(grch.) oder Folgestücke, die einzelnen Segmente gegliederter tierischer
Körper.
Ursprünglich sind sich dieselben gleich, werden aber durch
Arbeitsteilung verändert (bei
Gliederwürmern immer Mund-
und Aftersegmente, bisweilen auch andere) oder gruppenweise zu Folgestücken zweiter Ordnung (Somiten,
z. B.
Kopf,
Bruststück und Hinterleib der
Insekten)
[* 4] vereinigt.
oder
Matáma, Hauptort der ehemals ägypt.
Provinz Kalabat am obern
Atbara, war vor dem Mahdiaufstand ein großer
Marktplatz für
Pferde
[* 5] und
Maultiere, mit 8000 E. und Haupthandelsort zwischen den Ebenen der
Bischarin
und
Abessinien. – Metammeh ist auch der
Name einer links am
Nil zwischen
Chartum und
Berber gelegenen Stadt, früher Karawanensammelplatz,
wo 17. bis zwischen Engländern und Mahdisten
Gefechte stattfanden.
Gesteine,
[* 6] Felsarten, von denen sich erweisen oder vermuten läßt, daß sie bei ihrer
Entstehung eine ganz andere Beschaffenheit und Zusammensetzung besaßen, als sie jetzt zeigen, und daß sie somit das Produkt
einer metamorphischen Umwandlung sind. Sofern letztere auf die ersichtliche Einwirkung eines Eruptivgesteins zurückzuführen
ist, redet man von Kontaktmetamorphosen (s. d.) und Kontaktgesteinen. Besonders
ausgeprägt sind derartige Kontaktmetamorphosen in der Nachbarschaft des Granits (s. d.,
Bd. 8, S. 257a).
Neben den kontaktmetamorphischen giebt es aber auch Gesteine, die offenbar zu den metamorphischen gehören, sich jedoch über
sehr weite Gebiete ausdehnen und ihren umgewandelten Zustand nicht der Einwirkung eines gänzlich fehlenden Eruptivgesteins
verdanken können. Den alsdann vorliegenden
Metamorphismus hat man den
Regionalmetamorphismus genannt. Namentlich gelten die
Glieder
[* 7] der krystallinischen Schieferreihe, die Gneise,
Glimmerschiefer,
Phyllite,
Chloritschiefer, Hornblendeschiefer samt ihren
Kalksteinen, Quarziten, Erzlagern u. s. w. als regionalmetamorphische Gesteine.
Auf welche
Ursachen hier die
Veränderung ursprünglich klastischer Sedimentschichten zu ihrer jetzigen Beschaffenheit zurückzuführen
sei, ist in den meisten Fällen noch sehr zweifelhaft, und man hat im Laufe der Zeit manche
Theorien hierfür
zu Hilfe genommen, z. B. den plutonischen
Regionalmetamorphismus (langsam wirkende Erhitzung
von unten durch die innere Erdwärme
unter dem Druck auflastender Schichten), den hydrochemischen (langandauernde Durchtränkung mit wässerigen Minerallösungen),
neuerdings den tektonischen oder dynamischen
Regionalmetamorphismus (Dislokations- oder
Stauungsmetamorphismus), der die Erwerbung
des Mineralbestandes und der krystallinischen Schieferstruktur auf den gebirgsbildenden Druck, auf intensive
Faltung,
Stauchung und Pressung zurückführen will, denen ursprünglich klastische Schichten oder gar Massengesteine unterworfen
waren.
(grch.), Verwandlung in eine andere Gestalt, daher
in der Mythologie die Verwandlung von
Menschen in
Tiere,
Steine,
Bäume, selbst in
Feuer oder Wasser u. s. w. Unter den Griechen
bearbeiteten dieses Gebiet namentlich Dichter und Prosaiker des alexandrinischen Zeitalters, wie
Antigonus (s. d.) aus Karystus,
Nikander u. a., aus deren Werken
Antoninus Liberalis in seinen «Metamorphoses» noch Bruchstücke erhalten
hat; unter den
Römern vor allen Ovid in dem bekannten Gedicht «Metamorphosen». –
In der
Botanik ist Metamorphose diejenige
Veränderung, die ein Organ in den verschiedenen Lebensstufen der
Pflanze erleidet, wie das
Blattorgan zuerst als Samenblatt auftritt, dann als Laubblatt erscheint und immer weiter hinauf am Pflanzenstengel in
Deckblatt,
Kelchblatt, Blumenblatt, Staubblatt und Fruchtblatt umgewandelt wird.
