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fabriziert seit 1852 Eisenbahnschienen, seit 1864 mit selbsterzeugtem Roheisen, seit 1868 mit Bessemere seit 1889 mit Thomasstahl.
Sitz der Direktion ist seit 1892 Rosenberg (bei Amberg), [* 2] wo sich die drei .Hochöfen und die nenen Walzwerke befinden.
Die Maximilian besitzt außerdem ein kleineres Stabeisenwalzwert in Fronberg (Oberpfalz), ein Walzwerk [* 3] in Unter- ! wellenborn (Thüringen) sowie Eisensteingruben bei Kamsdorf und Schmiedefeld (Thüringen) und bei Snlzbach und Anerbach (Oberpfalz).
Alaxilia. (lat.), Kinnlade, Kiefer (s. d. sauatom.I).
^1. 8up6ii0r, der Ober-, N. int'Liior sive manäi- dnla, der Unterkiefer.
Maxillartaster, s. Insekten [* 4] (Bd. 9, S.623a). Maxim, Hiram, Ingenieur, geb. zu Sangersville im Staate Maine (Nordamerika), [* 5] lernte zunächst als Wagenbauer, später als Ma- schinenbauer und bildete sich durch Selbstudium weiter. 1867 nahm er in Neuyork [* 6] Patente auf Gas- bereitungsmaschinell und machte später einige bahn- brechende Erfindnngen auf dem damals ganz neuen Gebiete der elektrischen Beleuchtung. [* 7] 1883 kon- struierte er in London, [* 8] wohin er übergesiedelt war, seine automatische Mitrailleuse, die fast in allen Staaten versucht wurde.
Die Gesellschaft, die sick zur Ausnutzung der Patente bildete, hatte jedock wenig Glück, namentlich als sie sich 1888 mit der Nordenfelt - Gesellschaft zur Naxim - Xm-cleuieit- erfand noch ein besonderes rauchloses Pulver, eine pneumatische Dynamitkanone und ist mit Verbesse- rungen an lenkbaren Luftschiffen beschäftigt. (S. Gas- geschütz, Maxim-Kanonen und Marim-Mitrailleuse.) MacviM. oder Hl"^., hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für Karl Joh. Marimowicz (fpr. -witsch), Direktor des Botanischen Gartens zu Petersburg, [* 9] geb. 1827, gest. 1891;
schrieb über die Flora des Amurlandes und Japans. Maxima und Minima (lat.), die größten und kleinsten Werte einer Funktion.
Eine Funktion t' (x) einer Veränderlichen x hat für x ^ x? ein Marimum (Minimum), wenn der Wert t' (x^) größer (tleincr) ist als alle Werte, die l (x) annimmt, sobald x sich sehr wenig von x? unterscheidet;
dagegen braucht das Marimum (Minimum) keineswegs der größte (kleinste) Wert zu seiu, den k(x) überhaupt aunimmt. Z. B. hat die Funktion t (x) -^ x^ (x-3) für x ^ 0 ein Maximum, denir für x -- 0 ist sie ^ 0 und für alle Werte von x, die sich wenig von 0 unterscheiden, ist sie negativ, d. h. kleiner als 0, während sie für x3 positiv, also größer als 0 wird.
Die Dif- ferentialrechnung (s. d.) lehrt, wie man die Werte von x, für die t' (x) ein Marimum oder Minimum bat, findet.
Ist t" (x) der Differentialquotient von t' (x) und t" (x) derjenige von l^ (x),
so findet man die Werte von x, für welche l (x) ein Marimum oder Minimum wird, aus der Gleichung t" (x) ^- 0, und Mar ist t' (x) ein Marimum, wenn für das betref- fende x der zweite Differentialquotient t" (x) < 0 ist, dagegen ein Minimum, wenn t" (x)0 ist.
Für den Fall, daß t'" (x) ^ 0 ist, gilt für größte und tleinste Werte l"' (x) ^ 0, und zwar für ein Maxi- mum noch t"" (x) < 0, für ein Minimum 5"' (x) > 0, u. s. w. Auch bei expliciten Funktionen und bei Funktionen mehrerer Veränderlicher kann man die Maxima und Minima suchen.
