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AIa.to (engl., spr. meht), soviel wie Maat. . Mätehaza (spr. -sa), Pußta, s. Vaja. Matejko, Joh., poln. Maler, geb. zu Krakau, [* 2] besuchte die Kunstschule daselbst und die Akademien zu München [* 3] und Wien. [* 4]
Seit 1873 war er Direktor der Akademie in Krakau, wo er starb.
Seine Gemälde behandelu ausschließ' lich die Geschichte seines Vaterlandes.
Die Farben- gebung ist kräftig, dabei bunt und unrnbig;
die Komposition, infolge seiner hochgradigen Kurzsich- tigkeit, besonders in seinen letzten Werkeu zu ge- drängt.
Seine ersten Werke waren: Karl Gustav am Grabe Wladislaw Lokieteks und Sigismund I. übergiebt deu Professoren der Krakauer Akademie das Adelsdiplom (1858; iu der Bibliothek zu Krakau). Aus der Pariser Weltausstellung 1807 erschien sein großes, figurenrciches Gemälde: Der Landbote Revten auf dem Reichstag zu Warschau [* 5] 1773 (jetzt im .Hofmuseum zu Wien).
Hierauf folgten: Wilczek verteidigt ein Kloster gegen die Ungarn, [* 6] Skarga predigt vor König Sigismund (1864), Stephan Bäthory von den russ. Gesandten um Frieden gebeten, Die Union zu Dublin [* 7] 1569. Zu seineu letzten umfangreichen Bildern gehören: Die Scblacht bei Tannenberg 14 M, Prophezeiung Wernyhoras über die Zukunft Polens, Albrecht von Brandenburg [* 8] huldigt dem Polenkönig Sigis- mund I. (1883), Der Entsatz von Wien durch Joh. Sobiefki (im Vatikan [* 9] zu Rom), [* 10] Einzug der Jung- frau von Orleans in Neims, .Nosciuszto in der Schlacht bei Maciejowiee (Ausstellung iu Paris [* 11] 1889), Erklärung der poln. Konstitntion 1791 (Mün- chen 1892).
Materialprüfungsmaschinen hat auch ausgezeichnete Bildnisse geschaffen. Er gab ein Kostümwerk, welches die Trachten des poln. Volks 1^22 - 1795 darstellt: «Hdiorv ^v 1olsc6» (Krak. 1860) heraus;
seine eige- nen Kompositionen sind in dem «^Iduin NatoM» (Warsch. 1875) mit Tert vou Woieieki erschieuen.
Nlatolot (frz., spr. matt'loh), Matrose.
Nato lots (spr. matt'lott), ein pikantes Ragout aus meh- rerlei Sorten Fisch;
auch ein Tanz, soviel wie II0111- Matemans, s. Lollharden. ^M)6 (s. d.). Nlater (lat.), Mutter;
in der Technik, s.Äiatrize.
Matera, Hauptort des Kreises in der süd- ital. Provinz Potenza, am Gravina, 78 I^m im O. von Potenza, Sitz eines Erzbischofs, hat eine Kathe- drale und (1881) 15 700 E. Nieter üolorösN (lat., «schmerzensreiche Mut- ter»), Maria, die Mutter Christi, im Schmerz über die Leiden [* 12] ihres Sohnes;
in der Kunst dargestellt mit einem Schwert oder sieben Schwertern in der Brust als Zeichen ihrer sieben Leiden. (S. auchi^t^.) Hlater tainiiia.8, bei den Römern die Frau des Hau^berrn (Mtor ünniliaö).
Nlatoi-ia. Material (lat.), stofflich;
Gegensatz: formal. So spricht Kant von materialen Vedingnngen der Er- fahrung im Unterschied von formalen (s. Materie), von materialer (hier sachlicher, gegenständlicher) und formaler Wadrheit. (S. Formal.) Als Substantiv: die zu einer Arbeit nötigen Stoffe und Hilfsmittel.
Materialismus (vom lat. iulttcrili, d.i.Stoff), einerseits eine Weltanschauung, andererseits eine die naturwissenschaftliche Forschung regelnde Ve- trachtnng, endlich auch eine Ansicht über Zweck und Wert des Lebens.
