kleine, von Professor Löffler in Greifswald
[* 2] entdeckte
Stäbchenbakterien, ähnlich denen der
Schweineseuche, welche zuerst bei zu Versuchszwecken gehaltenen Mäusen gelegentlich einer unter denselben ausgebrochenen
Seuche gefunden wurden. Weitere
Beobachtungen, insbesondere von Löffler, ergaben, daß sich mittels der
Bacillen künstlich
dieselbe Seuche bei Feldmäusen hervorrufen läßt, und es wurde von Professor Löffler 1892 durch diese
Seuche die Feldmausplage in
Thessalien erfolgreich bekämpft. Zu diesem Zweck wurden große Mengen der
Bacillen in
Abkochungen
von
Stroh, welche mit
Pepton und
Traubenzucker versetzt waren, kultiviert und mit diesen Kulturen Brotstücke getränkt, welche
in die Schlupflöcher der Feldmäuse gesteckt wurden. Die erkrankten Mäuse verbreiteten durch ihre bacillenhaltigen
Darmentleerungen die Erreger der Seuche rasch weiter. Versuche an andern Orten haben angeblich nicht denselben Erfolg gehabt.
(grch. Mausoleion), das Grabmal, welches dem Fürsten
Mausolus von Karien dessen Gemahlin
Artemisia zu Halikarnassos
errichten ließ. Dasselbe, erst nach dem
Tode der Königin vollendet und seiner Pracht wegen unter die
Sieben Wunderwerke der Welt gerechnet, hatte eine Höhe von fast 50 m. Auf einem massiven viereckigen
Unterbau von über 140 m im
Umfange erhob sich ein tempelartiger, von 36 ion.
Säulen
[* 3] umgebener
Bau, das Dach
[* 4] bildete eine Pyramide
von 24
Stufen; oben darauf stand eine Quadriga.
[* 5]
DieBaumeister waren Pythius und Satyrus, die Bildhauer, welche das Bauwerk mit
Statuen und Friesen in
Relief (namentlich Amazonenkämpfe) schmückten, Bryaris,
Leochares, Skopas und
Timotheus. Er wurde im 13. Jahrh. durch
Erdbeben
[* 6] zerstört; seine Baustücke dienten im 16. Jahrh. den Johannitern zum
Bau des noch heute als Festung
[* 7] dienenden Kastells von
Budrum. Den
Ausgrabungen des Engländers Newton (1857) ist es zu verdanken, daß außer den früher bekannten
Reliefplatten noch zahlreiche Reste von Reliefs und
Statuen gefunden sind, die im
Britischen Museum aufbewahrt werden.
Vgl.
Newton, A history of discoveries
at Halikarnassos, Cnidos and Branchidae (2 Bde., mit
Atlas,
[* 8] Lond. 1862-63).
Unter den röm. Mausoleen, wie nachmals alle prächtigen Grabmäler genannt wurden, zeichnete
sich das des
Augustus auf dem Marsfelde aus, ein in kolossalen
Absätzen emporsteigender Rundbau. Die
Absätze bildeten
Terrassen
mit Baumpflanzungen; auf dem Gipfel stand die
Statue des
Augustus. Ferner das Mausoleum des Hadrianus, ein über
einem quadratischen
Unterbau, aber von 100 m
Breite
[* 9] in
Absätzen aufsteigender Rundbau; obenauf eine riesige Quadriga mit der
Statue Hadrians. Die untern
Teile bilden die heutige Engelsburg (s. d.). Aus späterer Zeit stammt das
Mausoleum des Königs
Theodorich zu Ravenna, die heutige
Kirche Sta. Maria della Rotonda; es war eine innen runde,
außen zehneckige Kapelle mit einer flachen
Kuppel.
Im 17. Jahrh. ließen viele fürstl.
Personen sich kleine Mausoleen bauen;
von neuern sind besonders hervorzuheben: das des
Fürsten von
Thurn und
Taxis zu
Regensburg;
[* 10]
das im
Park des Schlosses zu Charlottenburg
[* 11] (s. d.);
das des Königs Ernst
August
und der Königin Friederike von Hannover
[* 12] in Herrenhausen.
(Coliidae) werden die etwa zehn
Arten einer ausschließlich afrik. Vogelfamilie genannt, die von unsicherer
Stellung ist, aber doch wohl den Kuckucksvögeln am besten beigerechnet wird. Die Mausvögel besitzen kurze, dicke
Schnäbel; am kurzen Fuß ist die äußere und die innere Zehe eine Wendezehe, die Flügel sind kurz, abgerundet, der
Schwanz
mehr als doppelt so lang wie der etwa 10 cm messende Körper.
Alle gehören einer Gattung (Colius) an,
haben ein mäusegraues Gefieder, leben von
Vegetabilien und sind echte Waldvögel.
Stadt in der Bezirkshauptmannschaft Krems in Niederösterreich, am rechten Ufer der Donau, in 195 m Höhe,
durch eine neue
Brücke
[* 14] mit den
StädtenStein und Krems verbunden, an der
Lokalbahn Krems - St. Pölten
der Österr.
Staatsbahnen,
[* 15] Sitz eines Bezirksgerichts (148,96 qkm, 9383 deutsche E.), hat (1890) 692, als Gemeinde 1054 E.
Fritz, Schriftsteller und Kritiker, geb. zu Hořitz in
Böhmen,
[* 16] studierte in
Prag
[* 17] Jura und lebt
seit 1876 als Schriftsteller in
Berlin.
[* 18] Erfolg hatte Mauthner zuerst mit den parodistischen
Studien «Nach berühmten
Mustern» (Stuttg. 1879; 27. Aufl. 1894;
Neue Folge, 16. Aufl., Lpz. 1883),
denen weitere kritische und humoristische
Aufsätze
folgten. Ferner erschien von Mauthner der Novellencyklus «Die
Sonntage der Baronin» (3. Aufl.,
Dresd. 1884),
Gedichte in Prosa u. d. T.
«Lügenohr» (Stuttg. 1892),
die
Romane «Der neue Ahasver» (2 Bde.,
ebd. 1882),
Eduard, Dichter, geb. zu
Pest, studierte in
Wien
[* 22] und
Prag und ließ sich dann in
Leipzig
[* 23] nieder. 1848 kehrte
er nach
Wien zurück und errang 1851 mit dem
Lustspiel «Das Preislustspiel» den vom Hofburgtheater ausgesetzten
Preis, ging 1853 auf
Reisen, wurde 1855 Beamter der
Französischen Staatsbahngesellschaft, 1865 der
Kaiserl. Hofbibliothek zu
Wien, später im litterar.
Bureau des österr.-ungar. Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten. Er starb zu
Baden
[* 24] bei
Wien.