dargestellt, die rechts nordmagnetisch, links südmagnetisch geladen ist. Die Kraftlinien, nach denen ein nordmagnetisches
Teilchen angetrieben wird, sind in der Zeichnung ebenfalls ersichtlich. Man kann es durch Versuche und theoretisch zeigen,
daß ein
galvanischer Strom, der den
Umfang der
[* 2] magnetische Doppelschale umfließt, bei bestimmter
Stromstärke magnetisch ebenso wirkt wie die
magnetische Doppelschale, was die Übersicht der
Fernwirkung (s. d.) der galvanischen
Ströme erleichtert.
[* 2]Intensität (des Feldes), soviel wie Feldstärke (s. d.). ^[= die Eigenschaft der Magnete (s. d.), Eisen oder eisenhaltige Massen, in schwächerm Maße auch ...]
Kuren, in der
Medizin die Anwendung des
Magnets zu therapeutischen Zwecken. Der
Magnet
oder Mineralmagnet übt nach der Meinung älterer
Ärzte auf den menschlichen Körper, wenigstens gewisser
Personen, eine Wirkung
aus, welche sich besonders durch Beschwichtigung von
Nervenschmerzen (z. B.
Kopf- oder Zahnschmerz) oder von
Krämpfen (besonders
den sog. hysterischen) kundgeben soll. Indes ist neuerdings konstatiert, daß
der
Magnet keinerlei Wirkung auf Organismen ausübt und daß solche Kuren auf
Irrtum oder
Betrug beruhen.
Anders verhält es
sich mit der
Magnetelektricität, dem
Galvanismus,
[* 5] der in seinen verschiedenen Modifikationen (als direkter und als indirekter,
als ab- und aufsteigender
Strom) mit den besten Erfolgen bei
Nerven- und Muskelkrankheiten, namentlichLähmungen,
zur Anwendung kommt. (S.
Elektrotherapie.)
Menge, das
Maß für die Kraft
[* 6] eines Magnetpols. Wenn man eine kleine
Magnetnadel in die Nähe des einen
Pols eines sehr langen
Magneten bringt, so kann man die Wirkungen dieses Pols auf die beiden
Pole der
Magnetnadel
als gleich und entgegengesetzt betrachten, während jene des andern Pols verschwinden, und man kann so, wie es Coulomb gethan
hat, die Kraft des ersten Pols (oder dessen Magnetische) auf jene eines andern Pols (oder dessen Magnetische) messen.
Diese Kraft befolgt Coulombs Gesetz (s. d.); als Einheit gilt diejenige Magnetische, die
auf eine gleich große in der Entfernung von 1 cm die Kraft 1
Dyne ausübt. (S.
Elektrische Einheiten.)
[* 7]
Moment eines
Magneten, das Produkt aus der magnetischen Menge
eines Pols und dem Polabstand. Da in einem
homogenen magnetischen Feld auf beide
Pole eines
Magneten gleiche entgegengesetzte Kräfte ausgeübt werden,
so wird auf den
Magneten stets ein Kräftepaar
[* 9] wirken, dessen
Moment (das Magnetisches) durch das Produkt der Kraft des Feldes, der magnetischen
Menge in eines Pols und des Abstandes l der
Pole bestimmt ist. Auch wenn die Ladungen nicht in zwei Punkten
angehäuft sind, sind dieselben doch stets gleich und entgegengesetzt, und der
Stab
[* 10] unterliegt im homogenen Felde doch einem
Kräftepaar, dessen Angriffspunkte man als die
Pole ansehen kann.
Für die meisten Zwecke reicht die Kenntnis des
Moments aus, und es ist nicht nötig, die Verteilung der magnetischen Ladungen
genauer zu kennen.
Über die Einheit des s.
Elektrische Einheiten. Um das
Moment N eines Magnetstabes zu
bestimmen, läßt man denselben unter dem Einfluß der horizontalen
Komponente des Erdmagnetismus H wie im Pendel
[* 11] schwingen.
Da die Schwingungsdauer ^[img] ist, worin K das Trägheitsmoment
[* 12] bedeutet, so findet man MH. Läßt man
denselben Magnetstab ablenkend aus die
Magnetnadel einer
Boussole wirken, so hängt diese
Ablenkung von dem Verhältnis M/H
ab. Indem man MH mit M/H multipliziert und aus dem Produkt die
Wurzel
[* 13] zieht, findet man das gesuchte
Moment. Indem man MH durch
M/H dividiert und aus dem Quotienten die
Wurzel zieht, ergiebt sich H.
Potential, ein dem
Elektrischen Potential (s. d.) analoger
Ausdruck. Da die magnetische
Fernwirkung denselben
Gesetzen unterliegt wie die elektrische
Fernwirkung, so kann man die für letztere gefundenen
Sätze auch auf die erstere übertragen.
Sind m, m1, m2,... nord- oder südmagnetische, positive oder negative
Magnetische Mengen (s. d.) im Raume,
und nähert man denselben beziehungsweise die positive
magnetische Menge aus sehr großer Entfernung auf die Entfernungen
r, r1, r2..., so ist die hierbei aufgewendete
Arbeit,
d.
i. das
m/r + m1/r1 + m2/r2... = V. Eigentümliche Anwendungen ergeben
sich dadurch, daß die magnetischen Ladungen immer in paarweise gleichen entgegengesetzten Mengen vorkommen.
