außer-544 ordentliche
Verbreitung fand, hinter der selbst
Polo zurückstehen mußte. Es ward schon im 15. Jahrh. häufig gedruckt
in franz., lat., engl., ital.,
span., deutscher, holländ, und czech.
Sprache.
[* 2] In deutscher
Sprache existieren von dem «Reisebuch des Joh.
von Montevilla» zwei alte, wiederholt gedruckte
Übersetzungen, die eine von Michelfelser (zuerst gedruckt
1481),
die andere von einem Domherrn von Metz,
[* 3]
Otto von Diemeringen. Das Original war französisch geschrieben. –
Vgl. Nicholson
und
Yule in dem betreffenden
Artikel in der «Encyclopædia Britannica», Bovenschen, Untersuchungen
über
Johann von Mandeville und die
Quellen seiner
Reisebeschreibung (in der «Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde
[* 4] zuBerlin»,
[* 5] XXIII, 1888, S.177);
G. F. Warner, The bukeof J. Maundeville (Roxburghe Club, 1889);
Vogels, Handschriftliche Untersuchungen
über die engl. Version
M.s (Krefeld
[* 6] 1891).
engl. Vasallenstaat in
Britisch-Indien, in den südl. Abhängen des Himalaja, steht unter einem Radschputen-Radscha
und gehört zum Pandschab. Er hat auf 2917 qkm (1891) 160923 E., meist
Hindu.
Wakore,
Malinke,
Soninke, Sarakole,Bambara,
Susu,
Vei, ein weitverbreiteter Negerstamm in Nordwestafrika. Nach
eigener Sage
soll er seinen Ursitz im Innern des Kontinents und später in
Futa-Dschalon inSenegambien
gehabt haben. Nach arab. Nachrichten hat sich ein
Teil desselben schon im 12. Jahrh. dem
Islam zugewandt. Vom 13. bis zur Mitte
des 15. Jahrh. bildete er im nördl. Nigerbogen, mit wahrscheinlicher
Ausdehnung
[* 7] bis zum
FlusseGambia und ans
Meer, das große
Reich Melle (daher wohl auch die BezeichnungMalinke).
Dieses
Reich zerfiel, als die
Tuareg sich
Timbuktus bemächtigten und
Songhay seine Selbständigkeit errang. Darauf drangen die
Mandingo gegen Westen nach
Senegambien und nach
Südenbis in das Hochland und die Küstengegend von
Liberia
[* 8] vor. In
Senegambien unterwarfen
sie sich die Sarakole (Serrakolet) oder
Soninke, die seit Jahrhunderten am obern
Senegal ansässig gewesen
sein sollen, und die
Joloff in den Küstengegenden; im Laufe der
Zeiten vermischten sie sich aber derart mit den
Soninke, daß
diese jetzt als eine Unterabteilung der Mandingo betrachtet werden.
Gegenwärtig bewohnen die als Mandingo die Landschaften Manding,
Bure und
Bambuk (zwischen dem obern
Niger und
dem
Faleme) und das Hinterland von
Liberia mit dem Hauptort Musardu, als
BambaraKaarta und
Segu, als Sarakole und
Soninke in zerstreuten
Gruppen den obern
Senegal von
Bakel, Basulaba bis zum
Niger, die Niederungen des
Casamance und
Gambia, als
Susu die franz.
Kolonie
Rivières du Sud. Die Hautfarbe der Mandingo ist dunkelbraun, die der
Soninke sogar ins Rötliche schillernd;
die Gesichtsbildung entspricht einem gemilderten Negertypus. Sie waren vor dem Eindringen der
Fulbe die eigentlichen
Träger
[* 9] der Kultur; sie sind geistig sehr regsam, besitzen einen Schatz von
Märchen und Sagen und gehören zu den musikalischsten
Negern von Westafrika. Die Mandingo sind größtenteils Muselmänner, ja eifrige Verbreiter
des
Islams; einzelne Stammteile, wie die Bewohner von
Bambuk und die
Bambara am
Niger, halten fest an ihrem heidn.
