bekannte
Mangansäure, deren
Anhydrid die Formel MnO3Haben würde, und Übermangansäureanhydrid, Mn2O7. Von diesen
Oxyden bildet nur das Oxydul als
Base beständige
Salze, das
Oxyd einige sehr unbeständige.
Beim Erwärmen mit Säuren geben
alle höhern
Oxyde Sauerstoff ab unter
Bildung von Oxydulsalzen. Mit Salzsäure liefern sie
Manganchlorür und
Chlor, und
darauf beruht die Wichtigkeit der
Oxyde des Mangan für die chem. Großindustrie. (S. auch
Mangancarbonat,
Manganchlorür,
Mangansulfide
sowie die genannten Sauerstoffverbindungen.) Die Förderung von
Manganerzen wird berechnet für
Deutschland
[* 2] besitzt 52 Manganerzbergwerke, von denen jedoch nur etwa 35 im Betrieb sind, in der Rheinprovinz,
[* 3] Westfalen,
[* 4]
Bayern,
[* 5]
Baden,
[* 6] Königreich
Sachsen,
[* 7]
Thüringen und Großherzogtum Hessen,
[* 8] außerdem über 50 Braunsteingruben, von
denen sich nahezu die Hälfte in
Thüringen (Ilmenau, Elgersburg), die übrigen durch das ganze
Reich zerstreut befinden. Abgesehen
vom
Braunstein, worüber Angaben fehlen, betrug die Förderung von
Manganerzen 1893 in
Deutschland 40 788 t
im Werte von 491 951 Mangan, doch sind sowohl die Preise wie die Förderung sehr schwankend, da sich die letztere
im Laufe der letzten 10 Jahre zwischen 40-60000 t bewegt und der Preis zwischen 10-20 Mangan pro
Tonne geschwankt hat.
Mit der Verhüttung der
Erze, wenn auch nur als Nebenbetrieb, waren 6 Werke beschäftigt, der größte
Teil wandert in die
chem. Fabriken.
Manganglanz oder
Alabandin, ein tetraedrisch-reguläres, aber meist derb in körnigen
Aggregaten ausgebildetes,
eisenschwarzes oder dunkelstahlgraues Mineral von schmutziggrünem
Strich und vollkommener
Spaltbarkeit
nach dem Würfel;
spec. Gewicht 4;
chemisch ist es
Mangansulfid, MnS. In Salzsäure ist es völlig löslich unter
Entwicklung
von Schwefelwasserstoff;
es findet sich nur selten, namentlich zu Kapnik, Nagyag und Offenbanya in Siebenbürgen.
eine durch Zusatz von
Mangan von ihren
Oxyden befreite
Bronze,
[* 9] die vorzügliche Eigenschaften
besitzt.
Man stellt sie her durch Zusatz von
Mangankupfer (s.
Manganlegierungen) zur geschmolzenen
Bronze, dadurch werden die
aufgelösten
Oxyde des Kupfers und Zinns reduziert und das dabei entstehende
Manganoxydul verschlackt.
Setzt man mehr
Mangankupfer
zu, als zur Reduktion der
Oxyde notwendig ist, so erhält man eine aus Kupfer,
[* 10] Zinn und
Mangan bestehende
Manganbronze, die eine größere Festigkeit
[* 11] besitzt als die reine Kupferzinnlegierung. (S.
Phosphorbronze.)
kohlensaures
Manganoxydul, MnCO3, als Mineral
Manganspat (s. d.), entsteht als weißer, in Wasser
unlöslicher, ziemlich beständiger Niederschlag beim Vermischen einer Lösung von
Manganchlorür mit kohlensaurem Natrium.
Im feuchten Zustand länger der Luft ausgesetzt, färbt es
sich braun und enthält dann
Oxyd beigemischt;
Chlormangān, MnCl2, entsteht unter
Entwicklung von
Chlor, wenn eins der höhern
Oxyde des
Mangans mit
Salzsäure erhitzt wird; es findet sich daher in großen Mengen in den Rückständen der Chlorbereitung. Aus ihnen stellt
man das
Salz
[* 12] dar, indem man die saure Flüssigkeit mit
Mangancarbonat neutralisiert, wobei zugleich das nie fehlende Eisenchlorid
als
Eisenoxydhydrat abgeschieden wird, und dann die Lösung verdampft, wobei nach dem Erkalten das
Salz, MnCl2 + 4 H2O,
in rosenroten
Krystallen anschießt. Das Manganchlorür findet Verwendung zur Erzeugung von braunenFarben.
Ferromangan, ein weißes Roheisen mit Mangangehalt, ein Hüttenprodukt, das in großen Mengen bei der
Stahlerzeugung mittels des Bessemerprozesses (s. Eisenerzeugung) an
Stelle des
Spiegeleisens verwandt wird und die Entfernung
des Siliciums und anderer dem
Stahl schädlicher Beimengungen des Roheisens bewirkt. Es wird erhalten, indem 100
Teile Eisenerz, 550
TeileManganerz mit 120
Teilen Kalk gattiert und unter Zusatz von 500
TeilenKohle zusammengeschmolzen werden.
Man erhält so eine körnig krystallinische, silberweiße bis stahlgraue, sehr harte, politurfähige
Legierung, die 20-80
Proz.
Mangan enthält. Enthält das eine größere Menge Silicium, so heißt es Silicium ferromanganicum. Zu den manganhaltigen
Eisensorten gehört auch
Weißkorn,
Weißstrahl und
Spiegeleisen (s.
Eisen,
[* 13] Bd. 5, S. 821 b).
mit
Goethit isomorphes Manganhydroxyd,Mn2O2(OH)2, kommt in rhombischen, lang- oder kurzprismatischen,
stark vertikal gestreiften
Krystallen, auch in
Zwillingen nach dem Grundbrachydoma zu Ilfeld am Harz, zu Öhrenstock und Ilmenau
am
ThüringerWalde, zu Undenäs in Westergötland vor. Die dunkel stahlgrauen bis fast eisenschwarzen
Krystalle sind meist
zu stengeligen
Drusen
[* 15] vereinigt. Die Härte ist 3,5 bis 4; das spec. Gewicht 4,3. Vor dem Lötrohr
[* 16] ist
er unschmelzbar, das Wasser (10,24 Proz.) entweicht erst bei 200° C.; konzentrierte Salzsäure
löst das
Erz unter
Entwicklung von
Chlor.
Die wichtigste Manganlegierung ist das
Manganeisen (s. d.); außerdem ist noch zu erwähnen das
Mangankupfer, das durch ein reduzierendes Schmelzen von
Manganoxyd und Kupfer in Kohlentiegeln hergestellt
wird.
Legierungen mit 3-5 Proz.
Mangan sind der
Bronze ähnlich, hart, klingend und leicht schmelzbar. Bei 12-15 Proz.
Mangan
werden sie hart und brüchig. Man benutzt derartige Mangankupferlegierungen, um
Bronze ganz frei von
¶
mehr
Oxyden zu erhalten (s. Manganbronze). Manganneusilber, das 80 Proz. Kupfer, 15 Proz. Mangan und 5 Proz. Zink enthält, ist weiß,
läßt sich gut verarbeiten und nimmt eine schöne Politur an.