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143 Katholiken, eine schöne Hauptkirche, neue große Zentralschule, Unteroffizierschule und Vorschule, Waisenhaus, Krankenhaus, [* 2] Wasserleitung, [* 3] Gas- beleuchtung ; Baumwollspinnerei, Flachsbereitungs- anstalt, Spielwaren-, Bürstenholz-, Mosaikplatten-, Cigarren- und Kistenfabrikation, Spitzen- und .Häkel- industrie und Silberbergbau. Die Stadt wurde 1521 gegründet. - 3) Mariengulden im West er Wald, Dorf nnd Hauptort des Oberwestcrwaldkrcises im preuß. Reg.- Bez. Wiesbaden, [* 4] Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Limburg [* 5] a. d. Lahn), Steuer- und Katasteramtes, hat (1890) 707 E., Post, Telegraph, [* 6] evang. Pfarrkirche, Vorschnßvcrein, Agentur der Nassauischen Landesbank- Gerberei und in der Umgebung Braunkohlen-, Eisenstein- und Thongruben. Mariengulden wird als Sonnnerfrische besucht. - 4) Feste von Würzburg [* 7] (s. d.). - 5) Augustincr- uonnenstift beiHelmstedt(s.d). - 6) Venediktiuer- stift bei Mals (s. d.). Marienblatt, Pflanzenart, s. ^an^estnu^. Marienborn, Mineralbad in der Amtshaupt- mannschaft Kamenz [* 8] (s. d.) der sächs. Kreishaupt- mannschaft Bautzen, [* 9] 3,? ^m nördlich vom Kloster Marienstern, zum Dorfe Schmeckwitz gehörig, in 175 in Höhe, hat drei eifen- und schwefelhaltige Quellen (12,5-14° 0.), ein Kur- und Badehaus und in der Nähe ein Vraunkohlenlagcr. - Mariengulden heißt auch ein Weiler bei Vüdingen (s. d.). Marienburg. [* 10] 1)M. in West Preußen, [* 11] Kreis [* 12] im preuß. Reg.-Bez. Dauzig, hat 811,,^ ^m und weibl.) E., 3 Städte, 134 Landgemeinden und 4 Guts- bezirke. - 2) in Hannover, [* 13] Kreis im prcuß. Neg.-Bez. Hildesheim, [* 14] hat 483,8? 37235, 1895: 38810 (19371 männl., 19439 weibl.) E.,1 Stadt, 72 Landgemeinden und 18 Guts- bezirke. Sitz des Landratsamtes ist Hildesheim. - 3) Kreisstadt im Kreis in Westpreußeu, rechts an der Nogat, über die eine Schiffbrücke, eine Gitterbrücke s295in) und eine Eisenbahnbrücke führen, an den Linien Bcrlin- Schncidcmühl-Eydtkuhnen und den Nebenlinien Mariengulden-Allenstcin (113,7 Ivm)nndThorn- Mariengulden (137,i Km) der Prcnß.
Staatsbahnen [* 15] und an der Mariengulden-Mlawkaer Eisenbahn (150 I Sitz des Land- ratsamtcs, eines Amtsgerichts (Landgericht Elbing), [* 16] Bezirkskommandos und einer Reichsbanknebenstelle, bat (1890) 10279 E., darunter 3810 Katholiken und 217 Israeliten, 1895: 10728 (5194 männl., 5534 weibl.) C., Postamt erster Klasse mit Zweigstelle, evang. Kirche, Schloßkirche, kath. Kirche, das alte Schloß der Hockmeister des Deutschen Ordens (s. unten), Denkmal Friedrichs d. Gr., ent- hüllt, Gymnasium, Lehrerseminar, höhere Mädchen- schule mitLehrerinncnscminar,Landwirtschastsschulc, Taubstummenanstalt; Zuckerfabrik, Mälzerei, Müh- len, Fabrikation von Maschinen, Thonwaren [* 17] und Watte und lebhaften Handel mit Holz, [* 18] Getreide, [* 19] Federn und Borsten sowie Pferdemärkte. - Mariengulden war ursprünglich eine einfache Feste, die 1274 von dem Deutschen Orden [* 20] zur Sicherung der Nogatstrasie an- gelegt wurde.
