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siedet bei 130°, letzteres bei 196°. Bei der Bildung von Mesitylen ans Phoron findet ein Übergang von einer Verbindung der Fettreihe zu einem aromatischen Kohlenwasserstoffe (Trimethylbenzol) statt.
siedet bei 130°, letzteres bei 196°. Bei der Bildung von Mesitylen ans Phoron findet ein Übergang von einer Verbindung der Fettreihe zu einem aromatischen Kohlenwasserstoffe (Trimethylbenzol) statt.
Franz (nach andern Friedr. Anton), der Begründer des Mesmerismus oder der Lehre [* 2] vom sog. Tierischen Magnetismus [* 3] (s. d.), geb. zu Iznang am Bodensee, besuchte das Priesterseminar zu Dillingen und studierte in Ingolstadt [* 4] Theologie, dann Naturwissenschaften, ging hierauf nach Wien [* 5] und promovierte 1766 mit der Dissertation «De influxu planetarum in corpus humanum». Seit 1771 begann er mit dem Pater Hell die Heilkraft des Mineralmagnets zu untersuchen und kam dadurch auf die Annahme einer dem Menschen innewohnenden ähnlichen Kraft, [* 6] die er tierischen Magnetismus nannte. Er veröffentlichte die neue Entdeckung in seinem «Schreiben an einen auswärtigen Arzt über den Magnetismus» (Wien 1775). Mesmer wurde vom Kurfürsten von Bayern [* 7] als Mitglied der Akademie nach München [* 8] gerufen, kehrte aber nach Wien zurück, wo er seine magnetische Praxis fortsetzte. Da sich aber die Behauptung, er habe durch seine Methode ein blindes Mädchen sehend gemacht, als Betrug erwies, mußte er Wien verlassen und ging 1778 nach Paris, [* 9] wo er den Magnetismus zur Modesache machte. Er versprach gegen eine Subskription, die seine Anhänger Deslon und Bergasse veranstalteten, und die ihm über 340000 Livres einbrachte, den Subskribenten seine Heilmethode mitzuteilen, was jedoch niemals geschehen ist. Da M. durch seine Kuren den Tod mehrerer hochgestellter Personen herbeigeführt hatte, veranstaltete die Regierung eine Untersuchung des Verfahrens, wobei sich beide niedergesetzte Kommissionen zu Ungunsten M.s aussprachen. Dadurch verlor er in Paris sein Ansehen, ging nun nach England und von da nach Deutschland [* 10] zurück, wo er zu Meersburg starb. -
Vgl. Sierke, Schwärmer und Schwindler zu Ende des 18. Jahrh. (Lpz. 1874);
Carpenter, Mesmerism and spiritualism (Lond. 1877);
s. Frucht ^[= # (Fructus), die aus den Blüten infolge der Befruchtung der Samenknospen hervorgegangenen Organe. ...] (Bd. 7, S. 386b).
Valle, oder Mesolcina, deutsch Misor, das Thal [* 11] der Moesa im schweiz. Kanton Graubünden, [* 12] die im Lago Moesola am St. Bernhardin entspringt und durch die Buffalora und Calanca verstärkt bei Arbedo in den Ticino mündet, wird rechts durch eine 2-3000 m hohe Zweigkette des Rheinwaldgebirges, links vom Massiv des Pizzo della Lumbreda (2977 m) und einem Ausläufer des Pizzo Tambo (3276 m) umschlossen, erstreckt sich 36 km lang, an der Sohle selten über 1 km breit vom St. Bernhardin bis zu der Grenze des Kantons Tessin. Die wichtigsten Ortschaften des Thals, das von der St. Bernhardinstraße durchzogen wird, sind in der obersten Thalstufe der Kurort San Bernardino (1626 m) mit gipshaltiger Eisenquelle, in der mittlern Cremeo oder Mesocco (777 m, 1686 E.) mit den gewaltigen Trümmern der 1526 von den Graubündenern zerstörten Burg in der untersten Grono (305 m) an der Mündung des Val Calanca (s. d.) und Roveredo (297 m, 1065 E.) mit der Ruine des Schlosses der Trivulzi.
(grch.), s. Embryo ^[= (grch. émbryon, d. h. Keimgebilde), der tierische oder pflanzliche Organismus in seinem ersten ...] und Keim.
