in
Asien
[* 2] und Europa,
[* 3] ziemlich hohe Gräser
[* 4] mit ausgebreiteter Rispe und grannenlosen Blütenspelzen. In
Deutschland
[* 5] wächst
nur die in schattigen Wäldern nicht seltene Waldhirse, Milford effusumL., deren
Halm bis zu 1 m hoch wird.
Sie ist ein gutes
Futtergras und auch die
Körner können als Futter für
Hühner,
[* 6]Tauben
[* 7] u. s. w. benutzt werden.
(Grutum), Hautgries, kleine weiße oder gelblichweiße Knötchen, welche durch Ansammlung von Epidermiszellen
in den
Talgdrüsen der
Haut
[* 8] entstehen und diese sackartig erweitern. Am häufigsten finden sie sich in der
Haut des Augenlids.
(vom lat. militia, Kriegsmacht), die Landesbewaffnung im Gegensatz zu den frühern
Lehns- und geworbenen oder den jetzigen stehenden
Heeren.
Frankreich erhielt unter
Ludwig ⅩⅣ.,
Preußen
[* 9] unter
Friedrich Ⅰ. (1701) eine Miliz, die
Friedrich Wilhelm Ⅰ. wieder aufhob. Im nordamerik.
Befreiungskriege wurden in der
Französischen Revolution Nationalgarden organisiert. Gegenwärtig haben die
Schweiz
[* 10] und die nordamerik.
Union ihre ganze Wehrverfassung
auf das Milizsystem gegründet, das mit Ausnahme geringer
Abteilungen oder
Stämme kein
stehendes Heer,
sondern für den
Krieg eine organisierte
Volksbewaffnung als Milizheer aufstellt.
Durch
Jugendwehr, Schützen- und Wehrvereine sucht man der militär. Ausbildung nachzuhelfen.
Es kann durch das Milizsystem im Verhältnis zur
Bevölkerung
[* 11] die stärkste Streitmacht aufgestellt werden, in der
Schweiz
durch die Überzähligen und den Landsturm bis zu 7 Proz. Aus diesen
Gründen ist früher und neuerdings
vielfach auf Abschaffung der stehenden
Heere gedrungen worden. Der Sezessionskrieg in Nordamerika
[* 12] sowie der
KriegSerbiens gegen
die
Türkei
[* 13] haben aber auch die Mängel des Milizsystems dargethan. In
Rußland bestehen in beschränktem
Umfange Miliztruppen
für den innern Dienst und zur örtlichen Verteidigung, jedoch nur im
Kaukasus und in
Transkaspien.
Ständige
Miliztruppcn giebt es nur im Militärbezirk
Kaukasus und in
Transkaspien für den innern Dienst und zur örtlichen Verteidigung.
Sie sind aus Eingeborenen gebildet und nach nationaler Art gekleidet und bewaffnet.
Dmitrij Alexejewitsch,
Graf, russ.
General und Staatsmann, geb. in
Moskau,
[* 14] wurde 1833 Offizier, besuchte die Kriegsakademie und trat 1836 in den Generalstab. 1843 wurde er Oberquartiermeister im kaukas.
Korps, 1845
Lehrer an der Kriegsakademie, 1856
Chef des Generalstabs im
Kaukasus, kehrte jedoch 1860 nach
Petersburg
[* 15] zurück
und wurde 1861 zum Kriegsminister ernannt. In dieser
Stellung blieb er bis 1881 und führte die Reorganisation
des russ.
Heerwesens durch, insbesondere 1874 die
allgemeine Wehrpflicht ein. Miljútin wurde 1894 Ehrenpräsident der
Nikolai-Akademie
des Generalstabs und der Militärjuristischen
Akademie. Er gehört der slawophilen
Richtung an und wurde 1878 in den Grafenstand
erhoben. Miljútin veröffentlichte: «Beschreibung der militär.
Operationen 1839 in Nord-Dagestan» (russisch
Petersb. 1856),
«Geschichte des
KriegesRußlands mit
Frankreich 1799» (mit Michajlowskij-Danilewskij; russisch, 5 Bde.,
ebd.1856; deutsch
Münch. 1856‒58).