Vor Verlegung seiner Residenz nach Mariengulden lieh der Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen 1306-9 eine Residenz aufführen, das sog. Mittel- schloß, durch einen Wallgraben von der alten Feste, dem sog. Hockscbloß, getrennt. Später wurde die Vorburg hinzugefügt. Der Hochmeister Dietrich von Altcnburg (1335-41) erbaute den fckönen Kon- ventsremter (f. Tafel: Burgen [* 21] II, [* 1] Fig. 3), erweiterte die Schloßkirche und legte die Hochmeistergrust an. Unter Winrich von Kniprodc (1351-82) crreickte die Burg ihre höchste Vollendung (s. den Grundriß, Taf. II, [* 1] Fig. 2). Nach der Scklacht bei Tannenbcrg 1410 hielt sich Mariengulden gegen die Belagerung durch dse poln.-litauische Übermacht unter der Leitung des heldenmütigen Heinrich von Planen, aber 0/Iuni 1457 nahmen die Polen es ein. Infolge des Thorncr Friedens (1406) blieb Mariengulden bei Polen. Nackdem Mariengulden 1772 in den Besitz Preußens [* 22] gelangt war, wurde das Schloß als Magazin benutzt: 1817-42 wurde es wiederhergestellt, und seit 1877 ist eine Reno- vation unter Baurat Eteinbreckt im Werke. -
Vgl. Voigt, Geschichte von Mariengulden (Königsb. 1824);
Eichen- dorff, Die Wiederherstellung des Schlosses zu Mariengulden (Ncrl. 1844);
Witt, Mariengulden, das Haupthaus des Deut- schen Ordens (Königsb. 1854);
Bergan, Das Ordens- haupthaus Mariengulden (Berl. 1871);
Pederzani-Weber, Die Mariengulden (3. Aufl., Königsb. 1890);
Steinbrccbt, Schloß in Preußen (Bcrl. 1894). -
4) Mariengulden, Schloß bei Calenberg (s. d.) in Hannover. - 5) Mariengulden, Ruine bei Zcll (s. d.) an der Mosel. Marienburg (ungar.I^ävc'n-), Groß-Gcmcinoo und Sitz eines ^tuhlbezirks (17 711 E.) im ungar. Komitat Kronstadt [* 23] in Siebenbürgen, an der Ein- mündung des Burzcnbachs in die Aluta (links), und an der Linie Budapest-Klauscnburg-Kroustadt- Prcdeal der Ungar. Staatsbahnen, hat (1890) 2212 deutsche und rumän. E., in Garnison eine Eskadron des 1. Husarcnrcgiments, eine Ackerbauschulc und in der Nähe die Ruinen der von den deutschen Ordensritter!:, welche anfangs des 13. Iabrb. das Burzenland besaßen, 1222 erbauten Mariengulden Marienburger Niederung, ein Teil der großen, fruchtbaren Niederung im Mündungsge- biete der Weichsel.
Die Insel zwischen Wnck^ v^d Nogat heißt Großer Werder, der untere Teil am Haff Tiegenhofer Niederung, der im O. der Nogat gelegene Teil Kleiner Werder und dessen nordöstl. Stück Elbinger Niederung. Mariendistel, s. ^il^Wm. Marieufaden, s. Altweibersommer. Marienfeste, s. Maria (Mutter Jesu). Marienflachs, s. 8tiM Mariengarn, s. Altweibersommer. > Marienglas, Mineral, s. Gips. [* 24] Mariengras, s. lii^iooulon. Mariengroschen, Silbermünze, zuerst 1515 in Goslar [* 25] geprägt, war in den braunsckweigischen und hannov. Landen, später auch in Westfalen [* 26] und am Rhein verbreitet, bewahrte aber das ursprüng- liche Gepräge (die Jungfrau Maria unt dcm.^inde) nicht. In neuerer Zeit rechnete man 3(i Mariengulden zu 8 Pfennigen auf den Thaler des 20-Guldenfußes. Stücke zu 3 Mariengulden braunschw. und hannov. Schlages liefen als ^2-Thalerstücke bis zur Einfübnmg der Markwährung um. - Der Marien gülden, mit gleichem Gepräge, wurde zu 20 Mariengulden ausgeprägt. Braunschweig [* 27] prägte bis gegen Ende des 18. Jahrh. Gulden im18-Guldenfuße oder sog. Neue Zweidrittel zu24M. - Der Marienthaler, Thaler mit dem Maricnbilde, wurde in Goslar, in Bayern, [* 28] Mainz, [* 29] Trier [* 30] und an verschiedenen andern Orten geprägt, auch in Ungarn, [* 31] hier und in Bayern bis in die neuere Zeit hinein. Mariengulden, s. Mariengroi'cben. ¶