dienen. Eine altertümliche, aus der altindischen hervorgegangene, doch national gewordene Litteratur haben die Javanen (teils
im
Kawi [s. d.], teils in den modernen
Sprachen) und durch den Einfluß der arab. Kultur die Malaien (s. d.)
entwickelt; doch besitzen auch die menschenfressenden
Batak und die
Bugi und Makassaren eine reiche Volkslitteratur.
Vgl. W. von
Humboldt, über die Kawisprache (3 Bde., Berl.
1836-40);
Hale, Ethnography and philology of the
United States exploring expedition (Philad. 1846);
oder
Mala, die zweitgrößte der engl. Salomon-Inseln, durch die Indispensable-straße
von der deutschen
Isabella-Insel getrennt, erstreckt sich von NW. nach SO. und
bedeckt 6200 qkm. Malaita ist stark gebirgig und erreicht im Kolovratberge 1300 m
Höhe.
Malakka, Malaiische Halbinsel, eine Halbinsel, welche sich von dem südl.
Teile von Hinterindien
[* 3] mit einem
Areal
von etwa 154000 qkm von 13° 30' bis 1° 3' nördl.
Br. gegen S. erstreckt, gegen W. vom
IndischenMeere,
gegen O. vom
Meerbusen von Siam und der
ChinesischenSüdsee bespült und gegen
SW. durch die
Straße von Malaka von der
InselSumatra
geschieden. (S. Karte:
Ostindien
[* 4] II. Hinterindien.) Ihr
Inneres wird bis zu den
KapsRomania und
Buru, den
südlichsten
Spitzen der Halbinsel, von hauptsächlich granitischen und paläozoischen Gebirgsketten durchzogen, welche die
Wasserscheide bilden.
Unter 10 ½° wird sie durch die
Krah-Landenge auf 109 km eingeengt. Hier ist sie nur 25 m hoch, im N. erreicht sie im Mjengmoletkat
2150, im S. bis zu 3000 m. Bei der Schmalheit ist das
Flußsystem wenig entwickelt. Die
Vegetation schließt
sich am nächsten an die
Sunda-Inseln (s. d.) an, obwohl die besondern
Arten der hinterind. Halbinsel durchaus nicht fehlen.
Es kommen 65 Säugetiere überhaupt vor, darunter aber keine einzige originelle Art, wohl aber der Siamang, 16 Fledermäuse,
der Elefant,
[* 5]Tiger, Hirsche,
[* 6] Wildschweine u. s. w. Auch keine einzige Vogelgattung ist auf Malaka beschränkt.
Schlangen
[* 7] sind wie Schildkröten
[* 8] und
Krokodile
[* 9] zahlreich, weniger die Eidechsen.
[* 10] Ungeschwänzte
Amphibien,
Süßwasserfische,
Landmollusken,
Insekten,
[* 11] besonders schöne
Tagfalter sind gut vertreten. Wichtige Produkte sind Pfeffer, Zinn und
Gold.
[* 12] Malaka exportiert
mehr als die Hälfte der Zinnproduktion der Erde. Die Küstenbewohner sind Malaien (s. d.);
im Innern und in den Wäldern leben wilde Wanderstämme, die Karian, Samang, Mantra, Jacun, Sabimbamg, Muka, Kuning und Biduanda.
Die Samang sind Negrito. An der
Küste sind viele
Chinesen angesiedelt. Die Gesamtbevölkerung beträgt 670000
Köpfe, wovon 500000
Malaien, 150000 Siamesen, 20000 Ureinwohner. Die Halbinsel zerfällt in die brit.
Besitzungen, von denen eine Malaka genannt wird, die unter sich und mit
Großbritannien
[* 13] verbündeten Schutzstaaten Jelebu, Negri
Sembilan, Sungay Ujong,
Salangor,
Perak und
Pahang (s.
