eigentlich Meng-kho genannt, bekannter unter dem latinisierten
Namen Mencius, chines. Sittenlehrer, lebte
372-289
v. Chr. Seine
Lehren
[* 2] sind in sieben
Büchern niedergelegt, welche seinen
Namen zum
Titel haben und einen
Bestandteil der
vier Schu oder klassischen
Bücher bilden. (S.
Chinesische Sprache,
Schrift und Litteratur.) Seine
Lehren bewegen sich ausschließlich
auf ethischen und staatsphilos.
Gebieten und stimmen principiell mit denen des
Confucius überein.
oder
Bunker (Clupea tyrannus Latrobe), ein Fisch aus der Gattung der Heringe, von der
Größe und Gestalt einer
Alse (s. d.), der an der atlantischen
Küste Nordamerikas jährlich zu Millionen gefangen und zu
Thran und Fischguano verarbeitet
wird;
er ist nächst dem Kabeljau der wichtigste Fisch in Nordamerika,
[* 3] dessen Fang jährlich 1 bis 2 Mill.
Doll. einbringt.
(kelt.men =
Stein, hir = lang, hoch), einzelne oder mehrere in einer Reihe stehende große hohe Steinsäulen,
die meist
Monolithen sind, zuweilen auch aus mehrern
Blöcken bestehen. Vielleicht sind sie in einigen
Ländern Orakelsteine, Opfersteine u. s. w. gewesen, in
Skandinavien und wahrscheinlich auch in
Deutschland
[* 4] waren sie Grabsteine,
die zum
Gedächtnis an Verwandte errichtet wurden. Im german. Norden
[* 5] heißen sie
Bautasteine (s. d.); an ihre
Stelle traten
später die Runensteine.
Ihre Benutzung mag
bis in die Zeit der übrigen MegalithischenDenkmäler (s. d.)
zurückreichen. Hier und da sind in
Skandinavien und
Deutschland noch einzelne erhalten. Die
Säule bei
Beckum und die Externsteine
bei
Horn sind wohl die bekanntesten in
Deutschland. In
Skandinavien finden sie sich auf alten Grabfeldern, namentlich im südl.
Schweden,
[* 6] noch heute sehr zahlreich.
Krankheit, benannt nach dem franz.
Arzt P. Menière (spr.-iähr), der sie 1861 zuerst
beschrieb, ein eigentümlicher Symptomenkomplex, bestehend in
Ohrensausen, Schwindel,
Erbrechen und einer bald kürzere, bald
längere Zeit anhaltenden
Bewußtlosigkeit des
Kranken, worauf häufig ein unsicherer, taumelnder
Gang
[* 7] und hochgradige Schwerhörigkeit
zurückbleiben.
Das
Leiden
[* 8] beruht auf einer eigentümlichen
Affektion des häutigen Labyrinths. (S.Gehör,
[* 9] Bd. 7, S. 690 a.)
(spr. -näng), vläm.
Meenen, Stadt in der belg.
Provinz Westflandern, links an der
Lys, an der franz. Grenze und
an den Linien Kortrijk-Hazebrouk und Menin-Roulers (18 km), hat (1890) 13 710 E.;
Cyniker, geb. zu Gadara in
Palästina,
[* 14] wahrscheinlich im 3. vorchristl. Jahrh.,
soll sich durch Wucher ein
bedeutendes Vermögen erworben, dasselbe aber wieder eingebüßt und sich aus
Gram über diesenVerlust
erdrosselt haben. Er behandelte Gegenstände aus dem Gebiete der praktischen
Philosophie in heiterm
Tone, wobei er, wie es
scheint, abwechselnd von der prosaischen zur metrischen Form überging. Nach ihm sind die
«SaturaeMenippae» des Menippus
Terentius Varro
(s. d.) genannt.
Deutlicher tritt Menippus' Schreibweise aus Dialogen des Lucian entgegen, der, wie er selbst
sagt, Menippus nachgeahmt und in einigen Dialogen sich ihm eng angeschlossen hat. über das Leben des Menippus und
das Wesen der nach ihm benannten Menippeischen Satire handeln
Öhler in «Marci Terentii Varronis saturarum Menippearum reliquiae»
(Quedlinb. 1844) und Fritzsche, Menippus und
Horaz (Güstrow
[* 15] 1871).
Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Polycarpen (s. d.)
mit gegen 1000 fast durchweg tropischen
Arten. Es sind zum größten
Teile windende oder kletternde Gewächse mit holzigen
oder krautartigen
Stengeln, einfachen oder gelappten
Blättern und kleinen unscheinbaren zu
Trauben oder Rispen vereinigten
zweihäusigen
Blüten.
Die männlichen haben gewöhnlich sechs Perigonblätter und ebensoviel oder mehr
Staubgefäße,
[* 17] die weiblichen drei oder mehr, in der Regel zu einer
Beere oder
Steinfrucht verwachsende Fruchtblätter.
Justus (latinisiert aus Jost
Menig),
ReformatorThüringens, geb. zu Fulda,
[* 18] studierte in
Erfurt,
[* 19] begab
sich 1519 nach Wittenberg
[* 20] und blieb seitdem der
Reformation zugethan. Er wurde 1523 Pfarrer in Mühlberg bei Gotha,
[* 21] 1525 in
Erfurt, ging 1527 nach Gotha und unterstützte 1528
Melanchthon auf seinen Visitationsreisen durch
Thüringen; 1529 wurde
Menius Pfarrer und
Superintendent in Eisenach,
[* 22] reformierte 1541-43 das
Kirchen- und Schulwesen der Stadt
Mühlhausen
[* 23] und wurde 1546
Superintendent
in Gotha. Der Zuneigung zur
Lehre
[* 24] Majors (s. d.) beschuldigt, legte er 1556 sein
Amt in Gotha nieder und ging nach
Leipzig,
[* 25] wo er 1557 Prediger an der Thomaskirche wurde. Er starb Er schrieb: «Oeconomica christiana»
(1529),
oder Minium, die feurig gelblichroten, zwischen dem
Bleioxyd und
Bleisuperoxyd stehenden
Oxyde Pb3O4 und
Pb4O5. Mennige wurde früher erhalten, indem man gelbes
Bleioxyd
(Massicot) längere Zeit bei einer nicht bis zum Schmelzen
steigenden
Temperatur an der Luft erhitzte; gegenwärtig stellt man die Mennige durch Rösten vonBleiweiß
[* 27] bei oxydierender Flamme
[* 28] und einer kaum bis zur Rotglühhitze gesteigerten
Temperatur dar. Die Mennige dient zur Bereitung einer
Bleiglasur, des
Bleiglases sowie eines Kittes für
Gas- und Dampfleitungsröhren, ferner zum Verstreichen der Fugen von
¶
mehr
770 Kesseldeckeln sowie als Farbe (als Wasser- wie als Ölfarbe und Rostschutzmittel); auch wird das Mennigepflaster (s. d.)
damit hergestellt. Sie wird mit Ziegelmehl nicht selten verfälscht, dient ihrerseits wieder als Verfälschungsmittel des
Zinnobers und unterliegt in der Anwendung denselben Vorsichtsmaßregeln wie andere Bleiverbindungen, deren giftige Eigenschaften
sie teilt. Durch Behandeln der Mennige mit Salpetersäure erhält man das braune Bleisuperoxyd, das bei der
Herstellung der Zündrequisiten in großer Menge Anwendung findet. Im Großhandel kosten (1896) 100 kg 30 Mennige.