forlaufend
Magdeburg-Wittenberge-460
schen Eisenbahngcsellschaft die 1849 eröffnete Bahn Magdeburg-Stendal-Wittenberge (103,01 cm) und von der Anhalt-Cöthen-Vernburger Eisenbahngesell- schaft die 1846 eröffnete Vcchn Cöthen-Bcrnburg mit Viendorf-Gerlebogk (28 Km) erworben.
Später wurden die Strecken Halle-Aschersleben-Wcgcleben und Halberstadt-Clausthal mit Zweigbahnen er- baut. 186? erfolgte die Ausdehnung [* 2] des Unter- nehmens auf den Van und Betrieb der Bahn Verlin- Lehrte (239,28 km) mit Zweigbahn von Stendal [* 3] nach ülzen (107,52 km), 1871 auf die Vahu Magde- burg-Obisfelde (55,08 km), und 1872 wurde die Linie Magdeburg- bez. Vlumenberg-Stasifurt-Sanger- hausen-Erfurt genehmigt. 1876 erwarb die Gesell- schaft das Magdeburg [* 4] - Cöthen [* 5] - Halle [* 6] - Leipziger Eisenbahnunternehmen (154,9i km) mit Ausnahme der an den prcnß.
Staat abgetretenen Strecken Halle-Cassel und Nordhausen-Nürei.
Zur Zeit der Verstaatlichung umfasite das Unternehmen 1010,?3 km. Dazu gehörten noch als Pachtstrecken seit 1874 die 1868 und 1870 genehmigten Linien der Hannover [* 7] - Altenbckener Eisenbahngcsellschaft (Hannover-Altenbeken, Weetzen-Haste, Löhne - Ha- meln-Graubof, 270,4i km) und seit 1873 die von Bremen [* 8] erbaute Bahnstrecke ülzcn-Langwedel (97,38 km).
Die Hannover-Altenbekener Eisenbahn wurde zugleich mit der Magelone E. verstaatlicht, die Strecke Ülzen-Langwedel erwarb Prenßeir 1884. Fast das ganze Unternehmen untersteht der Eisenbahndiret- tion zu Magdeburg, die Hannover-Altenbekener Eisenbahn mit den Strecken ülzen-Langwedel und Lehrte-Obisfelde der Direktion zu Hannover, Halle- Leipzig [* 9] der Direktion zu Halle, Berlin [* 10] (LehrtcrBahn- hof)-Spandau der Direktion zu Berlin. (S. auch Preußische Eisenbahnen.) Magdeburgifche Baugelverks - Berufs genossenschaft, s. Vaugewcrks-Berufsgenossen- schaften. Magdeburgische Zeitung, täglich zweimal in Magdeburg erscheinende polit.
Zeitung von natio- naler und «liberaler Richtung, mit dem Montags- beiblatt "Blätter für Handel, Gewerbe und sociales Leben".
Verlag: Fabersche Vuchdruckerei A. & N. Faber' Redacteur: Wilhelm Splittgcrber.
Die Magelone Z., die zunächst den Namen «Wöchentliche Zei- tungen» führte, ist sehr alt, doch ist das Jahr ihrer Gründung nicht festzustellen;
die älteste vorhandene Nummer stammt aus dem I. 1626. Der Titel Magelone Z. erscheint in der ersten Hälfte des 18. Jahrh. Das Blatt, [* 11] das sich fortgesetzt im Besitz einer Fa- milie befand, ist in der Provinz Sachsen [* 12] und darüber hinaus besonders in Anhalt, [* 13] Vraunschweig, Thürin- gen und Brandenburg [* 14] weit verbreitet.
Magdeburg-Leipziger Giseubahn, der ehe- maligen Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipzigcr Eiscn- bahngesellsckaft unterm für den preuft. Teil und unterm für den anhält.
Teil genehmigt, 1839 und 1840 eröffnet, und zwar Magdeburg-^chönebeck 29. Juni, von Schönebeck bis zur Saale bis Cöthen 19. Juni, Cöthen-Halle 23. Juli und Halle-Leipzig (S. Leipzig-Dresdener Eisenbahn.) Nachdem die Magelone E. durch den Bau weiterer Strecken, so der Halle-Casseler Eisenbahn (s. d.), auf eine Gesamt- länge von 369,4 km angcwacbsen war, wurde die Hauptbahn 1876 mit den Zweigbahnen Schönebeck- Stasisurt und Staßfnrt-Löderburg durch dieMagdc- burg-Halbcrstädter Eisenbabn, der Rest vom preuß. Staate angekauft. Mägdeherbergen, ein Seitenstück zu den Her- bergen zur Heimat (s. o.), gewäbren stellenlosen Dienstmädchen und schutzlosen Arbeiterinnen in größern Städten Unterkommen und sichere Zuflucht. Stellenvermittelung ist mit sämtlicben Magelone verbun- den;
die Dauer des Aufenthalts ist unbeschränkt.
