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lichen Auszügen und Prozessionen gebraucht.
Weil der Ursprung des griech. Trauerspiels mit dem Vaechusdicnst zusammenhängt, so dienten sie gleich ansangs auch für die Bühne.
Die antiken Masora waren nicht, wie die modernen, eine Art Visier, das nur das Gesicht [* 2] bedeckt, sondern eine Art Helm, der den ganzen Kopf verhüllte und anßer dem Gesicht auch Haar, [* 3] Ohren, Vart, sogar die von Frauen beim Kopfputz angewendeten ^chmucksachen an sich trug. Die ersteil griechischen Masora bestanden aus Baum- rinde;
später machte man solche aus Leder, in- wendig mit Leinwand oder Zeug gefüttert. Da aber die Form derselben sich leicht verschob und ver- knitterte , wurden endlich Masora aus Holz [* 4] und sogar aus Elfenbein verfertigt.
Man unterfchied viererlei Arten: tragische Masora, bei heroischen Stücken ge- bräuchlich und von imposantem, schreckhaften! Aus- sehen; komische Masora, denen man einen burlesken, grimassierenden Ausdruck und oft etwas lächerlich Verzerrtes gab;
Satyrmasken, die, weil sie bei Possen und Schwanken dienen sollten, vom Vcr- fcrtiger die närrischsten, drolligsten und groteskesten Formen erhielten;
o r ch e st r i s ch e Masora mit regel- mäßigen Zügen für die Tänzer.
Meist hatten die alten Masora lehr große Mundöffnungen, inwendig mit Metallstangcn oder andern tönenden Körpern ver- sehen, um der Stimme des Schauspielers eine Ver- stärkung zu geben, welche die Einrichtung und Größe der antiken Theater [* 5] erforderte.
Der Gebrauch der scenischen Masora ging vom griech. Theater auf das römische über, und von diesem auf die ital. (^om- ineäia äeU' arto (s. d.), und wnrde im 17. Jahrh, auch auf fast allen andern europ. Bübnen eingebürgert.
Der Gebrauch der modernen Masora stammt ans Italien, [* 6] namentlich aus Venedig, [* 7] wo sie selbst außer der Karnevalszeit zu allen Freudenfesten gehörten. Diesseit der Alpen [* 8] waren Masora schon im 14. Jahrh, gebräuchlich und wurden sonst von vornehmen Frauen getragen, um die Haut [* 9] gegen rauhe Wit- terungseinflüsse zu schützen.
Der Gebrauch solcher Masora kam im 18. Jahrb. ab;
an ihre Stelle traten Sckminke und Schönpflästerchen.
Unter Maske des Schauspielers versteht man jetzt die Gesamtheit des Charakteristischen in seiner äußern Vühnenerscheinuug.
Kostümier und Friseur können den Schallspieler dabei zwar wesent- lich unterstützen, aber aus dem Ganzen lind Vollen heraus schafft die Maske nur der künstlerische Geist, welcher Alter, Stand, Zeitalter, Nationalität mit dem Naturell des Charakters, wie er es erfaßt hat, einheitlich verschmelzt. -
Vgl. Flögcl, Geschichte der komischen Litteratur (4 Bde., Liegnitz [* 10] 1784-87); Valentini, ^rlUt^to 3nI1", commLäi^ äoli' ai-to (Berl. 1826, mit Kupfern);
Masora Sand, Nll,8hu68 6t Iionft'ong (2 Bde.. Par. 1859);
O. Venndorf, Antike Gesichts- helmc und Eepulcralmasken (Wien [* 11] 1878);
Altmann, Die Maske des Schauspielers (3. Aufl., Bcrl. 1893).
