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fresscnen Wirbeln besitzt und die Fluhperlen liefert. Diese werden besonders in den kleinen, kalkarmen, übcrilrgebirgsgrund strömenden Flüssen Vöbmens, Sachsens und Nordbayerns, aber auch in Schweden [* 2] und Laypland gewonnen. Die Fischerei [* 3] auf Perlen- muscheln ist meist Regal und wird verpachtet; in einem Zeitraum von 117 Jahren betrug der Wert der Pcrlcnausbeute in ganz wachsen etwa 13000 Thlr. Malerpinsel, s. Pinsel. Maler-Radierer, Maler-Kupferstecher isrz. pkinti'OFrkvenr), ein Künstler, welcher baupt- sä'chlich nach eigenem Entwurf Kupfersticke aus- führt; auch ein Verzeichnis solcher Kupferstiche, so besonders von Vartsch, 1^6 p6inti'6-Fi'HV6ur (21 Bde., Wien [* 4] 1803 - 21); Passavant, 1^6 p6inti-6 - Ai-Hvmir i6 Bde., Lpz. 1860 - 64); Andresen, Die deutschen Malet (ebd. )866 fg.).
Malerfchulen, Fachschulen zur Ausbildung von Dekorations- und Zimmermalern, sind in der Regel mit Lackiererschulen (s. d.) verbunden. Maler- und Anstreicherarbeiten, ein Teil dcs Bauanschlaas (s. d.), werden nach den Farben- materialien, welche zum Anstrich (s. d.) dienen, ein- geteilt; man rechnet auch das Vergolden und Bron- zieren zu den Malet u. A. Bei Facaden rechnet man die volle Fläche, indem man annimmt, das; die aus- zulassenden Öffnungen als Thüren, Fenster u. s. w. sich mit den Mehrarbeiten in den Leibungen, vor- springenden Gesimsen, Verdachungcn u. s. w. aus- gleichen.
Bei Thüren berechnet man nur die beiden großen Flächen, obgleich die Holzstärken ebenfalls gestrichen werden müssen. Bei Fenstern rechnet man nur eine Seite in vollem Quadratmaß und nimmt an, daß für die ausfallenden Glasflächen die andere Seite mitgestrichcn werden kann. Im allgemeinen wird Material und Arbeitslohn nicht getrennt veran- schlagt. Nach dem Baugewerkskalender 1896 kostet: 1 hin Fußböden, Breitwände n. dgl. 3mal mit guter Malet Ölfarbe zu streichen, einschließlich Ver- kitten der Fugen 0,55-0,60 1 « Fußböden wie vorher zu streichen und mit Fußbodenlack zu lackieren 0,70-0,80 1 » Fenster von anßen holzartig, von innen 3mal weiß zu streichen und zu lackieren . . . 1,12-1,40 1 « Fa^adcn imal zu ölen und 3mal mit Ölfarbe zu streichen 1,00-1,25 1 » desgleichen imal zu ölen, sandstcinartig in Olwachsfarbe zu streichen . 1,20^1,50 1 « geputzte Wandstächen 2mal mit Kalkfarbe zu streichen 0,15-0,25 1 » desgleichen zu seifeu, mit Leimfarbe zu strei- chen und mit Liuien abzuziehen 0,15-0,20 1 « Tecke zu malen nud mit verziertem Gesims, [* 5] Schlußleiste, Fries und Rofette zu versehen 0,95-1,15 1 » Decke [* 6] mit Stnckgesims und Deckenlcistc zn verzieren und zu vergolden 1,20-2,35 1 « zweimaliger Anstrich mit Holzteer 0,45 Malesherbes (spr. mälsärb), Chretien Guil- laume de Lamoignon de, franz. Staatsmann, geb. zu Paris, [* 7] war schon im Alter von 24 I. Parlamentsrat und 1750-63 Direktor der obersten Censurstelle.
Später als Präsident der Steuerkammer ((^onr ä63 ^iä68) verfolgte er die babsüchtigen Generalpächtcr und widersetzte sich den Eteueredikten des Hofs. Als der Hof die [* 8] Parla- mente auflöste, richtete er 1771 an Ludwig XV. eine kühne Vorstellung, in der er die Berufung der Reichsständc forderte, was die Verbannung auf seine Güter und auch die Auflösung der Eteuer- kammer zur Folge hatte. Mit der Thronbesteigung Ludwigs XVI. und der Herstellung der Parlamente trat Malet wieder an die spitze der ^tcucrkammer.