Straits Settlements) und in mehrere unabhängige oder von dem
Reiche Siam
abhängige Malaienstaaten. -
Vgl. IsabellaBird, The
Golden Chersonese (Lond. 1883);
TenisonWood, Physical
geography of the Malayan Peninsula (in der «Nature», 1884, XXXI);
Stevens, Materialien
zur Kenntnis der wilden
Stämme auf der Halbinsel Malaka, Bd. 2 der «Veröffentlichungen
aus dem Museum für
Völkerkunde zu
Berlin»
[* 14] (Berl. 1892).
langgestreckte Lidoinsel vor den Lagunen von
Venedig,
[* 18] mit gleichnamiger Gemeinde von (1881) 1984 E. Der
Porto di Malamocco ist die befestigte Haupteinfahrt zum
Hafen und trennt Malamocco von dem
Litorale di Pellestrina.
(ital.), Verbrecher, welche dieMafia (s. d.) zur Ausführung von Racheakten benutzt;
ihre
Ahnen sind die
Bravi des 16. und 17. Jahrh. Malandrins (spr. -angdräng) hießen
in
Frankreich unter
Johann dem Guten und
Karl V. die herumstreifenden
Soldaten, die das Land verwüsteten, und die Duguesclin
nach
Spanien
[* 19] führte.
rechter Nebenfluß der Oder im preuß. Reg.-Bez.
Oppeln,
[* 21] entspringt in
Polen, tritt in
Schlesien
[* 22] ein, wo er nach WNW. zwischen den Jurahöhen und der Muschelkalkhochebene fließt,
mündet 6 km unterhalb Oppeln.
Der Malapane ist 120 km lang, von Krascheow an 44 km weit flößbar.
die Luft in sumpfigen, von Fiebern heimgesuchten Gegenden. Man nahm früher an, daß durch sie die Fieber, die man deshalb
kurzweg auch als Malariafieber bezeichnet, erzeugt würden, und stellte sich dabei vor, daß im Boden solcher Gegenden durch
Zersetzungsvorgänge der organischen Stoffe, welche durch die feuchte (sumpfige) Beschaffenheit desselben unterhalten
würden, gasförmige oder flüchtige Körper (Sumpfluft, Sumpfmiasmen) gebildet würden, welche schädlich auf den Körper
der Bewohner einwirkten.
Insbesondere glaubte man, daß die Nacht der Entwicklung dieser Miasmen sehr günstig sei, weil sehr häufig Leute, welche
während der Nacht im Freien geblieben, fast unmittelbar vom Fieber befallen wurden. Am schlimmsten zeigen
sich sumpfige Gegenden in den Tropen, doch kommt die auch in der gemäßigten Zone vor. Berüchtigt ist von alters her die
Umgebung Roms (die Pontinischen Sümpfe). Nach den neuern Erfahrungen über die Entstehung von Krankheiten besteht kein Zweifel
mehr, daß nicht gasförmige oder flüchtige Stoffe, sondern kleine Lebewesen die Erreger der Malariaerkrankungen
sind. Im Blute der an Wechselfieber erkrankten Menschen finden sich solche Lebewesen. Im Boden der Malariagegenden sind solche
jedoch noch nicht nachgewiesen worden.
Die wichtigste Malariakrankheit ist das Wechselfieber (s. d.), das je nach Ort und Erscheinungen verschieden benannt
wird (Kaltes Fieber, Dschungelfieber, Malariafieber). Häufig wird es als Malaria kurzweg bezeichnet. Durch
Verminderung der Feuchtigkeit des Bodens (Drainage)
[* 24] und Bodenkultur können Malariagegenden gesund gemacht werden; Bepflanzungen
mit stark wasserentziehenden Gewächsen werden vielfach zur Beseitigung der Malariakrankheiten ausgeführt. Wo ohne auffallend
feuchten Boden Malariakrankheiten vorkommen, ist der sehr poröse Untergrund gewöhnlich mit organischen Stoffen stark überladen.