Sein
Bruder, Nikolaj Alexejewitsch Miljútin, geb. 1818 in
Moskau, wurde 1859 Mitglied des
Komitees zur Vorbereitung der Aufhebung
der
Leibeigenschaft, 1864
Staatssekretär im KönigreichPolen und führte als solcher eine Agrareinrichtung
durch,
die den poln.
Bauernstand auf Kosten der
Szlachta hob sowie überhaupt die Verhältnisse zu Gunsten
Rußlands gestaltete.
Später war er Mitglied des Reichsrats und des
Komitees zur Ordnung der Bauernangelegenheiten in
Rußland. Er starb 1872. Miljútin veröffentlichte:
«Versuch einer Militärstatistik» (russisch, 2 Bde.,
Petersb. 1847‒48). –
Vgl. Aus der
Petersburger Gesellschaft (5. Aufl. Lpz. 1880);
Zygmunt (Sigismund), pseudonymThomasTheodor Jeż, auch T. T. J., poln. Schriftsteller, geb. 1820 in
Podolien, kämpfte in
Ungarn
[* 17] 1848, hielt sich während des Krimkrieges in den Balkanländern auf, die er wieder aufsuchen
mußte, nachdem er in Galizien am
Aufstande von 1863 teilgenommen hatte. Er lebte später in
Belgien
[* 18] und der
Schweiz, seit 1877 in
Genf.
[* 19] Unter seinen
Romanen ragen besonders diejenigen hervor, welche südslaw.
Stoffe, Unabhängigkeitskämpfe
u. dgl. behandeln, wie «Uskoki»
(1870; französisch, Par. 1882),
«Dahijszczyzna» (1873),
«Narzeczona Harambaszy» (1882) u. a.
Weniger bedeutend sind die der poln. Vergangenheit entnommenen («Dersław
z Rytwian», «Za Króla Olbrachta» u. a.).
In seinen Sittenromanen gelingen ihm am besten
Schilderungen adligen Lebens in Podolien («Historya o prapradziadkui o
praprawnuku», 1863; «Ofiary», 1874; «Wnuk
chorążego», 1881 u.s.w.). Außerdem schrieb er «Die Beteiligung der
Polen am Krimkrieg» (Par. 1857),
Milk-disease (engl., spr. -sihs),Milchkrankheit, eine eigentümliche Erkrankung des Weideviehes, die
erst im 19. Jahrh. in den
Vereinigten Staaten
[* 20] bekannt geworden ist. Am gefährlichsten sind die eben urbar
gemachten Plätze.
Die erkrankten
Tiere zeigen Zittern des ganzen Körpers (Zitterkrankheit,
«Trembles») oder irren mit gesenktem
Kopfe im
Kreise
[* 21] umher;
der
Appetit ist geschwunden, die Kotentleerungen hören auf.
James, engl.
Historiker,
Philosoph und Nationalökonom, geb. zu Northwaterbridge in der schott.
GrafschaftAngus, studierte zu Edinburgh
Theologie und ging dann nach
London.
[* 22] Er erhielt einen Posten im
India-House und wurde
bald darauf zum
Chef der ind. Korrespondenz befördert. Er starb Seine «History
of
BritishIndia» (3 Bde., Lond. 1818;
neue Ausg., 10 Bde., 1872) zeichnet
sich durch Gründlichkeit, philos.
Blick und Unparteilichkeit aus.
Auf seine «Elements of political economy» (Lond. 1821 u. ö.),
worin er die polit. Ökonomik in eine systematische Form zu bringen suchte, folgte das Werk
«Analysis
of the phenomena of the human mind» (Lond. 1829; neue Aufl., 2. Bde.,
1878), das unter den neuern Leistungen der engl. Erfahrungsphilosophie eine hohe
Stelle einnimmt. Seine philos. Untersuchungen
stützen sich auf die
Ansichten von Hartley und
Hume.
M.s bittere Kritiken verwickelten ihn in einen heftigen Federkrieg mit
Macaulay. Seine letzte
Schrift: «Fragment on Mackintosh» (Lond.
