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graph, 5 kath. Kirchen, evang. Betsaal, Synagoge; Maschinenfabrik, Glockengießerei, eine der größten deutschen Malzfabriken und besuchte Viehmärkte.
Hier besiegte der Gegenkönig Rudolf von Schwaben Kaiser Heinrich IV. Melnik.
1) Bczirkshauptmannschaft und Ge- richtsbezirk in Böhmen, [* 2] hat 413,42 hkm und (1890) 40 664 (19 691 männl., 20 973 wcibl.) czech.
E., 63 Gemeinden mit 99 Ortschaften. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannsckaft und des Bezirks- gerichts, an der hier schiffbar werdenden Elbe, gegenüber dem Einfluß (152 m) der Moldau, an der Linie Wien-Tetschen der Osterr.
Nordwestbahn, hat (1890) 1274, als Gemeinde 4413 czech.
C'., got. Dekanatskirche (15. Jahrb.), Kapuzin crkloster mit Kirche, altes Schloß mit der Kapelle der beil.
Lnd- milla, altes Natbaus, einen tiefen Stadtbrnnnen, zwei Bürgerfchulen, gewerbliche Fortbildungs-, Korbflecht-, Wein- und Obstbauschule;
Rüböl-, Zuckerfabrik, Brauerei und Obstbau, besonders Aprikosen.
Der Weinbau, welchen Kaiser Karl IV. durch Anpflanzung von Burgunderreben bedeutend hob, liefert ausgezeichneten Wein. MeUM(Melenikon), Stadt im N. des türk. Wilajets Saloniki, [* 3] am wcstl.
Fluß des Perimdagb (Orbelos), hat 45000 E. (Griechen, Bulgaren und Türken), gute griech. Schulen, Kirchen und Moscheen und ist Sitz eines griech. Erzbischofs.
Melo, Don Francisco Manuel de, eigentlich Mello nach portug. Orthographie, portug. Dichter und span. Geschichtschreiber, geb. zu Lissabon, [* 4] trat im 17. Jahre in Militärdienste.
Als 1640 Portugal [* 5] von Spanien sich trennte, begab er sich nach Lissabon, wo er im diplomat.
Dienste [* 6] Ver- wendung fand.
Warum König Johann IV. ihn neun Jahrelang gefangen hielt, ist nicht ganz klar; der Verdacht verräterischer Zuneigung zum span. Königshause und die Anklage wegen meuchlerischer Ermordung eines Francisco Cardoso scheint nur als Vorwand gedient zu haben. Melodrama ward seiner Güter verlustig erklärt und nach Brasilien [* 7] verbannt.
Dock [* 8] erwirkte Mazarin seine Zurückberufung. Melodrama starb zu Lissabon.
Seine berühmteste Arbeit ist die «Iligwi'ia. ä^ los inoviinieMo^ ßLpuiacion ^ KULi'ra. do (^taluüa, en tieinpo äk I^olipL IV.» (zuerst Lissab. 1645; beste Ausgabe von Viccnte Zerrer, 2 Bde., Par. 1826-32^wieder abgedruckt in Ochoas «^630i'0 ä kigtockäorLg 68M110I68», ebd. 1840, und im 21. Bande der «Lidliowc^ äe aut0i-68 68i)ÄN0i68», Madrid). [* 9]
Fortgesetzt ward sie von Iaime Tiö (Madr. 1875 u. ö.).
In der Ge- schichte der portug. Litteratur nimmt eine her- vorragende Stellung ein;
das Lustspiel «0 Ma^o api^näi^» ist ein echt nationales humorvolles Sit- tenbild.
Die Prosaschriften «^polo^c^ äialoM^» sind nach Inhalt und Form vorzüglich.
Genannt seien noch die «^6ii-H 603 ^noxinF» (Lissab. 1875) und die (((^rta 60 ^uia äo cn8H (1651; neueste Aufl., Oporto [* 10] 1873).
M.s span. Gedichte sind im Geschmack seines Freundes Quevedo geschrieben: «01)1^8 iil6ti'ica8: 1a8 tro8 lunL^g ä6 ^I^Ioäiuo)) (Lissab. 1649 und Lyon [* 11] 1665). Nur der Teil »^8 86ANN(1Ä8 ti'68 INU8H8)) umfaßt portug. Poesien. ^ Nrs1ooa.otn3 ^K. et Otto, Mclonenkaktns, eine Gattung der Kakteen [* 12] (s. d.), kugelrunde, flei- schige Arten mit Längsrippcn, auf denen stcrnför- inig grnppierte, oft sehr starke Stacheln stehen.
