Rosolan, Anileïn, Anilinviolett, Chromviolett, der 1856 von Perkin entdeckte erste künstliche Anilinfarbstoff,
der in den Handel kam. Er entsteht bei der Oxydation von (toluidinhaltigem) Anilin, vorzugsweise mit Chromsäure.
Der Farbstoff
wird in Form seines schwefelsauren Salzes, (C27H25N4)2SO4, als rotviolette Paste oder in Krystallen in den Handel
gebracht. Er färbt rötlichviolett, wird heute aber nur in geringer Menge hergestellt und findet nur
noch Anwendung zum Weißnuancieren von Seide im Strang und bei der Herstellung der engl. Briefmarken.
(spr. mowijóng), Jak., Vertreter des Physiokratismus (s. d.), auch als militär.
Schriftsteller und als Übersetzer bekannt, geb. 8. März 1743 zu Leipzig, trat im Siebenjährigen Kriege als
Ingenieur in hannov. Dienste, studierte dann in Leipzig, wurde 1766 Kollaborator an der Schule zu Ilfeld, dann Lehrer der Kriegsbaukunst
in Cassel und Hauptmann. 1785 trat er als Major in braunschw. Dienste und wurde später Oberstlieutenant bei dem Ingenieurkorps
und Lehrer an dem Carolinum.
Ein Freund und Bewunderer Mirabeaus, ging er lebhaft auf dessen Plan ein, gemeinschaftlich mit ihm ein
polit.-philos. Werk über den preuß. Staat zu schreiben. Mirabeau ließ das Werk in Paris unter seinem Namen erscheinen, worauf
Mauvillon dasselbe in seiner «Schilderung der preuß. Monarchie unter Friedrich II.» (4 Bde., Lpz.
1793-95) neu bearbeitete. Er starb 11. Jan. 1794 zu Braunschweig. Von seinen Schriften sind zu nennen: «Physiokratische
Briefe an Dohm» (Braunschw. 1781),
«Einleitung in die militär. Wissenschaften»
(ebd. 1784) und «Geschichte Ferdinands, Herzogs von Braunschweig» (2 Bde., Lpz.
1794). Er übersetzte besonders den Ariost.
Gabriel, Maler, geb. 23. Aug. 1810 zu Prag, war anfangs Schüler seines Vaters, des Malers und Bildhauers
Joseph Max (gest. 18. Juni 1854), besuchte dann die Akademie in Prag (1855-58) und in Wien (1859-02) und begab sich 1864, nach einjährigem
Aufenthalt in Prag, zu Piloty nach München. In Prag hatte er schon 1857 sein erstes Bild gemalt: Richard Löwenherz an der Leiche
seines Vaters, in Wien aber sich meist mit Zeichnen beschäftigt, teils kopierend, teils komponierend.