In derBefestigungsk u nst ist Maske eine vor- liegende Brustwehr, [* 12] Baum- oder Strauchpflanzung, durch die ein Werk, eine Batterien, s. w. der Sicht des Gegners entzogen (maskiert) wird. Maskenblume, s. Niinu1u8. Maskenblüte, soviel wie maskierte Blüte. [* 13] Maskenbouterolle, s. Schlachten. [* 14]
Maskeuschwein (?0taiuo(ül06i-u8 cckicQini3 3. lin-vkwZ H/st,- Larvenschwcin, ein über l. in langes Schwein [* 15] Südafrikas, vielleicht auch Madagaskars; zwischen seinen Allgen befindet sich ein Wnlst, die Schnauze ist verlängert, die schmalen Ohren sind oben in einen pinselartigen Haarbusch ausgezogeil, der Schwanz trägt gleichfalls einen Endpinscl. Die Färbung ist auch «bei den Ausge- wachsencn^sehr bunt, schön rotgclb mit weißen Ab- zeichen, specifisch kaum verschieden vom Masora ist das Pinselschwein (I^otHM0cQ06i'u3 ponici)^- w3 6^a?/), wohl nnr eine wcstafrik. Lokalvarietät. Masora heißt auch eine Rasse des Hausschweins. Maskerade (frz. lu^cln'lulo), jetzt foviel wio Maskenball. Früher nannte man so die prächtigen Aufzüge [* 16] liud komödienhaften Ballette mit Gesang und Tanz, die bei Hofsesten veranstaltet und gewöhn- lich von Masken [* 17] aufgeführt wnroen. Ursprüugliob aber ist eine Zusammenknnft von maskierten nnd verkleideten Personen, die ihr lustiges Wesen auf öffentlicher Strafte trieben. Maskieren (frz.), mit einer Maske versehen, verkleiden, s. Masken. Maskierte Vlüte, s. Blüte. Maskoki, Indianerstamm, s. Creck. Maskopei, s. ^lnat8cdHppij. Maskulmum (lat.), s. (^6nu3. Maslas (spr. mahschlahsch), Wein, s. Tokaj. Nlasijanioa. (russ., spr. -itza), Butterwoche (s. d.). Masmünster, frz. ^Ia36vmix, Hauptstadt des Kantons Masora (11585 E.) im Kreis [* 18] Thaun des Bezirks Obcrelsaß, nahe der franz. Grenze, an der Doller und der Nebenlinie Sennhcim-Masora (19,21 cm) der Elsaß- Lothr.
Eisenbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Land- gericht Mülhausen), [* 19] Nebellzollamtes und kath. De- kanats , hat (1890) 3512 E., darunter 159 Evan- gelische, Post, Telegraph; [* 20]
Baumwollspinuereicnund -Webereien, Eisengießerei, [* 21] Gerbereien und Ziegelei. - Masora (^Ili80Nl8 iu0iik3t0i'iuin 870) verdankt Ur- sprung und Namen einer im 8. Jahrh, gegründeten Fraucnabtei, welche bis zur Französischen Revo- lution als Stift fortbestand und von deren Kirche der spätgot.
Chor erhalten ist. Nla.80n (engl., spr.mehs'n), Maurer, Freimaurer;
Masö n c n titm, M asoncy, s. Freimaurerei.
Masöra, Massora (hebr., «Überlieferung»),
Sammluug von kritisch-exegetischen Bemerkungen, betreffend den Worttert und zum Tcil auch die Vo- kalisierllng der Bück er des Alten Testaments.
Die- selben stammen ursprünglich von den alten jüd. Schriftgelehrten aus den beiden letzten Jahrhun- derten v. Chr. und der darauffolgenden Epoche der Mischna, wurden lange zum Teil mündlich fortge- setzt, dann nach und nach gesammelt.
Die gegen- wärtige Masora ist im 11. Jahrh, vollendet worden, und mall teilt sie in die große und die kleine Masora, welche letztere nur in einem Allszuge besteht, von dem in die Bibel [* 22] anch nur ein Teil übergegangen ist. Die Masora ist sür die Geschichte und die Kritik der hcbr. Bibel sehr wichtig. Die Verfasser und Sammler der Masora heißen Masoretcn.
Die allmählich in Iln- ordnnng geratene Sammluug wurde von Jakob bell Chajiln aus Tunis [* 23] für den Buchdrucker Tan. Vomberg zu Venedig geordnet und erschien zum erstenmal in der rabbm.
Bibel (Vened. 1525 u. ö.). Masorctischc ^christen erschienen von Elias Levita, «N^80i'0t 1iarnmii80i'6tli» (deutsch von C. G. Meyer, Halle [* 24] 1772);
Vurtorf, «'1'id6i 1^3» (Bas. 1620);
Frens- dorf, «Das Buch Oclilii^V'ocnIali» (Hannov. 1864) llnd «Die Na880i-H WÄgna.)), Tl. 1. (ebd. 1876); Gins- burg, »^1^" ^l3.350i'ÄQ corapiloä tVoui m^^x^^^ > (3 Bde., Lond. 1880 - 87). -
Vgl. Kucnen, 1.63 0ligiii63 cln texto Inll30i-6t1ii(iu6 äs I'^ncikn ^68ta M6nt (aus dem Holländifchen übersetzt von Carriere, ¶