447 ernannt war, wurde er 1870 unter dem Ministerium
Potocki in das galiz. Departement im Justizministerium berufen, nahm
aber 1871, als die Deutschliberalen in dem Ministerium
Auersperg wieder ans
Ruder kamen, seinen
Abschied aus dem
Staatsdienst
und ließ sich 1872 in Liszki bei Krakau
[* 2] als Notar nieder. 1876 siedelte er nach Brzcsko über, 1879 habilitierte
er sich in Krakau als Privatdocent des österr. Civilrechts, 1885 wurde er wieder in das Justizministerium und 1886 als Professor
nach Krakau berufen.
Schon 1879 war
[* 3] in das Abgeordnetenhaus des Reichsrats gewählt worden, seit 1883 gehört er auch dem
galiz. Landtag an.
In dem Koalitionsministerium Windisch-Grätz verwaltete Madagaskar 1893–95 das
Kultus- und
Unterrichtsministerium. Madagaskar verfaßte mehrere rechtswissenschaftliche Werke und die polit.
Broschüre «Die deutsche Staatssprache»
(Wien
[* 4] 1884).
A-Madi, Negervolk, Niloten, wohnhaft im Quellgebiet des
Uëlle (Kibali) zwischen den Lur am
Albertsee imd den
Niam-niam im Norden.
[* 5] In ihrer Erscheinung und in ihren
Sitten zeigt sich eine große
Ähnlichkeit
[* 6] mit den
Bari; sie sind ein hübscher Menschenschlag, von hellschokoladenbrauner
Farbe und guter Muskelentwicklung, wenig prognath.
Beschneidung wird nicht geübt, dagegen werden die vier untern Schneidezähne ausgeschlagen und die
Unterlippe durchbohrt. Die Madi sind
Ackerbauer und wohnen in pilzförmigen Strohhütten. Nach
Emin Pascha wanderten die Madi von
Nordwesten ein.
Mol., Pflanzengattung aus der Familie der
Kompositen
[* 7] (s. d.) mit nur wenigen ausschließlich amerik.
Arten, einjährigen
Gewächsen mit ganzrandigen
Blättern und gelben Blütenköpfchen.
Die
Stengel
[* 8] sind meist drüsig-zottig behaart und
sehr klebrig.
Von ihnen wird die ölgebendeMadia (Madia sativaMol.) in
Chile,
[* 9] wo die
Pflanze einheimisch ist und
Madi oder
Melosa
genannt wird, häufig als Ölpflanze angebaut (s.
Madiaöl).
das durch Auspressen der schwach gerösteten Samen
[* 10] von
MadiasativaMol. (s.
Madia) gewonnene fette Öl. Im
rohen Zustande ist es dickflüssig, wird jedoch durch Raffinieren mit Schwefelsäure
[* 11] dünnflüssig, ist
von mildem, angenehmem
Geschmack und
Geruch. Madiaöl wird als Speiseöl und zur Seifenfabrikation benutzt. Es erstarrt erst bei
sehr niederer
Temperatur.
1) Hauptstadt des County
Jefferson in
Indiana, zwischen Cincinnati und Louisville, rechts am
Ohio, mit (1890) 8936 E.;
Fabrikation von
Stärke,
[* 15] Mehl,
[* 16]
Bier und Wollwaren. –
2) Hauptstadt des
Staates Wisconsin im County Dane, 125 km westlich von
Milwaukee, zwischen den Seen Mendota und Monona, in der
Nähe der Seen Kegonsa und Waubesa, Eisenbahnknotenpunkt, hat (1890) 13426 E., ein Staatskapitol mit
weißem Marmordom, Gerichtshof, Staatsbibliothek,
Universität von Wisconsin (1100 Studierende) mit der Washburn-Sternwarte,
Irrenanstalt, ein norwegisches theol. Seminar; Fabrikation von Ackerbaugeräten, Cigarren und Mehl. –
(spr. mäddiß'n),James, vierter Präsident derVereinigten Staaten von
Amerika (1809–17),
geb. zu
Port-Conway (Virginia), besuchte das Princeton College, studierte später die
Rechte und
Theologie, wurde 1780 Mitglied
des Kontinentalkongresses und erwarb sich die größten Verdienste um die Abfassung und
Annahmeder Verfassung; 1801 wurde
er
Staatssekretär (unter
Jefferson) und 1809 Präsident. Er verbot allen Verkehr mit England und
Frankreich,
solange diese
Staaten die seit 1807 den
Handel der Neutralen störenden
Verfügungen aufrecht erhalten würden.
