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wählte cr den noch üblichen Namen «Atlas». [* 2] Merck starb Seme Hauptwerke sind die «^a- 1)u1g,6 ^60^!'^1licÄ6 ll.ll inont6in I^toi^IiillOi 168ti» mtae" (Köln1578^84) und vor allem der «^tia?. sive ! c-08M0^i5lpIiica^ inLäitHtiones cle ladiicli inunäi! 6t falii-ic-lNi ti^ui-a» (Duisb. 1595). Die Platten zu ! letzterer Kartensammlung, aus welcher schon vorher mehrere Blätter einzeln (wie Europa [* 3] 1572, Frank- reich 1585) erschienen waren, kamen nach M.s Tode ^ in den Besitz des Kupferstechers Iodoens Hon- ! dius (geb. 1543 zu Wackene in Flandern, gest. i I^.^FM. 1.^11) in Amsterdam, [* 4] der sie wiederum auf seinen Sohn Hendrik Hon dius (auck als gefckick' ter Kupferstecher bekannt) vererbte. Beide daben M.s Werk in den vielen von ihnen veranstalteten ^ Auflagen kaum verbessert, sondern mir erweitert. M.s Denkmal in Duisburg [* 5] wurde ! enthüllt. -
Vgl. Breusing, Gerhard Kremer ge- nannt Merck, der deutsche Geograph (2. Ausg., Duisb. 1878);
drei Karten von Gerhard Merck Europa, Bri- tische Inseln, Weltkarte.
Faksimile-Licktdruck, nach den Originalen derStadtbibliotbek zu Bre^lau, hg. von der Gesellschaft für Erdkunde [* 6] zu Berlin, [* 7] 41 Ta- feln (Berl. 1891).
Mercedarlo, 6798 in hoher Gipfel der Anden, unter 32" südl. Br. auf der Grenze zwischen Argen- tinien und Ehile. Mercedes, Stadt in der argentin. Provinz San ^uis, im W. von Bueuos-Aires, wichtiger Eisen- bahnknotenpunkt mit etwa 9500 E. (S. Soriano.) Mercedomus, s. Kalender iBd. 10, S. 40a). Mercers Liquor, s. Blutlaugcnsalz, rotes. Nieroi (frz., spr.-siih), Dauk! ick dante! Mevcia, eins der angclsächs. Königreiche, die vor der Einignng unter Wesser die sog. Heptarchie ts. d.) bildeten.
Den Namen M er ei er erdielten zu- erst diejenigen Angeln, welcke ^iitte des 6. Jahrb. den Trent hinauf nach Westen drangen und die Grenze, die Mark (daher Mercier, d. b. Vtark-, Grenz- männer), nach den Briten zu besetzten. Das Reich breites ^(inc Herrschaft mehr und mebr aus, zeit- weilig war es von Northumbrien unterjockt, aber gegen Ende des 7. Jahrh, reichte seine selbständige '.Nacht vom Humber bis zur Themse über das ganze Mittelbritannien. Nach langen schweren Kämpfen mit Wefser wurde auch dies 733 unterworfen. Bis 754 beherrschte Merck das ganze Britannien südlick des Humber; in der Schlacht bei Vucford (754) befreite sich Wesser und nach ibm die kleinern Reiche Kcnt, Esser und Ostanglien.
Wohl stieg M.s Macht vor Ausgang des Jahrhunderts wieder empor, aber den Humber im Norden, [* 8] die obere Themse im Süd- westen überschritt sie nicht mebr. Mit der Unter- werfung durch Egbert von Wefser (829) war es mit der selbständigen Stellnng von Merck vorbei. Unter Alfred wurde es geteilt, der Südwesten tam als eigentlickes an Wessex, der Nordosten blieb als das Gebiet der sog. «Fünf flecken» den dän. Er- oberern; Alfreds Nachfolger erst stellten den Zu- sammenhang wieder her.
Mercie (spr. -ßleh), Antonin, franz. Bildbauer, geb. in Touloufe, Schüler von ^jalgniere und Iouffroy, gewann 1868 den großen Rompreis und gelangte bald zu Ebren und Anerkennung. 1872 erhielt er die Medaille erster Klaffe für die Bronzcfigur dos Jugendlichen David (im Vurem- bourg zu Paris; [* 9] s. Tasel: Fr a n z ö s i s ch e .^t u n st IV, [* 1] Fig. 3), eine ideale, und doch realistisck aufgeführte Koulposition. Denselben Stoff behandelte er 1871; Vrcckhauö' Kunvorsativus L^^rikon. 14. Aufl.. XI. in der Marmorstatuette David vor dem Kampf.