Seine 1862 vollendeten 12 leicht kolorierten Zeichnungen zu Beethoven, Mendelssohn, Liszt u. a. halfen ihm, bekannt zu werden. 1863 entstanden
in Prag zwei Gemälde: Judas, der den Priestern die Silberlinge vor die Füße wirft, und eine Madonna, die der Böhmische Kunstverein
kaufte. In München, wo er auf dem Wege nach Paris, von der Pilotyschule angezogen, verblieb, vollendete
er 1865 Die heil. Ludmilla und malte dann 1867 das epochemachende Bild Die Märtyrerin am Kreuz (radiert von Kühn), war damals
aber noch überwiegend als Illustrator thätig (Illustrationen zu Uhland, 1865; zu Wielands «Oberon», zu
Schillers und Lenaus Gedichten, 1867; zu Goethes «Faust», 1868). Margarethe vor der Mater Dolorosa erschien auch als Ölbild (1868),
worauf eine ununterbrochene Reihe
von Werken entstand, die trotz allen mystischen Gehalts immer mit tiefer Empfindung und
insbesondere mit großer technischer Meisterschaft auftraten. 1868 erschien Die Nonne im Klostergarten (Hamburg, Kunsthalle), 1869 Der
Anatom und Der erste April (Gartenscene aus «Faust»),
1870 Das Adagio, Verblüht und Die Zwangsversteigerung, 1871 Das von
der Nonne gepflegte Waisenkind, Das Stillleben (Mädchen am Spinett) und Schmerzvergessen (ein toter Affe), welchem sich später
Ein kranker Orang-Utan anreihte, 1871 das empfindungsvolle Licht (die blinde Lampenverkäuferin in den
Katakomben) und Mephisto in Fausts Gewand, 1873 Das Frühlingsmärchen, Margarethe als Walpurgisnachterscheinung, Julia Capulet
und Venus mit Tannhäuser, 1874 Ein Gruß (Christin den Tieren in der Arena vorgeworfen, empfängt vom Zuschauerraum eine Rose)
und das Veronikabild (radiert von Wörnle), 1875 Der Herbstreigen, 1876 Der Wirtin Töchterlein. 1875-77 entstand Die Erweckung
von Jairi Töchterlein (radiert von Unger), 1877 Maria Magdalena, Judas Ischariot, Das Lied (von Heine) und Die Kindsmörderin
(in der Kunsthalle zu Hamburg; radiert von Kühn), 1879 Der Geistesgruß (klavierspielende Dame in Trauer mit der Erscheinung
einer Geisterhand), 1880 Anna Kath.
Emmerich (Neue Pinakothek in München), 1882 Jeanne d'Arc auf dem Scheiterhaufen, Es ist vollbracht (radiert
von Wörnle), 1883 Der Vivisektor (radiert von Holzapfel), 1881 Christus heilt ein Kind (Nationalgalerie in Berlin), 1885 Ahasverus
an der Leiche eines Kindes und Die Madonna mit dem Kinde (Städtisches Museum in Leipzig), 1886 Astarte, 1888 Madonnenbild, 1889 Das
Kränzchen (Affenversammlung vor einem Bild) und Belladonna, 1892 Die Seherin von Prevorst im Hochschlaf
(Rudolphinum in Prag), 1894 Schlecht gelaunt und Pithecanthropos (Haeckel gewidmet). Max lebt in München. -
Vgl. Mann, Gabriel
Max' Kunst und seine Werke (2. Aufl., Lpz. 1890).
Weiler im bad. Kreis und Amtsbezirk Karlsruhe, am Rhein, gegenüber dem bayr. Weiler Maximiliansau,
zur Gemeinde Knielingen (2783 E.) gehörig, an der Linie Karlsruhe-Maxau-Maximiliansau der Bad.
Staatsbahnen, hat (1895) etwa 230 E.,
Postagentur, eine Eisenbahnbrücke (363 m) über den Rhein und einen Hafen für Kohlenschiffe.
Dorf und Rittergut in der Amtshauptmannschaft Pirna der sächs. Kreishauptmannschaft Dresden, zwischen Pirna
und Dippoldiswalde, an der Nebenlinie Mügeln-Geising-Altenberg der Sächs.
Staatsbahnen (Station Burkhardtswalde-Maxen), hat (1895) 833 E.,
Postagentur, Telegraph und ein Schloß.
Hier mußte sich 20. Nov. 1759 das Korps des preuß. Generals Finck
(7 Generale, 550 Offiziere, 10000 Mann, 71 Geschütze, 96 Fahnen, 24 Standarten) auf freiem Felde an Daun als kriegsgefangen
ergeben. (S. Siebenjähriger Krieg und Finck, Friedr. Aug. von.)
Maximilianshütte, ein Komplex großer Eisen- und Stahlwerke im Bezirksamt Burglengenfeld des bayr. Reg.-Bez.
Oberpfalz, zur Gemeinde Burglengenfeld gehörig, wurde 1850 von belg. und deutschen Unternehmern gegründet,