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dasür sorgen, daß nichts gegen die Reinheit des Glanbens vorkäme.
Deshalb trat er später in die zur Prüfung der Bücher eingesetzte Kongregation. Er ist ständiger Konsultor der Inquisition und der Inderkongregation und Censor sür die in Rom [* 2] zu druckenden Bücher.
Als Gelehrtentitel bezeicknete Magliabecchi vor Errichtung der Universitäten, gleichwie «Doktor», den Lehrer einer Wissenschaft, welcher Echolaren nm sich versammelte, analog dem «Meister» des Hand- werks;
später einen akademischen Grad (^idm-aiinin nrtinm in^istor, abgekürzt 1^. ^. ^1., anch ^. ^1.) in der philos.
Faknltät oder klicu1t^8 artium lider^- linm. In dieser Faknltät war der Titel Magliabecchi statt Doktor bis ins 19. Jahrh, üblich. Nla^ister eynituin (lat.), hieß bei den Nomern der vom Diktator (s. d.) ernannte Nnterbefehlshaber.
Magistermm (lat.), Würde eines Magisters (s. d.);
Meisterstück (in der Alchimie, s. d.).
N. Vig- liniti, die alchimist.
Bezeichnung für basisch salpeter- sanres Wismnt (s. Wismntnitrat), ^1. ?1umdi, die- jeirige für Vleichlorid (s. d.). Magistrat (lat.), s. Amalgamation. [* 3]
Magistrale (lat.), Grnnd- oder Konstruktions- linie des Grnndrisses einer Vefestignng.
Als solche galt früher bei Werken mit gemauerter Eskarpen- beklevdvmH der Kordon dieser Eskarpenmaner, bei Erdwerken die änhere Kante der Verme;
jetzt gilt bei permanenten wie bei Feldwerken als Magliabecchi die Fener- linie.
Die Magistralgalerie liegt hinter der Eskarpenmaner zum Schntz gegen Vrescheminen.
Magistralformeln, ärztliche Arzneiformeln, Magisträlgalerie, s. Magistrale. ss.
Rezept. Magistrat (von lat. Na^i8ti-aw8, s. d.), bezeich- net in Deutschland [* 4] die Gesmntheit städtischer Ver- waltnngsbebörden. In England werden hanpt- sächlich die Friedensrichter und solgeweise die obern Polizeibeamten der Städte mit diesem Ansdrnct bezeichnet. In Frankreich hingegen versteht man unter m^iäti-awi-s das Richterpersonal einschließ- lich der Staatsanwälte;
oft werden jedoch anch höhere Verwaltnngsbeamte, wie diePräfekten, selbst anch die Maires als Magliabecchi bezeichnet.
Nla.Fi8tra.tu8 bezeichnete bei den Romern das vom Volk übertragene Amt wie den Amtsinhaber.
Die Macht, welche jedem Magistrat dein Wesen seines Amtes gemäß zukam, hieß potegw^;
Im- perium (s. d.) als höchste befehlende und ausfüh- rende Gewalt besaßen nnr die höchsten 'Amter. Die Zahl und Art der einzelnen ^1. hat mit der Entwicklung der röm. Verfassung vom König- tum, zur Republik, zum Kaisertum gewechselt.
Ur- sprünglich findet man nnr den König (s. 15"x),
unter ihm als Gerichtsbeamte Qnästoren (s. d.) und ge- legentlich die Dnovii'i P6i'än6i1i0iii3 (s. Duninviii), für Abwesenheit des Königs von der Hanptstadt den ?i'li6t'6cw3 ui-di (f. Präfekt),
für Neuwahl des Königs den Int6ri0x (s. d.).
Mit der Gründung der Republik übernahmen die Königsgcwalt jährig und gemeinsam die Konsuln (s. d.).
