Feind, die nur angedeuteten, bei Gefechtsübungen die eine Partei darstellenden
Truppenteile;
die einzelnen
Compagnien, Eskadrons und
Batterien werden hierbei durch kleine
Abteilungen oder ein
Geschütz mit hoch gehaltenen
Flaggen
[* 2] (rotes
Flaggentuch für Infanterie, weißes für
Kavallerie, gelbes für
Artillerie) dargestellt.
[* 1] frz.
Sainte Marie-aux-Mines, Hauptstadt des Kantons Markirch (19981 E.) im
Kreis
[* 3] Rappoltsweiler
des
Bezirks Oberelsaß, 3 km von der franz. Grenze, an der
Leber und der
Nebenlinie Schlettstadt-Markirch (21,5 km) der Elsaß-Lothr.
Eisenbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Colmar),
[* 4] hat (1890) 11870 E., darunter 5383
Evangelische und 171 Israeliten,
Postamt erster
Klasse, Realschule, höhere Mädchenschule, zwei
Spitäler;
Baumwollspinnerei und
-Weberei,
Woll- und Seidenweberei, Färberei, Bleicherei,
Appreturen, bedeutende
Landwirtschaft und Viehzucht.
[* 5] Die Baumwollgewebe, welche
als Articles de
Sainte Marie-aux-Mines einen Weltruf erlangten, wurden Mitte des 18. Jahrh. durch Joh.
Georg Reber von
Mülhausen
[* 6] eingeführt. Vom 15. bis 17. Jahrh. besaß Markirch lebhaften
Bergbau
[* 7] auf
Silber, dessen Wiedereröffnung
bevorsteht. –
Konfession (lat. confessio Marchica prima, oder confessio Sigismundi),
ein auf
Befehl des Kurfürsten
Johann Sigismund von
Brandenburg
[* 9] 1614 herausgegebenes
Glaubensbekenntnis. Es enthält 16
Artikel,
lehnt die luth.
Abendmahlslehre ab und sucht in der Prädestinationslehre die schroffe Fassung
Calvins
zu vermeiden.
Stadt im
KreisDeutsch-Krone des preuß. Reg.-Bez. Marienwerder,
[* 11] Sitz eines
Amtsgerichts (Landgericht Schneidemühl),
[* 12] hat (1895) 2142 (1890: 2265) E., darunter 198 Israeliten, Post und
Telegraph.
[* 13]
Eisenbahn, 1867 genehmigtes, dem Betriebe übergebenes und 1882 verstaatlichtes
Privatunternehmen (272,03 km), von
Frankfurt
[* 14]
a. O. nach
Posen
[* 15] (172,70 km) und von
Bentschen nach Guben
[* 16] (99,33 km), gegenwärtig
der Eisenbahndirektion
Berlin
[* 17] unterstellt.
Landrücken, von SO. nach NW. streichender Höhenzug,
der in
Polen, am Ursprung der
Malapane und Warthe seinen Anfang nimmt, zuerst das rechte Ufer der Oder
entlang zieht, die er oberhalb
Glogau
[* 18] überschreitet, dann vom
Bober, der
Neisse
[* 19] und der
Spree durchbrochen wird und in dem Elbeknie
bei
Magdeburg
[* 20] endet. Die einzelnen
Teile haben verschiedene
Namen, so: Oberschlesischer Jura im Reg.-Bez. Oppeln,
[* 21] nördlich
der
Malapane,
Trebnitzer Landrücken und
Katzengebirge (s. d.),
Lausitzer Grenzwall im Reg.-Bez.
Frankfurt
und Fläming (s. d.). Seine Höhe nimmt nach NW.
zu allmählich ab.
Stadt im
Kreis Lauban des preuß. Reg.-Bez.
Liegnitz,
[* 24] 4 km von der böhm. Grenze, am
Queiß und an derNebenlinie
Marklissa-Lauban (10,8 km) der
Preuß.