Als die franz. Regierung die beschränkenden Verordnungen zurücknahm, eröffnete Madison die
Verbindung mit
Frankreich wieder, während die Mißhelligkeiten mit England 1812 zum
Kriege führten. Nach
Ablauf
[* 17] seiner ersten
Amtsperiode wurde Madison wiedergewählt und bewährte sich in diesem kritischen Zeitpunkt, besonders
bei der
Verbrennung der Bundesstadt
Washington
[* 18] durch die Engländer, mit männlichemMut. Er ergriff so kräftige Maßregeln,
daß die Amerikaner in kurzer Zeit ein Übergewicht, besonders durch einige glückliche
Vorfälle in
Canada und durch die Tapferkeit
der amerik.
Seemacht, erhielten, so daß der zu Gent
[* 19] geschlossene Friede den Zustand vor dem
Kriege wiederherstellte.
Hierauf bemühte sich Madison mit Erfolg, den Wohlstand der
Vereinigten Staaten zu heben. Am unterzeichnete er die Navigationsakte;
drei
Tage nachher legte er seine
Stelle nieder. Er starb auf seinem Landsitze Montpellier
[* 20] in
Virginien. Auf Veranlassung des
Kongresses gab Gilpin «The Madison Papers» (3 Bde.,
Boston
[* 21] 1840), eine Reihe polit. und staatswissenschaftlicher
SchriftenM.s, heraus. –
Vgl. Rives,History of the life andtimes ofJamesMadison (3 Bde.,
Boston 1859-69);
ders., Letters and other writingsof JamesMadison (4 Bde.,
Philad. 1865);
Residentschaft im östl. Dritteil der niederländ.
Insel Java im O. des Vasallenstaates
Surakarta, hat 5903 qkm und (1893) 1070074 E., darunter 1276 Europäer und 3904
Chinesen.
Der
Boden besteht in niedrigem, nur stellenweise zu leichten Hügel- und Gebirgsketten sich erhebendem
Flachlande.
Unweit der Ostgrenze der 2551 m hohe
Vulkan Wilis und gegen
Surakarta der Lawu (3236 m).
Joh. Heinr. von, Astronom, geb. zu
Berlin,
[* 22] widmete sich dem Lehrfache, studierte seit 1822 Naturwissenschaften, insbesondereAstronomie,
[* 23] und
wurde 1830
Lehrer am königl. Lehrerseminar zu
Berlin. Seit 1828 stellte er mit Wilh.
BeerBeobachtungen auf der von letzterm
bei
Berlin errichteten
Sternwarte
[* 24] an, die hauptsächlich die Beschaffenheit der Oberfläche der
Planeten
[* 25] und des Mondes zum
Gegenstand hatten. Nachdem Mädler 1836 eine
Stellung als
Gehilfe an der neuerbauten
Sternwarte zu
Berlin erhalten,
ward er 1837 Professor und folgte 1840 einem Rufe als Professor der
Astronomie und Direktor der
Sternwarte nach Dorpat.
[* 26] 1858 zum
Wirkl.
Staatsrat ernannt, nahm er 1865 seine Entlassung, kehrte nach
Deutschland
[* 27] zurück und starb in Hannover.
[* 28] Von besonderer Bedeutung für dieHimmelskunde war die von ihm und
Beer herausgegebene große Mondkarte
(4
Blatt,
[* 29] Berl. 1834–36) und die ihr zur Erläuterung dienende gleichfalls mit
Beer herausgegebene
«AllgemeineSelenographie»
(2 Bde., ebd. 1837). Seine
Arbeiten¶
um welche sich das ganze Fixsternsystem drehen sollte. Er veröffentlichte: «Der Wunderbau
des Weltalls oder populäre Astronomie» (Berl. 1811; 8. Aufl., Straßb.
1885),