Zeit als das Hauptwerk
über ägypt. Geschichte. Es ist indes früh untergegangen;
einige Fragmente des eigentlichen
Textes hat Josephus bewahrt,
einen
Anhang des Werkes, der in
Tabellen eine kurze Übersicht der Geschichte gab, haben die spätern
Chronographen
Eusebius und Georgius
Syncellus erhalten, aber nicht aus dem Original, sondern nur aus einem von Julius
Africanus verfertigten
flüchtigen
Auszug.
Die beste
Ausgabe der Fragmente des Mandry ist die vonUnger,
Chronologie des Mandry (Berl. 1867);
König von
Sicilien, geb. 1231, war ein in letzter
Stunde zur Ebenbürtigkeit erhobener
Sohn
KaiserFriedrichs II. (s. d.) und der Gräfin
Bianca von Lancia.
Friedrich hinterließ ihm das Fürstentum
Tarent und die
Reichsverweserschaft bis zur Ankunft seines Halbbruders Konrad IV. Nach fast völliger Niederwerfung des
Aufstandes in Unteritalien
übergab er diesem das Königreich (1252); nach Konrads
Tode (1254) wurde er von den
Großen des
Reichs
zum
Regenten erhoben. Da Papst Innocenz IV. sich weigerte, das staufische
Erbrecht anzuerkennen, flüchtete Manfred zu den Sarazenen
nach Lucera. An ihrer
Spitze besiegte er bei Foggia die päpstl.
Truppen, um dann nach Niederwerfung von
Capua,
Neapel,
[* 2]
Aversa und
Brindisi (1256) nach
Sicilien überzusetzen. Auf
Grund eines falschen Gerüchts von Konradins
Tod ließ er sich in Palermo
[* 3] zum König krönen, sicherte jedoch Konradins Abgesandten dessen Erbfolge zu.
Damit brach für
Sicilien eine glückliche Zeit an, und das Leben am
Hof
[* 4] zu Palermo, an welchem aufs neue die Dichter und Gelehrten
Schutz fanden, begann den frühern
Glanz wiederzugewinnen. Zugleich ließ sich Manfred weder durch den Fall
Ezzelinos (s. d.) da
Romano, noch den
Bann des Papstes hindern, den vertriebenen florentin. Ghibellinen zum
Sieg (bei Montaperto
zu verhelfen und damit die Schutzherrschaft über
Florenz
[* 5] und fast ganz
Toscana zu erwerben, während er
andererseits durch Verheiratung (1262) seiner Tochter erster
Ehe, Konstanze (s. d.), mit
Peter von
Aragonien sich eine
Deckung
gegen Westen verschaffte und selbst durch eine
zweite Ehe mit Elena, der Schwester des griech.
KaisersTheophilus, die normannisch-staufische
Orientpolitik aufnahm. Diese Machtstellung
M.s schärfte den Unwillen der
Anhänger Konradins inDeutschland
[* 6] und brachte namentlich Papst
Urban IV. zum
Abschluß der Verhandlungen mit
Karl (s. d.) von
Anjou, der 1265 bei
Ostia landete
und 1266 in Unteritalien einbrach. In der nun folgenden
Schlacht bei
Benevent wurden die
Deutschen infolge des
Verrats der
Barone geschlagen; Manfred selbst suchte und fand den
Tod.
Seine
Witwe und
Kinder wurden auf der Flucht nach
Epirus in
Trani ergriffen und an
Karl vonAnjou ausgeliefert; Elena starb 1271;
seine drei
Söhne blieben bis zu ihrem
Tod im Gefängnis, seine Tochter
Beatrix wurde nach 18jähriger Gefangenschaft gegen
Karls I. Sohn,
Karl II., 1284 ausgelöst. – Raupach, O.
Marbach und F. W. Rogge machten Manfred zum
Helden einer
Tragödie. –
Seestadt in der ital.
Provinz und im
Kreis
[* 7] Foggia, Sitz eines Erzbischofs, am Golf voll Manfredonia, am Fuße des
Monte-Gargano und an der Linie Foggia-Manfredonia (36 km) des
AdriatischenNetzes, hat (1881) 8941, mit Zapponeta 9232 E., eine von
Kardinal
Orsini erbaute, 1848 restaurierte
Kathedrale und einen durch
Forts geschützten
Hafen. Etwas südlich
lag das alte
Sipontum, welches 194
v. Chr. von den
Römern kolonisiert und später durch
Erdbeben
[* 8] zerstört wurde; König
Manfred
verpflanzte 1261 die Bewohner an die
Stelle des jetzigen Manfredonia. Seit 1877 haben
Ausgrabungen bedeutende Überreste zuTage
gefördert.
