Glasuntern
Teile eine stielartige Verschmälerung. Auch ist die äußere
Haut
[* 2] (Peridie) meist nicht glatt wie bei Bovista,
sondern mit
Stacheln und Warzen besetzt. Die
Gleba füllt bloß den obern kugeligen
Teil des
Pilzes aus, die stielartige untere
Partie besteht aus einem sterilen Gewebe.
[* 3] Das Capillitium ist bei der Sporenreife gelb bis dunkelbraun
gefärbt. In
Deutschland
[* 4] wachsen mehrere
Arten dieser Gattung, die im Jugendzustande, wenn die
Gleba noch weiß ist, sämtlich
eßbar sind.
Bei der Sporenreife zerfällt die äußere
Haut meist vollständig und die innere reißt auf. Der Sporenstaub war früher
als blutstillendes
Mittel offizinell. Am bekanntesten ist der sehr gemeine, 10-15 cm hohe Lüttich
[* 5] gemmatumBatsch, der auf seiner Oberfläche dicht mit kleinen Wärzchen bedeckt ist. Fast ebenso häufig sind Lüttich caelatumBull., der ungefähr dieselbe
Größe, aber mehr kegelförmige Gestalt besitzt und dessen äußere Peridie in flockige, sich
ablösende Partien zerfällt, sowie der birnförmige, gelb- oder kastanienbraune Lüttichpiriforme
Rupp.
(s.
Tafel:
Pilze
[* 6] IV,
[* 1]
Fig. 8). Etwas seltener ist der Riesenbovist, Lüttich giganteumBatsch, der meist die
Größe eines Kindskopfes,
oft aber auch die eines großen Kürbis
[* 7] erreicht; der Durchmesser des kugeligen, fast stiellosen Fruchtkörpers kann bis
zu 0,5 m groß werden. Anfangs ist er blaßgelb, wird später nußbraun, beim Zerfallen schwarzbraun.
Alle drei finden sich hauptsächlich auf Waldblößen.
Farnfamilie aus der
Abteilung der Lykopodinen (s. d.), umfaßt nur zwei Gattungen, die homospore
Lycopodiumium (s. d.) und die heterospore Selaginella (s. d.),
welch letztere früher als eigene Familie der Selaginellaceen aufgefaßt wurde.
Die Lycopodiaceen haben kleine linealische oder
schuppenförmige grüne
Blätter, in deren
Achsen die Sporangien einzeln und frei sitzen.
L. (d. h. Wolfsfuß), Pflanzengattung aus der Familie der
Lycopodiaceen (s. d.) mit gegen 100
Arten, von
denen in
Deutschland nur 6 vorkommen. Die letztern führen im Volksmunde verschiedene
Namen, hauptsächlich:
Bärlapp,
Schlangenmoos,
Teufelsklaue, Gürtelkraut,
Unruhe, Johannisgürtel u. a. Der
Stengel
[* 8] ist meist aufsteigend oder kriechend,
seltener aufrecht und fast immer reichlich verzweigt. Die Sporangien sitzen bei einigen
Arten in der
Achsel der gewöhnlichen
Blätter, bei andern in besondern Fruchtähren, deren Blättchen in der Form etwas von den übrigen Blattorganen abweichen.
Sie sind einfächerig und enthalten sämtlich nur eine Art von
Sporen. Die Gestalt der Sporangien ist
in der Regel nierenförmig, bei der Reife öffnen sie sich mit einem über den Scheitel gehenden Riß, der quer zur Längsachse
der sie tragenden Blättchen verläuft. Bei einigen
Arten finden sich sog.
Brutknospen: kleine Zweige mit wenigen
Blättern,
die sich ablösen und zu neuen Pflänzchen auswachsen können. Lange Zeit kannte man von den Lycopodiumarten
nur die sporentragende Generation. Erst 1872 gelang es, einige vollständig ausgebildete Prothallien, an denen bereits junge
Keimpflanzen der sporenerzeugenden Generation saßen, aufzufinden, und in neuester Zeit wurde die
Entwicklungsgeschichte und
der
Bau der Prothallien bei einigen Lycopodien eingehender untersucht. Die Prothallien sind knollenartige
Gebilde von geringer
Größe und meist nur schwach
grün gefärbt.
