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Makrobioi (grch., d. h Langlebende), im Alter- tum Name einer äthiop. Völkerschaft.
Makrobiotik (grch., d.i. die Kunst, lange zu leben, Lebensvcrlängerung), nach einem Buch dieses Titels von Hufeland (s. d.) derjenige Teil der mediz. Wissenschaft, welcher die das menschliche Leben wider- natürlich verkürzenden Einflüsse erörtert und die Re- geln aufstellt, nach denen man sein Leben den Natur- gesetzen gemäß auf möglichst lange Dauer bringen kann. Im wesentlichen ist Malabar ganz gleichbedeutend mit Diätetik oder Hygieine (s. d.), und der von andern Ärzten gewählte Name Orthobiotik (Kunst richtig zu leben) bezeichnet den Zweck, auf welchen es Zufe- land absah, weit sachgemäßer. -
Vgl. auch Kleucke, Katechismus der Malabar (3. Aufl., Lpz. 1878);
Büchner, Das Buch vom langen Leben (ebd. 1892).
Makrocephälen, s. Makrokephalen.
Makrochirie (grch.), angeborene übermäßige Entwicklung der Hände. Makrocyten (grch.), abnorm große Blutkörper- chen, finden sich bei perniciöser Anämie, bei der Leukämie, Bleichsucht (s. diese Artikel) und Leber- cirrhose (s. Leberentzündung).
Makrodaktylie (grck.), angeborene Hypertro- phie (Riesenwuchs) der Finger. Makrodiagonale (grch.), im rhombischen und triklinen Krvstallsystem (s. Krystalle) die größere der beiden nicht vertikal stehenden Achsen. Makrodomen (grch.), s. Doma. Makroglossie (grch.), s. Glossoccle.
Makrokephalen (grch., d. h. Großköpfe), eine künstlich hervorgerufene Form des menschlichen Schädels, wobei der Kopf ungemeine Höhe und turmartige Gestalt gewiunt.
Sie wird dnrch eine um Stirn und Hinterhaupt gelegte Kopfbinde er- zeugt. Schädel dieser Art, die sich von den Flatheads und den inehr durch Kürze und Breite [* 2] abweichen- den künstlich difformen Schädeln der Alt-Peruaner lehr unterscheiden, hat man in der Krim, [* 3] am Kau- lasus, in Oberösterreich, in Amerika [* 4] und andern Orten ausgcgraben.
Völlig normale und nur durch ansehnliche Größe ausgezeichnete Schädel hat Vir- chow als Kephalon, ihre Träger [* 5] als Kepha- lonen bezeichnet.
Die erheblichste Vergrößerung erleidet der Schädel durch Gehirnwassersucht (s. d.. Das; dcr Schädel (und mit ihm das Gehirn) [* 6] geistig boch begabterMännerdurchschnittlich die Mittelmaße übersteigt, wiesen Vroca und Welcker nach. Makrokosmos (grch.), s. Kosmos. Makrolepidopteren, die Großfalter ts. d. und Insekten).^ [* 7]
Makronen (ital.), Konfekt in Form von kleinen runden oder länglichen Kuchen, aus süßen oder bittern Mandeln, Zucker [* 8] und Eiweiß bereitet. Makrophthalmus(grch.), f.Megalophthalmus.
Makropinakotd, s. Pinakoid. Makropoden, soviel wie Großflosser, s. Laby- rinthfische. j'(Niesenwuchs) des Fußes. Makropödie (grch.), angeborene Hypertrophie MakroPrismen, s. Prisma. [* 9] Makröpsie oder Megalopsie (grch.), Gröher- sehen, kann vorkommen beim Sehen [* 10] mit einem und mit beiden Augen. Da sich das Urteil über die Größe eines gesehenen Gegenstandes zusammensetzt aus der Größe des Gesichtswinkels, unter dem das Objekt auf der Netzhaut sich abbildet, und der Ent- fernung, in die wir dasselbe verlegen, so wird ein und dasselbe Objekt größer erscheinen, wenn wir es für ferner, und kleiner, wenn wir es für näher hal- Brockhaus' KonversationZ-Lexikon. 14. Aufl.. XI. ten. Die Entfernung selbst aber schätzen wir ab nach der für die Einstellung des Auges auf den Gegenstand erforderlichen größern oder geringern Anspannung der innern oder äußern Augenmuskeln, über die uns das Muskelgefühl unterrichtet.
