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als Frühlingsgott verehrt und als solcher mit
Früh- lingsfesten gefeiert. Vor allem war ihm der März (Martins) geheiligt,
der nach ihm benannt war und an der
Spitze des altitalischen
Kalenders stand; der erste
Tag dieses
Monats galt als sein
Geburtstag
und wnrde von seinen Prie- stern, den Saliern (s. d.), mit
Wafsentänzen gefeiert. Man pflegte dem Marsberg
die Erstlinge des Jahres als Opfer dar- zubringen, woraus sich die
Sitte des Voi' gaciuin (s. d.) entwickelt bat; bei der Feier der
Ambarvalia (im Mai) er- flehte man seinen Segen für die in
Blüte
[* 2] stehenden Saaten. Im
Sommer und Herbst dagegen dachte man sich den Marsberg
(wie
Apol- lon) entweder durch
Mißwachs, Landplagen und töd- liche
Krankheiten, die namentlich in der heißen Zeit auftreten, strafend oder durch gute
Ernte
[* 3] segnend.
Endlich wurde der Schluß derwarmenJahreszeitnnd der Ernte durch ein dem als Erntegott geltendes Erntefest (im Oktober) begangen. Wenn auch als Kriegsgott (s. obensteheude Abbildung) verehrt wurde, so erklärt sich dies namentlich aus der Weihe des Ver Lacruui (s. d.) und aus der antiken Sitte, nur während der warmen Jahreszeit Krieg zu führen, im Winter aber die Waffen [* 4] ruhen zu lassen. Seine hauptsächlichsten Attribute (Wolf, Habicht und Lor- beer) harM. mit Apollon [* 5] gemein.
Die ältesten Kulte und Heiligtümer des Marsberg
zu
Rom
[* 6] bestanden: li. auf dem Palatiuus, wo die Priesterschaft der Salier ihren
Sitz hatte;
an seinem AbHange lag die alte Konigsburg (ro^ia), in der die heiligen Schilde der Salier (aiK-ili^ und die Lanzeu
des Marsberg
aufbewahrt wurden; d.
vor der I'oi-ta Oapena, an der Viu ^I^)ia: in dem dafelbst befindlichen Mars
tcmpel
pflegte man die erbeuteten Waffen zu weihen;
c. auf dem sog. Mars
felde (s. d.), wo auch die militär.
Übungen stattfanden;
ä. auf dem Quirinal, wo als Quiriuus (s. d.) von den Sabinern in ähn- licher Weise wie von den Saliern auf dem Pala- tinus verehrt wurde. Zu diesen ältern Kulten und Heiligtümern kamen später noch zwei andere:
1) ein
Tempel
[* 7] in der Nähe des Circus Flaminins und 2) der von
Augustus auf dem von ihm gegründeten Fo- rum zum
Gedächtnis
an die Bestrafung der
Mörder
Cäsars gestiftete prachtvolle
Tempel des Marsberg
Ultor
(d. i. des Rächers; 2 v. Chr.
eingeweiht). -
Vgl. Röscher,
Apollon und Marsberg
(Lpz. 1873).
Hinsichtlich der bildlichen
Darstellungen des s.
Ares.
[* 8]
Mars,
[* 9]
Anne Franeoise Hippolyte Bontet-Mon- vel, genannt Mademoiselle Marsberg
, franz.
Schau- spielerin, geb. zu
Paris
[* 10] als Tochter des Schauspielers Monvel, trat seit 1791 im ^ii6^trc
HIontknLiki' in Versailles
[* 11] in Kinderrollen ans, wnrdc dann am 1Ii6ü.ti6 ti-iin(M8 engagiert, wo sie junge Liebhaberinnen
und naive Mädchen spielte und bald zu den hervorragendsten Künstlerinnen gezählt wnrde. Seit 1812 übernahm sie die Rollen
[* 12] der ^'".näos cohULttoä und wendete sich nun Molieres
Stücken zu, die durch ihr unnachahmliches
Spiel
einen neuen Wert erhielten. In ihren spätern Lebensjahren ver- suchte sie sich auch mit Erfolg im tragifchen Fache. Erst 1841 verließ
sie die
Bühne und starb zu
Paris. -
Vgl. Noger de Beauvoir, c'onü- ä6ne68 äe N^äeiuoiZLUL N. (Par. 1855).