Der metaphysische Materialprüfungsmaschinen er- klärt alles Gegebene als die Eigenschaft oder Wir- kung von Stoffen und stellt sich somit in Gegen- satz zu der Anerkennnng eines eigentümlichen, aus materiellen Vorgängen unableitbaren psychischen Geschebens.
Diese Wcltansicht ist in einer dualisti- schen Form in der antiken und der durch sie beein- flußten mittelalterlichen Philosophie aufgetreten, wonach das Seelenleben an einen specifisch seinern Stoff gebunden erscheint, und in einer monisti- schen, der Neuzeit angehörenden Ausfübrnng, die das geistige Dasein entweder als eine Eigenschaft oder als ein notwendiges Erzeugnis bestimmter Stoffe oder Stoffverbindnngen ansieht.
Vertreter dieses Materialprüfungsmaschinen sind die Atomisten Leucippus und De- mokritus, Epikurus und Lucretius, in der Neuzeit der engl. Freidenker John Toland, der franz. Arzt La Mettrie, das systematisch vollendete, von Hol- bach redigierte «LM^nie äs 1a naturs», endlich die deutschen Naturforscher Vogt, Moleschott und Büch- ner. Unter dem naturwissenschaftlichen Materialprüfungsmaschinen versteht man die bei aller Einzclforschung leitende Idee, es müsse jedes Gegebene sich auf die all- gemeinen Physik.
Erscheinungen, aus molekulare Bewegungeil zurückführen lassen.
Diesen Stand- pnnkt einer regulativen Idee hat Kant cingefübrt.
Damit ist über die Wirklichkeit der materiellen Vor- gänge in metaphysischem Sinne gar keine Bestim- mung getroffen, sondern nur eine Richtung gewon- nen, die die besondere Untersuchung einzuschlagen hat, um zu einer branchbaren, den bisberigen Er- gebnissen konformen Naturerklärung gelangen zu rönnen. Der praktische Materialprüfungsmaschinen endlich betrachtet als erstrebenswert nur die äußerlich wahrnehmbaren, sinnlich affizierenden materiellen Güter.
Diese Rich- tung hat mit den vorhin erwähnten theoretischen Ansichten keine Gemeinschaft und bat in einer philos.
Ethik keine Durchbildung gefunden. -
Vgl. F. A. Lange, Geschickte des Materialprüfungsmaschinen und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart (Iserlohn [* 13] 1866; 5. Aufl., besorgt von H. Eohen, 2 Bde., Lpz. 1896); Strauß, [* 14] Der alte und der neue Glaube (11. Aufl., Bonn [* 15] 1881);
Paulsen, Einleitung in die Philosophie (4. Aufl., Verl. 1896).
Materialist, Anhänger des Materialismus;
Händler mit Materialwaren;
Droguist. Materialistische Geschichtsauffassung, die Meinung, daß die ganze histor.
Entwicklung der Menschheit lediglich aus den Prodnktionsbedingun- gcn zu erklären sei.
Sie wurde von Marr formuliert und ist Glaubenssatz der Socialdemokratie.
Materialität (neulat.), Körperlichkeit, Stofflich- keit, das Bestehen aus bloßer Materie. Nlatsriaiiter (lat.), dem Stoffe, Inhalt, der Materie nach;
Gegensatz tormaUter, der Form nach. Materialprüfungsmaschinen, maschinelle Vorrichtungen, welche dazu dienen, die Güte eines Materials durch Untersuchung auf dessen wichtigste Eigenschaft zu bestimmen.
Demnach sollen z. V. diejenigen Maschinen, welche zur Prüfung von Schmiermittel!: dieuen, über die Schmierfähigkeit oder den Fettgehalt der untersuchten Stoffe Auf- fchluß geben, während die zur Untersuchung von Eisen, [* 16] Stahl, Kupfer, [* 17] Steinen, Garnen, Papier, Leder u. s. w. eingerichteten speciell den Festigkeits- grad dieser Materialien zu konstatieren haben.
Die Maschinen der letztern Klasse heißen deshalb auch Festigkeitsprüfungs m aschine n. Für schwache Materialien, wie Papier, Leder, sind die als Handmaschinen ausgeführt, wäbrend bei größern Objekten, wie Drahtseilen, Eisenbahnschienen, Ban- steinen, die Kraft [* 18] eines Motors zu Hilfe genommen wird. Je nachdem das Material auf seine ¶