(grch), Mittelteil des Bauches;
mesogastrische Gegend, Nabelgegend.
s. Hippotherium. ^[= (Hipparion Kaup), ein fossiles pferdeähnliches Tier mit drei Zehen, von denen aber nur die ...]
(grch., d. h. Mittelköpfigkeit), die Form des menschlichen Schädels zwischen Brachykephalie (s. d.) und Dolichokephalie (s. d.).
Der größte Breitendurchmesser
hat dabei eine Länge von 751 bis 799
Promille des größten Längendurchmessers.
(S. auch
Menschenrassen.)
[* 13]
s. Mesocco. ^[= Valle, oder deutsch Misor, das Thal der Moesa im schweiz. Kanton Graubünden, die ...]
(grch.), der mittlern Steinzeit [* 14] (s. d.) ^[= die älteste der drei vorgeschichtlichen Kulturperioden (s. Urgeschichte), in welcher der Gebrauch ...] angehörig.
ital. Missolunghi, Stadt im westl. Mittelgriechenland in der Landschaft Ätolien, liegt höchst ungesund in sumpfiger Ebene am Binnenrande der großen Lagune, die die Nordküste des Golfs von Patras zwischen den Mündungen der Flüsse [* 15] Achelous (Aspropotamos) und Euenos (Phidaris) begleitet. Nur kleine Fahrzeuge gelangen bis zur Stadt; größere Schiffe [* 16] müssen an der Nehrung der Lagune, 7 km von der Stadt entfernt, ankern. Nicht weit nordwestlich liegt in den Lagunen die ebenfalls befestigte Stadt Ätolikon (Anatolikon). Mesolongion ist Hauptstadt des Nomos Akarnania-Ätolia und der Eparchie Mesolongion, Sitz eines Erzbischofs, des zweiten Armeekommandos und eines Gymnasiums, zählt (1889) 9476 E. und ist durch Eisenbahn mit Agrinion und Antirhion (unvollendet)verbunden.
Mesolongion ist durchaus neuern Ursprungs und nicht viel über drei Jahrhunderte alt. Von Fischern gegründet, wurde es bald durch seine wichtige Lage am Eingange des Golfs von Patras von Bedeutung und hob sich schnell durch den Handel, hatte im 18. Jahrh. auch sehr achtbare Bildungsanstalten. Im griech. Unabhängigkeitskampfe war Mesolongion das Hauptbollwerk der Griechen in Westhellas und wurde von den Türken mehrmals vergeblich angegriffen. Am legte sich der Seraskier Redschid Pascha, genannt Kiutagi, mit ungefähr 20000 Mann vor Mesolongion, das der tapfere Notis Botzaris verteidigte.
Alle Angriffe waren vergeblich; selbst als seit dem Ibrahim Pascha mit dem ägypt. Heer an der Belagerung sich beteiligte, vermochte man nichts gegen Mesolongion auszurichten. Nur der äußerste Mangel an Lebens- und Kriegsbedarf nötigte am Ende die Besatzung und die Einwohner, abends nach 8 Uhr [* 17] einen Versuch zu machen, sich durch die Belagerer durchzuschlagen. Allein nur einem Teile gelang dies; viele der in die Stadt Zurückgedrängten sprengten sich nebst den eingedrungenen Ägyptern und Türken in die Luft. Erst wurden Mesolongion und Ätolikon von den Griechen mit Kapitulation wieder eingenommen. In Mesolongion ist ein Mausoleum, welches das Herz Byrons enthält, der in Mesolongion starb, sowie eine enthüllte Statue Byrons. -
Vgl. Fabre, Histoire du siège de Mesolongion (Par. 1826).
(grch.), der mittelste Tag zwischen Ostern und Pfingsten, der vierte Tag nach Jubilate.
(grch.), die Gewebepartien der Blätter, die zwischen Nerven [* 18] oder Leitbündeln mit den sie begleitenden Bast- oder Kollenchymsträngen liegen.
