von
Athen
[* 2] Kolonisten ein. Von 1204 bis 1537, wo sie von den
Türken unter
Cheir eddinBarbarossa unterworfen wurde, gehörte
sie zum venet. Herzogtum
Naxos. Am erfochten hier die
Venetianer einen Seesieg über die
Türken. –
(spr. -rohs),Ort in der schott.Grafschaft Roxburgh, am rechten Ufer des
Tweed, mit (1891) 1432 E.
und der dem
Herzog von
Buccleuch gehörenden Ruine der
Abtei Melrose, die 1136 durch
David II. gegründet und 1322 von Eduard II.
von England zerstört wurde.
Der schönste
Teil der noch stehenden
Kirche, der spätgot.
Chor, stammt aus der ersten
Hälfte des 15. Jahrh. –
Vgl.
Wade, History of St. Mary’s AbbeyMelrose (Edinb. 1861).
1)
Kreis
[* 4] im preuß. Reg.-Bez.
Cassel, hat 389,11 qkm und (1890) 27276, 1895: 27487 (13095 männl., 14392 weibl.) E., 3
Städte, 61 Landgemeinden
und 10 Gutsbezirke. –
2) Kreisstadt im
Kreis an der Fulda,
[* 5] über die zwei
Brücken
[* 6] (1596 und 1891 erbaut) führen, und der Linie
Bebra-Cassel der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 7] Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht
Cassel), hat (1895) 3742 E.
(1890: 3663, darunter 44 Katholiken und 119 Israeliten), Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 8] Reste alter Befestigungen, große
Kirche (1415–25) mit roman.Turm
[* 9] (12. Jahrh.), landgräfl. Schloß und Rathaus (1556), 2 Privatlehranstalten,
landwirtschaftliche Winter- und Handwerkerschule,
Sparkasse, Vorschußkasse, Hospital, Schlachthaus; Tuchfabriken,
Webereien,
Gerbereien und Märkte. In der Nähe die
BurgSpangenberg, westlich die Ruine Heiligenberg.
weiße oder grauweiße, schimmel-, woll- oder mehlartige
Überzüge auf
Teilen lebender
Pflanzen
(Blättern,
Stengeln,
Früchten), unter deren Einwirkung die befallenen
Pflanzen mehr oder weniger leiden und verkrüppeln, oft
ganz und gar, bisweilen überaus rasch eingehen. Der Meltau rührt entweder von den abgestreiften, mit feiner weißer
Wolle bedeckten
Häuten von
Blatt- und Schildläusen her, die durch die von diesen
Insekten
[* 10] abgesonderte klebrige, süße Flüssigkeit
(sog. Honigtau, s. d.) an die
von solchen Läusen bewohnten Pflanzenteile angeklebt werden, oder er besteht aus den Mycelien schmarotzender
Pilze.
[* 11]
Letztere Art von Meltau ist viel häufiger und weit verderblicher als erstere. Die betreffenden
Pilze gehören meist zu der den
Pyrenomyceten,
Abteilung der Perisporiaceen (s.
Ascomyceten) angehörigen Gattung ErysipheL. und zur Familie der
Peronosporeen. Das Mycelium der Erysiphearten besteht aus einem dicht verzweigten, fädigen Gewebe,
[* 12] das sich auf der
Oberfläche der befallenen Pflanzenteile befindet und sich durch Saugorgane, Haustorien, festhält und seine Nahrung den
Pflanzen entnimmt.
Dies Mycelium entwickelt während des
SommersConidien, die sich in großer Zahl an den
Enden der aufgerichteten
Conidienträger abschnüren und die rasche
Verbreitung des
Pilzes im
Sommer bewirken. Sie bilden das weiße mehlartige Pulver,
dessen
plötzliches Erscheinen den
Namen erklärt. Im Herbst werden die kapselartigen Perithecien gebildet, die sehr charakteristische
fadenförmige Anhängsel besitzen. Sie sind ohne Mündung, daher können ihre
Sporen, deren sich meist acht in einem
Schlauch befinden, nur durch Verwesung oder zufälliges Zerbrechen der Kapselwand
ins Freie gelangen.
Die verbreitetsten Erysiphearten sind Erysiphe communis Link, welche unter anderm Erbsen, Klee,
Cichorien befällt, und Erysiphegraminis Lév., welche auf Getreidearten und Gräsern
auftritt. Auch das die
Traubenkrankheit des
Weins hervorrufende Oidium TuckeriBerk. gehört hierher. Der
bekannteste Repräsentant der
Peronosporeen ist der Kartoffelpilz
(PhytophthorainfestansDeBy., s. Kartoffelkrankheit). Die
erfolgreiche Bekämpfung des Meltau ist bisher noch nicht gelungen. –
Vgl. Kühn,Krankheiten der Kulturgewächse (2. Aufl.,
Berl. 1859);
(spr. mellt’n mohbré),Parlamentsborough in der engl.
GrafschaftLeicester,
[* 13] in fruchtbarem
Thale, am Wreak, 24 km im
NO. von
Leicester, Eisenbahnknotenpunkt, Mittelpunkt eines berühmten
Jagddistrikts (Fuchshetzen), hat (1891) 6392 E.;
1)
Arrondissement des franz. Depart. Seine-et-Marne, hat
1089,83 qkm, (1891) 68615 E., 97 Gemeinden und 6 Kantone. –
2) Hauptstadt des franz. Depart. Seine-et-Marne, 45 km
südöstlich von
Paris,
[* 14] nahe dem schönsten
Teile des
Waldes von
Fontainebleau, an der schiffbaren Seine und an der Linie
Paris-Lyon
der Mittelmeerbahn, Sitz eines Gerichtshofs erster Instanz, eines Assissenhofs und zweier Friedensgerichte,
der 5.
Kavalleriedivision, hat (1891) 10200, als Gemeinde 12792 E., in Garnison einen
Teil des 113. Infanterieregiments und
das 2. Husarenregiment, zwei alte
Kirchen, ein
Stadthaus mit dem
Standbild Amyots, ein Collège, Lehrerseminar, ein großes
Centralgefängnis;
Baumwollspinnerei, Fayencefabrik,
Brauerei, lebhaften
Handel mit Getreide,
[* 15] Mehl,
[* 16]
Kohlen,
Wein, Schlachtvieh und
Käse aus der
Brie. – Melun ist das gallisch-röm.
Melodunum. 886 eroberten und verheerten es die
Normannen;
unter den Kapetingern war Melun Königsresidenz. Während der
Belagerung durch
Heinrich V. von England (1420) unterzeichnete
Karl
VI. den Vermählungsvertrag seiner Tochter mit jenem König. Erst 1430 wurde die Stadt mit Hilfe der
Jeanne d’Arc befreit.
auch Fischweibchen, eine schöne Meerfee, welche die genealog. Sage
Raimondin, einem
Sohne des
Grafen von Forét,
zur Gattin, dem Geschlecht Lusignan zur Stammmutter giebt. Einst überraschte sie ihr Gemahl in Fischgestalt
und sie verschwand
mit lautem Wehklagen. So oft seitdem dem Königreich oder ihren Nachkommen, den
Grafen von Lusignan, Unglück
bevorstand, wurde sie drei
Tage vorher auf dem
Turme des Schlosses von Lusignan in Poitou in
Trauer gesehen. Zuerst schrieb
(1387)
Jean d’Arras in franz. Prosa (gedruckt 1478), bald darauf der
Trouvère Couldrette (1401) in Versen die Sage nieder.
Ihm folgend faßte (1456)
Thüring von Ringoltingen seinen deutschen Melusinenroman ab (gedruckt Augsb.
1474),
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