forlaufend
454
Magadhi, Sprache, [* 2] s. Pali. Magadmo, Gemeinde im Bezirk Locarno des schweiz. Kantons Tefsin, gegenüber von Locarno bei der Mündung des Ticino in den Lago Maggiore, am Fuße des Monte-Tamaro (1961 m) und an der Linie Bellinzona-Luino der Gotthardbahn, besteht aus 2 Dörfern, Ober- und Nnter-Magadino, und hat (1888) 768 kath. E., Post, Telegraph. [* 3] Früher der wichtigste Hafen und Stapelplatz des obern Lago Maggiore, hat Magalhãesstraße durch die Gotthardbahn an Be- deutung eingebüßt.
Magadis, ein der Harfe ähnliches altgriech. Saiteninstrument mit 20 und mehr Saiten. Magalhäes (spr.magaljäcngs), DomingoIose Goncalves de, brasil. Dichter, von 1880 bis 1840 das 'Haupt der nationalen Dichterschule, geb. zu Rio [* 4] de Janeiro, studierte dort Medizin und ging 1833 nach Europa, [* 5] wo er 1836 -38 der brasil. Gesandtschaft in Paris [* 6] attachiert war. Tann trat er in die brasil. Staatsverwaltung ein, wandte sich später wieder der diplomat. Lauf- bahn zu und wirkte als brasil. Geschäftsträger an den Höfen von Neapel [* 7] und Turin, [* 8] 1859-67 als Gesandter in Wien, [* 9] 1867-71 als Gesandter in Washington [* 10] und nach längcrm erneuten Aufenthalt in der Heimat als Gesandter in Rom, [* 11] wo er 1882 starb. In den «?008ia8» (Rio de Janeiro 1832) zeigt er sich noch in den Banden des falfchen Klassi- cismus. In seinen spätern Gedichten huldigte er mehr der romantischen neufranz. Richtung. Seine «8u3M'08 poeticoZ» (Par. 1836) sind das erste größere Werk der ncubrasil.
Poesie. Berühmt sind seine elegischen «N^Ztei'ios» (1858). Seine Trauer- spiele «Antonio ^036 0U 0 poota 0 3, inliuißi^o», «O^iato» und «^in^ncia» sind die ersten von einem brasil. Dichter geschriebenen Tragödien und darum wichtig, in Wahrheit aber mittelmäßige Leistnngen. Am berühmtesten wurde er durch das Epos"^ con- s^äLi'ahuo äo8 '1'HM0)'08" (Rio de Janeiro 1857; Coimbra 1864). Philos. Inhalts sind die «^acto^ (Io L8M'iw Iiumano» (Par. 1858). Eine Gesamt- ausgabe seiner Werke erschien als «Odras com^o ta8» (10 Bde., Par. 1864-65). -
Vgl. Wolf, I.o Lr68il 1itt6i-^ii'6 (Berl. 1863).
Magalhäes (spr. magaljacugs), Fcrnao de, span. Magellan, portug. Seefahrer, geb. um 1480 zu Sabrosa in Tras os Montes, ging 1505 mit Francisco d'Almeida nach Indien, kehrte 1508 auf kurze Zeit in die Heimat zurück, that sich aber schon 1511 bei der Eroberung von Malaka hervor. Weil er dann aber im Kricgsrat sich gegen den Plan Albuquerques aussprach, Goa anzugreifen, verlor er die Gunst des Vicekönigs und damit Aus- sicht auf weitere Beförderung in Indien. Er kehrte nach Portugal [* 12] zurück, nahm an den Fcldzügen gegen Marokko [* 13] teil, bis er 1514 am Bein schwer verwundet wurde.
Trotz seiner Verdienste zurück- gesetzt und verleumdet, zog sich Magalhãesstraße zurück und be- schäftigte sich mit Kosmographie und Nautik, wozu ihn besonders ein Brief seines Freundes Scrrao über seine abenteuerliche Fahrt nach den Molukken an- regte ; denn nach den übertriebenen Angaben über die Entfernung der Gewürzinfeln von Malata mußte in Magalhãesstraße der Gedanke aufsteigeu, ob diese Inseln nicht bereits auf der durch die päpstl. Demarkationslinie abgegrenzten span. Erdhälfte lägen. 1517 begab er sich nach Spanien, wohin ihn sein Landsmann, Ruy Falero, der in der Geographie und Astronomie [* 14] gute Kenntnisse hatte, begleitete.