Staatsbahnen,
[* 25] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Görlitz),
[* 26] hat
(1895) 2307 E. (1890: 2165,
darunter 242 Katholiken), Postamt zweiter
Klasse;
Stadt in der
Amtshauptmannschaft Ölsnitz der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau,
[* 27] 4 km von der böhm.
Grenze, in 504 m Höhe, am
Schwarz- oder Floßbach und an der Linie
Chemnitz-Aue-Adorf der Sächs. Staatsbahnen,
Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Plauen)
[* 28] und einer Konsularagentur der
Vereinigten Staaten,
[* 29] hat (1895) 7270 (1890: 6652)
E., darunter 379 Katholiken, Fernsprechverbindung,
Bürgerschulen, Fachschule für Musikinstrumentenbauer mit Musikvorschule,
Gewerbemuseum mit wertvoller Sammlung von
Musikinstrumenten,
Sparkasse, Wasserleitung
[* 30] und Gasbeleuchtung. Markneukirchen ist
ein hervorragender Industrieort für
Musikinstrumente, Saitenfabrikation (Fabrikbetrieb und Hausindustrie) und Herstellung
von Instrumententeilen aller Art (jährlicher Versand für etwa 10 Mill. Markneukirchen).
Hauptstadt des Kantons Markolsheim (18354 E.) im
Kreis Schlettstadt
[* 31] des
BezirksUnterelsaß, 4 km vom Rhein, über
den eine Schiffbrücke führt, am Rhein-Rhône-Kanal und an der
Nebenlinie Markolsheim-Colmar (22,2 km) der Elsaß-Lothr.
Eisenbahnen und der
StraßburgerStraßenbahn, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Colmar) und Steueramtes, hat (1890) 2193 E.,
darunter 61
Evangelische und 122 Israeliten, Post,
Telegraph und Bürgerspital.
(«die in der
Mark, d. h. im Grenzlande, wohnendenMänner»),
ein großer deutscher,
zu der Gruppe der
Sueven zählender Volksstamm, saßen zu
Cäsars Zeit in der nördl. Hälfte des Königreichs
Bayern
[* 32] und kämpften
unter
AriovistsFührung mit gegen
Cäsar. Marbod führte sie 8
v. Chr. ostwärts nach dem früher von den keltischen
Bojern bewohnten
Böhmen.
[* 33] Das Gebiet der Markomannen dehnte sich südlich bis an die Donau aus, wo sie einen
Angriff des röm.
Kaisers Domitian zurückschlugen.
Trajan und Hadrian hielten sie kräftig in Schranken, aber am Ende des 2. nachchristl.
Jahrh. brachen sie, anscheinend dem Druck der nordöstlichen german.
Stämme weichend, mit den übrigen Donauvölkern vereint gegen das
Römische Reich
[* 34] selbst vor. In diesem
langwierigen, nach ihnen benannten Markomannenkriege (166‒180) konnte
Marc Aurel sie nur mit großer Anstrengung zurückdrängen.
Mühsam behaupteten die
Römer
[* 35]
bis in die Mitte des 3. Jahrh. die Grenzwehr, dann aber stießen auch an der Donau die
Germanen wieder vor, unter ihnen die Markomannen; 270 streiften sie abermals bis
Ancona
[* 36] und
Rom.
[* 37]
Nur mit dem
Aufgebot aller Kraft
[* 38] warf
Aurelian sie über die Donau zurück und nötigte sie zum Frieden. Mit dem 4. Jahrh.
verliert sich allmählich ihr
Name. Sie erscheinen fortan unter dem
NamenBayern, ein
Name, den sie bereits aus ihrer böhm.
Heimat mitgebracht hatten, nach der sie Baiwarier, d. h. Bewohner von
Baiheim
(Böhmen), hießen. –
Vgl. Wislicenus, Geschichte der Elbgermanen
(Halle
[* 39] 1868);
K. Zeus,
[* 40] Die Herkunft der
Bayern von
den Markomannen (neue Ausg.,
Münch. 1857);