Neben-766 linie Fröndenberg-Letmathe der Preuß.
Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Hagen), hat (1895) 7509 E.
(1890: 6654, darunter 1063 Evangelische und 63 Israeliten), Postamt erster Klasse, Telegraph, Fernsprecheinrichtung;
Walzwerke
und Fabrikation von Messing- und Neusilberwaren, Reit- und Fahrgeschirren, Reiseeffekten, Ketten und Devotionalien.
berühmte Stadt Ägyptens, ungefähr in der Mitte des Delta am Nil gelegen: Ruinen sind bei Tmai el-Amdid vorhanden.
Die Stadt war seit ältester Zeit berühmt als Kultusstätte eines heiligen Ziegenbocks oder Widders. Ihr alter Name ist Dedet.
Später führte sie den Namen Pi-be-neb-dedet, «Haus des Widders, des Herrn von
Mendes», aus dem das griechische Mendes und das arab. Amdid verkürzt ist.
– Mendes (ägypt. Be-neb-dedet, «Der Widder, Herr von Dedet») heißt bei den Griechen auch der heilige Bock der Stadt.
(spr. mangdäß),
Catulle, franz. Schriftsteller, geb. 22. Mai 1841 zu Bordeaux, verfaßte lyrische Gedichte:
«Philoméla» (1861),
ferner die Dichtungen «Hespérus» (1869),
«La colère d'un franc-tireur» (1871),
«Contesépiques» (1872);
zahlreiche Romane und Novellen, wie «Histoires d'amour» (1868) , «Lesfolies amoureuses» (1877),
«La vie et la mort d'un clown» (2 Tle., 1879),
«Monstres parisiens» (2 Tle., 1882–85),
«La premièremaîtresse», «L'homme tout nu» (1887),
«L'enversdes feuilles» (1888),
«L’infidèle» (1889),
«La femme-enfant» (1891),
«La messe rose» (1892),
«La maison de la vieille» (1891),
«Lechemin ducœur» (1896),
Werke, die ebenso von graziöser Frivolität wie von schriftstellerischer Begabung zeugen.
Seine lesbarste
Schrift ist der Roman «Grande-Maguet» (1888); außerdem
verfaßte er das Lustspiel «La part duroi» (1872),
das Drama «Justice» (1879) u.a.
Leāl, José da Silva, portug. Dichter und Diplomat, geb. 18. Okt. 1818 zu Lissabon, versuchte sich frühzeitig
auf allen Gebieten der schönen Litteratur, erlangte 1851 einen Sitz im Parlament und war 1862–64 Marineminister, später
Minister des Auswärtigen, Direktor der Lissaboner Nationalbibliothek, Mitglied der Akademie der Wissenschaften,
Gesandter in Paris, Botschafter in Madrid.mendes Leal starb 22. Aug. 1886. Seine wissenschaftliche Hauptarbeit ist die Fortsetzung
des «Corpo diplomatico portuguez» (5 Bde.:
«Relações de Portugal com a curia romana») und des «Quadro elementar». Von
seinen Romanen sind zu nennen: «Um sonho na vida» (1814),
«A flor do mar» (1815),
«A menina do Val de Mil»,
«Os mosqueteiros da Africa», «O Calabar, historia brazileira do sec. XVII» (1863). Die größte Fruchtbarkeit entwickeltemendes Leal auf dem
dramat. Gebiete. Er schrieb mehr als 60 Stücke (worunter zahlreiche Nachahmungen franz. Dichter),
z.B. das Drama «Pedro»,
die histor. Schauspiele «Egaz Moniz» und «Otributo das cem donzellas», das Sittendrama «A Escala social» und
«Homens de marmore», das Lustspiel «O tio Andrè que vem do Brazil», das dramatisierte Märchen «As tres cidras do amor», die Zarzuela
(Lustspiel mit Gesang) «Receita para curar saudades» und das Singspiel «O caçador». Ausgezeichnetes leistetemendes Leal als Lyriker; seine volkstümlichen Balladen und Lieder erschienen gesammelt als «Canticos». –
Vgl. Brito Aranha, mendes Leal: memoriaspoliticas e litterarias (Lissab. 1887);
Romero Ortiz, Litteratura portuguesa en el siglo XIX (Madr. 1870).
Don Juan Alvarez y, span. Finanzmann, geb. um 1790 in Cadiz, von jüd. Abkunft, unterstützte seit 1820 den
Finanzminister Canga-Arguelles bei Ausführung von dessen Finanzplänen. Als 1823 die konstitutionelle Sache unterlag, flüchtete
Mendizabal nach England, wo ihn engl. Kapitalisten, die durch seine
Vermittelung der konstitutionellen Regierung in Spanien die letzten Summen vorgeschossen hatten, einige Zeit in Schuldarrest
brachten. 1835 nach Spanien zurückgekehrt, wurde er im September interimistischer Conseilpräsident, verfügte die Aufhebung
der Mönchsklöster, brachte aber durch seine Maßregeln die Finanzen noch mehr herab und mußte 15. Mai 1836 seine
Entlassung nehmen. Calatrava übertrug ihm 11. Sept. 1836 abermals das Finanzministerium; er mußte jedoch dasselbe 10. Aug. 1837 wieder
abgeben. Unter dem Regenten Espartero (s. d.) übernahm er 1844 nochmals das Finanzministerium,
sah sich aber nach dessen Sturze genötigt, ins Ausland zu flüchten. 1848 kehrte er nach Spanien zurück, wo
er als eins der liberalen Parteihäupter wieder Einfluß gewann. Er starb 3. Nov. 1853 zu Madrid.
