869 nötig sei, wenn natürliche Zuchtwahl stattfinden solle, denn bei allen
Tieren und
Pflanzen würden kleine
Veränderungen
der Organisation nur bei einigen Individuen auftreten, und da diese beginnenden
Varietäten der normalen Stammform gegenüber
in sehr bedeutender Minorität sein müßten, so müßten auch ihre besondern Eigentümlichkeiten durch wiederholte Kreuzung
mit der von diesen freien Stammform bei der Nachkommenschaft nach und nach verschwinden.
Nur das Auswandern der betreffenden beginnenden
Varietäten (auch nur eines Pärchens) in schwer zugängliche
Lokalitäten,
oder das Zerreißen des Verbreitungsgebietes durch in demselben neu auftretende unübersteigliche Schranken und die dadurch
herbeigeführte Isolation der
Varietät mache es möglich, daß diese ihre Eigentümlichkeiten vererben
und so die Stammform einer neuen Art werden könne. Die Wohnstätte des Elternpaars würde dann das Centrum der
Verbreitung
einer neuen
Art um so sicherer werden, je mehr die Lebensbedingungen dieser isolierten Wohnstätte durch Mannigfaltigkeit
u.s.w. der
Bildung individueller Abänderungen günstig wäre.
(spr. -gehl),DomMaria Evarist, portug.
Usurpator, geb. zu Lissabon,
[* 2] der dritte Sohn des Königs
Johann VI. und der span.
Infantin Charlotte Joachime, wuchs in
Brasilien
[* 3] ohne alle Erziehung und
Bildung heran. Nachdem 1821 die
königl. Familie wieder nach
Portugal
[* 4] zurückgekehrt war, stellte er sich an die
Spitze der absolutistisch-theokratischen
Partei daselbst und suchte die
Verfassung wieder abzuschaffen. Am ließ als Generalissimus die Minister verhaften,
seinen
Vater aber im
Palast bewachen.
Dieser jedoch entkam 9. Mai auf ein engl. Schiff,
[* 5] und Miguel sah sich genötigt, um
Gnade zu bitten. Er wurde des
Landes verwiesen und ging nach
Wien.
[* 6] Nach dem
Tode des
Vaters erklärte dessen ältester Sohn,
Dom Pedro I. (s. d.),
der als
Kaiser von
Brasilien nicht zugleich die
Krone von
Portugal tragen konnte, seine siebenjährige Tochter Maria II. (s. d.)
da
Gloria als Königin von
Portugal, bestimmte ihr seinen
Bruder Miguel zum Gemahl, der bis zu ihrer
VolljährigkeitRegent sein sollte, und gab dem
Lande eine freisinnige
Verfassung. Miguel genehmigte alles, beschwor die Konstitution, verlobte
sich mit seiner Nichte und übernahm in Lissabon die Regentschaft.
Doch schon 13. März löste Miguel die konstitutionellen Cortes auf, berief 3. Mai die alten Cortes
und ließ sich 30. Juni als König proklamieren. Zwar erklärte
Dom Pedro seinen
Bruder aller
Rechte für verlustig und hob dessen
Verlobung mit seiner Tochter auf; allein
M.s Waffen
[* 7] siegten. Durch ein wildes Schreckenssystem unterdrückte nun der
Usurpator
die Gegenpartei.
Endlich gelang es
Dom Pedro, von
Terceira aus 1832 Oporto
[* 8] zu erobern, 1833 Lissabon zu
besetzen und
Donna Maria dahin zurückzuführen. Am mußte Miguel zu Evora die Kapitulation unterzeichnen, wonach
er allen
Ansprüchen auf den
Thron
[* 9] entsagte und
Portugal nie wieder zu betreten versprach.
Aber von Genua
[* 10] aus, wohin er sich1. Juni eingeschifft hatte, protestierte er gegen die von ihm unterzeichnete
Akte und verlor dadurch den ihm ausgesetzten Jahresgehalt von 375000
Frs. Im Sept. 1851
vermählte er sich mit der Prinzessin
Adelheid von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (geb. 3. April 1831). Seitdem lebte er auf Schloß
Heubach bei
Miltenberg, seit 1856 auf Schloß Bronnbach bei Wertheim, wo er starb. Sein Sohn,
DomMiguel, geb. ist Oberst in österr. Diensten. Er vermählte sich
1) mit Prinzessin Elisabeth von
Thurn und
Taxis (geb. gest.
2) mit Prinzessin
Therese zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (geb. Aus seiner
ersten
Ehe gingen hervor zwei
Söhne, die Prinzen Miguel, geb. und
FranzJoseph, geb. und die Prinzessin Maria
Theresia, geb. Von des ältern
DomM.s sechs
Töchtern ist die zweite, MariaTheresia, geb. 1855,
mit dem Erzherzog
KarlLudwig, dem
Bruder des
KaisersFranzJoseph, die fünfte, MariaAnna, geb. 1861, mit dem Erbgroßherzog Wilhelm
von Luxemburg
[* 11] vermählt.
(spr. mich-) oder Millares, span. Küstenfluß, entspringt
in der
ProvinzTeruel an der
Sierra de Gudar und mündet, 134 km lang, südlich von
Castellon in das Mittelmeer.
Die hohe Peña
Golosa scheidet ihn von seinem linken Nebenfluß Monlleo (Monleon).
MijáßkijSáwod, Stadt im
Kreis Troizk des russ. Gouvernements Orenburg, am
FlußMijaß (durch den Isset
zum
Tobol gehend, 451 km lang) und an der Eisenbahn Samara-Tscheljabinsk, hat (1885) 9448 E.,
Post,Kirche und Goldwäschereien an den Ufern des Mijaß und seiner Nebenflüsse.
(spr. meil), ältere holländ. Bezeichnung für
Kilometer. ^[= 1000 m, in allen Staaten, die das metrische System angenommen haben, die amtliche Einheit für ...]
Mikadoorange, künstliche Farbstoffe unbekannter Zusammensetzung, die aus Paranitrotoluolsulsosäure
durch Erhitzen mit Natronlauge und
Alkohol,
Glycerin, Naphthol,
Tannin oder ähnlichen
Substanzen gewonnen werden.