Spiegelbild dadurch getrübt sein, daß die betreffenden Larven (s. d.) sich
selbständig an äußere Umstände anpaßten, was bei sehr vielen
Tieren, wie namentlich bei den metabolen
Insekten
[* 2] (s. d.),
der Fall ist, wo Larven und
Puppen nun nicht etwa der
Ausdruck von Ahnenreihen sind, die dem vollkommen entwickelten
Insekt
vorangingen. Mit Haeckel nennt man
die erste Art palingenetische, die letztere cenogenetische Metamorphose. Bei der
rückschreitenden Metamorphose sind die Larven höher organisiert als das definitive, geschlechtsreife
Tier,
und sie wird namentlich
veranlaßt durch Parasitismus und festsitzende Lebensweise; sie findet sich bei Manteltieren (s. d.),
Würmern,
Krebsen, bei einigen Mollusken,
[* 3]
Insekten u. s. w. Als eine Art bis zu einem gewissen
Grad rückschreitender
Metamorphose ist die sog.
Hypermetamorphose zu betrachten, die namentlich bei einigen maiwurmartigen
Käfern
(Meloë,
Sitaris) auftritt.
Die Larven dieser verlassen die
Eier
[* 4] als sechsfüßige, sehr bewegliche, relativ hoch organisierte Geschöpfe, kriechen auf
Blumen, heften sich dann an honigsuchende
Hymenopteren an, von denen sie sich in deren
Nester tragen lassen.
Hier gelangen sie in die Brutzellen, werden gewissermaßen zu
Parasiten, verzehren zunächst das
Ei der
[* 5]
Biene,
[* 6] häuten sich,
wobei sie unter
Verlust der Extremitäten zu niedriger organisierten Maden werden, die sich von
Honig ernähren, nach mehrern
Häutungen sich einpuppen und endlich den wohlentwickelten
Käfer
[* 7] liefern.
Die als eine
Entwicklung nach dem Eileben, erlaubt das
Ablegen kleiner, daher zahlreicher
Eier, und so wird sie bei möglichst
großer
Fruchtbarkeit der
Mutter ein wichtiger
Faktor für die
Erhaltung der Art. Die Metamorphose ist nicht zu verwechseln mit denjenigen
Formverschiedenheiten, die beim Generationswechsel (s. d.) verschiedene Individuen
betreffen.
Metamorphose heißt auch eine Art der Marionetten (s. d.).
Metaamidobenzolsulfosäure,C6H4(NH2) (SO3H), ist isomer mit der
Sulfanilsäure (s. d.).
Sie dient zur
Darstellung von Azofarben, indem sie diazotiert und mit Diphenylamin oder Naphthol kombiniert wird. Im ersten
Falle entsteht das Metanilgelb, im zweiten Metanilorange.
oder Metaphŏra (grch.), in der Rhetorik die Vertauschung des eigentlichen
Begriffs mit einem andern, der mit jenem in einem Punkte
(tertium comparationis) übereinstimmt.
Sie dient wie jede
Trope (s. d.)
zur Versinnlichung, z. B.
«Hafen» statt «Zuflucht», «Wunde»
statt «Kränkung» oder
«Verlust», «kalt» für «gefühllos».
(grch.) ist der
Titel eines der Hauptwerke des
Aristoteles, der jedoch nicht von diesem selbst, sondern von
dem Ordner und Neuherausgeber seiner
Schriften (Andronikus von Rhodus) herrührt und ursprünglich nur die
Stelle bezeichnen
wollte, welche der fraglichen
Schrift in der neuen
Ausgabe«nach den physischen» (meta ta physika)
angewiesen war. Erst die neuplatonischen
Ausleger des
Aristoteles legten in den
Titel den
Sinn einer dem Gegenstand nach über
die Physik hinausgehenden Untersuchung oder einer Wissenschaft vom
Übersinnlichen; wobei sie sich auf
eine Erklärung des
Aristoteles selbst (im Eingang des 6.