Besonders wicktig sind die Maxima und Minima bestimmter Integrale, deren Untersuchung den Gegenstand der Variations- rechnung (s. d.) bildet. Maximal... llat.), in Zusammensetzungen das Größte^ Äußerste.
Maximalarbeitstag, s. Normalarbeitstag.
Maximäldosis, s. Arzneimittel (Bd. 1, S. 960 d). Maxrme ifrz.), ein Satz (eine Ansicht, Über- zeugung u. s. w.), den man zum Grundsatz seines Thuns und Lassens macht, auch soviel wie Denk- sprnch. Maximilian I., deutscher Kaiser (1493- 1519), Sohn Kaiser Friedrichs III. und Leonoras von Portugal, [* 10] geb. wurde schon 1486 znm röm. König erwählt und nabm seitdem an den Regierungsgeschäften teil. 18 I. alt, ver- mählte er sich mit Karls des Kühnen von Burgund Tochter und einzigen Erbin, Htaria (s. d.) vonBnrgund, erwarb durch diese.hei- rat seinem Hause die burgund.
Besitzungen, die er gegen Ludwig XI. von Frankreich mit Glück, be- sonders 1479 bei Guinegate, verteidigte, aber im Innern kaum zu behaupten vermochte, so daß er nack dem Tode Marias im Frieden zu Arras [* 11] Burgund und die Picardie an Frankreich überlassen mußte, ja 1488 zu Brügge von den Bür- gern eine Zeit lang in Haft gehalten wurde. 1489 kebrte er nach Deutschland [* 12] zurück, drang 1490 sieg- reich in Ungarn [* 13] ein, ward Alleinbesitzer der österr. Erblande und Tirols, das der Herzog Sigmund ihm freiwillig abtrat, behauptete 1493 im Kampf gegen Karl VIII. von Frankreich, der ihm seine dnrck Prokuration angetraute Gemahlin, Anna ^ von Bretagne, abwendig gemacht hatte, dieFranche- ^ Comte, erwarb später seinem Hanse die Kronen [* 14] von Spanien und dessen Nebenländern in drei ! Weltteilen und die Aussicht auf den Besitz von Böhmen [* 15] und Ungarn.
Nachdem Maximilian seinem Vater ^ auf dem kaiferl.
Throne gefolgt war, ^ verheiratete er sich mit Vlanca Sforza, der Tochter des Herzogs Galeazzo Sforza von Mailand. [* 16]
Dar- ans folgten seine Kriege mit Karl VIII. und Lud- wig XII. von Frankreich um Mailand und Neapel, [* 17] welches letztere an Spanien und mit Sicilien an ^ des Kaisers Enkel, Karl, überging.
Die unter Maximilian auf dem Wormser Reichstage 1495 begründete, auf spätern Reichstagen wieder stark erschütterte Reichs- reform (Reichsregiment, Reichskammergericht, die Reichssteuer des gemeinen Pfennigs, Einteilung in sechs, später zehn Kreise [* 18] zur Aufrechterhaltung des Ewigen Friedens) ist nicht auf seine Initiative zurückzuführen, sondern das Werk der fürstl.
Olig- archie unter Leitung des Erzbischofs Berthold von Mainz. [* 19] Die Politik, die dem Kaiser seine Haus- macht vorschrieb und die ihn in Burgund, Italien, [* 20] Ungarn und dem Reich selbst unaufhörlich befchäf- ^ tigtc, entfernte ihn von der ausschließlichen Ver- tretung nationaler Interessen.
Bei alledem war er i doch ein deutsch denkender Fürst, mit allen hoch- strebcndcn Ideen des Zeitalters vertraut. Er ist der Schöpfer der ncnen Infanterie, der Lands- knechte, verbesserte das grobe Geschütz, unterstützte Gelehrte und Künstler und forgte für die Univer- sitäten, namentlich die zu Wien. [* 21]
Ein begeistertet Förderer des Humanismus, ließ er zugleich die Dichtungen des Mittelalters sammeln, Chroniken und Handschriften (darunter die Gudrun) abschrei- ben, unterstützte die bildenden Künste und das Kunstgewerbe. Er selbst hat außer mehrern Schrif- ! ten über Kriegskunst, Gärtnerei, Jagd und Bau- ! kuust eine umständliche, romanhafte Beschreibung l seines Lebens veranlaßt, den «Weißkunig» (s. d.). ¶
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Eine lange Zeit wurde er auch sür den Verfasser des «Theuerdank» (s. d.) gehalten, dessen Held er ist. Mit der Schweiz [* 23] bestand Maximilian 1499 einen nachtci- listen Kampf;
im Frieden zu Basel [* 24] rissen sich die Eidgenossen vom Reich saktisch los.
