forlaufend
892
Kreuz [* 2] mit dem königl. Wappen; [* 3]
unter der Krone ! ein goldenes Rechteck mit dem Datum der Waffen- that oder der Verleihung.
Für kriegerische Thaten wird das Kreuz rot, für kriegswissenschaftliche Ver- dienste weift verliehen.
Das Band [* 4] ist rot mit wei- ßem Mittelstreif bei dem roten, umgekehrt bei dem iveißenKreuz.
11) Württembergifcher, gestiftet als Militär-Karls orden von Herzog Karl Eugen erneuert 1799 vom damali- gen Herzog, nachmaligen König Friedrich I., 1818 vom König Wilhelm mit neuen Statuten verfehen. z Der Orden [* 5] hat vier Klaffen (Grohkreuze, Comman- deure erster und zweiter Klaffe und Ritter);
auch ist mit ibm der Erwerb des persönlichen Adels ver- bunden.
Das Ordenszeichen ist ein weiß emaillier- tes Kreuz, im weißen Mittelfchild ein grüner Lor- beerkranz innerhalb eines blauen Reifens mit der goldenen Umfchrift «Furchtlos und treu».
Das Band ist dunkelblau.
Militärvereine, f. Kriegervereine.
Militärvergehen, f. Militärverbrechen.
Militärverwaltung oder Heeresverwal- tung, die Gesamtheit der Einrichtungen, welche die Streitmacht eines Staates in kampftüchtigen Zu- stand setzen und darin erhalten follen, also alles, was mit Aufstellung, Unterhaltung und Verwendung des Heers zu thun hat.
Die einzelnen Zweige der Milium sind a. das Militärerziehuugs- und Bildungs- wefen (f. Militärfchulen), d. das Militärgerichts- wefen (f. Militärgerichte), c. das Militä'rkirchen- -wefen, (1. das Militärsanitätswesen, t.. die wirt- schaftliche Verwaltung. Im Deutschen Reich bestehen vier getrennte Milium: für Bayern, [* 6] Eachfen, Württem- berg und für das übrige der preußischen Milium unter- stellte Reichsgebiet. An der Spitze der Milium steht in den einzelnen Staaten jeweils das Kricgsnünistcrium. Militärveterinärwefen, die Gesamtbeit des tierärztlichen Dienstes in einem Heere und die An- stalten zur Ausbildung des tierärztlichen Personals. In Preußen [* 7] steht an der Spitze des Milium ein dem Kriegsminister unterstellter Inspecteur mit dem Range eines Regimentscommandeurs; derselbesorgt sür Heranbildung eines roßärztlichen Personals des Kriegsmiuisteriums an der tierärztlichen Hoch- schule zu Berlin. [* 8] Für die verschiedenen Fächer [* 9] der Tierheilkunde stehen ihm wissenschaftliche Konfulen- ten zur Seite. In den nichtpreuh. Kontingenten des deutfchen Heers ist das Milium nach preuß. Muster ge- ordnet. Das rohärztliche Personal, das sich in der Regel durch Zöglinge der Militärroharztschule er- gänzt, besteht aus Korps-und Oberroßärzten, R o h - und Nnterroßärzten. Die ersten drei sind obere^Militärbeamte, letztere gehören zu den Personen 'des ^oldatcnstandcs. Für den Hufbcfchlag bei den Truppenteilen sind Fahnenschmiede (s. d.) angestellt.
Unter der Inspektion stehen die Militärroharztschule und die Lehrschmieden (s. d.).
Approbierte Tierärzte tonnen ihrer Militärpflicht als Einjährig-Freiwillige genügen, wobei sie der Regel nach im ersten halben Jahr mit der Waffe, im zweiten als einjährig-frei- willige Nnterroftärzte ausgebildet werden.
Auch dreijährig-freiwillige Dienstzeit ist zuläfsig. Militärwaisenhäufer,zuPotsdamund Schloß Pretzsch von König Friedrich Wilhelm I. am I.Nov. 1724 erricktet, dienen zur Aufuabme von Waisen- kindern evang. Konfession, die während des aktiven Militärdienste der Väter geboren waren.
Diesem Zweck dient zur Zeit die Militärknabenerziehuugs- anstalt zu Annaburg (s. d.).
Röm.-kath. Kinder werden im Erfurter Waisenhaus erzogen.
Hierhergehört auch die Erziehungsanstalt Struppen in Sachsen. [* 10] Militär-Wilhelmsorden, s. Wilhelmsorden.
