nasanctorum patrum, doctorum scriptorumque ecclesiasticorum" (lat.
Serie, 221 Bde., 1844-55; 2 griech.
Serien, 1851-61,81 Bde., und 1857-66, 166 Bde); ferner «Scripturae
sacrae cursus completus» (28 Bde., 1840-45),
«Theologiae cursus completus») (28 Bde.,
1840-45),
«Collection intégrale et universelle des orateurs sacrés» (100 Bde., 1844 -
66),
«Encylopédie théologique») (171 Bde.,
1844-66). Die
Ausgaben tragen vielfach den Charakter schneller, unkritischer
Arbeit. 1868 wurde ein großer
Teil der Vorräte durch eine Feuersbrunst vernichtet. Mid-Lothian starb zu
Paris.
[* 2] Die hinterlassenen Vorräte wurden 1879 von
der Firma Garnier Frères angekauft, die die vernichteten und vergriffenen
Bände durch anastatischen Druck ergänzen läßt.
(spr. minnjeh),FrançoisAuguste Marie, franz. Geschichtschreiber, geb. zu
Aix in der Provence, studierte die
Rechte in seiner Vaterstadt. Der Erfolg einer preisgekrönten
Abhandlung: «De l'état du gouvernement
et de la législation en
France à l'époque de l'avènement de St. Louis et des institutions
de ce prince»
(Par. 1822),
bestimmte Mignet zu dem Entschlusse, sich dem litterar.
Berufe zu widmen. Er ging nach
Paris, wurde hier Mitarbeiter
am «Courrier francaise» und hielt gleichzeitig am
Athénée Vorlesungen über neuere Geschichte. Nach der Julirevolution von 1830 erhielt
er mit dem Staatsratstitel die Archivarstelle im Ministerium des
Auswärtigen. Seit 1832 Mitglied und
seit 1837 Sekretär
[* 3] der
Akademie der moralischen und polit. Wissenschaften, erlangte er 1836 auch einen Sitz in der
Französischen Akademie.
Die Revolution von 1848 beraubte Mignet seiner
Stellen im Ministerium und
Staatsrat. Seitdem lebte er zurückgezogen und starb zu
Paris. Von seinen Werken ist vor allem seine «Historie
de la révolution française» (2 Bde., Par. 1824 u. ö.;
deutsch von
Burckhardt, Lpz. 1842, und von Köhler, ebd. 1895) zu nennen.
Die Gedächtnisreden, die als Sekretär der
Akademie zu halten hatte,
Muster in ihrer Art, sind gesammelt in den «Notices et
mémoires historiques» (2 Bde., Par. 1843 u. ö.;
deutsch von
Stolz, Lpz. 1843). Er veröffentlichte ferner die «Négociations
relatives
à la succession d'Espagne» (4 Bde., Par.
1836-44),
einen vortrefflichen Beitrag zur Geschichte
Ludwigs XIV., sodann
«Antonio Perez et Philippe II» (ebd. 1845),
«Historie
de Marie
Stuart» (2 Bde., ebd. 1851; deutsch von
Bülau, 3. Ausg., Lpz. 1869),
«Charles-Quint, son abdication,
son séjour et
sa mort au monastère de Yuste» (Par. 1851 u. ö.),
«Eloges historiques» (ebd. 1863),
«Rivalité de Francois
Ier et Charles-Quint» (2 Bde., ebd. 1875),
Name eines lieblichen weiblichen Wesens in
Goethes «Wilhelm
Meisters Lehrjahre». - Mignon wird auch
ein mechan. Musikwerk genannt (s.
Musikinstrumente, mechanische). - In der
Buchdruckerkunst ist Mignon oder Kolonel eine Letterngattung
von 7 typogr.
(frz. migraine, verstümmelt aus dem grch.
hemikrania, d. h. halbseitiges
Kopfweh), eine besondere Art von
Kopfschmerz, welche gewöhnlich nur eine Seite des
Kopfes
einnimmt,
heftiger auftritt als der gewöhnliche
Kopfschmerz und in hartnäckiger
Weise durch Jahre oder selbst das ganze Leben hindurch
periodisch, meist ohne eine veranlassende
Ursache, wiederkehrt. Sie ist der Hauptsache nach eine Neuralgie
der sympathischen Halsnerven, welche bald mit einseitiger Erschlaffung, bald mit krampfhafter Verengerung der Kopfgefäße
verbunden ist.