Hieraus ergiebt sich z. B., daß ein sehr kurzer
Magnet, dessen
Magnetisches Moment (s. d.) gleich N ist, in einem Punkte P,
dessen Verbindungslinie mit der Mitte des
Magneten mit dessen
Achse den Winkel
[* 14] α einschließt und die Länge r hat, das Potential
^[img] bedingt. Von besonderer Wichtigkeit für die
Theorie ist die
Magnetische Doppelschale (s. d.).
(frz., spr. -söhr), Magnetisieren, s.
Tierischer Magnetismus. ^[= oder animalischer Magnetismus, Lebensmagnetismus, Biomagnetismus, auch Mesmerismus genannt, ...]
diejenige
Kurve, die das Gesetz der gegenseitigen Abhängigkeit von
Magnetismus und erregendem
Strom, oder auch von ersterm und der durch die Zahl der
Amperewindungen gemessenen magnetomotorischen Kraft
¶
mehr
eines Elektromagneten darstellt. Wie der Versuch zeigt und auch aus theoretischen Betrachtungen sich ergiebt, ist der Magnetismus,
den eine gegebene Eisenmasse annehmen kann, durchaus begrenzt; es kann also die Steigerung derselben durch Steigern der erregenden,
magneto-motorischen Kraft keineswegs, wie man anfangs annahm und noch die Formel von Lenz und Jacobi
(1839) es ausspricht, proportional der letztern sein, das Verhältnis beider muß vielmehr mit zunehmendem Magnetismus immer
mehr abnehmen, dieser letztere einem Maximum sich nähern, also die Kurve eine Asymptote parallel der Abscissenachse haben.
Die Formel von Müller (in «Poggendorfs Annalen», 79 [1850], S. 340) nimmt hierauf Rücksicht.
Sie nähert das Gesetz durch eine Arcustangenskurve an, und dieselbe Kurve ergeben auch die ähnlichen
Formeln von Dub, Breguet u. a. und auch die neuerdings viel angewendete von Kapp. Sehr viel bequemer ist
die das Gesetz durch eine gleichseitige Hyperbel
[* 17] annähernde Formel von Frölich (1881), nach welcher der Magnetismus ^[img]
ist, worin i die Stromstärke, a und b dagegen Konstanten bedeuten, von denen die erstere a = c.1/s, der
Zahl s der Windungen umgekehrt proportional, nur von dieser, die letztere b dagegen nur von den Dimensionen und den magnetischen
Eigenschaften des als Kern dienenden Gestelles abhängig ist. 1/a bedeutet dann die Tangente an die Kurve
im Punkte i = 0, d. i. die Geschwindigkeit des Ansteigens im Anfang, 1/b das bei dem betreffenden Gestell überhaupt erreichbare
Maximum des Magnetismus. Multipliziert man oben und unten mit s und bezeichnet die Zahl der Ampèrewindungen: s.i mit σ, so
erhält man die vielleicht noch etwas bequemere Form: ^[img]
Keine der angegebenen Formeln stellt aber die Kurve ihrem ganzen Verlauf nach dar; sie gelten nur für ein gewisses Intervall.
Ein vollständiges Bild derselben giebt nur die graphische Darstellung wirklicher Versuchsergebnisse. (Vgl. Kittler, Handbuch
der Elektrotechnik, Bd. 1, 2. Aufl.,
Stuttg. 1892, S. 32.) Bei der Dynamomaschine wird das Feld durch Elektromagnete erzeugt, deren Magnetismus
in einer Abhängigkeit von der ihn erregenden Stromstärke oder der Ampèrewindungszahl durch die Kurve gegeben ist; und da
andererseits bei unveränderlicher Umdrehungszahl die elektromotorische Kraft der Maschine
[* 18] der Feldstärke, also dem Magnetismus,
proportional ist, so übersieht man sofort die Wichtigkeit der Magnetisierungskurve für die Theorie der Dynamomaschine,
da ihre Ordinaten, in entsprechendem Maßstabe gemessen, hiernach auch die elektromotorische Kraft dieser für eine bestimmte
Umdrehungszahl als eine Funktion der Stromstärke, also die Charakteristik (s. d.) der Maschine, darstellen.
Freilich hängt bei der Dynamomaschine die Feldstärke nicht nur von der Stärke
[* 19] der Feldmagnete ab, sondern auch von
dem durch den Strom im Anker
[* 20] erregten Magnetismus, der eine Verschiebung der Pole, eine Verzerrung des Kraftlinienstroms zur
Folge hat. (S. auch Polschuhe, Rückwirkung.) Rein wird die durch die Magnetisierungskurve dargestellte Änderung der Stromspannung mit der Stärke
desselben nur bei offenem äußern Kreise,
[* 21] also ohne Strom im Anker, sich beobachten lassen, was wiederum
für die eigentliche oder
Hauptstrom-Dynamo die Anwendung von Fremdstrom zur Erregung des Feldes voraussetzt.
Ist aber, wie dies bei allen bessern Dynamomaschinen mit ihren kurzen, massigen Magneten und viel Eisen
[* 22] im Anker, also einem
Magnetkreise von geringer Länge und großem Querschnitt und gleichzeitig nur wenig Windungen auf dem
Anker in der That der Fall ist, der Magnetismus infolge des Stroms im Anker sehr klein im Verhältnis zum Magnetismus der Magnete
selbst, so ist die Charakteristik auch für den Fall, daß die Maschine mit Strom im Anker läuft, durch die Frölichsche Formel
darstellbar. Beispiele von Charakteristiken mit und ohne Strom und ihre Annäherung durch die obige Formel
giebt ein Aufsatz von Baumgardt in der «Elektrotechnischen Zeitschrift», 1890, S. 670.