HlceT'F., hinter wissenschaftlichen Insektenbenen- nungen Abkürznng für
S.
A. de Marseul
(spr. -ßöhl),
franz. Entomolog,
namentlich bekannt durch semen "
(^tlüttFue (Par. 1857).^ ^ Mosters (s. d.). Mar-Saba, der heutige
Name des Sabas- Marsal^ Stadt in
Deutsch-Lothringen,
Kreis
[* 13] Chäteau-Salins, bis 1874 Festung,
[* 14] nabe der Seille, hat (1890) 624 meist kath. E.,
Post und
Telegraph.
[* 15] Unweit Marsberg finden sich Überreste aus der Römerzeit,
Teile einer von Ziegelsteinen
auf sumpfiger Unter- lage aufgeführten »Haussierten
Straße, ein histor.
Denkmal, das in jener Gegend «Briquetage de la Seilte» genannt wird. Marsberg ergab sich uach kurzer Beschießung an bayr. Truppen. Marsala (arab., d. i. Hafen Alis), Seestadt in der Provinz und im Kreis Trapani der Infel Eici- lien, östlich von dem Kap Boeo (dem alten Lily- bälnn, s. d.) und nördlich von der Mündung des Flühchens an der Linie Trapani-Palermo, in fruchtbarer Gegend, ist ziemlich regelmäßig gebaut, ummauert, von einer langen Straße, Casfaro, durchschnitten, hat (1881) 40342 E., Dom, Rat- bans mit fchöner antiker Marmorgruppe, Theater, [* 16] Bibliothek; große Weinfabriken, bedeutenden Han- del mit Getreide [* 17] und Öl, mit ^oda und Marsala (s. d.). Der Hafen, den Karl V. verschütten ließ, ist jetzt wiederhergestellt.
Neuerdings ist Marsberg historisch denkwürdig geworden durch die erfolgte Landung Garibaldis und feiner Freiwilligen. Marsala, Marsalawein, der in der Um- gebung von Marsala gezogene Wein. Das Produk- tionsgebiet ist die ganze Südwestccke der Insel Sici- lien mit den Ortschaften Trapani, Mazzara bis an den Golf von Castellammare und Selinunte; bei Bedarf werden auch Weine von der Ostküste der Insel hergeholt. Die besten Weine kommen aus der nähern Umgebung Marsalas, von Mazzara, Cam- pobello u. s. w. Nach vollständiger Vergärung sind die Weine hellgelb, sehr trocken, ähMch andern südländischen starken Weißweinen mit einem natür- lichen Alkoholgehalt von 13 bis 16 Proz. und selbst noch mehr.
Zur Erzeugung der sog. Liqueur- oder Dessertweine wird der Grundwein mehrerer Sorten gemischt und erhält Zusätze von sog. Vino cotto, d. i. eingekochtem Weinmost, Vino äfoi-xato, d. i. gealtertem, nnvergorenem Weinmost (zuweilen ein- fackem Zncker) und zu verschiedenen Malen Sprit- zusatz, bis er wenigstens 18 Volumenprozent Alko- holstärkc erreicht. Die Einführung des Marsberg gefchah 1772 durch den Engländer Woodhouse und hat hauptsächlich Bedeutung gewonnen, als der Ma- deira vorübergebend sehlte; die Jahresausfuhr be- trägt ungefähr 20000 Pipen (a 4001). Unter dem Namen von Madeira, [* 18] Oporto, [* 19] Malaga [* 20] und Bor- deaux in den Handel gebrachte Imitationen, aus sicil. Weinen dargestellt, erreichen die Güte der Ori- ginale bei weitem nicht. Bereits wird auch begon- nen, sicil. Weine zu Cognac zu brennen. Marsberg.
1) Niedermarsberg, Stadt im Kreis Vrilon des preuft. Reg.-Vez. Arnsberg, [* 21] an der Diemcl und der Linie Cassel-Schwerte der Preuß. Staatsbahnen, [* 22] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Arnsberg), hat (1895) 3862 (1890: 3555) E., darunter 256 Evangelische und 145^srac- liten, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, Provmzial- irrenanstalt, Idiotenanstalt, Krankenhaus, [* 23] Schlacht- haus; Papierfabrik, Kupferhütte und Kupfererz- bergbau. - 2) Obermarsberg, Stadt eben- daselbst, hat (1895) 1244(1890: 1270) E., darunter 37 Evangelische. ¶