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England gesandt, kehrte jedoch, als der erhoffte Beistand Englands gegen Miguel ausblieb, nach Rio [* 2] de Janeiro zurück. Erst nachdem Pedro die brafil. Krone niedergelegt hatte, fübrte er seine Tochter wieder nach Europa [* 3] und ließ sie in Paris [* 4] residieren, wäbrend er Dom Miguel bekriegte und nach dreijährigem Kampfe aus Portugal [* 5] vertrieb (Mai 1834). lHchon 23. ^ept. 1833 in Lissabon [* 6] als Königin ausgerufen, wurde sie vom Reichstag für mündig er- klärt und übernahm nach dem Tode ihres Vaters, der bisher die Regentschaft geführt hatte, die Regierung. Am heiratete sie durch Prokuration und persön- lich den Herzog August von Leucdtenberg, der aber schon starb. Darauf schloß sie eine zweite Ehe durch Prokuration 1. Jan. und persönlich mit dem Prinzen Ferdi- nand von Sachsen-Coburg-Gotha-Kohary, aus der eine zahlreiche Nachkommenschaft entsprang. (S. Fer- dinand II. von Portugal.) Maria Stuart starb zu Lissabon.
Ihr folgte ihr ältester Tobn, Pedro V. (s. d.), dann ihr zweiter ^ohn, Ludwig 1. (s. d.). Maria von Guise, Königin von Schott- land, Mutter der Maria Stuart, geb. das älteste der 12 Kinder des Claude von Guise (s. d.), wurde 1534 Gemahlin Ludwigs von Orleans, der schon im folgenden Jahre starb. Im Mai 1538 heiratete sie Jakob V. von Schottland, wurde nach dessen Tod neben dem Grafen Arran (f. Hamilton, Geschlecht), feit 1554 allein Regentin des Reichs für ihre Tochter und hielt nun im Kampfe gegen Heinrich VIII., desfen Sohue Eduard sie die Hand [* 7] ihrer Tochter versagte, und später gegen den Protektor Somerset den Bund mit Frankreich und dem Katholicismus aufrecht. 1559 kam es zu einer Erhebung der von Knor geleiteten prot.
Lords gegen die kath. Regen- tin; Edinburgh wurde von ihnen genommen und wieder verloren, und als sie es, von England unter- stützt, aufs neue belagerten, starb ^N. daselbst Maria Stuart, Königin von Schottland (1542-68), wurde im Schlosse Lin- lithgow wenige Tage vor dem Tode ihres Vaters Jakob V. geboren. Dem Gedanken, die junge Königin dem engl. Thronerben zu verbinden, wider- strebte ihre Mutter Maria von Guise, und als nach Heinrichs VIII. Tode der Protektor Somer- set Schottland mit Waffengewalt dazu zwingen wollte, wurde 1548 nach Frankreich gebracht, hier erzogen und dem Dauphin, dem spätern König Franz II., vermcM.
Nach Htarias I. Tod nahm sie als Enkelin der Margarete, Tochter Heinrichs VII., Wappen [* 8] und Titel einer Königin von England an und stellte sich dadurch zu Elisabeth, die sie von ihrem kath. Standpunkt nicht als legitimen Sproß Heinrichs VIII. anerkannte, in den schärfsten Gegensatz. Als sie nach dem frühen Tode ihres Gatten 19. Äug. 1561 nach Schottland zurückkehrte, wo Maria von Guise bis zu ihrem Tode 1560 die Regentschaft geführt batte, fand sie den Calvinismus des John Knor als einzig herr- schende Staatsrcligion vor.
Mit meisterhaftem Ge- schick wußte die kath. Königin so unduldsamen Män- nern wie Knor gcgcnüberzutrcten und auch ibr schwie- riges Verhältnis zu Elisabeth leidlich zu gestalten. Bald schritt zu einer neuen Vermählung: ihre Wahl fiel auf ihren Vetter Darnley (s. d.), Theresia, der Tochter des Königs Ferdinand von Neapel. [* 9] Nach dem Kriege von 1809 von Napo- leon zur Gemahlin erwählt, wurde sie zu Paris durch den Kardinal Fesch mit ihm getraut. Am gebar sie einen Sohn, dem schon vor der Geburt der Titel König von Rom [* 10] zuerkannt worden war. 1812 begleitete Maria Stuart L. Na- poleon nach Dresden [* 11] zu der Monarchenzusammen- kunft.
