Mauls, besonders am Zahnfleisch, an der
Zunge und der Backenschleimhaut, und an der
Haut
[* 2] der Klauen kleine
Bläschen, die sich
rasch vergrößern und schließlich bersten. Oft liegt dann unter der durch die Blasenbildung in großer
Ausdehnung
[* 3] abgehobenen
Epithel- oder Epidermisdecke die entzündete und schmerzende, auch blutende Schleimhaut oder Cutis frei
zu
Tage. Diese nässenden Erosionen gehen nicht selten in
Geschwüre über. Während der
Bildung und nach Berstung der
Blasen
(Aphthen) ist die Speichelabsonderung vermehrt, die Nahrungsaufnahme fast völlig aufgehoben, weshalb die
Tiere stark abmagern,
und die
Tiere vermeiden es, die Füße zu gebrauchen.
Die Krankheitserscheinungen verschwinden rasch wieder, wenn die Erosionen und
Geschwüre zu heilen beginnen.
In gutartigen Fällen (den meisten) ist die
Krankheit in 8-14
Tagen abgelaufen. Schwerere Fälle verlaufen oft plötzlich tödlich
oder gefährden das Leben der
Tiere durch komplikatorische Erkrankungen, wie Katarrhe und stärkere
Entzündungen der
Atmungsorgane,
Eiterungen in den Weichteilen und
Knochen,
[* 4]
Abstoßungen der Klauen (Ausschuhen), ja Septichämie und Pyämie.
Während beim Rind
[* 5] meist gleichzeitig Maul und Klauen erkranken, wird beim Schaf,
[* 6] bei Ziege und Schwein
[* 7] fast nur die Klauenseuche
beobachtet.
Die K. maul- und Klauenseuche gehört zu den ansteckenden
Infektionskrankheiten. Der
Inhalt der
Blasen, der
Speichel, die
Milch und andere
Absonderungen
enthalten den Infektionsstoff, der seiner Natur nach nicht genau bekannt, jedenfalls aber belebter Natur
ist. Die Seuche wird durch den Verkehr verbreitet, haftet aber auch lange Zeit in den
Ställen.
Obwohl für gewöhnlich das Leben der
Tiere nicht gefährdend (es giebt jedoch auch
Ausbrüche der K., maul- und Klauenseuche, wobei 1-5 Proz. der
erwachsenen, 50-80 Proz. der jungen
Tiere zu
Grunde geben), ist die K. maul- und Klauenseuche doch die gefürchtetste Viehseuche,
weil sie nicht selten den ganzen Viehbestand eines
Landes auf einmal befällt und die
Landwirtschaft schwer schädigt. Welchen
Umfang die Seuche erreichen kann, geht daraus hervor, daß in einem Jahre (1889 90) in
Deutschland
[* 8] allein
gegen 1½ Mill.
Tiere davon befallen wurden, davon 694 616 Rinder,
[* 9] 461 520 Schafe,
[* 10] 208 212 Schweine,
[* 11] und 1892 sogar über 4 Mill.
Tiere daran erkrankten.
Zur Verhütung der Seuche sind von allen
Staaten strenge Vorschriften und Gesetze (in
Deutschland das Viehseuchengesetz) erlassen
worden, wodurch Einfuhrverbote,Grenzvisitationen, Verbot von Viehmärkten, Überwachungen der
Ställe,
Desinfektion
[* 12] der infizierten
Ställe u. s. w. möglich werden.
Die Seuche ist auch auf den
Menschen übertragbar in Form einer fieberhaften aphthösen Erkrankung der Mundschleimhaut. Der
Träger
[* 13] des Ansteckungsstoffs für den
Menschen ist die
Milch, wogegen das Fleisch kranker
Tiere anscheinend ohne Nachteil genossen
werden kann. Durch Siedehitze kann der Infektionsstoff in der
Milch zerstört werden. -
Vgl. Friedberger
und Fröhner, Pathologie und
Therapie der Haustiere (3. Aufl., Stuttg. 1892).
(Talpa), eine zu den
Insektenfressern gehörende Säugetiergattung mit eigentümlichem Gebiß, einem knorpeligen,
beweglichen
Rüssel und sehr niedrigen fünfzehigen
Beinen, von denen die vordern Grabfüße haben. Der gemeine Maulwurf
(TalpaeuropaeaL., s.
Tafel:
Insektenfresser,
[* 14] Fig. 3), welcher über Europa
[* 15] und
Asien
[* 16] verbreitet ist, hat
einen sehr weichen blauschwarzen,
selten erbsengelben oder ganz weißen Pelz und fleischrote Pfoten. Er lebt unter der Erde, wo er sich eine komplizierte Wohnung
und verschiedene
Gänge zu seinen Jagden gräbt, nährt sich von
Insekten
[* 17] und deren Larven, vorzüglich
von Regenwürmern und Engerlingen, und kommt nur in den Sommermonaten des Nachts, selten bei
Tage auf die Erdoberfläche nach
Nahrung, wo er dann Schnecken
[* 18] und
Käfer
[* 19] frißt, aber auch auf Mäuse und selbst kleine
Vögel
[* 20] Jagd macht. Im Winter senkt
er seine
Gängebis in frostfreie
Tiefen, wo
Insekten und
Würmer
[* 21] Schutz gesucht haben; er hält keinen Winterschlaf.
Irrigerweise behauptete man sonst, der Maulwurf sei blind. Allerdings sind seine
Augen sehr klein, besitzen aber ein ziemliches
Sehvermögen und können durch besondere
Muskeln
[* 22] hervorgetrieben oder so zurückgezogen werden, daß die dichte
Behaarung sie
völlig verbirgt. Durch die Erdhaufen, welche er aufstößt, wird er dem
Gartenbau schädlich, ist aber
sonst durch seine Vertilgung zahlloser schädlicher
Insekten sehr nützlich.
(GryllotalpavulgarisL., s.
Tafel: Schädliche Forstinsekten I,
[* 1]
Fig. 3, Bd.
6, S. 998), Werre, Reit-, Reut- oder
Rietwurm, plump gebaute, 4-5 cm lange Grille (s. d.), mit zu mächtigen gezahnten
Grabwerkzeugen umgestalteten Vorderbeinen, ist weit verbreitet, aber strichweise selten, gräbt in Gärten, Feldern, Wiesen
und Wäldern
Gänge unter der Erde und richtet, indem sie dabei die feinen
Wurzeln zerreißt, großen Schaden an.
IhrenGängen
entsprechend, sterben die
Pflanzen ab und es zeigen sich im Rasen schmale
Gänge, die zumTeil die Sage
des Bilmenschnitters mit veranlaßt haben.
Daß sie die
Wurzeln abfrißt, ist unerwiesen, wenigstens zieht sie in der Gefangenschaft
tierische Nahrung bei weitem vor. Sie ist schwer auszurotten; am besten fängt man sie, da sie nachts und abends ihre Schlupflöcher
verläßt, in eingegrabenen Töpfen, oder vertilgt sie durch Eingießen von Wasser in ihre
Baue, durch
Ausgraben u. s. w.
(engl., spr. mahn), pers.
Gewicht, s.
Batman. ^[= (Bathman, Batmän), abgekürzt Man oder Män (engl. maun), zunächst der Name eines pers. Handelsgew ...]
Normalgewicht (standard),
welches Zollgewicht sowie überhaupt das Gewicht der
Behörden ist, auch neues Bazargewicht genannt wird, ist = 100 Pfd. engl.
Troy
(Troypfund) =
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