Dagegen ge- langen ihm die friedlichen Eroberungen für das Haus Habsburg, so die Erwerbung der burgund. Erbschaft durch Heirat;
auch erwarb er Görz, [* 25] Gra- disca, das Pusterthal und nach dem Landshutcr Erbfolgestrcit 1507 Teile von Bayern; [* 26]
durch die Wechselhcirat seiner Enkel, Ferdinand und Maria, mit Anna und Ludwig, den Kindern König Wladi- slaws von Ungarn und Böhmen, bereitete er die Erwerbung dieser beiden Länder an sein Haus vor, die 1526 gelang.
Aus seinem Zuge nach Italien nahm er in Trient [* 27] mit stillschweigen- der Einwilligung des Papstes den Titel «erwählter rom. Kaiser» an, obne in Rom [* 28] gekrönt zu sein, und machte damit die kaiserl. Würde formell von der Bestätigung durch den Papst unabhängig.
15M trat er mit Frankreich der Liga von Cambrai bci, schloß sich aber später der Heiligen Liga gegen Frankreich an und mußte 1515 im Frieden zu Brüssel [* 29] Mailand an Frankreich und Verona [* 30] an Venedig [* 31] abtreten. Er starb zu Wels in Oberösterrcich und wurde in Wienerisch-Neu- stadt begraben.
Sein Enkel Ferdinand I. errichtete ihm zu Innsbruck [* 32] ein herrliches Denkmal.
Kraus veröffentlichte M.s Briefwechsel mit seinem Freund Prüschenk (Innsbr. 1875).
Von seiner ersten Ge- mahlin hatte Maximilian zwei Kinder, Philipp (gest. 1506), den er 1496 mit der später wahnsinnig gewordenen Infantin Johanna von Castllien vermählte, aus welcher Ehe M.s Nachfolger Karl V. hervorging, und Margarete (s. d.), die spätere ^tatthalterin der Niederlande. [* 33]
M.s zweite Ehe blieb kinderlos. -
Vgl. Ulmann, Kaiser Maximilian I (Stuttg. 1884 - 91); Bachmann, Teutsche Rcichsgeschichtc im Zeitalter FriedrichsIII. und Mari. (2 Bde., Lpz. 1884-94).
Maximilian II., deutscher Kaiser (1564-- 76), Sohn und Nachfolger Ferdinands I., geb. zu Wien, wurde trotz seiner Erziehung in Spanien als junger Mann schon vom Protestan- tismus berührt und erfüllte sich, obgleich Gemahl von Karls V. Tochter Maria, damals wie später, während er 1548-50 und 1551 als Statthalter in Spanien weilte, mit einer starken Abneigung gegen die Spanier und span. Wesen.
Die Protestanten sahen mit großer Hoffnung auf seine dereinstigc Nachfolge im Reiche, sein Vater mit ebenso großer Sorge.
Die Drohung, ihn zu enterben, auf der an- dern Seite die Lockung mit der möglicken Nachfolge in Spanien, bewogen ihn, sich äußerlich der katb. Kirche wieder anzuschließen. Im Nov. 1562 erfolgte nunmehr seine Wabl zum röm. König, nachdem die zum König von Böhmen im September voran- gegangen war, im Sept. 1563 die zum König von Ungarn. In diesen Landen und Österreich [* 34] folgte er seinem Vater während die übrigen Erblande uutcr seine Brüder geteilt wurden.
Die klägliche Halbheit seines äußern Bekenntnisses zu einer Kirche, der er innerlich uicht angehörte, prägte sich in seiner ganzen Rcgierungsführung aus.
Noch immer übte er Toleranz gegen die Protestanten, dennoch haben die österr. und böhm. Stände nur nack schwerem Kampf das förmliche Zugeständnis beschränkter Religionsfreiheit errungen. Er lebte dauernd der Hoffnung einer schließlichen Einigung der streitenden Bekenntnisse und war daher beson- ders erbittert über die Spaltung unter den Pro- testanten durch den übertritt Kurfürst Friedrichs III. von der Pfalz zum Calvinismus.
