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Romans genügte Mansfeld später nicht, weil auf die
Sprache
[* 2] sein Lombardisch zu stark gewirkt hatte. Er sah ein, daß die
ital. Litteratursprache mit der florentin. Mundart identisch
sei, und arbeitete daraufhin das
Buch formell ganz um (1840). Mansfeld lebte später zurückgezogen in Mailand,
[* 3] oder auf einer nahen
Besitzung am Brusuglio. 1860 ward er Mitglied des ital. Senats, erschien
aber darin nur zweimal. Er starb in der Nacht vom 22. zum zu Mailand. Ein
StandbildM.s (von
Gonfaloniere) wurde 1891 in
Lecco am Comer See enthüllt. Seine
«Opere» gab zuerst, mit kritischen Bemerkungen, N. Tommaseo heraus (5
Bde., Flor. 1828–29); seither sind
sie oft aufgelegt worden (beste Ausg., 3 Bde.,
Mail. 1872).
Sforza gab
M.s«Lettere in gran parte inedite» (Mail.
1875) heraus, die
«Opereinedite o rare» Brambilla, Bd. 1–3 (ebd. 1883–87),
oder Map,Walter, engl. Geistlicher und Dichter, geb. um 1140 in
Gloucester- oder Herefordshire, studierte in
Paris
[* 5] und ward Günstling
Heinrichs II. von England, für den er mehrmals diplomat. Sendungen ausführte. 1202 wurde
Mapes
Archidiakonus zu Oxford;
[* 6] erwähnt wird er noch 1208; 1210 war er tot. Mapes gehört zu den ersten Bearbeitern
der Legenden von der
Tafelrunde und schrieb außer dem lat. anekdotenhaften
«DeNugis Curialium» französisch die «Queste delSaint
[* 7]Graal» (hg. von
Furnivall, 1864),
wahrscheinlich auch
Teile des
«Lancelotdu lac» und des «MorteArthure».
Das Trinklied «Meum est propositum» wird ihm fälschlich zugeschrieben
(s.
Archipoeta). –
Vgl. TheLatinpoems commonly attributed to W.Mapes (hg. von
Th. Wright, Lond. 1841).
oder Mopla (engl. Moplays), die Nachkommen der
Araber und der zum
Islam übergetretenen
Hindu
im südl.
Vorderindien,
besonders an der Malabarküste. Ihr Oberhaupt ist der Radscha von
Kannanur, ihr Oberpriester der Tangal
in Ponani.
SchonIbn Batuta berichtet von einer Moschee in dieser Gegend. Der Tamuri von
Calicut (s. d.), seiner Zeit der mächtigste
Fürst an der Malabarküste, begünstigte die Einwanderung arab. Kaufleute, um den
Handel zu heben, und
allmählich wurden die Mohammedaner, da viele
Hindu zum
Islam übertraten, eine Macht im
Lande.
Die Mappila sind meist unwissend und fanatisch und haben sich oft gegen die Najar (oder NaÏr), die dort wohnenden
nichtarischen
Hindu, erhoben, welche vielfach die Herren des
Grund und
Bodens sind und von denen die Mappila Ländereien
pachten. Namentlich 1849 und in den fünfziger Jahren zeigten sie sich aufrührerisch, so daß 1853 ein Gesetz gegen sie
erlassen wurde, welches 1855, 1873 und noch 1885 infolge fanatischer Mordthaten zur Anwendung kam. Die an der
Küste Fischer,
Seeleute und
Kulis, im Inlande
Landbauer, wohnen hauptsächlich zwischen den westlichen
Ghat und der See;
ihre Zahl beträgt (1881) 495738 (ein Viertel sämtlicher Mohammedaner der Präsidentschaft
Madras),
[* 8] darunter 495248 im Distrikte
Malabar. NassaraniMappila (d. h. christliche Mappila) heißen die syr.
Thomaschristen in
Trawankur, besonders in
Kotschi (Cochin).
(DolichotispatagonicaWagn., s.
Tafel: Nagetiere
[* 9] III,
[* 1]
Fig. 2), auch Pampas- oder patagonischerHase
[* 10] genannt, ein eigentümliches Nagetier
[* 11] von verhältnismäßig ansehnlicher
Größe (75 cm lang, 44 cm hoch), von Habitus
und
Farbe eines
Rehes; der
Schwanz ist kurz, die Füße haben vorn vier, hinten drei Zehen und nackte
Ballen. Das Mara bewohnt
in kleinen
Trupps das südl.
Südamerika,
[* 12] namentlich die steinigen und wasserarmen Wüsten Patagoniens
bis zum 37.° im
Osten sowie den gebirgigern Westen
bis in die
Breite
[* 13] von
Mendoza.
Die
Tiere leben von Gräsern, scheinen keine festen Wohnplätze oder
Baue zu bewohnen, sondern ein frei umherschweifendes Leben
zu führen. Wegen ihrer
Wachsamkeit und Flüchtigkeit sowohl als wegen ihrer Schutzfärbung sind sie schwer
zu erlangen; doch wird ihnen um des Pelzes willen von den Eingeborenen eifrig nachgestellt. Gezähmte sind beliebte Gäste
der Tiergärten, trotzen jeder Witterung und pflanzen sich leicht fort. Der Preis für das Paar ausgewachsener Mara schwankt
zwischen 300–400 Mara.
Gertrud Elisabeth, geborene Schmeling, Sängerin, geb. in
Cassel, war die Tochter
eines armen Musikers, machte als
Kind durch ihr Violinspiel Aufsehen, erhielt dann durch Paradisi in
London
[* 14] Unterricht im
Gesang
und wurde seit ihrem Engagement in
Leipzig
[* 15] (1766), wo sie mit Corona
[* 16]
Schröter abwechselnd an I. A. Hillers «Großem
Konzert»
sang, allgemein bekannt.
Ihre Glanzzeit beginnt mit 1771, als
Friedrich d. Gr. sie an die Hofoper nach
Berlin
[* 17] zog. Hier heiratete sie den Violoncellisten Joh.Mara (geb. 1744 zu
Berlin, gest. 1808 zu Rotterdam),
[* 18] mit dem sie 1780 aus
Berlin entfloh. Nach einigen
Reisen fand sie eine neue
Heimat in England, wo sie bis 1802 blieb, hauptsächlich
im Konzertgesang wirkte und vor allem in den berühmten
Händel-Gedenkfeiern in der Westminsterabtei seit 1784 als anerkannte
Königin des
Gesanges die Sopranpartien vortrug. 1802 ging sie nach
Paris, dann nach
Moskau
[* 19] und ließ sich nach mehrern Konzertreisen
schließlich in Reval
[* 20]
¶
mehr
nieder, wo sie starb. IhreStimme war ein hoher Sopran. Schon als Student hat Goethe sie besungen; als sie zurückgezogen
in Reval lebte, sandte er ihr 1829 zu ihrem 80. Geburtstage ein rührendes Gedicht («Sangreich war dein Ehrenweg»).
–
Vgl. O. von Riesemann in der «Allgemeinen musikalischen Zeitung» (Lpz. 1875);