Während der Kaiser 1813 in Deutschland [* 12] kämpfte, führte sie in Frankreich die Regentschaft, die sie, von einem Conseil beraten, auch 1814 be- kleidete. Nach der Abdankung Napoleons lebte sie zunächst in Air, dann in Schönbrunn. Zu ihrem Oberhofmeister erwählte man den österr. Feld- marschalllieutenant Grafen von Neipperg (s. d.), mit dem sie sich 1821 nach Napoleons Tode in mor- ganatischer Ehe vermählte. Am übernahm sie die Regierung der ihr, neben dem Titel kaiserl. Majestät, im Vertrage zu Fontainc- bleau zugesicherten Herzogtümer Parma, [* 13] Piacenza und Guastalla und hielt ihren Ein- zug in Parma. Ihr Sohn blieb in Wien [* 14] und wurde 1818 vom Kaiser Franz zum Herzog von Reichstadt (s. d.) ernannt. Dem Grafen Ncipperg (s. d.) gebar sie ebenfalls einen Sohn, den Grafen, später Fürsten Montenuovo. Sie starb zu Wien; die Herzogtümer gingen an den bisherigen Herzog von Lucca, [* 15] den Vourbon Karl II. (s. d.) über. -
Vgl. Imbert de St. Amand, N. I.. (3 Bde., Par. 1856); Helfert, Maria Stuart L., Erzherzogin von Österreich, [* 16] Kaiserin der Franzosen (Wien 1873);
Madame Durand, Ne- nwii-63 8ur ^Hpolüon 6t N. 1^., 1810-14 (ebd. 1885);
^ori-LZponäancL äs N. I.. 1799 - 1847. 1^6tti'68 intilN68 6t 1N6cIit68 g. 1a.
lÜ0IUt6886 (16 lüoi- 101-6(10 6t Ü. Nlul6IN0i86li6 ä6 I^OUtot, (I6M18 1810 (^omt6886 ä6 ^I'6I1N6viIi6 (Wien 1887).
Maria n., Königin von Großbritannien [* 17] und Irland (1688-94), Gemahlin Wilhelms III., wurde als die älteste Tochter Ja- kobs II. aus seiner ersten Ehe mit Anna Hyde ge- boren und 1677 dem damaligen niederländ. Statt- halter Wilhelm von Oranien vermählt, der 1688 Jakob vertrieb und neben seiner Gattin zum König erhoben wurde. Die Regierungs- teilnahme der Königin blieb eine nur formelle; sie verehrte ihren großen Gemahl schwärmerisch, und auch diesen tras kein Schlag so hart, wie M.s früh- zeitiger Tod; sie starb an den Blattern. -
Vgl. Nippold, Die Regierung der Königin Mary Stuart von England, Gemahlin Wilhelms III. (Hamb. 1895).
Maria Theresia, Erzherzogin von Österreich, s. Maria Theresia, deutsche Kaiserin. Maria II. da Gloria, Königin von Portu- gal (1826-53), geb. zu Rio de Ja- neiro, war die älteste Tochter des Kaisers Pedro I. von Brasilien [* 18] aus dessen Ehe mit der Erzherzogin Leopoldine von Osterreich. Nach dem Tode ihres Großvaters, des Königs Johann VI. von Portu- gal, verzichtete ihr Vater zu ihren Gunsten auf den portug. Thron [* 19] und bestimmte, daß sie sich mit seinem Bruder Miguel (s. d.) verhei- raten solle. Vorläufig blieb jedoch in Brasilien, und die Regierung in Portugal ward in ihren: Namen zuerst von ihrer Tante, Prinzessin Isabella, geführt, darauf Dom Miguel zum Regenten ernannt; doch bemächtigte sich dieser 30. Juni des Thrones und wurde in ganz Portu- gal als König anerkannt. Maria Stuart wurde im Juli nach ¶