Der kühne Plan beider, auf der span. Erdhälfte einen Weg nach den Mo- lukken aufzufinden, wurde von Kaiser Karl V. wohl aufgenommen und namentlich von dem Leiter der ind. Angelegenheiten, dem Bischof von Vurgos, Fonscca, unterstützt. Am 20. Sept. 1519^'egelte Magalhãesstraße mit fünf Schiffen und 239 Mann von ^an Lucar ab und erreichte die Mündung des La Plata. Schon an der Küste Patagoniens hatte er eine Meuterei feiner Mannschaft zu unterdrücken, während er im Puerto San Inlian vom 31. Mai bis 24. Aug. überwinterte. Am ge- langte er an das Vorgebirge de las Virgenes am Eingänge der Magalhäesstrafte, 28. Nor/. erreichte er mit drei Schiffen die Eüdsee, der er wegen des anhaltend ruhigen Wetters den Namen des Stillen Oceans gab. Am wurde er der La- dronen ansichtig, dann kam er zu dem Archipel von St. Lazarus (nachher die Philippinen genannt).
Auf Zebu, einer dieser Inseln, bewirkte er die Bekehrung des Königs zum Christentum. Er siel in einem Gefecht gegen den Beherrscher der Insel Matan Ohne dieses unglückliche Ereignis würde er den Ruhm des ersten Weltumseglers sich erworben haben, den uun Sebastian dc Elcano (s. d.) sich zueignete. Sein Reisebegleiter, der ital. Ritter Antonio Pigafetta, verfaßte eine Beschreibung der ersten Erdumsegelung, die von Carlo Amoretti in Mailand [* 15] 1800 (deutsch, Gotha [* 16] 1801) heraus- gegeben wurde. -
Vgl. Rüge, Die erste Erdumsege- lung (in den «Abhandlungen und Vorträgen zur Ge- schichte der Erdkunde», [* 17] Drcsd. 1888);
Guillemard, 'Ilio Mo ol ^ordinluid ^I^oII^n (Lond. 1890).
Magalhäesarchipel, Inselgruppe im Stillen Ocean, umfaßt sämtliche zwischen Japan [* 18] und den Marianen gelegenen Inseln, die sich in mehrere, von N. nach S. streichende Ketten gruppieren, von denen die Bonin-Inseln (s. d.) und Volcano-Inseln (s. d.) fast allein näher bekannt und bewohnt sind. Magall) äesgans, Magelhangans, s. Gans. Magalhäessche Wolken/s. Kapwolken. Magalhaesstraße heißt nach ihrem Entdecker die Meerenge, welche das südamerik. Festland von der Inselgruppe Feuerland (s. d.) scheidet.
Der östl. Teil (320 Kni) beginnt zwischen dem Kap de las Vir- gcnes und dem Eatherine-Point, besteht aus drei seeartigen Becken, die durch zwei Engen (Narrows) verbunden sind, und hat flache, öde Küsten, ent- spricht daher durchaus dem Cbarakter Patagoniens. Mit Kap Negro beginnt, durch die weit nach Süden vorspringende Halbinsel Brunswick verur- sacht, der meridional gerichtete zweite Teil, Vroad- Reach und Famine-River genannt, mit steilen, baumbcwachsenen Küsten.
Von Kap Froward läuft die Meerenge fast geradlinig 270 km nach Nordwest, vom Stillen Ocean durch die Inseln Clarence, Sta. Ines und Desolation-Land geschieden. Die Küsten entsprechen hier dem Ebaraktcr Südchiles, sind durck tief eindringende Fjorde zerrifsen, bieten aber bei den häusigen Stürmen wertvolle Zuflucbtshäfen. Die großartig steilen Küsten sind mit einer dichten Vegetation von Moosen und Sträuchern überzogen. Die Luft ist feucht und dick. Gletscher reichen zum Meere hinab. Mit Kap Pillar und den Narborough- Inseln öffnet sich die Magalhãesstraße gegen den Großen Ocean. Die Abkürzung, welche die Magalhãesstraße der Schiffahrt ge- währt, war früher für von Osten kommende Schiffe [* 19] wertlos durch die fast unausgesetzt wehenden westl. Winde, [* 20] weshalb man den Weg um Kap Hoorn vorzog. Erst die Dampfschiffahrt brachte die Magalhãesstraße ¶