meh-552 rern Spielarten angebaut wird; aber auch
Asien
[* 2] besitzt in den
Straits Settlements ein großes Produktionsgebiet. Seine
gewöhnlich 30 bis 60 cm langen, gelben und zu drei bis acht büschelig beisammenstehenden
Wurzeln (Maniokwurzel), von der
Form einer Georginenwurzel, enthalten einen äußerst scharfen und sehr giftigen
Milchsaft und zugleich eine Menge
Stärkemehl, und sind nach Entfernung des
Milchsaftes durch
Auswaschen,
Kochen oder Rösten eins der wichtigsten Nahrungsmittel
[* 3] der Amerikaner. Um das Mehl
[* 4] (Farinha, Farina do mandioc) zu erhalten, reibt man die
Wurzel,
[* 5] wäscht und preßt sie aus und
bringt den ausgepreßten
Rückstand auf einer eisernen Platte, die durch
Feuer erhitzt wird, zum
Darren.
Das so erhaltene Mehl heißt Maniok,Manioka,Mandiota oder Kassave. Aus dem Wasser aber, welches zum Aufwaschen der geriebenen
Wurzel verwendet wurde, setzt sich beim Stehen ein äußerst feines und reines
Stärkemehl ab, welches
Tapioca oder Kassavestärke
genannt wird. Wird das Maniok zu einer Art Kucken gebacken, so giebt es das Kassavebrot. Man baut auch
noch eine andere Art, die man früher für eine
Abart der beschriebenen hielt, die Manihot janiphaPohl (Jucca), deren
Wurzeln
einen ganz milden Saft enthalten. Diese Art wird die süßeKassave oder
Juca oder Aipi genannt, während jene mit giftigscharfer
WurzelbittereKassave oder bittereJuca heißt.
Brasilien
[* 6] führt jährlich gegen 7 Mill. L
Tapioca und 8 Mill.
kg Maniokamehl aus; die
Straits Settlements haben eine jährliche Ausfuhr von 400000 kg
Tapioca im Werte von 1700000 Manihot.
zur engl. Interessensphäre in Südafrika
[* 7] und zum Gebiete der
Englisch-Südafrikanischen Gesellschaft
(s. d.) gehörig, liegt zwischen 18 und 21° südl.
Br. und 31° 30' und 33° östl. L. von Greenwich, östlich von
Maschonaland und westlich der portug.
KolonieGasaland, und umfaßt 26000 qkm.
Manikaland wird in seiner ganzen Länge vom Sabifluß durchströmt und auf beiden Seiten von
Gebirgen umschlossen, die sich im O.
bis zu 1870 m erheben. Das Land ist wenig kultiviert, aber außerordentlich fruchtbar an allen
Arten von
tropischen Produkten, und im N. reich an Goldlagerstätten.
Der größte Ort ist Umtali in 1310 m Höhe. Manikaland war einst dem Häuptling Gungunhaza in
Gasaland tributpflichtig und mit diesem
hatten die Portugiesen 1884 einen
Vertrag abgeschlossen, wodurch ihnen polit.
Rechte auch in Manikaland eingeräumt
waren, die sie aber erst geltend machten, als die
Englisch-Südafrikanische Gesellschaft ein
Bündnis mit dem Häuptling in
Umtali abschloß. Die Portugiesen besetzten mit Waffengewalt im Nov. 1890 Umtali, wurden aber sofort von den Engländern
wieder vertrieben.
Dieses Ereignis fachte im Jan. 1891
die Bevölkerung von Lissabon
[* 8] zum ingrimmigsten Haß gegen die Engländer
an; Zurüstungen zu einem
Kriege gegen die Chartered Company wurden in aller Hast getroffen. Allein die engl. Regierung
intervenierte und
Portugal
[* 9] mußte im Mai 1891 dem Zwang der Machtverhältnisse sich fügen und einen
Vertrag unterzeichnen,
der ganz Manikaland bis zum 33° östl. L. von Greenwich unter die
Herrschaft der
Englisch-Südafrikanischen Gesellschaft stellte. Durch Revision dieses
Abkommens 1892 wurde der vielfach gegliederte
östl. Plateaurand als Grenzlinie bestimmt und den Portugiesen damit der Ort Massi
Kessi eingeräumt.