Das Mesophyll besteht sonach vorzugsweise aus den assimilierenden Zellen, also aus dem sog. Palissaden- und Schwammparenchym. (S. Blatt, [* 19] Bd. 3, S. 86b.)
das Land zwischen Euphrat und Tigris bis südlich zum Persischen Golf, nördlich bis zum armenischen Bergland. Von den spätern Griechen wird darunter ¶
801 nur das Gebiet zwischen mittlerm Euphrat und Tigris verstanden, ohne Babylonien. Dieser Begriff entspricht im ganzen dem heutigen El-Dschesire (arab., «die Insel»). In der Bibel [* 21] heißt das Land Aram-Naharaim, «Aram der zwei Ströme», wechselnd mit Paddan Aram (Genesis). Dieser Name ist, wie die altägyptischen und die zu El- Amarna gefundenen Keilinschriften bezeugen, sehr alt. Unter der röm. Verwaltung war Mesopotamien der Name einer Provinz – Bis 800 v.Chr. scheint es teilweise unter einheimischen Fürsten gewesen zu sein, dann wurde es (von Rammânniâri III.) dem Assyrischen Reiche einverleibt.
Schon Hieroglyphentexte berichten von Zügen Thutmes I. und III. dorthin, die aber keinen dauernden Erfolg gehabt zu haben scheinen; seit 538 v.Chr. kam es aufeinander folgend unter pers., macedon., syr., parthische, röm. und wiederum pers. Herrschaft, verfiel dann dem Chalifenreich, wurde nach dessen Sturz (1258) ein Raub der Mongolen, kam abermals an Persien [* 22] und wurde endlich 1648 der Türkei [* 23] Unterthan. Lange hat sich Mesopotamien einer hohen Kultur erfreut, die es hauptsächlich einem wohlangelegten Bewässerungssystem zu verdanken hatte.
Heutzutage ist es, den die Ströme begrenzenden Saum ausgenommen, eine Wüstenei. Die Hauptprodukte des Landes sind dieselben wie in Kleinasien. Besondere Erwähnung verdienen heute wie im Altertum die Naphthaquellen und Galläpfel. Von Kurdistan aus reicht die Olivenkultur am Euphrat bis Anah, am Tigris etwa ebenso weit bis 34° nördl. Br., während erst jenseit dieser Breite [* 24] die Dattelpalme beginnt und nun als vorherrschende Ernährerin neben dem Getreidebau bestehen bleibt.
Von den wenigen Flüssen sind die bedeutendsten der Dschulab oder Belik (Belias) und der Chabur. Die hauptsächlichsten Städte sind im N. Diarbekr (bei den Römern Amida), Urfa oder Wessa (Edessa), Mardin, Nisibin, Harran und Mosul. Von den Städten im S. war Babylon die bedeutendste. Das Innere wird von Beduinen, der Norden [* 25] von den Tai und Schammar, auch von Turkomanen, Syrern und Kurden, der Süden von den Montefik bewohnt. Die Hauptsprachen sind türkisch und, südlich von Mardin, arabisch. (S. Karte: Westasien I, beim Artikel Asien.) [* 26] In Mesopotamien, wohin schon 1574, und zwar nach Bagdad, der deutsche Arzt Rauwolf gelangt war, war Carsten Niebuhr 1765 erster wissenschaftlicher Reisender der Neuzeit.
Ihm folgten 1808 Edw. Frederick, 1811 Rich, 1818 Ker Porter, 1824 Keppel, 1827 Buckingham und Mignan, 1834 Fraser, 1840 Wellsted. 1842 machte der franz. Konsularagent Botta die ersten erfolgreichen Ausgrabungen in Ninive; aber ihn überflügelte bald Layard (s. d.), der 1840 von Haleb aus durch Syrien nach Mosul wanderte und die Ruinen von Ninive besuchte; es folgte 1842 eine zweite Reise zu den Ruinenstädten, worauf er dann, von Sir Stratford Canning mit Geldmitteln unterstützt, 1845 in Nimrud seine Ausgrabungen begann, welche er jahrelang fortsetzte.
Der gewonnene Schatz an Inschriften und mit Stempellegenden versehenen Backsteinen (namentlich in der 1848 aufgefundenen Bibliothek Assurbanipals) bildet die Grundlage aller assyriologischen Forschungen. Seit 1844 war H. Rawlinson, der Hauptförderer der Keilschriftentzifferung, Konsul in Bagdad. Dann folgte von 1851 bis 1854 die franz. Expedition unter Fresnel, Thomas und Oppert, und 1872, 1875 und 1876 G. Smith, der in Haleb starb, endlich 1888, 1889 und 1891 E. A. Wallis Budge. Das untere Euphratgebiet bereiste 1849 Loftus. 1852–55 bereiste H. Petermann Mesopotamien im Auftrage der preuß. Regierung.