waren
Heinrich Reitz in
Leipzig,
[* 2] Matthias
Karl und
ValentinMaler in
Nürnberg,
[* 3]
KonstantinMüller in
Augsburg,
[* 4]
Antonio Abbondio in
Prag.
[* 5] Die
Niederländer arbeiteten im 16. Jahrh. ebenfalls schöne Porträtmedaillen; als die besten
Künstler dieses Fachs sind
Paulusvan Vianen,
StevenvanHolland und Coenraed
Bloc anzuführen. Im 17. Jahrh. waren
in England und
Frankreich Briot, Dupré und
Varin, in
Italien
[* 6] Gasparo Mola, im 18. Jahrh. in
Deutschland
[* 7] Hedlinger (s. d.) mit
Recht als treffliche Medaillenstecher berühmt. Im 19. Jahrh. erwarben sich
Galle, Depaulis,
Barre der
Ältere und Michaut zu
Paris,
[* 8] Loos undBrandt in
Berlin,
[* 9] Voigt in
München,
[* 10] Scharff inWien,
[* 11] der
Schwede Lindberg u. a. durch Medaillenarbeiten
großes Ansehen. So Bedeutendes wie früher ist jedoch in der modernen Medailleurkunst fast nur in
Frankreich ausgeführt
worden, wo namentlich durch Rotin eine neue Kunstblüte eingeleitet wurde; jetzt werden die Medaille ebenso wie die
Geldmünzen fast nur mit der
Prägmaschine geprägt.
Bekannte Präganstalten für Medaille sindL.Chr. Lauer in
NürnbergundL. Ostermann (vormals G. Loos) in
Berlin.
–
Vgl.
Trésor de numismatique et de glyptique (22 Bde., Par.
1834‒50, mit Abbildungen);
Armand, Les médailleurs italiens des 15e et 16e siècles (ebd. 1879);
Heiß, Les médailleurs
de la renaissance (ebd. 1881 fg.);
Friedländer, Die ital. Schaumünzen des 15. Jahrh.
(Berl. 1880‒82);
hybrides (frz., spr. medáj ibrihd’),
s.
Zwittermünzen. ^[= (frz. médailles hybrides), Münzen, die zwei nicht zusammengehörige Gepräge in sich vereinigen.]
(frz., spr. -daìjóng), in derNumismatik im allgemeinen jedes Münzstück von ungewöhnlicher
Größe oder
Schwere, im besondern die antiken, namentlich röm.
Stücke dieser Art. Sie waren nicht eigentlich Kurrentmünzen,
sondern wurden als Gnadenbeweise an
Personen verliehen, wie von den spätern röm.
Kaisern an die
Heerführer der
Deutschen,
auch an den röm. Feldzeichen angebracht. – Gewöhnlich versteht man heute
unter Medaillon einen an einer Halskette oder an der Uhrkette getragenen Schmuck in Form einer kleinen ovalen, herzförmigen
oder runden Kapsel, die ein Miniaturbild oder ein Andenken, z. B. eine Haarlocke, enthält.
– In der bildenden Kunst heißt auch ein von einer runden, rahmenartigen
Einfassung umgebenes Relief,
besonders Porträtrelief (Medaillonbildnis) an Bauwerken, Denkmälern, Grabmälern.
Stadt im
Kreis
[* 16]
Brilon des preuß.
Reg.
Bez.
Arnsberg,
[* 17] am Medebach, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Arnsberg),
hat (1895) 1992 (1890: 2060) E., darunter 99
Evangelische und 46 Israeliten. Im Mittelalter gehörte Medebach zur
Hansa.
(lat.
Medea), die Tochter des kolchischen Königs
Aietes und der
Okeanide Idyia oder der
Hekate,
[* 18] verhalf dem Iason
(s. d. und
Argonauten) zum
Goldenen Vließ und entfloh mit ihm in
Begleitung ihres
BrudersAbsyrtos, den sie
unterwegs, als sie ihr
VaterAietes verfolgte, tötete und in
Stücke zerschnitten ins
Meer warf.
Aietes hielt sich bei dem Sammeln
der
Stücke auf, und so entkamen Medeia und Iason und gelangten nach
Iolkos. In der
Heimat angekommen, beschloß Iason
an
Pelias (s. d.)
Rache zu nehmen für die Ermordung seiner Eltern.
Dies gelang durch List der Medeia, welche die
Töchter desPelias überredete, ihren
Vater zu zerstücken und zu kochen, um ihn
mittels der Zauberkünste der Medeia zu verjüngen. (Durch dieses
Mittel hatte sie vorher den
Vater des Iason, Aison,
nach andern Iason selbst verjüngt.) Hierauf flüchteten sie sich nach
Korinth,
[* 19] wo aber Iason die Medeia verstieß, um sich mit
Glauke oder Krëusa zu vermählen. Medeia machte hierauf der Krëusa ein vergiftetes Gewand und Diadem zum Geschenk.
Als nun Krëusa beides anlegte, wurde sie von dem
Gift verzehrt. Hierauf tötete Medeia die eigenen
Kinder
und entfloh auf einem von Helios
[* 20] ihr geschenkten Drachenwagen nach
Athen
[* 21] zu
Aigeus, dem sie den Medos gebar. Aber auch von
hier mußte sie fliehen, als man entdeckte, daß sie dem
Theseus nachstellte, und ging in
Begleitung ihres
Sohnes Medos nach
Aria. Die korinth. Sage machte
Aietes zu einem einheimischen
Helden, der nach Kolchis ausgewandert sei,
seine Tochter Medeia habe nachher die Herrschaft in
Korinth rechtmäßig angetreten.
Die Kindesmörderin Medeia ist erst von Euripides geschaffen oder wenigstens volkstümlich gemacht worden; nach Euripides
hat auch die Kunst in zahlreichen Bildern den
Tod der Krëusa und den Kindermord dargestellt. Am berühmtesten
war die auf den
Kindesmord sinnende Medeia des
Byzantiners Timomachos, die in zwei pompejanischen Wandgemälden nachgebildet zu
sein scheint; von den erhaltenen
Darstellungen ist die beste die auf einer Prachtvase von
Canosa, jetzt in
München, welche
das ganze korinth.
Drama umfaßt.
Außer der Medeia des Euripides ist die lat. Nachdichtung des
Seneca erhalten. In der franz. Litteratur ist die
Tragödie «Médée» von
Corneille berühmt, unter den deutschen
Tragödien,
die Medeia behandeln, besonders die von Grillparzer. Auch eine
Oper von Cherubini führt ihren
Namen. –
(spr. -dellj-),Hauptstadt des Departamento
Antioquia in Columbia,
[* 23] im
Thale des Rio
[* 24] Porce, in 1487 m Höhe,
hat 50000 E., höhere Schule, schöne
Kathedrale und Ausfuhr der Bergwerksprodukte
(Gold
[* 25] und
Silber) des
Bezirks. Medellin ist Sitz
eines deutschen Konsuls.
(alt Midelfva, d. h. das Land zwischen den beiden
Strömen), schwed. Landschaft in
Norrland,
am Bottnischen
Busen, gehört zu Westernorrlands
Län, zählt auf 7353 qkm (472
Gewässer) 90000 E. Medelpad bildet ein nach O. abfallendes,
an Seen und
Strömen reiches Bergland.