Die bekanntesten
Arten sind: Lycopodium clavatum Lycopodium, der Kolbenbärlapp oder Drudenkraut (s.
Tafel:
Gefäßkryptogamen,
[* 1]
Fig. 12), dessen
Stengel oft bis zu 1 m und darüber lang sind und auf dem
Boden hinkriechen. Die
Sporangien stehen in Fruchtähren, die gewöhnlich zu zweien beisammen sitzen, die sporangientragenden
Blättchen
[* 1]
(Fig. 12 a) sind bei der Sporenreife gelblich gefärbt und etwas kleiner als die übrigen
Blätter. Die
Pflanze bedeckt oft weite
Strecken von
Heide- oder Moorgegenden, kommt jedoch auch häufig auf dem
Boden der Nadelwälder
vor.
Die Reife derSporen
[* 1]
(Fig. 12 b) tritt im Juli oder
August ein; sie werden gesammelt und zu verschiedenen
Zwecken in der
Medizin verwendet, hauptsächlich als Kindermehl oder Einstreupulver zum Bestreuen wunder Hautstellen bei kleinen
Kindern. Auch in Metallgießereien finden sie in großen Mengen zum Einstäuben der Formen Anwendung. Im
Volke heißen sie
gewöhnlich
Hexenmehl (Drudenmehl,
Blitz-, Streu- oder
Moospulver, Bärlappsamen). Von den übrigen in
Deutschland
wachsenden
Arten liefert vielleicht noch Lycopodium annotinum Lycopodium, dessen Sporangien ebenfalls in
Mren zusammensitzen, geringe Mengen
von
Hexenmehl. Zu den
Arten, deren Sporangien in
Ähren stehen, gehören noch Lycopodium inundatum Lycopodium, ein kleines, auf Torfmooren vorkommendes
Pflänzchen, und die ziemlich seltenen Lycopodium complanatum und Lycopodium alpinum Lycopodium.
Außer den genannten findet sich
noch in der deutschen
Flora, aber auch nicht häufig, Lycopodium selago Lycopodium, wo die Sporangien nicht in
Ähren, sondern in den
Achseln
gewöhnlicher
Blätter stehen. Die
Stengel dieser Art sind aufsteigend und stehen büschelig zusammen. Das
Kraut war früher offizinell.
Landschaft an der Westküste
Kleinasiens, die im
Süden durch das
Gebirge Messogis gegen Karien begrenzt wurde,
östlich an
Phrygien und nördlich an
Mysien grenzte, wurde in frühester Zeit
Mäonien genannt und ward von einem
Volke indogerman.
Stammes bewohnt. Sie war im
Altertum reich an
Gold,
[* 10] das man aus dem Paktolos (einem Nebenflusse des Hermos)
und den
Bergwerken des Tmolosgebirges gewann. Unter den
Flüssen waren der Hermos und der
Kaystros die größten; in der Nähe
von
Sardes befand sich der See Gygäa (jetzt Mermere). Die bedeutendsten
Städte waren, abgesehen von den ion. Pflanzstädten
an der
Küste,
Sardes, Magnesia,
Thyatira,
Apollonia und
Philadelphia.
[* 11] - Die ältere Geschichte des
Landes gliedert
sich nach den drei einander folgenden Dynastien der
Atyaden,
Herakliden und Mermnaden (letztere 712-546
v. Chr.), deren beide
erste der Sage angehören. Unter den Mermnaden, durch welche Lydien zur höchsten Macht gelangte, zeichneten sich
Gyges, Alyattes, welcher um 590
v. Chr. gegen die
Meder kämpfte, und dessen Sohn
Krösus (s. d.) aus, der
fast ganz
Kleinasien bis zum Halys eroberte, dann aber (546) von dem ältern Cyrus besiegt und
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