Serradas, Gebirgszug in Centralbrasilien, zwischen den Parnahybaquellen und dem
Tocantins, an der Grenze
zwischen
Maranhão und Goyaz, besteht wahrscheinlich aus Kreidesandstein und erhebt sich bis gegen 1000 m Höhe.
(türk.), ein offenes großes Feuerbecken aus
Messing, Kupfer
[* 9] oderThon, in das im
Orient
zur Erwärmung des Zimmers ausgeglühte
Kohlen geschüttet werden.
(engl. Mangalore, bei den Eingeborenen oft Kodigal), Hafenstadt im Distrikt Südkanara
der indobrit.
Präsidentschaft
Madras,
[* 10] an der Malabarküste.
Obgleich der
Hafen nur mittelmäßig ist,
so bildete er im
Reich Maisur unter
Haidar-Ali und
Tipu Sultan einen wichtigen Seehandelsplatz und hat (1891) 40922 E., darunter 9845
Christen,
sowie bedeutende Ausfuhr von
Kaffee.
(chem. ZeichenMn,
Atomgewicht 54,8), ein dem
Eisen
[* 11] ähnliches Metall, das sich sehr verbreitet
in der Natur findet. Es kommt niemals gediegen, sondern mit Sauerstoff verbunden in mehrern
Erzen, ferner spurenweise in der
Asche der
Pflanzen, in den
Knochen
[* 12] und dem
Blute und in vielen
Mineralien
[* 13] vor und ist ein steter Begleiter des
Eisens. Die eigentlichen
Manganerze sind der Pyrolusit oder das Graubraunsteinerz, der
Braunit, der Hausmannit, der
Manganit, der
Manganspat u. a. m. Man gewinnt das Mangan durch Reduktion von
Manganoxyduloxyd mit
Kohle im heftigsten Gebläsefeuer oder durch
Reduktion von
Manganchlorür mit Natrium oder
Magnesium. Es ist überaus strengflüssig, rötlichweiß, spröde, sehr hart
und einer hohen Politur fähig. Die Angaben über das spec. Gewicht schwanken zwischen 7 und 8. Das Mangan wird
vom
Magneten nicht angezogen. Mit
Eisen bildet es eine
Legierung, das
Ferromangan oder
Manganeisen (s. d.). Das Mangan verbindet sich
mit Sauerstoff in sehr verschiedenen Verhältnissen: zu
Manganoxydul, MnO,
Manganoxyduloxyd, Mn2O4,
Manganoxyd, Mn2O3,
Mangansuperoxyd, MnO2, die nur in
Salzen¶
mehr
bekannte Mangansäure, deren Anhydrid die Formel MnO3Haben würde, und Übermangansäureanhydrid, Mn2O7. Von diesen
Oxyden bildet nur das Oxydul als Base beständige Salze, das Oxyd einige sehr unbeständige. Beim Erwärmen mit Säuren geben
alle höhern Oxyde Sauerstoff ab unter Bildung von Oxydulsalzen. Mit Salzsäure liefern sie Manganchlorür und Chlor, und
darauf beruht die Wichtigkeit der Oxyde des Mangan für die chem. Großindustrie. (S. auch Mangancarbonat, Manganchlorür, Mangansulfide
sowie die genannten Sauerstoffverbindungen.) Die Förderung von Manganerzen wird berechnet für
Deutschland besitzt 52 Manganerzbergwerke, von denen jedoch nur etwa 35 im Betrieb sind, in der Rheinprovinz,
[* 15] Westfalen,
[* 16] Bayern,
[* 17] Baden,
[* 18] Königreich Sachsen,
[* 19] Thüringen und Großherzogtum Hessen,
[* 20] außerdem über 50 Braunsteingruben, von
denen sich nahezu die Hälfte in Thüringen (Ilmenau, Elgersburg), die übrigen durch das ganze Reich zerstreut befinden. Abgesehen
vom Braunstein, worüber Angaben fehlen, betrug die Förderung von Manganerzen 1893 in Deutschland 40 788 t
im Werte von 491 951 Mangan, doch sind sowohl die Preise wie die Förderung sehr schwankend, da sich die letztere
im Laufe der letzten 10 Jahre zwischen 40-60000 t bewegt und der Preis zwischen 10-20 Mangan pro Tonne geschwankt hat.
Mit der Verhüttung der Erze, wenn auch nur als Nebenbetrieb, waren 6 Werke beschäftigt, der größte Teil wandert in die
chem. Fabriken.