Bestimmenden Einfluß auf seine Haltung gegenüber dem Glau- bens- und Freiheitskampf der Niederlande hatte die Vermählung seiner Tochter Anna (1569) mit Phi- lipp II. von Spanien. Im Reiche herrschte unter ihm nach Beilegung der unter Ferdinand I. be- gonnenen Grumbachschen Händel (s. Grumbach) Friede, der jedoch durch eine sehr demütigende Hal- tung des Reichs nach außen erkauft werden mußte. Gegen den Angriff Sultan Suleimans 1566 stellte ihm das Reich zwar eine ausncbmcnd höbe Streit- macht zur Verfügung, doch war sie wenig leistungs- fähig, so daß M/sich lediglick auf die Verteidi- gung beschränkte.
Nachdem Suleiman vor Szigeth gestorben war, schloß Maximilian 1568 mit dessen Nachfolger ^elim il. einen achtjährigen Frieden, der den Türken ihre Eroberungen ließ und einen jäbrlichen Tribut einbrachte. Maximilian starb Seine Gemah- lin hatte ihm 15 Kinder geboren, von denen sein ältester Sohn als Rudolf II. in den Erblanden und im Reiche nachfolgte. Maximilian war ein hochbegabter Mann von vielseitigem Wissen und lebendiger Auf- fassungsgabe, dem aber die Festigkeit [* 35] und Ehrlichkeit eines tüchtigen Charakters fehlte. -
Vgl. Koch, Quellen zur Geschichte M.s II. (2 Bde., Lpz. 1857 -61); von Ranke, über die Zeiten Ferdinands I. und M.s II. («Sämtliche Werke», Bd. 7, 3. Aufl., ebd. 1888);
Ritter, Geschichte im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreißigjährigen 5lrieaes, Bd. 1 (Stuttg. 1889);
Schwarz, Briefe und Akten zur Gcfchichte M.s II. (Tl. 1 u. 2, Paderb. 1889 -92); Goctz, M.s II. Wahl zum röm. König 1562 (Würzb. 1891);
Hopfen, [* 36] Kaiser Maximilian II. und der Kom- promihkatholicismus (Münch. 1895);
die Arbeiten von Maurcnbrecher und Reimann in der «Histor. Zeitschrift') und in den »Forschungen zur deutschen Geschichte".
Maximilian I., Herzog, dann Kurfürst von Bayern (1597-1651), geb. zu München [* 37] als Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern, welcher ibm 1597 die Regierung abtrat. Verwaltung, Gericht und Armee, besonders das Finanzwesen, wurden von Maximilian reformiert, die fürstl. Stellung gegenüber den ständen kräftig behauptet. Nach außen galt sein Wirken vor allem der Nie- derwerfung des Protestantismus.
Als ihm 1607 die Achtvollstreckung gegen die prot.
Reichsstadt Donauwörth übertragen wurde, behielt er die Stadt in seinem Besitz und brachte in ihr sofort den Katholicismus zur Herrschaft.
Als dies Ereignis vor allem die bisher thatenscbeuen Protestanten ausrüttelte und einen Teil derselben zum Zusam- menschluß in der Union veranlaßte (1608), bildete Maximilian ihnen gegenüber unter seiner Leitung die Katho- lische Liga (1609).
Dabei stand er zugleich in eifer- süchtigem Gegensatz gegen das Haus Habsburg, dessen Ausschluß von der Kaiserwürde er zeitweilig betrieben hat.
Dennoch trat er nach der Empörung in deren Kronländern Ferdinand II. 1619 zur Seite, stellte gegen Verpfändung von Oberösterreich ein Heer unter Tilly, der die mit Friedrich V. von der Pfalz verbündeten Böhmen in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag [* 38] völlig fchlug (1620) und sodann die Pfalz eroberte.
Zum Lohn erhielt Maximilian 1623 vom Kaiser die Oberpfalz und die pfälz.
Kur- würde. Als im Fortgang des Krieges durch das Eintreten Wallenstcins der Kaiser mit einer eigenen ¶