpunkt wichtiger Bahnen, wie Chicago-Northwestern, Chicago-Milwaukee-St. Paul, hatte 1840: 1750, 1860: 45 286, 1880: 115578, 1890: 204468 E., darunter über die Hälfte Deutsche. [* 15]
Die Stadt ist regelmäßig gebaut und bedeckt 46 qkm; das Centrum ist Geschäftsviertel, der hoch gelegene Ostteil und die Straßen im Westen enthalten die Wohnhäuser. [* 16] Die Häuser sind zum großen Teil aus rahmgelben Backsteinen erbaut (cream city). Unter den öffentlichen Gebäuden sind zu nennen das Gerichtshaus, die Handelskammer, Postamt, Mitchellgebäude, Stadthaus, Ausstellungsgebäude [* 17] mit Museum, die Layton Art Gallery, die Deutsche Musikakademie; unter den Kirchen: die St. Paul-Episkopalkirche, die kath. St. Johnskathedrale und die luth.
Trinitykirche; unter den Parks der Schlitzpark im nördl. Teile mit Theater, [* 18] der Juneaupark mit zwei Denkmälern. In der Nähe der Stadt liegt das Soldatenheim für 2000 Insassen. Die Hauptverkehrsstraßen sind: Wisconsin-, East Water-, Milwaukee-Street und die Grand Avenue mit dem Washington-Square. Die Stadt hat mehrere höhere Unterrichtsanstalten, wie das College für Frauen, Marquette College, eine öffentliche Bibliothek (50000 Bände), naturwissenschaftliches Museum, ¶
5 Waisenhäuser, 6 Krankenhäuser, Altersversicherungsanstalten u. s. w. Das deutsche Element spielt eine große Rolle; zahlreich sind Turn-, Gesang- und Schützenvereine. Auch besteht ein deutsch-amerik. Lehrerseminar und eine Anzahl deutscher Zeitungen und Zeitschriften wie «Herold» und «Deutsche Warte». Dem Getreidehandel dienen gewaltige Elevatoren; auch der Handel mit Holz [* 20] und vielem andern ist beträchtlich. Bei der Nähe der nördl. Eisenerzregion hat sich die Eisengießerei [* 21] und der Maschinenbau stark entwickelt (Illinois Steel Company, Reliance Iron Works). Die großen Brauereien (z. B. Pabst, Schlitz) bilden einen speciell deutschen, wichtigen Industriezweig. Hervorzuheben sind noch Gerberei, Strickwarenfabrikation, Getreidemühlen, Brennerei und Großschlächterei.