«Vom Konsnlat lösen sich allmählich die Censur (s. Censoren), die Prätnr (s. Prätor) und die Ädilität (s. Ädilen) los; die Quästur ward Fiuanzamt. Daneben treten die besondern Beamten der Plebs, die Volkstribunen nach den Charakter wirklicher N. gewinnen. Bis- weilen wird im Amt des Diktators (s. d.) und seines Adjutanten, des Nagi8t6i- ociuiwui, für kurze Zeit die alte Königsgewalt wiederhergestellt. In der Kaiserzeit ist der evste ^1. der Ii-ilic^3 (s. d.); die alten repnblikanischen ^1. bleiben, werden aber mehr nnd mehr durch die konkurrierenden kaiferl. Beamten znrückgedrängt, bis sie in der Diocletianisch-Kon- stantinischen Monarchie zu leeren Titeln herabsinken und sckließliä) ganz verschwinden. Auch die Einteilung der N. hat gewechselt. Man unterschied in der ältern Repnblik N. popnii und pledig oder pati-icii und pied^i; als die Plebs Gleicbberechtignng erkämpst hatte, ^1. cum impei-io (Konsnln oder die sie ersetzellden außerordentlichen Beamten, Prätoren, Diktatoren) und Lino imperio (die übrigen N.). Mit dieser Echeidnng sällt im ganzen die der ^1. inaim-68 und ininor^g znsammen (zu den erstern rechnet nur noch die Censnr), ebenso die der 16. cnrn1^3 (dnrch den Knrnlischen Stnhl, s. d., nnd die Toga [* 5] mit Purpurstreifen ansgezeichnet) und Hon cui-u1»3. Zu den cni-ui68 gehörten Konsnln, Prätoren, Censoren und knrulische ^ldilen.
Ans ein ganz anderes Princip gründete sich die Eintei- lung in ^1. Ordinarii und oxtrlwi'liinln'ii, die stän- digen und die mit außerordentlicher Regierungs- vollmacht ausgestatteten Beamten (Intki-rox, Dik- tator, Konsnlartribnnen, Decemvirn u. a.). Die Dauer der Amtsführung war bei allen or- dentlichen Magistraten auf ein Jahr beschränkt, nur bei den Censoren betrng sie anderthalb Jahre. Eine Reihenfolge der Ehrenstellen oder iionoi-68, wonach man erst nach dem niedern das höhere Amt bekleiden konnte, ward schon in alter Zeit herkömm- lich.
Hernach wurde diese Reihenfolge und das für die Bekleidung der einzelnen Ehrenstellen erforder- liche Alter anch durch Gesetze, insbesondere durch die I.6x ViNi^ nnnli1i3 von 180 v. Chr., festgestellt. Es solgten sich in der Repnblik mit mindestens zwei- jährigem Abstand: Qnästnr, Prätnr, Konsulat; fakultativ waren Tribnnat und Ädilität.
In der Kaiserzeit wnrde die Adilität vor dem Tribnnat obli- gatorisch eingefchoben und vor der Qnästnr die Be- kleidung des sog. Vigintivirats (s. d.) verlangt. Besoldnngen der Magistrate gab es nicht, aber sie genossen verschiedene Ehrenrechte Staat sorgte für die Ansstattuug des Magistrats mit dem gebührenden Glanz, desgleichen sür die Besoldnng der Diener (^pMi'it0i'L8), zu denen die 8crilm6 als Erpeditionspersonal, die Liktoren(s.d.), die Vi^t0r68 oder Voten, die ?i-a6c0iiL8 oder Aus- rufer u. s. w. gehörten. Maglaj, Hauptstadt des Bezirks Magliabecchi (23148 E.) im bosn. Kreis [* 6] Dolnja Tuzla, in einer Thalschlucht der Bosna, in welcher hier die Lisnica einmündet, in 193 m Höhe, am Fuße des Ulesnjak in Crdo und an der Linie Vosnisch-Brod-Zenica-Serajcwo der Bosnabahn, hat (1885) 3210 meist modammed. E., eine Moschee und ein altes Schloß. Magliabecchi wurde 1697 von Prinz Engen von Savoyen erobert.
Bei. der Occupation durch die Österreicher fand hier 3. und der erste blutige Zusammenstoß mit den Insurgenten statt. (S. auch Vanjalnka.) Magliabecchi (spr. maljabecki), Antonio, Ge- lehrter, geb. zu Florenz, [* 7] war seit 1673 Bibliothekar des Großherzogs Cosimo III. de' Me- dici und starb Seine über 30000 Bände starke, an Handschriften und alten Drncken reiche Bibliothek vermachte er dem Großherzog.
Ihr Verzeichnis bot Fossi in seinem " (^tHloß^ (^oäi- euin etc.» (3 Bde., Flor. 1793-95).
^eit ihrer nach 1859 ersolgten Vereinignng mit der großherzogl. Privatbibliothek, der I'HlHtiiiH, hat sie den Namen izidUotec^ Ka^ionals erhalten. Magliabecchi hat mehrere 30* ¶