In dem erstern Falle (Hemicrania sympathico-paralytica) ist das
Gesicht
[* 5] auf der befallenen Seite gerötet, fühlt sich heiß
an und die
Pupille ist verengert, während im letztern Falle (Hemicrania sympatico-tonica)Stirn und
Ohr
[* 6] der befallenen Seite blaß sind, die
Haut
[* 7] sich kühl anfühlt und die
Pupille erweitert ist. Der
Schmerz selbst ist nach
Stärke
[* 8] und Sitz verschieden; anfangs dumpf und drückend, wird er bald bohrend und spannend und steigert sich binnen kurzem zur
Unerträglichkeit.
Die
Anfälle kommen in sehr verschiedenen Zwischenräumen, von einer Woche bis zu mehrern
Monaten, beginnen
meist mit übler Laune,
Ohrensausen, Gähnen und Übelkeit, oft auch mit einer Fieberanwandlung, dauern 8-12
Stunden und endigen,
nachdem häufig lästiges Würgen und stärkeres
Erbrechen eingetreten, mit einem ruhigen Schlaf, aus dem der
Kranke am nächsten
Morgen völlig gesund erwacht. Das Übel befällt besonders Erwachsene und zwar vorwiegend mehr Frauen
als
Männer, aber es kann schon bei
Kindern von 7 bis 8 Jahren auftreten; es verschwindet meist im
Alter, bei Frauen gewöhnlich
während der klimakterischen Jahre.
Blutarme, bleichsüchtige, hysterische
Personen sind der Migräne am meisten ausgesetzt, besonders nach Gemütsbewegungen; in vielen
Fällen ist die
Anlage zur Migräne ererbt. Beider Behandlung sorge man für Linderung der
Schmerzen und suche
vor allem die
Ursache der Migräne festzustellen. Am besten ist es, den
Kranken in einem dunkeln, kühlen Zimmer unter Entfernung
aller
Sinnes- und Seelenreize
(Geräusche,
Gerüche, Besuche,
Geschäfte u. s. w.) ganz ruhig im
Bett
[* 9] liegen
und
so denAnfall austoben zu lassen.
Manche empfehlen im
Anfall starken schwarzen
Kaffee oder
Thee, das
Coffein (besonders das citronsaure), die Guarana, das
Morphium,
das
Chinin, das salicylsaure Natron, das
Antipyrin und
Phenacetin, das
Nitroglycerin, das
Tief- und Langeinatmen; bisweilen nützen
Ableitungen: Senffußbäder,
Klystiere,
Brausepulver u. s. w. Die Radikalkur kann sehr verschiedene Wege
einzuschlagen haben, z. B. Stärkung (durch Stahlmittel,
Chinin, Kaltwasserkuren, See- oder Gebirgsaufenthalt), auflösende
Kuren (Karlsbader, Marienbader oder Kissinger Wasser) oder Bethätigung der
Haut (Dampfbäder, Schwitzen in nassen
Decken u. s. w.).
Auch leistet mitunter die Anwendung des galvanischen
Stroms gute Dienste.
[* 10]
869 nötig sei, wenn natürliche Zuchtwahl stattfinden solle, denn bei allen Tieren und Pflanzen würden kleine Veränderungen
der Organisation nur bei einigen Individuen auftreten, und da diese beginnenden Varietäten der normalen Stammform gegenüber
in sehr bedeutender Minorität sein müßten, so müßten auch ihre besondern Eigentümlichkeiten durch wiederholte Kreuzung
mit der von diesen freien Stammform bei der Nachkommenschaft nach und nach verschwinden.
Nur das Auswandern der betreffenden beginnenden Varietäten (auch nur eines Pärchens) in schwer zugängliche Lokalitäten,
oder das Zerreißen des Verbreitungsgebietes durch in demselben neu auftretende unübersteigliche Schranken und die dadurch
herbeigeführte Isolation der Varietät mache es möglich, daß diese ihre Eigentümlichkeiten vererben
und so die Stammform einer neuen Art werden könne. Die Wohnstätte des Elternpaars würde dann das Centrum der Verbreitung
einer neuen Art um so sicherer werden, je mehr die Lebensbedingungen dieser isolierten Wohnstätte durch Mannigfaltigkeit
u.s.w. der Bildung individueller Abänderungen günstig wäre.