1835), enthielt eine scharfsinnige Zergliederung von Mackintoshʼ
¶
John Stuart, engl. Philosoph und Nationalökonom, Sohn des vorigen, geb. in London, wurde von seinem
Vater erzogen, dem er nachher in dessen Amte bei der Ostindischen Compagnie folgte. Von 1835 bis 1840 führte er die
Redaktion der vereinigten «London and Westminster Review». Sein Amt bei der Ostindischen Compagnie legte er 1858 nieder. Von 1865 bis 1868 war
Mill liberales Mitglied des Unterhauses für Westminster; er starb auf einer Reise in Avignon.
Als scharfsinniger Philosoph machte sich Mill durch das «System of logic, ratiocinative and inductive » (2
Bde., Lond. 1843; neueste Ausg.
1891; deutsch von Schiel, 4. Aufl., 2 Bde., Braunschw.
1877, und Gomperz, 2. Aufl., Lpz. 1884‒86) bekannt, dem die «Principles
of political economy» (2 Bde., Lond.
1848; neueste Ausg. 1891; deutsch von Soetbeer, 4. Aufl., 3 Bde., Lpz. 1881 fg.)
folgten. In diesem Werke geht Mill auf die socialen Probleme näher ein, als es seine Vorgänger
Smith, Say und Ricardo für nötig erachteten. In der «Examination of Sir W. Hamilton’s philosophy» (Lond. 1865; 5. Aufl. 1878)
spricht er sich gegen die metaphysischen Lehren
[* 24] Hamiltons aus, während er ihm in der Bekämpfung der
deutschen Transcendentalphilosophie beistimmt. Eine scharfe Kritik der positivistischen Philosophie lieferte sein Werk «Auguste
Comte and positivism» (Lond. 1865; 3. Aufl. 1882; deutsch von
Elise Gomperz, Lpz. 1874). Von seinen polit. Schriften sind vor allem die «Thoughts on parliamentary reform» (Lond.
1859) zu erwähnen, worin er die Ausdehnung
[* 25] des Wahlrechts auf das weibliche Geschlecht befürwortet, sowie
die Abhandlungen «Considerations on representative government» (ebd. 1861; 3. Aufl.
1865) und «On liberty» (1859; neue Aufl., ebd.
1865). Mill war ein eifriger Vorkämpfer der bürgerlichen, gesellschaftlichen und polit. Rechte der Frauen; seine Ansichten
darüber legte er dar in «The subjection of women»
(Lond. 1869; 5. Aufl. 1883: deutsch von Jenny Hirsch,
[* 26] 3. Aufl.,
Berl. 1891). Seine kleinern Schriften sammelte er in «Dissertations and discussions» (3 Bde.,
Lond. 1859‒67; 2. Aufl., 4 Bde.,
ebd. 1875). Aus seinem Nachlaß wurden veröffentlicht seine «Autobiography»
(Lond. 1873; deutsch von Kolb, Stuttg. 1874) und die philos.
Abhandlungen: «Nature, the utility of religion, and theism» (Lond.
1874; 3. Aufl. 1885; deutsch von Lehmann, Berl. 1875). Eine deutsche Übersetzung seiner gesammelten Werke gab Gomperz (12
Bde., Lpz. 1869‒80; zum Teil in 2. Aufl. 1884 fg.) heraus. M.s philos. Standpunkt besteht einerseits in energischer Bekämpfung
des Apriorismus und der Metaphysik, andererseits in möglichst konsequenter Durchführung der Grundsätze
der Associationspsychologie (wonach der gesamte Zusammenhang des menschlichen Denkens auf der Association elementarer Vorstellungsgebilde
beruht) und der Induktion.
[* 27] In seiner Logik sucht er die durchgehende Geltung der induktiven Methode für alle Wissensgebiete
nachzuweisen: Syllogismus und Mathematik, selbst die Idee einer allgemeinen Gesetzmäßigkeit der Natur
beruhen auf Erfahrung und Induktion.
Auch auf dem Gebiete der Geisteswissenschaften sei die induktive Methode die allein richtige. –
Vgl. Taine, Le
[* 28] positivisme
anglais; étude sur John Stuart Mill (Par. 1864);