Seine Popularität bewog den König, ihm 1775 die Verwaltung dcs Innern zu übertragen, wäh- rend sein Freund Turgot die Finanzen erhielt. Die Reformbestrebungen beider Männer scheiterten an dem Widerstände des Hofs und der Parlamente, und der Rücktritt Turgots bewog auch Malet zur Abdankung. 1787, kurz nach dem Zu- sammentritt der Versammlung der Notabeln, rief ihn der Hof nochmals ins Ministerium, aber man gestattete ihm keinen Einfluß, so daß er schon vor Versammlung der Reichsstände, deren Berufung er dringend angeraten hatte, wieder zurücktrat. Er war dann in dem Prozeß des Königs einer von dessen Verteidigern, wurde Dez. 1793 verhaftet und einer Verschwörung angeklagt. Am starb er unter der Guillotine. Malet hinterließ zahl- reiche Schriften über Landbau und Botanik. Über seine Thätigkeit als Präsident der Steuerkammern geben Ausschluß die «^IßmoireZ i)0ur 86rvir a 1'diz- toii-6 än äroit pudlio cle Ia ^rancL» (Brüss. 1779). Nach seinem Tode erschienen von ihm: «?6N3ä63 et ina,xiin68» (Par. 1802),
«NomoirkZ 8ur 1a Ndrairi? et 1^ lidei-te äs 1a pr6886» (ebd. 1809; 2. Aufl. 1827), " in6äit68» (ebd. 1808; 2. Ausg. 1822). - Biographien Malet' schrieben Dubois (3. Aufl., Par. 1806), Gaillard (ebd. 1805), Voissy d'Anglas (2 Bde., ebd. 1819-21), Rozet (ebd. 1831), Dupin (ebd. 1841) und Vignaux, Nkinoirez 8nv N. (ebd. 1874). 1826 wurde ihm im Iustizpalast zu Paris ein Denkmal errichtet. Malet (spr. -leh), Claude Francois de, franz. General, geb. zu Dole (Franche- Comte), bekannt durch seine Verschwörung gegen Napoleon I., trat im Alter von 16 I. in die Armee und stellte sich 1790 als eifriger Anhänger der Re- volution an die Spitze der Nationalgarde seiner Heimat.
Später gina er als Kapitän zur Rhein- armee, wurde 1799 Brigadegeneral in der Alpen- armee, kam 1805 nach Italien [* 9] und erhielt das Gouvernement zu Pavia. Weil er aber seine re- publikanische Gesinnung nicht verleugnete, wurde er 1807 abgesetzt und 1808-12 gefangen gehalten, ^chon 1809 suchte er vergebens eine Verschwörung während des russ. Feldzugs, glaubte er die Zeit ge- kommen, seinen lange gehegten Plan, den Kaiser zu stürzen, auszuführen. Er entfloh in der Nacht vom 22. zum 23. Okt. mit dem Abbe Lafon aus der Haft, erschien in den Kasernen und suchte die Soldaten aufzuwiegeln. Dem Platzkommandanten General Hullin teilte er den Tod des Kaisers und die (5r- ricktung einer Provisorischen Regierung mit, wurde aber von Hullin und seinem Adjutanten überwäl- tigt. Schon am nächsten Tage wurde Malet mit seinen Mitschuldigen, den Generalen Guidal und Lahorie, vor eine Militärkommission gestellt und mit seinen beiden Gefährten erfchossen. -
Vgl. Lemare, N., on cou^-ä'wil 8ur i'ori^inL, 1^3 6ie- !N6nt3, 16 dut 6t 163 M0^LN8 6(38 con^ui'ktionZ, 6tc. (Par. 1814);
Lafon, I^toire c?6 1a conMi-ation äs ^1. (ebd. 1814);
Saul- nier, Üe1aii'ci886M6nt8 8ur 1^ coi^pii'ation äe N. (ebd. 1834);
Dourille, IIi8t0ii-6 ä6 1a coi^pirktion äo ^1. (ebd. 1840);
Hamel, I,'1ii8t0ii-6 ä68 äeux c0N8pii'lltion3 (In F6N61'3.I N. (ebd. 1873).
Malet (spr. mället), Sir Edward Valdwin, engl. Diplomat, geb. im Haag, [* 10] Sohn Sir Alexander Cbarles M.s, frühern engl. Gefandten beim Teutschen Bundestage, trat, in Eton und Orford erzogen, 1854 alo Attache feines Vaters ¶