Ist dabei das Organ auf eine höhere, spätere
Stufe der Ausbildung gehoben worden, so nennt man dies fortschreitende Metamorphose z. B.
die
Veränderung des Laubblattes zum Kelchblatt, des Blumenblattes zum Staubblatt u. s. w.
Tritt dagegen das umgekehrte Verhältnis auf, werden z. B. Kelchblätter wieder zu Laubblättern,
wie oft bei den
Rosen, oder die Blumenblätter zu Kelchblättern, wie bei dem sog. Vergrünen der
Blüten,
oder die
Staubblätter zu Blumenblättern, wie in gefüllten
Blüten, so wird dies rückschreitende Metamorphose oder
Anamorphose genannt.
Goethe war der erste, welcher in seiner
Schrift «Versuch über die Metamorphose der
Pflanzen» (Gotha
[* 8] 1790) die
Lehre
[* 9] von der Pflanzenmetamorphose aufstellte; er hat den Vorgang auch in dem Gedicht «Die
Metamorphose der
Pflanzen» verherrlicht. In der neuern
Morphologie faßt man den
Begriff Metamorphose insofern etwas anders auf, als man damit die
Veränderungen der einzelnen Organe im Lauf der phylogenetischen Entwicklungsreihe bezeichnet, während man solche
Veränderungen in der ontogenetischen
Entwicklung als
Mißbildungen betrachtet. – In der Zoologie versteht man unter
eine Reihe von Entwicklungsvorgängen, die an einem und demselben Tierindividuum nach
Ablauf
[* 10] des Eilebens unter eingreifender
Umgestaltung seines Körpers und seiner Lebensweise stattfinden. Die Metamorphose ist entweder fort- oder rückschreitend:
die fortschreitende kann ein mehr oder weniger abgekürztes Spiegelbild des Entwicklungsganges sein,
den die
Ahnen der betreffenden Tierform im Laufe der
Zeiten durchmachten (s.
Biogenetisches Grundgesetz), und so findet man
sie bei zahlreichen
Krebsen, den ametabolen
Insekten (s. d.), bei Fischen,
Amphibien u. s. w.; oder es kann dieses
¶
mehr
Spiegelbild dadurch getrübt sein, daß die betreffenden Larven (s. d.) sich
selbständig an äußere Umstände anpaßten, was bei sehr vielen Tieren, wie namentlich bei den metabolen Insekten (s. d.),
der Fall ist, wo Larven und Puppen nun nicht etwa der Ausdruck von Ahnenreihen sind, die dem vollkommen entwickelten Insekt
vorangingen. Mit Haeckel nennt man die erste Art palingenetische, die letztere cenogenetische Metamorphose. Bei der
rückschreitenden Metamorphose sind die Larven höher organisiert als das definitive, geschlechtsreife Tier, und sie wird namentlich
veranlaßt durch Parasitismus und festsitzende Lebensweise; sie findet sich bei Manteltieren (s. d.),
Würmern, Krebsen, bei einigen Mollusken,
[* 12] Insekten u. s. w. Als eine Art bis zu einem gewissen Grad rückschreitender
Metamorphose ist die sog. Hypermetamorphose zu betrachten, die namentlich bei einigen maiwurmartigen Käfern (Meloë, Sitaris) auftritt.
Die Larven dieser verlassen die Eier
[* 13] als sechsfüßige, sehr bewegliche, relativ hoch organisierte Geschöpfe, kriechen auf
Blumen, heften sich dann an honigsuchende Hymenopteren an, von denen sie sich in deren Nester tragen lassen.
Hier gelangen sie in die Brutzellen, werden gewissermaßen zu Parasiten, verzehren zunächst das Ei der
[* 14] Biene,
[* 15] häuten sich,
wobei sie unter Verlust der Extremitäten zu niedriger organisierten Maden werden, die sich von Honig ernähren, nach mehrern
Häutungen sich einpuppen und endlich den wohlentwickelten Käfer
[* 16] liefern.
Die als eine Entwicklung nach dem Eileben, erlaubt das Ablegen kleiner, daher zahlreicher Eier, und so wird sie bei möglichst
großer Fruchtbarkeit der Mutter ein wichtiger Faktor für die Erhaltung der Art. Die Metamorphose ist nicht zu verwechseln mit denjenigen
Formverschiedenheiten, die beim Generationswechsel (s. d.) verschiedene Individuen
betreffen.
Metamorphose heißt auch eine Art der Marionetten (s. d.).