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Unternehmungs-646
und Spekulationsgeist der Amerikaner, welche den Impuls zu dem mächtigen Aufschwung der Ma- schinenindustrie gegeben haben;
vor allem hat dort der
Bau von
Werkzeugmaschinen einen hohen
Grad der Ausbildung erreicht. Was die in neuester Zeit fortschreitende
Entwicklung des Maschinenw
esens in
Rußland betrifft, so bestehen dort schon insofern ganz andere Verhältnisse,
als dieselbe nicht wie anderswo von den industriellen
Klassen, sondern von den obersten Staatsbehörden ausgegangen ist.
Die Ausfuhr von Maschinen betrug in^Mill.'Mark: Länder 1836 1888 1890 1892 Großbritannien Deutschland Vereinigte Staaten von Amerika 212,7 49,2 30,7 33,2 23,7 14,4 263,8 57,7 58,8 22,7 29,4 15,8 8,3 344,2 67,5 78,1 37,5 39,5 13,3 7,9 286,8 62,6 81,8 31,1 30,1 16,4 6,6 Frankreich Schweiz Österreich-Ungarn Im I. 1892 spiegelt sich der schlechte Geschäfts- gang wieder, der mit 181)1 begann und Mitte 1891 noch nicht zum Abscklus; gelangt war. Der euro- päische Maschinenfabrik zeichnet sich durch Vielgestaltigkeit der Maschine [* 2] einer und derselben Gattung aus; die Be- schränkung auf einige wenige Typen gilt im all- gemeinen für den nordamerikanischen in Eng- land zum Teil sür die Hcrstelluug der landwirt- schaftlichen Maschinen, während das übrige Europa, [* 3] darunter auch Deutschland, [* 4] ähnlichen Auffassungen erst neuerdings zu huldigen beginnt. In Bezug auf Leistungsfähigkeit, vorzügliche Arbeit, gutes Material, trefflich bercckncte, den be- absichtigten Zweck erfüllende Konstruktion steht der deutsche Maschinenfabrik, der über das beste Ingenieurpersonal der Welt verfügt, in erster Linie.
Sobald jedoch auf dem ausländischen Markt mehr auf billigen Preis als auf beste Ausführuug gesehen wird, hat der deutsche Maschinenfabrik den oft niedrigern Forderungen Eng- lands und Belgiens gegenüber einen fchweren Stand. Nordamerika [* 5] ist bis jetzt auf dem curop. Markt nur mit einzelnen Maschinengattungen, z. V. mit Werk- zeugmaschinen, Nähmaschinen, [* 6] gewissen landwirt- schaftlichen Maschinen und solchen für Haus- und Wirtschaftsbedarf erschienen; sein Absatz erstreckt sich vorzugsweise auf das übrige Amerika. [* 7] In Deutschland war bis vor wenig Jahren Chem- nitz der Hauptsitz des Maschinenfabrik. Seitdem ist dieser Platz von Berlin [* 8] mit etwa 250 Maschinenfabriken, die über 30000 Arbeiter beschäftigen, überflügelt wor- den.