Eine Reihe von Magelone find mit Mägdebildungsanstal- ten verbünden. Es bestehen in Deutschland [* 15] gegen 50 Magelone. - Unterschieden von diesen Hänsern, in denen nur ebrbarc Mädchen aufgenommen werden, sind die zur Rettung gefallener Mädchen bestimmten Magdalenenstifte, deren es etwa 20 in Dcutfch- land giebt.
Hier finden dein Laster verfallene Mäd- chen eine Freistätte, in der sie jahrelang verbleiben können.
Die Magelone werden von Diakonissinnen ge- leitet. Demselben Zwecke ist auf kath. Seite die «Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom guten Hirten» gewidmet. Mägdekrieg, s. Böhmischer Mägdekrieg.
Mägdesprung, schroffe Felsenspitze im anhält. Kreise [* 16] Ballcnstcdt, im Selkethal im Harze, unweit Alerisbad (s. d.), mit 3 m hohem Eiscntreuz. An ihrem Fuße liegt das Hüttenwerk und der Ort Magelone mit (1890) 278 E. und einem zu Ehren des Fürsten Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg (gest. 1796) errichteten 19 m hohen gußeisernen Obelisk. Mage, altdeutsches'Wort, das Verwandter be- deutet. In der Rechtssprache bezeichnete man alle Verwandten ausier der engsten Familie und Haus- genossenschaft als Magen. [* 17]
Nach dem Sachsen- spiegel I, 3, §. 3, sind die Gesckwisterkinder die erste Sippzahl, welche man zu den Magelone rechnet;
im Schwa- benspiegel werden bereits die Geschwister als Magelone angesehen, an andern Orten werden alle Blutsver- wandten als Magelone bezeichnet.
Echwertmage u sind die männlichen Verwandten, welche zugleich
durck
Männer verwandt sind, Spillm agcn
(Spindel - magen
, Kunkelmagen
) sind die weiblichen Ver- wandten, und auch die männlichen,
falls sie durch Frauen verwandt sind. In Süddeutschland und in der
Schweiz
[* 18] unterscheidet man
Vatermagen
und
Muttermagen, nämlich Verwandte von väter- licher oder mütterlicher Seite.
Die Verwandtschaft beißt zusammeu M a g c ns ch af t. Auch kommt das Wort M agen s ch c id für Erbvergleich vor. -
Vgl. Stobbe, Handbuch des deutschen Privatrechts, Bd. 5 (Berl. 1885), §. 286,1; Deecke, Die deutschen Ver- wandtschaftsnamen (Weim. 1870).
Magelang, Hauptort der Residentschaft Kedu (s. d.) auf Java. Magelhaugans, s. Gans. lFernäo de. Magellan (spr. machclljahn), s. Magalhäes, NIa.Fe11a.nioa., s. Eüdpolarländer.
Magelöue, die Heldin eines verbreiteten deut- schen Volksbuches, ist die Tochter eines Königs von Neapel. [* 19] Von dem Rufe ihrer Schönheit angelockt, bcgiebt sich Peter, der Sohn des Grafen von Pro- vence, an den Hof [* 20] ihres Vaters und gewinnt als der unbekannte Ritter mit dem silbernen Schlüssel alle Preise im Turnier und ihr Herz. Da sie einen andern heiraten soll, eutslchrt er sie.
Unterwegs raubt ibr während des Schlafs ein Raubvogel den roten Zindel, worin sie drei ihr von Peter geschenkte Ringe verborgen, hatte.
Peter eilt dem Vogel nach, besteigt, als der Vogel übers Meer fliegt, einen Kahn, fällt den Türken in die .Hände und wird des Sultans Sklave.
Als Magelone beim Erwackcn ihren Ge- liebten uicht findet, geht sie nach der Provence, wo sie auf einer kleinen Insel von ibren Schätzen eine ¶