Hauptstadt der span. Philippinen
in Ostasien, liegt auf der
Insel Luzon (s. d.), im Hintergrunde
der größten Schiffen zugänglichen
Baivon an der Mündung des 55 km langen Pasig, des Abflusses der Laguna del
Bay. Manila besteht
aus zwei, durch eine 110 m lange
Steinbrücke sowie durch eine eiserne
Hängebrücke verbundenen
Teilen, mit zusammen (1887) 154062
E., darunter 19739 (meist männlichen chines.)Ausländern. Die eigentliche Stadt (Ciudad murada) am südl.
Ufer des Pasig, Sitz des Generalkapitäns, des Erzbischofs, des königl. Gerichtshofs (RealAudiencia), mit einer fast ausschließlich span.
Bevölkerung
[* 10] von etwa 20000 Seelen, ist mit
Mauern umgeben, durch eine Citadelle
gedeckt und wird von geraden
Straßen durchschnitten, die mit ihren massiven Häusern und
Kirchen undKlöstern,
Kasernen und Regierungsbauten ein ernstes, ödes Ansehen haben.
Vor den Festungswerken liegen die
Vororte Ermita,
Pago und Malata. Wichtiger sind die auf dem nördl. Flußufer. Binondo mit
europ. Charakter ist der Hauptsitz des
Handels, der Gewerbthätigkeit sowie des Schiffahrtsverkehrs. Hier befinden sich auch
die Quais, die Chinesenstraße La Escuelta mit ihren reichen
Läden, die
Börse, alle Warenlager, Verkaufslokale
und Fabriken.
Daran schließt sich Tondo, wo Mestizen und Fremde wohnen und reger Kleinhandel herrscht.
Unterrichtsanstalten sind die
Universität, ein Gymnasium (ColegioSanJuan), eine höhere Schule für Mädchen und die Jesuitenschule.
(S. Nebenkarte zu Karte: MalaiischerArchipel.) Ein Hauptzweig der
Industrie ist die Fabrikation von Manilacigarren
und die Verarbeitung eines
Teils des
Manilahanfs (s. d.) zu
Tauwerk. Außerdem verfertigt man Nanking, Flechtarbeiten,
Teppiche,
Metallwaren u.s.w. Ferner bestehen eine große
Zuckerraffinerie,
Brennerei, Maschinenbau, meist in engl.
Händen. Im
Großhandel
sind nur wenige
Spanier, meist Engländer, Deutsche
[* 11] und Amerikaner thätig.
Der Hauptschiffahrts- und Handelsverkehr der Philippinen geht über Manila Hauptartikel der Ausfuhr
sind Zucker
[* 12] nach Nordamerika
[* 13] (1890: 140 Mill. kg), Hanf (63 Mill. kg),
Tabak
[* 14] und Cigarren (109 Mill.
Stück),
Kaffee, Farbhölzer,
Indigo,
[* 15] Büffelhörner,
Häute, Kokosnüsse,
Perlmutter und sehr bedeutende Mengen
Gold
[* 16] und
Silber (1,1 Mill. Doll. Wert). In der
Einfuhr stehen Baumwollgewebe obenan, ferner Samen,
[* 17] Garne, Wollwaren,
Chemikalien, Eisenwaren,
Reis,
Wein
usw. Am
Ausbau des
Hafens wird seit lange ohne
Energie gearbeitet. Meist engl.
Dampfer unterhalten regelmäßige
Verbindung. Eine
Eisenbahn führt nach Dagupan (192 km); die Linie nach Antipolo ist geplant.
Alle großen
Staaten unterhalten in Manila
Konsulate.
–Schon 1569 siedelten sich hier einige
Spanier an. Manila wurde häufig, am schwersten 1645, 1796, 1824,
1852, 1860, und 13. bis durch
Erdbeben
[* 18] verwüstet.
Bananenfaser,
Abaca, engl. Siam-hemp, die gelblichweiße oder bräunlichgelbe Bastfaser der
Blätter von
MusatextilisN. v. Es.
(s.
Musa).
Die weißeste Sorte, die rein ausgehechelt einen seidenartigen
Glanz zeigt, wird zu Glockenzugschnüren und allerlei
Flechtwerk verarbeitet, zuweilen auch als Einschlag in seidenen und baumwollenen Möbeldamasten verwendet.
Die sehr festen
Fasern sind verholzt und haben bei der mittlern
Dicke der Leinfaser nur ½ bis 1 cm Länge.¶