Außerdem ist der in allen größern Städten oder doch in deren Umgebung vertreten. Der Verkehr mit dem Ausland betrug 1893: Einfnh r Ansf N h r Maschinen Wert in Wert in Tonnen 1000 Maschinenfabrik Tonnen 1000M. Lokomotiven und Lokomo- bilen 1788 1788 4 50? 5133 Maschinen vorwie^nd ans 2531 1814 1441 1052 Maschinen vorwiegend ans Gußeisen 29770 17267 67260 40356 Maschinen vorwiegend ans Schmiedeeisen 2466 1677 12291 8849 Maschinen vorwiegend ans andern Metallen . . . 397 1050 631 1673 Dampfkessel 360 140 2206 927 Nähmaschinen 3514 1737 7905 6133 Kratzen 237 1302 166 997 SniNMe j 41123 < 26 775 j 96 407 j 65175 Demnach übertrifft die Ausfuhr um rund 55000 t und 39,5 Mill. Maschinenfabrik die Einfuhr. Die Zahl der Ma- schinenfabriken wird für Deutschland 1891 zu über 10000, die der beschäftigten Arbeiter zu fast 200000 anzunehmen sein. - Die Preise der wichtigsten Maschinengattungen betrugen ab Werk für 1 t in Mark: Maschinengattungen A 1880 nfang d 1886 er Jahre 1390 > 1394 Leichter Maschinengns;
220 170 240 190 Schwerer Mafchine'ngnf;
. . 192 150 170 170 Dampfmaschinen 570 553 583 643 Werkzeugmaschinen 825 748 752 725 Spinnercimaschinen 847 769 754 729 Webcreimaschim'n 770 680 638 611 Lokomotiven 1208 852 892 939 Diese Angaben, die für Chemnitz [* 9] gelten, sind Durchschnittswerte.
Die erheblichen Preisoerände- rungen bestätigen, wie sehr der Geschäftsgang des Maschinenbaues der allgemeinen Geschäftslage unterworfen ist. Maschinenbauer, im weitern Sinne alle die- jenigen, wclcbe sich mit der Herstellung von Ma- schinen befassen, also sowohl den Maschincnfabri- kantcn wic auch dessen Beamte und Arbeiter. Im engern Sinn versteht man unter Maschinenfabrik nammilich die Maschinenschlosser und Monteure. Mafchittenbaukuttde, s. Maschinenlehre. Maschinenbaumeister, die technischen Be- amten einer Marine, die sich mit der Neukonstruk- tion, Bauausführung und Reparatur der Kriegs- schiffsmafchinen befassen.
Sie werden teils zu den Werften, teils zum Ncichsmarineamt kommandiert. In gleicher Weise sorgen die Schiffbaumeister für den Kriegsschisfbau, die .Hafenbaumeister für den Hafen- und Werftbau. Alle drei Kategorien ergänzen sich aus Studierenden, die als Bauführer ciugestcllt werden, dann den Titel Baumeister und später Vauinspektor und Vaurat (unter Vorsctzung der Bezeichnung ihres Faches) erhalten. Mit be- stimmten Funktionen ist außerdem die Bezeichnung Direktor verbunden.
Maschinenbau- und Kleineiseninduftrie- Berufsgeuossenschaft, s. Rheinisch-Westfälische Maschinenbau- und Kleineisenindustrie-Berufs- genossenschaft. Mafchinenelemente, zum Unterschiede von tinematischcn Elementen (s. Kinematik) die bau' lichen (konstruktiven) Bestandteile der Maschinen. Man zählt hierzu zunächst diejenigen, welche zur Verbindung von Maschinenteilen dienen: Nieten, Keile, Schrauben [* 10] (Befestigungsschrauben) und solche zur Übertragung von Bcweguugen: Schrauben (Veweguugsschrauben), Lager [* 11] und Lagerstüble, Zapfen, [* 12] Achsen, Wellen, [* 13] Kurbeln, Excenter, [* 14] Zahn- räder, Rcibungsräder, Riemen- und Seilscheiben, Seile, Ketten, Seil- und Kettenrollen und Trom- meln. Im weitern Sinne werden auch Kolben, Kol- benstangen, Stopfbüchsen, [* 15] Pleuelstangen, Gerad- führungcn, Kreuzko'pfe, Cylinder, Rohren, Ventile und Schieber zu den Mafchinenelementen gerechnet. Litteratur, s. Maschinenlehre. Maschinenfabrik Augsburg [* 16] in Augsburg, gegrüudct 1840 von L. Sander daselbst, 1844 übernommen von Karl Reichend ach und Karl Vuz (Firma: «Karl Reichenbachsche Maschinen- fabrik») und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, fertigt Dampfmaschinen, [* 17] Dampf- kessel, Turbinen, Kälteerzeugungsmaschinen, ¶