1) Provinz im westl. Argentinien, hat auf 160813 qkm (1892) etwa 150000 E. Der westl. Teil gehört dem Gebiete der Cordilleren
an, deren westl. Kette die Grenze gegen Chile bildet. Der Westen besteht aus paläozoischen und mesozoischen
Ablagerungen sowie starken Ergüssen vulkanischer Gesteine. Man gewinnt Kupfer, Silber, auch Gold, wie im Süden der Stadt Mendoza Asphalt,
Steinkohle und Marmor. Der größte Teil des Landes ist Ebene; hier liegen: die Travesia Grande del Tunuyan, die Gran Pampa del
Sur, mit den Sümpfen am Atuel. Im NW. erhebt sich der Aconcagua, der Tupungato, ferner die Vulkane Maipo,
Tinguiririca, der Cerro Overo, Descabezado u.a. zu großer Höhe.
Pässe nach Chile sind der Uspallata (3900 m), der Planchon (2507 m). Mehrere einzelne Bergzüge liegen vor den Anden als Anticordilleren
mit dem Cerro Diamante, Cerro Nevado, Cerro Payen. Zahlreich sind die Mineralquellen. Der Rio de Mendoza entspringt
in der westl. Kette und verläuft sich an der Nordgrenze in die Laguna Huanacache. Mit der letztern hängt die Laguna Bebedero
im Südosten durch den Desaguadero (Entwässerer) zusammen. Auf die künstliche Bewässerung wird bei dem trocknen Klima viel
Mühe verwandt. Neben Getreide gedeihen alle Fruchtbäume Europas, namentlich Wein; die Viehzucht ist
beträchtlich, Rindvieh wird nach Chile ausgeführt. Der Handel wird nach Fertigstellung der Bahnlinie von der Hauptstadt über
den Paß von Uspallata (s. d.) nach Valparaiso eine bedeutende Entwicklung nehmen. (S. Karte: La Plata-Staaten, Chile und Patagonien,
Bd. 10, S. 976.) –
2) Hauptstadt der Provinz Mendoza, gesund am Ostfuße des Schiefergebirges Sierra de Uspallata gelegen, durch Kanäle bewässert,
hat sich von den Folgen des Erdbebens 1861 erholt, zählt (1891) 20000 E. und ist von vielen Landhäusern
mehr
um-767 geben. Die Stadt hat zahlreiche Kirchen, Kapellen und Klöster, Nationalkolleg, landwirtschaftl. Schule, Zollhaus und
eine Filiale der Nationalbank.
Don Diego Hurtado de, span. Schriftsteller und Staatsmann, Urenkel des Marques de Santillana
(s. d.), geb. um 1503 zu Granada, studierte daselbst,
dann in Salamanca und in Italien, nahm 1525 an der Schlacht von Pavia teil, wirkte 1537 als Gesandter Karls
V. in England, 1538 in Venedig, 1545 als kaiserl. Bevollmächtigter auf der Tridentinischen Kirchenversammlung und wurde 1547 Botschafter
am päpstl. Hof und Statthalter von Siena. Nach Karls V. Abdankung lebte er, wenig begünstigt, an Philipps
II. Hofe in Madrid und zeitweise in Lissabon und auf seinen Gütern, bis er 1564, infolge eines Verstoßes gegen die Konvenienz
verbannt, sich in Granada niederlassen mußte. Um 1574 durfte er zum Hofe zurückkehren, starb aber 1575. Seine ausgezeichnete
Sammlung griech. Handschriften vermachte er dem König für die Escorialbibliothek.
Als Dichter trug er mit dazu bei, den ital. Stil nach Spanien zu verpflanzen. In seinen durch Gedankenreichtum und kraftvollen
Ausdruck sich auszeichnenden poet. Episteln gab Mendoza seinem Vaterlande das erste gute Muster für diese Gattung. Der erste unter
den Schelmenromanen (s. Roman), «Lazarillo de Tormes», ist ihm zugeschrieben worden. M.s Geschichte der
aufständischen Mauren «Guerra de Granada etc.»,
welche 1610 in Madrid, 1627 in Lissabon, unverstümmelt aber erst in Valencia 1776 (sowie im 91. Bande der «Biblioteca de autoresespañoles», Madr. 1852) erschien, ist Sallust und Thucydides nachgebildet und setzt damit neue Muster an Stelle des alten Chronikenstils.
Seine poet. Werke erschienen Madrid 1610 (wieder abgedruckt im 32. Bande der «Biblioteca de autores españoles») und in kritischer
Ausgabe von Knapp als «Obras poeticas» (Madr. 1877; die «Obras en prosa», ebd. 1881; einiges Neue bei Paz y Malia, «Sales españoles»,
ebd. 1890).