Ist nun die Einstellung in ungewohnter Weise erleich- tert (beim einäugigen Sehen durch einen Krampf- zustand im Accommodationsmuskel, beim zwei- äugigen Sehen durch Schwäche der äußern geraden Augenmuskeln), so entsteht die falsche Vorstellung einer größern Entfernung und damit Gröherfehen des Gegenstandes.
Umgekehrt rufen solche Zustände, die die Einstellung des Auges erschweren (beim ein- äugigen Sehen Lähmung des Accommodations- muskels, beim zweiäugigen Sehen Schwäche der innern geraden Augenmuskeln), die falsche Vor- stellung eines zu kleinen Abstand es und damit Kleinersehen (Mikropsie) hervor. MakroPyramiden, s. Pyramide. Makroskopisch (grch.), mit unbewaffnetem Auge [* 11] wahrnehmbar;
Gegensatz mikroskopisch.
Makrofomie (grch.), Riesenwuchs des ganzen Körpers. Makrosporangien, s. Makrosporen.
Makrofporen, bei den zweierlei Sporen be- sitzenden Gefäßkryptogamen die grö'hern Sporen, aus denen bei der Keimung die weiblichen Prothal- lien hervorgehen.
Die Behälter, in denen die Malabar gebildet werden, nennt man Matrosporangien.
Makrostömie oder Makrostoma (grch.; lat. ?i88nra, ducc con^Onita), Mißbildung, bei wel- cher sich die Mundspalte an einer oder beiden Sei- ten nach der Richtung des Ohrs hin fortsetzt. Makrotie (grch.), die angeborene Vergrößerung Makua, Fluß, s. Uelle. «es äußern Ohrs. Makulatur (vom lat. macüia, Fleck) bedeutet eigentlich die beim Druck eines Werkes schadhaft oder befleckt gewordenen Bogen. [* 12] Auch versteht man darunter die durch Unverkäuflichkeit oder neue Auflagen entwerteten Bücher oder andere Druck- sachen, die nur noch den stofflichen Wert haben und zum Verpacken, als Unterlage beim Tapezieren u. s. w. gebraucht werden. Makulieren heißt ein solches entwertetes Buch zu Malabar macheu. Makusi, s. Amerikanische Rasse (Bd. 1, S. 526 d). Makuta, Rechnungsgröße der portug. Kolonien in Afrika, [* 13] ^ 50 Reis oder 22,5 Pf. AIa.1 (frz.), schlecht; als Substantiv: das übel, die Krankheit. Mala, Salomon-Insel, s. Malaita. Malabar, von den Arabern Pfefferküste und bei den Eingeborenen Malajalam, d. i. Berg- land, genannt, der füdlichste Teil der Westküste der Vorderindischen.Halbinsel, vom Kap Komorin bis zum Tschandragiri, unter 12° 29^ nörol. Br., be- greift den Küstenstrich zwischen den Westlichen Ghat und dem Arabischen Meere mit einen: Flächenraume von etwa 33000 qkin. Das Land, meistens gebir- gig, besitzt angenehmes Klima, [* 14] sehr üppige Vegeta- tion und ist gut bebaut. Haupterzeugnis ist Pfeffer. Aus dem Mineralreiche liefert es hauptfächlich Salz. [* 15] In den Gebirgen findet man noch große Wälder, namentlich Teakbäume. Die Bewohner sind größtenteils Hindu und Mappila (s. d.). Außer- dem leben im Lande die sog. Schwarzen und Wei- ßen Juden (in der Stadt Kotschi), prot. Indier, St. Thomasckristen und Europäer. Ganz Malabar zer- fällt in den brit. Distrikt Malabar, zu dem auch das ehe- malige Königreich Calieut gehört, und zwei Va- 33 ¶