Der an Ncdin0cHctn3 erinnernde Hauptkörper hat einen Aufsatz (Schöpf), der in seiner Bildung eine große Ähnlichkeit [* 13] mit einer Mammillarie besitzt, so daß das Ganze den Eindruck macht, als wäre eine solche auf einen NcIiiliocÄcw8 gepfropft.
Der Aufsatz ist mit Warzen befctzt und in einen dichten wolligen Filz gehüllt, den die zwischen den Warzen sich ent- wickelnden kleinen, kurzröhrigen, meistens roten. Blüten durchbrechen.
Die gemeinste Art ist U. coiQniuniZ ^)0. (s. Tafel: Kakteen, Fig. 12) au5 Centralamerika und Westindien, [* 14] dessen Stamm die Größe eines Menschenkopfcs erreicht;
feine blüten- tragende Verlängerung [* 15] ist bloß halb so stark als der Hauptkörper, ebenso lang wie dieser, von cylin- drischer Form und oben abgestutzt.
Die Stämme enthalten eine reiche Menge wässerigen erfrischen- den Saftes und bieten in jenen Wasser- und regen- armcn Gebieten Menschen und Tieren erwünschte Labung, «Quellen der Wüste».
Jeder ^1. ist schwer zu kultivieren und geht meistens bald ein. Melodie (grch.), eine einstimmige Tonreihe, in der die einzelnen Töne nach geregeltem Zeitmaß aufeinander folgen und durch Tonart und Tonver- bindung ein zusammenhängendes ausdrucksvolles- Ganzes bilden.
In der Melodrama kommt das Wesen der Musik vorzugsweise zum Ausdruck;
das Altertum wußte kaum etwas von der Harmonie oder dem. gleichzeitigen Erklingen mehrerer Töne, und auch noch jetzt hängt die Allgemeinverständlichkeit eines Tonstücks von seinem melodischen Gehalt ab;
die populärste Musik ist immer diejenige, welche den größten melodischen Reichtum aufweist.
Weil nun nach Naturgesetzen in dem Erklingen einzelner musi- kalischer Töne zugleich ibre Harmonie enthalten ist^ und weil ferner die melodischen Themen in einem Kunstsatze so gestaltet werden können, daß die Har- monie aus der in verschiedener Lage austretenden Melodrama sich erzeugt, so erblickt man in der Melodrama mit Recht die Seele der Musik.
Melodik ist die Lehre [* 16] von der Melodrama; melodiös, melodisch, wohltönend. -
Vgl. Vußler, Elementarmelodik (Lpz. 1879);
Rie- mann, Neue Schule der Melodik (Hamb. 1883).
Melodion (grch.), ein 1806 von Dietz in Em- merich erfundenes Klaviaturinstrument, bei dem der Ton durch Reibung [* 17] metallener Stäbe vermittelst eines Cylinders hervorgebracht wird, den der Spieler mit den Füßen bewegt. Melodium-Orgel (Alexandre-Orgel), ein den sog. amerikanischen Orgeln ähnliches Harmo- nium, 1874 von Alcrandre in Paris [* 18] gebaut. Melodrama (grch.), im allgemeinen jedes mit. Mnsik verbundene Schauspiel, im besondern eine im 18. Jahrh, zuerst durch Jean Jacques Rousseau cingesührte Weise der dramat. Aufführung, in der die Deklamation von Instrumentalmusik begleitet wird.
Selbständig entwickelte Formen, wie in der Oper, besitzt hier die Musik nicht, sondern sie bleibt in allen ihren Bewegungen durch die Deklamation bedingt, an diese durchaus sich anschließend, indem sie entweder in größern oder geringern Massen zwischen die Sätze und Perioden der Rede eintritt,, oder mit der Rede zugleich und neben derselben her- geht. Berühmt sind die Melodrama aus Goethes «Egmont» (Traum) und Beethovens «Fidelio» (Kerkerscene).
Monodrama nennt man das Melodrama, wenn nur eine Person, Duodrama, wenn zwei Personen in ihm thätig sind. In Dentschland bearbeitete zuerst (1775) der Dichter und Schauspieler Joh. Christian Brandes die Gerstenbergsche Kantate «Ariadne» und nachher Friedrich Wilh.
Gotter die «Medea» für melodramat.. ! Darstellung, und Benda lieferte zu beiden Stücken ¶