phosphorsaure
Magnesia, Mg3(PO4)2, entsteht als farbloser krystallinischer Niederschlag
durch Fällen einer Magnesiumsalzlösung mit dreibasischem phosphorsaurem Natrium. Von Wichtigkeit ist
die
phosphorsaure Ammoniakmagnesia, MgNH4PO4 + 6 H2O; sie entsteht als weißer, krystallinischer, in Wasser wenig
löslicher, in wässerigem
Ammoniak fast unlöslicher Niederschlag, wenn man die Lösung eines
Magnesiumsalzes mit Salmiak,
Ammoniak und gewöhnlichem Natriumphosphat versetzt. Er scheidet sich zuweilen in derHarnblase in Form
von
Harnsteinen ab und wurde als Mineral,
Struvit (s. d.), in großen
Krystallen in alten Düngergruben gefunden. Als
phosphorsaure Ammoniakmagnesia
scheidet man die
Magnesiumsalze behufs analytischer Bestimmung ab.
BeimGlühen geht sie in pyrophosphorsaure
Magnesia, Mg2P2O7,
über.
(grch.), ein mitMagnetismus
[* 2] (s. d.) behafteter Körper. Man unterscheidet natürliche Magnet (den
in der Natur vorkommenden
Magneteisenstein, s. d.) und künstliche Magnet. Die letztern, in denen
der
Magnetismus erst durch Einwirkung anderer Magnet oder elektrischer
Ströme erzeugt ist, sind entweder permanente Magnet, d. h.
sie behalten fortdauernd, auch nach dem Aufhören jener äußern Einwirkungen, diese Eigenschaft (wie
die Stahlmagnete), oder sie sind Induktionsmagnete, d. h. sie behalten sie nur so lange, als
jener Einfluß andauert (wie z. B. weiches
Eisen).
[* 3] Sehr stark sind die
Elektromagnete (s. Elektromagnetismus).
[* 4] Der Form nach
unterscheidet man bei den künstlichen Magnet
Stab- und
Hufeisenmagnete, die, als Lamellenmagnet (s. d.) konstruiert, bedeutende
Stärke
[* 5] erreichen.
märchenhafte
Berge in alten ind. und chines. Sagen, die völlig aus Magneteisen
bestehen sollten.
Niemand, hieß es, könne sie mit Eisennägeln an den Schuhen betreten, und Schiffe,
[* 7] die mit
Eisen gezimmert
waren, durften sich ihnen nicht nähern, da die
Berge alles
Eisen mit Gewalt herausrissen, so daß die
Schiffe zerfielen.
Auch ins Gudrunlied ging die Sage über. Es giebt übrigens thatsächlich magneteisenreicheBerge, wie
auf Elba,
San Domingo und an andern Orten.
Magneteisenerz oder
Magnetit, ein im regulären
System, namentlich als Oktaeder und Rhombendodekaeder,
auch in
Zwillingen nach der Oktaederfläche krystallisierendes, meist aber körnige bis fast dichte
Aggregate
bildendes
Erz von oft starkem Metallglanz und eisenschwarzer
Farbe, der Härte 6 und dem spec. Gewicht von ungefähr 5; es
verhält sich sehr stark magnetisch und nicht selten polarmagnetisch.
Chemisch ist es
Eisenoxyduloxyd, FeO + Fe2O3, das
man auch als das Eisenferrat, FeFe2O4, deuten kann.
Morphologisch und
chemisch entspricht daher der Magneteisenstein dem
Spinell
[* 8] (s. d.). Vor dem Lötrohr
[* 9] schmilzt er sehr schwer, Salzsäure
löst das Pulver vollkommen auf. Der Magneteisenstein, von dem sich schöne
Krystalle zu Traversella in Piemont, am Monte-Mulatto in Südtirol
und im
Albanergebirge finden, ist insofern ein weitverbreitetes Mineral, als Partikelchen desselben, gewöhnlich
nur von mikroskopischer Feinheit und selbst bei äußerster Kleinheit gänzlich lichtundurchlässig, wohl in sämtlichen
Massengesteinen eingestreut sind, insbesondere reichlich in den kieselsäureärmern, wie
Basalt,
Andesit,
Diabas,
Melaphyr, auch
in krystallinischen
Schiefern.
Größere eingewachsene Individuen enthalten die alpinen
Chlorit- und
Talkschiefer, auch
Serpentine. Außerdem bildet der körnige
Magneteisenstein große selbständige
Stöcke und Lager,
[* 10] die in den krystallinischen
Schiefern eingebettet zu sein pflegen.
Berühmt sind die Vorkommnisse dieser Art von
Arendal in
Norwegen,
[* 11]
Dannemora in
Schweden, Gellivara in Lappmarken, Nishnetagilsk,
Blagodat, Katschkanar im
Ural, wo der Magneteisenstein ganze
Berge bildet. Der größte
Teil des
Eisens, das in
Skandinavien undRußland
gewonnen wird, stammt von diesen gewaltigen Lagerstätten des Magneteisenstein her. Sand von Magneteisenstein findet
sich an den Ufern mancher
Flüsse
[* 12] und Landseen und an einigen Meeresküsten.
Beim metallurgischen Flammofenbetrieb entstehen
oft
Krystalle von Magneteisenstein.
die unter dem Einflüsse eines bewegten oder in seiner
Stärke sich verändernden
Magneten in einem
Leiter erregten elektrischen
Ströme;
man nennt diesen von Faraday (1831) zuerst angegebenen Vorgang auch Magnetinduktion.
(S. Induktion,
[* 13] elektrische.) Auf derselben beruhen die magnetelektrischenMaschinen.
[* 1]Doppelschale, eine
Kombination von zwei sich sehr nahe gegenüberstehenden
Flächen, die mit gleicher, aber
entgegengesetzter Menge
Magnetismus geladen sind.
Haben die beiden
Flächen den Abstand
h und ist +σ die magnetische pro Flächeneinheit
gerechnete Menge der einen und -σ die der andern
Fläche, so heißt das Produkt hσ die Intensität Φ
der magnetische Doppelschale Die
Rechnung lehrt, daß das
Magnetische Potential (s. d.), das die Doppelschale in einem Punkte P auf
der nordmagnetischen Seite erzeugt, gegeben ist durch V = Φ.ω, wobei ω der Körperwinkel ist, unter dem die ganze Schale
von P aus erscheint. Als
Beispiel einer magnetische Doppelschale diene eine kreisförmige ebene Platte, in vorstehender
[* 1]
Figur
im Durchschnitt
dargestellt, die rechts nordmagnetisch, links südmagnetisch geladen ist. Die Kraftlinien, nach denen ein nordmagnetisches
Teilchen angetrieben wird, sind in der Zeichnung ebenfalls ersichtlich. Man kann es durch Versuche und theoretisch zeigen,
daß ein galvanischer Strom, der den Umfang der magnetische Doppelschale umfließt, bei bestimmter Stromstärke magnetisch ebenso wirkt wie die
magnetische Doppelschale, was die Übersicht der Fernwirkung (s. d.) der galvanischen Ströme erleichtert.