Altertum von gewisser Bedeutung Ardania (im Norden)
[* 2] und Thuria (im
Süden).
In den folgenden Jahrhunderten lösten sich in
Messenien die Herrschaft der
Byzantiner,
Franken,
Venetianer,
Türken ab. Gegenwärtig ist Messenien ein Nomos des Königreichs
Griechenland,
[* 3] der sich nordwärts bis zum untern
Alpheios (Ruphia) ausdehnt, mit 3341 qkm
Areal und (1889) 183232 E.
Der Nomos erzeugt große Mengen von
Korinthen,
Wein,
Feigen und
Oliven; auch Seidenbau wird betrieben. Der Hauptort ist
Kalamä
(s. d.). Der
Name des alten
Messene ist jetzt (neugriech.
Aussprache Messini) auf das im Volksmunde Nisi genannte Ackerbaustädtchen
übertragen. Dasselbe, am linken Ufer des bis hierher schiffbaren untern Pamisos in üppig fruchtbarer
Umgebung gelegen, ist Hauptort der Eparchie Messinia und zählt (1889) 6925, als Gemeinde (Pamisos) 8022 E.
[* 4] im allgemeinen ein aus dem wirksamen
Teil, der Klinge, und dem zum Anfassen dienenden
Teil, dem Heft oder der
Schale, bestehendes Schneidwerkzeug, das jetzt fast durchgängig ganz aus
Stahl hergestellt wird. Je nach
der Wirkungsweise unterscheidet man Wiegemesser, Hackmesser, Schnitzmesser u. s. w., nach
der Verwendungsart Vorlege- oder Tranchiermesser, Tischmesser, Brotmesser, Federmesser, Radiermesser, Rasiermesser,
Baummesser,
Pflugmesser u. a. Die von verschiedenen Handwerkern gebrauchten Messer werden als
Böttcher-,
Fleischer-, Seifensieder-, Formstechermesser
u. s. w. bezeichnet.
Chirurg. Zwecken dienende Messer sind die Scalpells,
Bistouris, Lanzetten, die
Stein-,
Star-, Amputationsmesser.
Die im Griffe feststehenden Messer sind in manchen
Ländern als Taschenmesser verboten; letztere sind meistens zum Zusammenklappen;
außer den zu verschiedenen Zwecken bestimmten Klingen enthalten sie noch andere Vorrichtungen: Korkzieher, Nagelfeilen,
Scheren,
[* 5] Handschuhknöpfer u. s. w. Auf der
Bayrischen Landesausstellung zu
Nürnberg
[* 6] wurde ein durch G.
Leykauf daselbst angefertigtes Messer mit 106 Klingen ausgestellt. Die
Anton Petermandlsche Messersammlung der
k. k. Fachschule
für
Eisen- und Stahlindustrie in
Steyr zählt über 3000 Nummern. Die wertvollste Messer-, überhaupt Bestecksammlung in
Deutschland
[* 7] besitzt
Stadtrat Zschille in
Großenhain.
[* 8]
Während früher die Erzeugung der Messer durch den Messerschmied und dessen
Gehilfen, den Zuschläger, mittels
der beim Schmieden gewöhnlichen Handgriffe ausgeführt wurde, werden jetzt alle
Arten der Schneidwaren fast ausschließlich
in fabrikmäßigem Betrieb mit Hilfe von Dampfhämmern,
Walzwerken und andern maschinellen Einrichtungen hergestellt.
Bei den
großen billigern Messersorten bestand früher nur die Schneide mit den ihr zunächst liegenden
Teilen aus
Stahl, alles übrige
aus
Eisen,
[* 9] oder es war ein Gemenge von
Eisen und
Stahl benutzt, welches man dadurch erhielt, daß man mehrere Schienen von
Eisen
und von
Stahl abwechselnd aufeinander legte, zusammenschweißte und zu einer
Stange ausstreckte; durch den bedeutenden Fortschritt
in der Stahlbereitung ist es jetzt möglich, auch wohlfeile Schneidwaren ganz aus
Stahl herzustellen.
Die aus
Stahlblech ausgestanzten oder gepreßten und nach
Lehren
[* 10] ausgeschmiedeten und mit dem
Stempel der Fabrik versehenen
Klingen erhalten ihre Formvollendung durch
Feilen und
Schleifen, worauf sie den
Arbeiten des Härtens und
Anlassens unterworfen
werden. Nächstdem werden die
Klingen nochmals geschliffen, um ihnen die erforderliche
Schärfe und gleichzeitig
eine blanke Oberfläche zu geben. Die Klinge ist entweder unbeweglich mit dem Heft verbunden, oder zum Einschlagen eingerichtet.
Das im erstern Fall zur Befestigung der Klinge im Heft angeschmiedete
Stück, die
Angel, ist teils vierkantig und spitz und
in das Heft bloß eingelassen (eingekittet) oder auch hindurchgehend und am Ende desselben vernietet,
teils ist dasselbe flach, d. h. lang und breit, und das Heft besteht aus zwei aufgenieteten
Schalen.
Bei denKlapp-, Einschlage- oder Einlegemessern erhält die Klinge statt der
Angel einen kurzen, eckigen
Ansatz, Druck
oder
Talon genannt, der im Griff um einen vernieteten
Drahtstift drehbar befestigt ist.
Das Heft besteht hier aus zwei eisernen Platinen, und auf die Rückseite desselben ist eine stählerne
Feder genietet, welche die zwischen die Platinen genietete, aber bewegliche Klinge sowohl auf- als zugeschlagen am Druck
festhält.
Bei den sogenannten franz. Einlegemessern ist am Druck und an der Feder eine derartige
Vorrichtung angebracht, daß die aufgeschlagene Klinge unbeweglich feststeht und nicht eher zugeschlagen
werden kann, als bis man die Feder mittels eines an derselben befindlichen Knopfs zurückbiegt.
Andere Einlegemesser besitzen statt der Feder nur am Druck einen sog.
Schwanz, der die aufgeschlagene Klinge verhindert, sich
zurückzubiegen. Die größte Sorgfalt erfordert die Herstellung der Rasiermesser, bei welchen es ganz
besonders auf gute Beschaffenheit des
Stahls, angemessenes Härten und Feinheit der Schneide ankommt. Zur Verschönerung derselben
dient oft eine oberflächliche Ätzung, das sog. Damascieren (s. d.),
durch welche Punkte oder Flammenlinien entstehen.
Als Materialien zur Verfertigung der Hefte für Tischmesser sowie der Schale für alle
Arten von Einlegemessern
werden verschiedene Metalle, Ebenholz,
Perlmutter, Schildpatt, Elfenbein,
Horn, Holz,
[* 11]
Knochen
[* 12] u. s. w. verwendet. Für besondere
Zwecke, wie zum Schneiden der
Butter, des Obstes, hat man Messer, die ganz aus
Silber,
Bronze,
[* 13]
Horn oder
Knochen bestehen.