M.s Meisterwerk war die 1874 vollendete Gnlppe l^oi'ia victis, darstellend eine gcharnifchte Fama, die einen sterbenden Jüngling aus dem Getümmel der Schlackt emporträgt. Es folgte die Marmor- statuette eiucr nackten Besiegten Juno (1877), das Standbild Aragos für Perpignan (1879), die siljcttd^ Statue Tbiers' in St. Germain-en-^aye, die Mar- morstatue der Malerei (1890), Wilhelm Tell für ^aufanne 11892), das Grabdeukmal für Thiers aus dem Pere-^ackaife (1893), Marmordenkmal Ernest Meisfoniers vor den: Louvre (1895). Merck hat sick auck als Malcr (Veuus, ,^eda) versucht. Er ist feit l.^91 ^Nitglied der Akademie und Professor.
Mercier «spr. -such), ^ouis Sebastien, franz. Sckriftsteller, geb. ll. Juni 1740 zu Paris, war vor der Revolution Advokat in Reims [* 10] und beim Pariser Parlament. Mebrere seiner Dramen, z. B. »1^6 ä"8oits'in , " l/Imdiwnt »I^'inäiF0nt», die als «^Il^ltti^ ccin^6t)' (4 Bde., Amsterd. 1778-84) gcsannnelt erschienen, wurden eine Zeit lang mit Beifall aufgeführt. In der Re- volutionszeit wurde in den Konvent gewählt, wo er gegen den Tod Ludwigs XVI. stimmte; später trat er in den Rat der Fünfhundert. Er wurde dann Professor der Geschickte an der Zentralschule und Mitglied des Nationalinstituts und starb zu Paris. Seine litterar. Bedeu- tung erlangte Merck durch srische Skizzen aus dem Volksleben. Den ersten Versuch dieser Art machte er mit »I.'an 2440" (Amsterd. 1770 u. o'.j. Größeres Interesse gewädrte das «'ludieiin äo I^i-is» (12 Bde., Amsterd. 1781-90),
eine Schilderung des Parifer Voltslebens. < I^o iwnvolni I^m-in" (ll Bde., Par. 1800) bebandelt das Pariser Leben wäbrend der Re- volution. In ((^lon Vonnet äe nuit" (4 Bde., Neus- ckütel 1784) setzt Merck die zuerst im «I^sai ^ui- 1' gegen den Klafsicivmus fort. Er gab auch mit Vri- zard und de L'Aulnaye Rousscaus Werke (38 Bde., Par. 1778-93), dessen Vorliebe für das Paradore er teilte, bcraus und veröffentlichte (1802) die erste Übersetzung von Schillers "Jungfrau von Orleans». -^
Vgl. Desnoiresterrcs, ^adikan äc; 1'aii". ^tudos 8ui- lu. vio 6t 1e8 onviaZ68 ä6 N. (Par. 1852).
Merck, Jod. Heinr., bekannt durch feine Be- ziehungen zu Goethe, geb. in Darmstadt, [* 11] studierte in Gießen, [* 12] wurde 1767 in sei- ner Vaterstadt Sekretär [* 13] der Geheimkanzlei, 1768 Kriegskassierer und 1774 Kriegsrat. M.s eigene ! dichteriscke Tbätigkeit war von geringem Umfange ! und galt wefentlich lehrhaften Novellen oder satir. biedern und Episteln; wichtiger war seine kritische ! und essavistische Teilnahme an den «Frankfurter Gelebrten Anzeigen», am «Deutfchen Merkur» [* 14] und andern Zeitschriften und Sammelwerken.
Seine bauptfächlickste Bedeutung aber liegt in seiner per- sönlichen Wirksamkeit. In Darmstadt, Gießen, Frankfurt [* 15] und ilmgegend lebte ein engverbundener Kreis [* 16] geistig bedeutender Männer, und Merck bildete durch vielseitige Vilduug, durch seiue geistige Reg' samkeit und rücksichtslos ofsene Kritik den belebenden Mittelpunkt. Groß war sein Einfluß auf Herders Eutwicklung, noch größer auf Goethe (feit 1771), den er durch fein verständiges und verständnisvolles, wenn auch oft derbes, beißendes Urteil in den An- fängen feiner dichterifchen Produktivität wohlthuend förderte und festigte. Durch Goethe trat Merck mit dem Weimar. [* 17] Hof [* 18] in die engste Verbindung. Familien^ 50 ¶