Militärwissenschaften, die Gesamtheit der- jenigen Wissenschaften, welche sich auf Ausbildung der Armee und Marine im Frieden, aus dve Führung im Kriege und auf die Kriegsgeschichte beziehen.
Über die Einteilung der s. Kriegswissenschaften.
Aus den zahlreichen Schriften und Sammelwerken über Milium seien hervorgehoben: von Elausewitz, Hinter- lassene Werke überKricg und Kriegführung (10 Bde., Verl. 1832-37);
Willlsen, Theorie des großen Krie- ges (Lpz. 1868): Repertorium der Militär-Jour- nalistik (Wien [* 11] 1876 - 86; aus dem «Organ der militärwissenschaftlichen Vereine» in Wien);
Poh- lcr, VidIi0t1i60H iii8t0ric0-inilitÄi-i8.
Systematische Übersicht der Erscheinungen aller Sprachen auf dem Gebiet der Kriege und Kriegswissenschaft bis zum Schluß des I. 1880 (Bd. 1-3, Cass. 1886-93); Iähns, Geschichte der Kriegswissenschaften, vor- nehmlich in Deutschland [* 12] bis zum 1.1800 (3 Tle., Münch. 1889 - 91);
von Boguslawski, Der Krieg in seiner wahren Bedeutung für Staat und Volk (Berl. 1892).
Feruer: Handbibliothek sür Offiziere oder populäre Kriegslehre für Eingeweihte und Laien (12 Bde., Verl. 1828-40);
Mitär. Hand- wörterbuch, hg. von Nüstow (2 Bde., Zür. 1858- 59; Nachtrag 1868);
Allgemeine Militär-Encyklo- pädie, bearbeitet von einem Verein deutscher Offi- ziere (11 Bde., Lpz. 1868-78);
Niemann, Militär- Handlexikon, unter Mitwirkung von Offizieren der deutfchen und der österr.-ungar. Armee (2. Aufl., Stuttg. 1880);
Handwörterbuch der gesamten Milium, hg. von Potcn (9 Bde., Bielef. 1876-80);
Leer, [* 13] Encyklopädie der Militär- und Mariuewissenschaf- ten (rnssisch, Petersb. 1883-92);
KouvLHu vio tionnHii'o miiitlni'6) Mr un comits d'oltioiei'g clo tout68 9,rm68 (Par. 1891 fg.), I)ictionnHii'6 luili- liiiro.
Niic^eiop^äio äes 8cionc68 miIitHii-68 iü- di^66 par un eomit" ä'okiioiei^ 66 tout63 armoz ^Ncancy, bis 1895 5 Hefte). Militello, Stadt in der ital. Provinz Catania, Kreis [* 14] Caltagirone, auf Eicilien, an der Bahnlinie Catania-Caltagirone, hat (1881) 10699 E., Wein- bau, Handel mit Seide [* 15] und Südfrüchten.
Militfch.
1) Kreis im preuß. Reg.-Vez.
Breslau, [* 16] hat 932,1? (24138 männl., 26125 weibl.) E., 4 Städte, 137 Landgemeinden und 111 Gutsbezirke. - 2) Kreis- stadt im Kreis an der Vartfch und der Linie Ols- Gnesen der Preuß.
Staatsbahnen, [* 17] Sitz des Land- ratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Öls), [* 18] Steuer- und Katasteramtcs, hat (1895) 3703 (1890: 3822) E., darunter 637 Katholiken und 106 Israeliten, in Garnifon die 1., 2., 4. und 5. Eska- dron des lAanenregiments Kaifer Alexander III. von Rußland Nr. 1, Postamt zweiter Klaffe, Tele- graph, reform. Gnadenkirche (1709), luth. und kath. Kirche, Synagoge, städtische Sparkasse, Wasser- leitung;
Gerberei, Seifensiederei, Cigarrenfabriken, Molkereien, Sägewerk, Ziegelei, Ackerbau und Viehzucht. [* 19] M ist Hauptort der Freien Minder-Stan- desherrfchaft Milium der Grafen von Maltzan, die ein Schloß und mehrere Rittergüter haben. Militz, f. Milicz, Johann. NIilinin ^., Flattergras, Hirsegras, Mi- lisgras, Pfianzengattung aus der Familie der Gramineen [* 20] (s. d.) mit gegen 6 Arten, vorzugsweise ¶
Milĭum
(Grutum), Hautgries, kleine weiße oder gelblichweiße Knötchen, welche durch Ansammlung von Epidermiszellen in den Talgdrüsen der Haut [* 21] entstehen und diese sackartig erweitern. Am häufigsten finden sie sich in der Haut des Augenlids.