als Gemeinde 7634 E., eine nautische Schule,
Reederei und wird als Winterkurort besucht. - 8) Lurche,
[* 2] Lussingrande, Stadt ebenfalls
auf der Ostseite der
Insel Lurche, hat (1390) 1852, als Gemeinde 2301 E., altertümliche venet.
Paläste, eine Villa des Erzherzogs
KarlStephan und eine Schiffswerfte.
öffentliche. Das deutsche Verwaltungsrecht hat zahlreiche Vorschriften über öffentliche
Lustbarkeiten, welche sämtlich von dem Princip beherrscht sind, daß in sittlicher und wirtschaftlicher Hinsicht
dem
Staat die Pflicht obliege, dem Unmaß oder Übermaß solcher Lustbarkeiten entgegenzutreten, ohne dadurch das
Erholungsbedürfnis der
Menschen zu schädigen. Demgemäß schreibt die Gewerbeordnung (Gesetz vom
eine umfassende persönliche und sachliche
Kontrolle in
Bezug auf gewisse Theateraufführungen vor (s.
Konzession), insbesondere
wenn dieselben im Umherziehen betrieben werden. Außerdem enthält das Landesrecht noch zahlreiche Vorschriften, auf
Grund
deren den Ortspolizeibehörden die
Aufsicht über öffentliche Lustbarkeiten zusteht.
(nach dem franz.
Lustre, s. d.), eine beliebte Dekoration des Porzellans, der Fayence
[* 5] oder
desGlases durch äußerst zarte glänzende
Überzüge von Metall oder Metalloxyden aus der
Glasur. Man
unterscheidet zahlreiche Lüsterfarben; wichtig ist der
Goldlüster, der sehr häufig zum Verzieren von Fayence, hauptsächlich
zum Überziehen ganzer
Flächen gebraucht wird; in dünnster Schicht aufgetragen führt er den
Namen Burgoslüster, der vorzugsweise
zum Fondieren von
Flächen Verwendung findet, indem man zuerst Druck und Malerei auf denselben anbringt,
die durch den Lüster ersichtlich bleiben.
Letzterer Lüster bedingt zugleich eine rosenrote Färbung der
Glasur und gewährt demnach den doppelten Effekt von
Farbe und Goldglanz.
Mit dem
NamenBleilüster bezeichnet man jene in Regenbogenfarben spielende glänzende Färbung, die gewisse mit
Bleiglasur überzogene Thongeschirre zeigen.
AndereArten von Lüster sind der
Silber-, Kupfer- und
Wismutlüster. Man erhält die
Lüster gerade so wie das
Glanzgold (s. d.) durch Auspinseln von künstlichen dicken Flüssigkeiten,
die die betreffenden Metalle oder Metalloxyde gelöst enthalten, und
Einbrennen in der
Muffel.
Nach dem Erkalten erscheint der Gegenstand gelüstert. Eine andere Art von Lüster sind die in
England beliebten flowing colours auf Porzellan, erhalten durch Verflüchtigung gewisser Metallverbindungen, so von Kobaltchlorid.
Interesse bieten auch die zuerst in
Frankreich erzeugten Glaslüster, welche dadurch hervorgerufen werden, daß man blei-
und silberhaltiges heißes
Glas
[* 6] dem Einfluß reduzierender
Gase
[* 7] oder
Dämpfe aussetzt. In wenigen Sekunden
erscheint das
Glas mit einem prachtvollen Lüster überzogen, der im durchfallenden Licht
[* 8] gelb erscheint und die Durchsichtigkeit
des
Glases nicht beeinträchtigt, im reflektierten Licht aber den
Glanz einer blanken
Quecksilber- oder Goldfläche zeigt. Er
wird oft zur Verzierung der Lichtschirme von
Glühlampen verwendet. Der Reflex wird durch metallisches,
im
Glase gelöstes
Silber
hervorgerufen.
Lüster heißt auch ein leinwandartig gewebter, stark glänzend appretierter
Stoff, bei dem die
Kette aus
Baumwolle,
[* 9] der Einschlag
aus Kammgarn besteht, in den schwerern Sorten Doppellüster genannt. Lüster oder Lüstergarn heißt ein
Garn, das aus der groben,
langen und schlichten, stark glänzenden
Wolle des engl. Landschafes hergestellt wird.
Kunstfeuerwerkerei, im Gegensatz zu Kriegsfeuerwerkerei, umfaßt die Herstellung von
Feuerwerk (s. d.)
zum Zwecke der Belustigung und Unterhaltung bei öffentlichen Vergnügungen sowie der
Erhöhung der Stimmung bei festlichen
Gelegenheiten, endlich als Dekorationsmittel und Beiwerk bei Schaustellungen.
Besondere Zweige der Lustfeuerwerkerei sind die
Tafelfeuerwerke
(s. d.) und die Wasserfeuerwerke (s. d.).
Lachgas,Stickstoffoxydulgas,
Stickoxydul, N2O, eine 1772 von Priestley entdeckte und 1799 von
Davy untersuchte
Oxydationsstufe des
Stickstoffs, welche früher nur in den Laboratorien als chem. Präparat im kleinen bereitet
wurde, gegenwärtig jedoch, seit seiner Einführung in die
Therapie, im großen dargestellt wird. Es ist ein
farbloses
Gas von süßlichem
Geruch, das, eingeatmet, beim
Menschen eine eigentümliche Erregung,
Ohrensausen, ein besonderes
Wohlbehagen im Körper und dann die Erscheinungen der Heiterkeit hervorruft, bis allmählich die
Sinne schwinden.
Bei fortgesetzter
Atmung erfolgt vollständige
Bewußtlosigkeit und schließlich der
Tod. Diese schon von
Davy beobachtete Eigenschaft
des Lustgas,
Bewußtlosigkeit hervorzurufen, wurde indes erst später praktisch verwertet. Bereits 1844, also
drei Jahre früher, als das
Chloroform von Simpson eingeführt wurde, wandte Horace
Wells das Lustgas
an sich selbst an, wobei ein
Chemiker,
Colton, die
Narkose leitete.
Verbreitung fand diese Methode aber erst seit 1867, als durch den
Pariser Zahnarzt
Evans die Lustgasnarkose beim Zahnziehen Verwertung fand.
Das Lustgas wird jetzt allgemein durch Erhitzen von salpetersaurem
Ammoniak und Waschen des sich entwickelnden
Gases durch Eisenvitriollösung,
dann durch Natronlauge und endlich durch
Kalkmilch dargestellt. Interessant ist die
Kompression des
Gases behufs kaufmännischer
Verwertung. Das komprimierte
Gas gelangt in eisernen Flaschen in denHandel; es wurde in
Deutschland
[* 10] durch
die
Londoner Firma Ash and
Son eingeführt. Für die Anwendung des
Gases wurden zahlreiche
Apparate konstruiert, um die
Inhalationen
zu erleichtern. Es finden sich einfache Mundstücke, durch welche das
Gas ohne weiteres hindurchströmt, und kompliziertere,
welche das gleichzeitige Eintreten von Luft gestatten; für länger dauernde
Anästhesien hat P.
Bert die
Einatmung eines Gemisches von und Sauerstoff unter doppeltem
Atmosphärendruck vermittelst des pneumat.
Apparats empfohlen.
Was die Anwendung des Lustgas betrifft, so steht jetzt fest, daß es zur
Narkose nur in solchen Fällen benutzt werden soll, in
welchen es sich um eine nur kurze Schmerzstillung (wie bei Zahnoperationen) handelt. (S.auch
Anästhesieren.)
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