Glauben. –
Mehl
[* 10] aus der
Wurzel
[* 11]
des
Manihot (s. d.). ^[= (Manihot utilissima Pohl oder Jatropha Manihot L., s. Tafel: Tricoccen, Fig. 5) oder Kassavestrauch, ...]
(ital. mandolino, von mandola[[mandorla],d. i.
Mandel), ein kleines, meist nur Melodie
spielendes, von der Guitarre begleitetes lautenartiges
Instrument, das mit einem Federkiel oder einem Plektron aus Schildplatt,
oder mit einem Finger der rechten
Hand
[* 12] gespielt wird. Es ist vorzüglich in
Italien
[* 13] beliebt.
Die neapolitanischen Mandoline sind mit
vier Saitenpaaren (gdae), (Anmerkung des Editors: (siehe
Faksimile) ) die MailänderMandoline mit fünf oder
sechs Saitenpaaren bezogen.
Mandolinenschulen veröffentlichten Bartoluzzi
(Wien
[* 14] und
Leipzig)
[* 15] und O.
Schick (Lpz. 1893).
Juss.,Mandragora oder
Alraun, Pflanzengattnng aus der Familie der
Solanaceen (s. d.) mit wenigen mediterranen
Arten, stengellosen, ausdauernden Kräutern, die auf einem großen, mehrköpfigen, fleischigen, rübenartigen
Wurzelstocke ovale oder lanzettliche
Blätter und viele gestielte
Blüten tragen, deren
Kelche und Blumenblätter fünfspaltig
sind, fünf
Staubgefäße
[* 16] enthalten und einfächerige vielsamige, auf dem
Boden liegende
Beeren hervorbringen.
Der Wurzelstock
der in Südeuropa heimischen Mandragora officinalisMill. ist der
Alraun (s. d.).
Maimon oder Waldteufel (CynocephalusMormon Illig.,
s.
Tafel:
Affen
[* 17] derAlten WeltIV,
[* 1]
Fig. 3), eine zur Gattung Pavian (s. d.)
gehörende Affenart, welche einen langen Hundskopf, einen kleinen gelben
Bart am
Kinn, einen spitzen Haarwulst auf dem Scheitel
und blaue, tiefgefurchte
Backen besitzt, wozu bei den erwachsenen Individuen noch eine scharlachrote
Nase
[* 18] kommt, welche
Farbe auch die
Gesäßschwielen und die benachbarte
Haut
[* 19] haben. Der
Schwanz ist nur ein kurzer Stummel.
Der Mandrill wird 1–1,5 m hoch und ist wegen seiner Wildheit und Kraft
[* 20] sowie wegen seines fürchterlichen Gebisses
ein gefährliches
Tier und deshalb in seinem Vaterlande
Guinea von den Bewohnern sehr gefürchtet. Er bricht
daselbst truppweise in Felder und Gärten ein und verübt arge Verwüstungen. Von der Westküste
Afrikas gelangt alljährlich
eine große Anzahl kleiner Mandrill auf den europ. Tiermarkt, die für etwa 100 Mandrill das
Stück verkauft werden. Von diesen, die sich in derJugend durch Munterkeit und Gelehrigkeit auszeichnen,
erreichen nur wenige ein höheres
Alter.
Die meisten gehen während des Zahnwechsels an
Krämpfen zu
Grunde. Die wenigen aber, welche denselben überstehen, sind wertvolle
Stücke der zoolog. Gärten und Menagerien und werden oft mit 1000 Mandrill und
mehr bezahlt. Sie sind allerdings, und namentlich die Männchen, wahre Scheusale, sowohl körperlich
durch abschreckende Häßlichkeit, als geistig durch ihre bestialischen Leidenschaften.
Ihre Pflege verlangt
Aufmerksamkeit;
sie können
Sommer und Winter im
Freien zubringen (s.
Affen) und pflanzen sich zuweilen fort.