Buches) berufen konnten, wonach die in dem Werke behandelte Disciplin
(Aristoteles nennt sie erste, d. h. Fundamentalphilosophie) zwar überhaupt von der
Substanz handeln, besonders aber noch der
Lösung der Frage gewidmet sein sollte, ob es außer den physischen (sinnlichen)
Substanzen noch eine höhere, übersinnliche
gebe. Da
Aristoteles diese Frage bejaht und die übersinnliche
Substanz ihm gleichbedeutend
mit Gott ist,
so mündet seine Metaphysik schließlich in eine
Theologie.
Daher hat der
Titel Metaphysik überwiegend die Bedeutung einer Wissenschaft vom
Übersinnlichen behalten. Erst seit
Hume tritt daneben
eine andere Bedeutung von Metaphysik auf, indem man darunter nicht mehr eine Wissenschaft von den letzten
Gründen der Dinge (an
deren Möglichkeit man verzweifelte), sondern von den
Gründen unserer Erkenntnis der Dinge verstand. Kant, der eine solche
Wissenschaft (unter dem
Namen der Kritik der
Vernunft) begründete, übernahm auch diesen neuen
Sinn von Metaphysik mit denjenigen Abänderungen,
welche seine Neubegründung der Erkenntniswissenschaft forderte. Er versteht unter Metaphysik die systematische Darlegung
der apriorischen Elemente der Erkenntnis, wie die Kritik der
Vernunft sie herausstellt, so daß Metaphysik, Vernuftkritik,
ferner Transcendentalphilosophie sich sehr nahe berühren und fast zusammenfallen. So steht seine «Grundlegung
zur Metaphysik der
Sitten» in genauer
Beziehung zur «Kritik der praktischen
Vernunft»; die «Metaphysik der
Sitten» selbst ist nur eine Anwendung
der in letzterer
Schrift festgelegten Principien; und ähnlich verhalten sich die «Metaphysischen
Anfangsgründe der Naturwissenschaft» zur Kritik der reinen (nämlich theoretischen)
Vernunft.
Innerhalb der letztern werden bisweilen metaphysisch und transcendental so unterschieden, daß das erstere (z. B.
in der
Verbindung metaphysische Deduktion) der bloße Nachweis des Apriori, transcendental die tiefere
Begründung desselben
genannt wird. Gegenwärtig ist der
Titel Metaphysik fast noch mehr in Verruf gekommen als in Kants Zeit, obwohl man das, was er ursprünglich
besagt, nämlich eine philos. Grundwissenschaft, natürlich nicht entbehren kann.
Metastăsis (grch.), Versetzung oder Umstellung, in der
Medizin die Erscheinung, daß ein Krankheitsprozeß,
der zuerst au einem bestimmten Körperteil auftrat, nach einiger Zeit und in ganz analoger Form an einer entfernten
Stelle
erscheint, wobei die primäre
Krankheit entweder fortdauern oder auch verschwinden kann. Die Metastase erfolgt in den meisten Fällen
vermittelst des Blutstroms, indem durch diesen größere oder kleinere
Stücke von den Krankheitsprodukten
(Blutgerinnsel,
Eiter u. s. w.) fortgeführt, an andern
Stellen des
Gefäßsystems abgelagert werden und hier nun unter Umständen
von neuem entzündliche Prozesse hervorrufen (s.
Embolie); auf diese
Weise entstehen
metastatische Abscesse und
Entzündungen,
metastatische
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Geschwülste u. s. w. In andern Fällen gelangt eine Substanz in gelöstem Zustande in den Blutstrom und wird nachträglich
an irgend einer andern Stelle des Körpers abgelagert; so entstehen bei der Gicht die bekannten aus harnsauren Salzen bestehenden
Gichtknoten in den Gelenken, den umgebenden Bändern und den Ohrknorpeln.